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Veröffentlicht am 09.12.2023

Wieder eine tolle Geschichte mit Nervenkitzel am Prüfungstag

Seelilly – Die verflixt verhixte Hixenprüfung
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Seelilly steht kurz vor der Hixenprüfung am Wal-Purgistag. Doch weil ihre Eltern ihr keine glitzerblauen Haarsträhnen erlauben, probiert sie mit Nepto ein Hixperiment aus Tantes Buch aus. Leider geht das ...

Seelilly steht kurz vor der Hixenprüfung am Wal-Purgistag. Doch weil ihre Eltern ihr keine glitzerblauen Haarsträhnen erlauben, probiert sie mit Nepto ein Hixperiment aus Tantes Buch aus. Leider geht das gründlich schief und nun ist ihr Zauberstabtier Tintbert krank. Doch wie soll sie dann bei der Prüfung zeigen, dass sie und Tintbert ein tolles Team sind? Dummerweise gerät auch noch Nepto mit in den Hixpress zum Wal, dabei ist das gar nicht erlaubt. Seelilly und er setzen trotzdem alles daran, Tintbert rechtzeitig zu heilen.

Meine Tochter und ich hatten schon den ersten Band über die kleine Hixe Seelilly gelesen und waren begeistert. Eine Voraussetzung für den zweiten Band ist er nicht, aber es wäre schade ihn zu verpassen. Auf jeden Fall wollten wir auch die Fortsetzung lesen, die wieder genauso bunt und toll illustriert ist. Man taucht förmlich ab in eine wunderbar gestaltete Unterwasserwelt voller Blau- und Grüntöne mit vielen bunten Details, so dass schon das Anschauen allein die Leserinnen staunen lässt.

Uns hat es sehr gefreut, dass Seelilly und Nepto so gute Freunde geworden sind, nachdem der Start doch etwas holprig war. Er überzeugt sie auch, das Hixperimente-Buch der Tante zu nutzen, was wieder gründlich schief geht. Seelilly ist sich als Junghixe manchmal noch nicht den Folgen ihrer Hixerei bewusst, was sie sympathisch macht und dafür sorgt, dass die jungen Leser
innen sich sehr gut in sie einfühlen können. Viele Kinder kennen sicher eine solche Situation. Seelilly möchte ihren Fehler unbedingt wieder gut machen, traut sich aber nicht, ihn ihren Eltern zu beichten. Dazu kommt noch der Zeitdruck wegen der Prüfung und der Wal-Purgisnacht... So begleiten die Leser*innen Seelilly auf ihrer Suche nach einem Heilmittel für Tintbert, der auch in diesem Abenteuer wieder unser Herz erobert hat. Die Auflösung der Geschichte finden wir gelungen. Man merkt ganz ohne erhobenen Zeigefinger, dass es wichtig ist, die Verantwortung für sein Handeln zu übernehmen, aber auch, dass die Welt nicht untergeht, nur weil man mal etwas falsch gemacht hat. Wichtig ist vor allem, dass man daraus lernt. Zudem gefällt uns, dass die beiden Freunde so toll zusammenhalten.

Auch die Aufteilung des Buches war wieder perfekt für geübte Erstleser, die sich schon an eine längere Geschichte trauen. Lesepausen sind durch die perfekten Kapitellängen gut möglich. Die Schrift ist noch relativ groß und lässt sich schön lesen. Das Highlight sind einige Doppelseiten, die komplett illustriert und wie ein Comic mit Sprechblasen versehen sind. Darauf sind so einige lustige Wortspielideen zu finden, die wir sehr witzig fanden. Überhaupt gefällt uns der Schreibstil und der Humor, der in der Geschichte trotz aller Dramatik steckt. Als kleines Goodie gibt es einen echt coolen Tintbert-Bastelbogen im Buch. So kann man selbst zur Hixe werden. Wir freuen uns auf weitere Geschichten aus Seelillys Unterwasserwelt. 5 Sterne

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Veröffentlicht am 03.12.2023

Toll, mal etwas ganz Anderes

Das Buch der gestohlenen Träume (Das Buch der gestohlenen Träume 1)
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Der Präsident von Krasnia, Charles Malstain, ist schon an der Macht, seit Rachel geboren wurde. Unter seiner Herrschaft leben die Menschen in Angst und Schrecken, vor allem Kinder werden in ihrer Freiheit ...

Der Präsident von Krasnia, Charles Malstain, ist schon an der Macht, seit Rachel geboren wurde. Unter seiner Herrschaft leben die Menschen in Angst und Schrecken, vor allem Kinder werden in ihrer Freiheit beschnitten, dürfen nicht draußen spielen oder ohne triftigen Grund das Haus verlassen. Zu ihrem elften Geburtstag machen sich Rachel, ihr Bruder Robert und ihr Vater, ein Bibliothekar dennoch auf, um unerlaubt in die Bücherei einzudringen. Bevor der Vater verhaftet wird, schenkt er Rachel ein Buch, das sie niemandem zeigen, sondern an einem Treffpunkt übergeben soll: Das Buch der gestohlenen Träume. Obwohl die beiden Geschwister getrennt werden, tun sie alles, um zu verhindern, dass das Buch in die Hände des Präsidenten fällt, der ihnen dicht auf den Fersen ist. Gleichzeitig versuchen sie, das Geheimnis des Buches zu lösen.

Aufgrund des Covers hatte ich angenommen, dass das Buch für jüngere Kinder geschrieben wurde und die üblichen magischen Geschichten enthält. Doch schon nach ein paar Seiten war klar, dass das Buch etwas sehr Besonderes ist. Die Erzählweise ist in meinen Augen für Kinder schon anspruchsvoll, aber dennoch vermag sie es, den aufmerksamen Leser sofort in ihren Bann zu ziehen. Dabei überraschte mich immer wieder die Verbindung aus Leichtigkeit und Tiefgang. Vor allem Protagonistin Rachel ist ein ganz und gar ungewöhnliches Mädchen, das sich nicht vom Weg abbringen lässt. Ich finde sie unheimlich stark, trotz aller Schicksalsschläge, die sie ereilen.

Überrascht war ich trotz des Klappentextes auch vom Setting in einem totalitären Staat, einer Diktatur des Präsidenten Charles Malstain, bei dem ich unwillkürlich immer wieder an frühere und heutige Tyrannen denken musste und der mir bei jedem Auftritt eine Gänsehaut verpasste. Durch das Buch der gestohlenen Träume, wird dieses gesellschaftspolitische Thema der Verfolgung, der Verbote und der Verbrechen in unnachahmlicher Weise mit Magie verknüpft. Malstain will das Buch unbedingt haben und nur Stück für Stück wird klar, warum er so versessen darauf ist. Daneben spielen der Widerstand gegen die Diktatur und das Festhalten an den eigenen Werten und der Freundschaft eine tragende Rolle. Die Handlung ist eher unterschwellig spannend, da die Protagonist*innen immer Gefahr laufen, entdeckt und bestraft zu werden. Leichte Kost ist das Buch also nicht, eignet sich in meinen Augen aber hervorragend für Gespräche über das System Angst und Verfolgung, Diktatur und Macht, Widerstand und Treue gegenüber den eigenen Werten sowie Verbündeten oder Freunden. Für mich als Lehrerin (und Bibliothekarin) durchaus eine moderne Alternative zu altgedienter (Schul)Lektüre zu diesen Themen. Ein kleines Juwel der Kinderliteratur. 5 Sterne

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Veröffentlicht am 29.11.2023

Kurzweilige und lustige Geschichte besonders für Lesemuffel

Worst Week Ever – Montag
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Justin Chase hat es nicht leicht. Seine Mutter hat geheiratet und weil sie und der Stief-Dracula Nachtschicht arbeiten, wohnt Justin jetzt unter der Woche bei seinem Dad und der Grandma. Das hat auch zur ...

Justin Chase hat es nicht leicht. Seine Mutter hat geheiratet und weil sie und der Stief-Dracula Nachtschicht arbeiten, wohnt Justin jetzt unter der Woche bei seinem Dad und der Grandma. Das hat auch zur Folge, dass Justin unterm Jahr eine neue Schule besuchen muss. Am ersten Tag möchte er daher mit seinen tollen Schwimmkünsten einen guten Eindruck hinterlassen, doch von Anfang an geht alles schief. Dazu hat er in Marvin, dem fiesen Schülersprecher sofort einen Erzfeind gefunden. Ein peinliches Ereignis folgt aufs andere, doch das ist nichts gegen die Überraschungen, die der Tag noch bereit hält.

In der Reihe Worst Week Ever erscheint nach und nach für jeden verrückten Wochentag, den Justin Chase erlebt, ein Band. Der Montag hat es schon mal in sich, das lässt auch das für uns sehr gelungene Cover schon erahnen. Das Buch zeichnet sich durch witzige und schräge Charaktere aus. So ist zum Beispiel Justins Dad Klempner und fährt einen sehr speziellen Firmenwagen, mit dem niemand gern zur Schule gebracht werden wollte. Zudem hat er gerade eine neue Ernährungsumstellung angefangen und findet minütlich neue Kosenamen für seinen Sohn. Die Oma ist passionierte Teetrinkerin und häkelt wohl auch Teetassen, wenn es sein muss. Dazu kommen eine Kontrollfreak-Mum, ein Schoßhündchen und eine vermutlich von Aliens entführte Katze. Klingt abgedreht? Ist es auch! Das Ganze ist aber für meine Tochter und mich ein schöner Angriff auf die Lachmuskeln. Eltern, die Pipi-Kaka-Humor niveaulos finden, werden mit dem Buch nicht glücklich, aber ihre Kinder vielleicht schon.

Vor allem Lesemuffel freuen sich sicher über die luftige Gestaltung des Textes und die vielen Comic-Illustrationen, die echt manchmal zum Brüllen sind. Obwohl das Buch etwas an Gregs Tagebuch erinnert, finden wir diese Reihe irgendwie lockerer, vor allem die Illustrationen sind ausgefeilter und detailreicher und nicht nur Strichmännchen. Von diversen Vorfällen mit Flatulenz über Klokatastrophen und Schwimmbadunfälle wird hier nichts ausgelassen. Die Szenen, in denen es dann doch zu krass werden könnte, sind zensiert und stattdessen werden Bilder von niedlichen Tieren gezeigt. Auf die Idee muss man erstmal kommen. So niedlich!

Tja also wir sind sehr gespannt, wie es am Dienstag weitergeht, denn schlimmer geht bekanntlich immer. Und einen Lichtblick hatte der Montag auf jeden Fall auch. Für alle Leserinnen und Liebhaberinnen von Comic-Romanen a la Greg wärmstens empfohlen. 5 Sterne

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Veröffentlicht am 25.11.2023

Weihnachtliche Schnitzeljagd mit täglichem Rätsel

Codename: Nussknacker. Ein Escape Room Adventskalender
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Kurz vor Weihnachten ist Finn und Erbses Mutter wegen ihrer Krebserkrankung im Krankenhaus. Über ihren Vater wissen die beiden nicht viel, daher sollen sie bei ihrer Tante Lydia wohnen, die sie kaum kennen. ...

Kurz vor Weihnachten ist Finn und Erbses Mutter wegen ihrer Krebserkrankung im Krankenhaus. Über ihren Vater wissen die beiden nicht viel, daher sollen sie bei ihrer Tante Lydia wohnen, die sie kaum kennen. Ihr Haus liegt sehr abgeschieden im Wald und von Weihnachten hält Lydia nicht viel. Am liebsten würde Finn schnellstmöglich wieder abreisen. Doch als ein geheimnisvoller Brief auftaucht, hofft er mit seiner Schwester etwas über den Verbleib ihres Vaters herauszufinden. Dann ist da noch Tante Lydias Hamster mit dem Namen "Nussknacker", der alles andere als normal zu sein scheint und schon sind die beiden mittendrin in einem aufregenden Abenteuer, in dem es zahlreiche Rätsel zu lösen gibt. Wird es doch noch ein schönes Weihnachtsfest für Erbse und Finn?

Meine Tochter und ich hatten letztes Jahr schon einen Escape Room Adventskalender der Autorin (Die Lebkuchenspur) und waren echt begeistert, wie toll man damit die gemeinsame Zeit verbringen kann. Das erschien uns viel sinnvoller, als ein Spielwarenartikel mit viel Plastik, dessen viele Einzelteile dann doch wieder nur herumliegen. Der neue Titel Codename: Nussknacker ließ wieder auf eine spannende Geschichte hoffen. Tatsächlich spielt sie wieder um die Weihnachtszeit und hat einen vergleichsweise traurigen Anlass, die Krankeheit von Erbses und Finns Mutter, der aber für einige Kinder Realität ist und daher vollkommen in Ordnung geht. Das Setting von Tante Lydias Haus, einsam und alleinstehend im Wald, und die verschlossene Art von Lydia tragen auf jeden Fall zu einer tollen, geheimnisvollen Atmoshäre bei. Die Illustrationen sind auch eher winterlich und düster gehalten. Durch geheimnisvolle Briefe, werden die beiden Geschwister Finn und Erbes auf die Spur eines Rätsels gesetzt, das es zu lüften gilt.

Nach einer kurzen Anleitung folgt nun jeden Tag ein Rätsel (Codes, Buchstabenrätsel, Labyrinth, Logikrätsel, Zahlenrätsel uvm.), dessen Lösung dabei hilft, die nächste Seite zum Aufschneiden zu finden. Dies erfolgt über kleine Bildausschnitte. Die Rätsel waren dabei doch recht knifflig, mal schneller, mal nur mit viel Nachdenken oder einem Tipp, der teilweise umgedreht aufgedruckt ist, zu lösen. Ich fand es aber super schön, abwechselnd mit meiner Tochter die Geschichte weiterzulesen und dann über der Lösung zu brüten. So haben wir jeden Tag 10 Minuten extra nur für uns gehabt und hatten dabei richtig viel Spaß. Auch wenn ich meiner 9-jährigen ab und zu einen Hinweis gegeben habe, halte ich den Adventskalender für diese Altersstufe für gut geeignet. Wer also noch einen Adventskalender für seine Lieben sucht, macht mit Codename: Nussknacker garantiert nichts falsch. Ganz nebenbei wird natürlich auch noch das Lesen geübt und das bei uns ganz freiwillig.

5 Sterne

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Veröffentlicht am 25.11.2023

Spannende Geschichte über Spione und Bösewichte

Rubina Blackfield 1: Mit der Lizenz zum Spionieren
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Rubina ist die Enkelin eines Bösewichts. Zusammen mit ihrem Großvater lebt sie an einem besonderen Ort auf einer Insel, wo sie vor allem ihre Spionagetechniken trainiert. Als sie den Auftrag bekommt, undercover ...

Rubina ist die Enkelin eines Bösewichts. Zusammen mit ihrem Großvater lebt sie an einem besonderen Ort auf einer Insel, wo sie vor allem ihre Spionagetechniken trainiert. Als sie den Auftrag bekommt, undercover an einem Feriencamp für Kinder teilzunehmen, ist sie zunächste enttäuscht. Doch angeblich werden dort die neuen Mitglieder für den britischen Geheimdienst ausgewählt und Rubina soll möglichst viel über diesen herausfinden. Keine leichte Aufgaben, denn Kontakt zu anderen Kindern hat sie nie. Ausgestattet mit nützlichen Gadget, macht sie sich auf den Weg. Die Ausrüstung hilft ihr zwar dabei, dem Plan eines Bösewichts auf die Spur zu kommen, doch Freunde finden ist wesentlich schwieriger. Vor allem ein Mädchen ist alles andere als nett.

Spot an für Rubina, so zeigt es auch das Cover. Im Hintergrund sieht man die Silhouette von London, das später im Buch eine interessante Rolle spielt. Schon der Anfang des Buches hat uns ziemlich gefesselt, denn man ist gleich mittendrin in einer gefährlichen Spionagemission und kann nur staunen, welche Fähigkeiten Rubina schon hat, um Hindernisse zu überwinden und Fallen zu umgehen. Ihr Leben beim Großvater hingegen ist von Erwachsenen und dem gemeinsamen ausführen von Schurkenaktionen geprägt. Trotzdem ist Rubina ein echt tolles Mädchen, das sich viele Gedanken macht und nicht einfach nur gehorcht. Als sie in das geheime Feriencamp des MI6 geschickt wird, wird jedoch schnell klar, dass sie im Umgang mit Gleichaltrigen kaum Erfahrung hat. Tatsächlich macht der Umgang mit den anderen der sonst so toughen Rubina etwas Angst. Auch im Team zu arbeiten ist für sie etwas Neues.

Die Handlung liest sich richtig toll, denn es werden sehr viele spannende Camp-Aktionen eingebaut. In verschiedenen Wettbewerben muss getaucht, kombiniert oder geklettert werden und dabei hat jeder Teilnehmer Stärken und Schwächen. Auch Rubina ist davon nicht ausgenommen. Sie macht im Laufe des Buches eine bemerkenswerte Entwicklung durch. Natürlich darf im Camp auch eine Gegenspielerin nicht fehlen, die in Person der Tochter eines Firmenbosses auftaucht, der das Camp mitfinanziert. So kämpft Rubina an allen Fronten und gibt ihr Bestes. Tatsächlich gibt es nämlich eine reale Bedrohung, das wird im Laufe der Geschichte ebenso deutlich. Nur was? Das bleibt lange im Verborgenen und so bleibt es auch spannend bis zum überraschenden Ende. Ein kleiner Cliffhanger sorgt dafür, dass wir sehr neugierig auf die Fortsetzung zurückbleiben.

Fazit: Ein tolles, abwechslungsreiches Abenteuer mit einer Protagonistin, die ihren Weg finden muss und vielen Spionageelementen, Bösewichten und Gadgets. Ein super Mittel gegen Langeweile!

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