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Veröffentlicht am 17.09.2023

Schlecht, langatmig, unlogisch, ohne Worte

Master Class, Band 2: Mut kommt vor dem Fall
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Meine Meinung
Puhh, wie fange ich diese Bewertung nur an? Vorab: Sie wird AUF GAR KEINEN FALL SPOILERFREI sein. Wer das Buch also noch nicht kennt, sollte sie besser nicht lesen.

Band 1 der Reihe fand ...

Meine Meinung
Puhh, wie fange ich diese Bewertung nur an? Vorab: Sie wird AUF GAR KEINEN FALL SPOILERFREI sein. Wer das Buch also noch nicht kennt, sollte sie besser nicht lesen.

Band 1 der Reihe fand ich ja noch ganz okay, ein bisschen langatmig, ein bisschen wenig Spannung und ein paar sehr kopflose Entscheidungen der Protagonistin, aber im Großen und Ganzen ganz okay. Band 2 dagegen ... Ich weiß echt nicht, warum ich das Buch überhaupt beendet habe.

Die Geschichte setzt genau da an, wo Band 1 aufhört. Killian und Riley werden anderthalb schöne, in trauter Zweisamkeit verbrachte Tage gegönnt, bevor es rüber auf die Insel geht. Dort treffen sie auf die Finalisten der Vorentscheidgruppen aus London, York und Birmingham. Die Stargastjurorin aus London, die mitanreist, entpuppt sich dann unerfreulicherweise als Killians Ex-Freundin Emily Prescott.

Naja, dann gibt es ein bisschen Wettbewerbsfeeling und zurück auf ihrem Zimmer wird Riley schnell klar, dass Archie nicht derjenige sein kann, der die Texte über sie schreibt, denn ... sie findet einen neuen Text und Archie befindet sich ja in polizeilichem Gewahrsam. Sie entlastet ihn, er kehrt zurück zum Wettbewerb, yay. Beide Ex-Partner auf der Insel. Let the Drama begin!

Weiter geht es im Wettbewerb, weitere Texte von X, Schreibblockade von Riley, Killian, Archie blablabla und schon sind wir auf Seite 130, wo die größte Doppelmoral überhaupt von Riley ins Spiel kommt. Es läuft gerade nicht so gut mit Killian. Kein Plan, warum. Ich glaube, es lag daran, dass er kurzzeitig ein bisschen distanziert war, weil er so plötzlich mit seiner Ex-Freundin konfrontiert wurde. Egal, es läuft jedenfalls nicht so gut. Und dann ist da halt Archie. Und dem tut es ja sooo leid, was damals passiert ist. Zitat von Seite 128: »Ich weiß, dass ich es verkackt habe, dass es kein Zurück gibt.« Ja, dass er das wirklich begriffen hat, macht er dann auch direkt mal deutlich, indem er ihr seine Hand auf die Wange legt und eine Träne wegwischt. Und weil das ja nicht reicht, um zu zeigen, wie sehr er verstanden hat, dass niemals wieder etwas zwischen ihnen laufen wird, lehnt er sich zu ihr vor, um sie zu küssen. Tja, und reif wie Riley ist, weißt sie ihn natürlich ab. Oder? Ach ne, das wäre ja zu einfach gewesen. Lassen wir doch ein weiteres Zitat sprechen.

Seite 130: »Gefangen in einem wilden Gemisch aus Vergangenheit und Gegenwart erwidere ich den Kuss. Mit jeder Berührung seiner Zunge, jeder verstreichenden Sekunde, in der wir unseren Atem teilen, verfestigt sich die Gewissheit, dass es falsch ist. Nicht, weil ich nicht küssen dürfte, wen ich will.«

Ja, Mädel, na klar, DU darfst in einer Beziehung küssen, wen du willst, aber als Archie das gemacht hat, hast du Schluss gemacht. Und dann dieser kleine Ausschnitt aus Seite 204: »Doch dann fängt Jason am Tisch der Londoner meinen Blick auf und fragt Kira übertrieben laut, wo denn Emily stecke und ob sie Killian inzwischen gefunden habe. ... Ohne es zu wollen, sehe ich das Video von Archie und dieser Frau vor mir. Wie sie ihn küsst, wie sie sich an ihn schmiegt, er die enge Berührung nicht nur zulässt, sondern erwidert - genau wie den Kuss.«

Hallo Doppelmoral, nice to meet you!

Nebenbei gibt es dann auch noch einen schönen Logikfehler innerhalb von gerade mal 2 Seiten. »Ich schmunzle, als ich an Oliver denke. Er war fünf oder sechs Jahre älter als seine Schwester, die ein Jahr älter war als ich. ... Eigentlich bestand mein gesamtes Wissen über Oliver aus abenteuerlichen Erzählungen von Brittany. Wann immer wir gemeinsam zur Schule gingen, hatte sie mir vorgeschwärmt, wie ihr Bruder sie vor allem beschützte - bis wir getrennte Schulwege hatten, weil sie vor mir zur Highschool musste.« (Seite 196)

»Nach Brittanys Wegzug ... Irgendwann habe ich gar nicht mehr versucht, neue Freundinnen zu finden, und schrieb stattdessen in mein Notizbuch, das mir meine Mutter zum zehnten Geburstag, nur wenige Wochen nach dem Wegzug der Nachbarn (besagter Brittany), geschenkt hatte.« (Seite 197/198)

Math ain't mathing. Ich hab zwar nicht so viel Ahnung vom englischen Schulsystem, aber ich glaube, dass man nicht mit elf auf die Highschool geht.

Naja, weiter in der Handlung. Wettbewerb, Schreibblockade, Texte von Unbekannt, Sturm, kein Netz. Archie bietet an, mit dem Notfallboot rüber zum Festland zu fahren, um die Polizei zu verständigen, weil X nun schon recht heftige Morddrohungen ausstößt. Allein, Archie hat noch nie ein Boot gesteuert, bei Sturm. Ja, i mean, why not. Und Rileys Reaktion? Sinngemäß »Oww ja, hoffentlich passiert ihm nichts.« Schulterzucken, weiter im Text. Bisschen mau, dafür dass er da gerade wirklich sein Leben riskiert.

Die heftigen Drohungen von X nehmen zu, Riley bekommt Panik und rennt wie ein kopfloses Huhn ins Freie, runter zum Meer und will selbst zum Festland übersetzen, weil sie sich auf der Insel nicht mehr sicher fühlt. Schafft sie natürlich nicht. Ertrinkt fast, aber Killian rettet sie natürlich. Aber er ist aus Sorge um sie nicht sauer und fragt sie, was zur Hölle sie sich dabei gedacht hat, nein, wisst ihr, was er stattdessen sagt?

» ›Du hast mich gerettet‹, widerspreche ich. ›Definitiv nicht ... Wenn überhaupt, habe ich dich unterstützt. So, wie es sein sollte. ... Du hast dich selbst gerettet und darüber hinaus noch deine Angst vor dem Wasser überwunden.‹ « (Seite 227)

Ja, ich denke, das sagt alles. Bei Sturm, in Panik, in einer kleinen Nussschale zum Festland übersetzen zu wollen und dabei fast zu ertrinken, ist jetzt nicht mehr dumm und leichtsinnig, sondern mutig.

So nach zwei Drittel des Buches bekommen sie dann auch endlich mal die erste brauchbare Spur, wer hinter all dem stecken könnte. Wird auch mal Zeit. Dass Riley das längst hätte rausfinden können, indem sie einfach ihr Handy als Kamera draußen versteckt im Flur vor ihrem Zimmer postiert, weil X im Laufe des Buches ja nur an die 83456586774x einen Umschlag unter ihrer Tür durchschiebt, lasse ich mal unkommentiert.

Und ja, X ist, wen ich bereits in Band 1 auf Seite 200 vermutet habe. Großer Showdown, weil Riley mal wieder dumm ist (horrormovie-like »geh nicht da rein. Geht natürlich trotzdem«). Aber geht ja alles gut aus, Happy End, Buchvertrag. Ach, und der Kuss mit Archie, der wird nie wieder erwähnt. Armer Killian. Wird nie erfahren, dass seine Freundin fremdgeknuscht hat.

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Veröffentlicht am 17.09.2023

Etwas langatmig und manchmal reagiert die Protagonistin überdramatisch, aber insgesamt okay

Master Class, Band 1: Blut ist dicker als Tinte
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Meine Meinung
»Master Class Teil 1« ist mein fünftes Buch von Stefanie Hasse. Ich hatte die anderen auch schon alle daheim, daher habe ich sie in einem Rutsch vorweg gelesen, bevor ich mit Master Class ...

Meine Meinung
»Master Class Teil 1« ist mein fünftes Buch von Stefanie Hasse. Ich hatte die anderen auch schon alle daheim, daher habe ich sie in einem Rutsch vorweg gelesen, bevor ich mit Master Class begonnen habe. Ich muss gestehen, ich hatte an alle größere Erwartungen, weil die Bücher ja schon recht beliebt sind, die letztlich aber nie erfüllt wurden. Das trifft leider auch auf Master Class zu …

Eigentlich hatte sich Riley auf den Schreibwettbewerb auf Masters‘ Castle gefreut. Schließlich lernt sie ihre Online-Schreibgruppe dort endlich persönlich kennen und kommt ihrem Traum, Autorin zu werden, näher. Doch dann reicht jemand bei der Jury anonym Geschichten über Riley ein, mit geheimen Details aus ihrem Leben. Wer steckt dahinter? Hat Killian Masters, Jury-Mitglied und Sohn der Gastgeber, etwas damit zu tun? Als die Geschichten zunehmend bedrohlicher werden, gerät Riley in Gefahr …

Die Idee der Geschichte finde ich super spannend. Ein Schreibwettbewerb und jemand schreibt plötzlich persönliche und mit der Zeit auch äußerst bedrohliche Geschichten über dich. Aber leider ist die Story hinter ihrem Potenzial zurückgeblieben.

Man lernt relativ flott, relativ viele Charaktere kennen. Das fand ich erst mal gar nicht schlimm, vor allem, weil ich durch die süß gestalteten »About Me-Pages« zu Beginn das Gefühl hatte, dass sie alle vielschichtig ausgearbeitet werden und man sie gut kennenlernt. Leider blieben sie aber doch eher blass und zeitweilig waren sie für die Handlung so irrelevant, dass es echt schade war.

Selbst über Riley und Killian kann ich nach Band 1 nicht viel sagen. Und das, was ich sagen kann, ich leider nicht mal unbedingt positiv. Riley wirkte mir an vielen Stellen zu kopflos und unbedacht, teilweise reagierte sie auch komplett überzogen und hat immer erst gemacht, bevor sie nachgedacht hat. Bei einem Mal kann ich das ja noch verstehen, aber sie verletzt mit diesem Verhalten echt einige Leute in ihrem Umfeld, weil sie sie völlig haltlos beschuldigt. Und anstatt nach dem ersten oder zumindest dem zweiten Mal daraus zu lernen, macht sie einfach immer so weiter. Das war extrem nervig und ich habe mir andauernd gewünscht, dass sie doch endlich mal ihr Hirn einschalten möge. Hat sie leider zu selten.

Nach gut 200 Seiten habe ich auch schon eine Ahnung, wer hinter alledem stecken könnte und bin mir zu 99,9 Prozent sicher, weshalb ich Rileys Verhalten noch anstrengender fand und mich gefragt habe, wie sie denn die ganzen Hinweise alle nicht sehen kann. Insgesamt fand ich die Handlung also nur so mäßig spannend und hoffe, dass Band 2, das rausreißen wird.

Killian ist ganz süß. Er bekommt zwar auch die ein oder andere Keule von Riley ab, aber irgendwie geht er souverän damit um und dafür gibt es echt ein fettes Plus. Weiß nicht, ob ich das bei teils so kindischen Aktionen gekonnt hätte.

Fazit
»Master Class – Blut ist dicker als Tinte« bleibt leider hinter seinem Potenzial zurück. Die Idee ist gut, aber die Handlung ist einfach nicht sonderlich spannend umgesetzt und weil die Protagonistin meist wie ein Kind unbedacht um sich schlägt und immer erst reagiert, bevor sie ihren Kopf einsetzt, war ich auch öfter mal genervt. Insgesamt hoffe ich, dass Band 2 mich noch überraschen kann, aber da Master Class ja nicht mein erstes Buch von ihr ist, weiß ich nicht, ob Band 2, dass wirklich schafft.

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Veröffentlicht am 17.09.2023

Ganz süß, aber mir fehlte ein bisschen ein Höhepunkt

Skogen Dynasty (Crumbling Hearts, Band 1)
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Meine Meinung
»Skogen Dynasty« ist mein viertes Buch von Carolin Wahl. Ihre Vielleicht-Reihe fand ich damals ganz süß, umgehauen hat sie mich aber nicht. Aber Autoren entwickeln sich ja mit jedem Buch, ...

Meine Meinung
»Skogen Dynasty« ist mein viertes Buch von Carolin Wahl. Ihre Vielleicht-Reihe fand ich damals ganz süß, umgehauen hat sie mich aber nicht. Aber Autoren entwickeln sich ja mit jedem Buch, das sie schreiben und die Leseprobe von »Skogen Dynasty« hat mir auch super gut gefallen, daher wollte ich ihrer neuen Reihe unbedingt eine Chance geben. Nicht zuletzt, weil die Cover auch wunderhübsch sind und Norwegen als Setting richtig toll klingt.

»Skogen Dynasty« spielt ein wenig parallel zu »Vielleicht irgendwann« und greift auch Elemente aus der Geschichte auf, daher kann ich nur jedem empfehlen, vorher in Karlas und Hennings Geschichte abzutauchen. Das macht das Leseerlebnis noch runder.

Pferderennen in Ascot, Studium in Cambridge, Formel 1 in Monaco: Aleksander Skogen führt ein Luxusleben. Bis er nach einem skandalösen Video für eine Weile untertauchen muss. Gezwungenermaßen nimmt er daher an einer Trekkingtour durch die Wildnis Norwegens teil. Geführt wird diese von Norah, deren Leben so ziemlich das komplette Gegenteil von Sanders ist. Was passiert, wenn die beiden kollidieren? Können Sie der Wucht des Aufpralls standhalten oder werden ihre so unterschiedlichen Welten von Grund auf erschüttert?

Sowohl Norah als auch Sander sind mir sofort ans Herz gewachsen. Sie sind beide sehr sympathische und mitfühlende Menschen, die ein Ohr für andere haben. Das hat mir unglaublich gut an ihnen gefallen. Sie laufen nicht durch die Welt und sehen nur sich, sondern sind rücksichts- und verständnisvoll. Absolut einnehmende Persönlichkeiten. Ich könnte mir gut vorstellen, mit beiden auch im wahren Leben befreundet zu sein.

Obwohl ich Sander und Norah so ins Herz geschlossen habe, ist mir das Setting aber leider doch etwas zu kurz gekommen. Zwei Wochen Trekkingtour durch Norwegen – das nimmt ungefähr zwei Drittel des Buches ein. Aber ich habe mich leider nicht so gefüllt, als wäre ich mitten in Norwegens Natur. Bis auf ein paar Bergseen wurde die Umgebung eigentlich nur wenig bis gar nicht beschrieben. Und das ist einfach super schade. Ich wäre so gerne in Norwegens Natur abgetaucht.

Und ich muss auch leider sagen, dass das, was ich mir nach der Leseprobe erhofft habe, nicht gehalten werden konnte. Carolins Schreibstil ist schön, das war er schon in der Vielleicht-Reihe, aber irgendwie ist er kein Schreibstil, der auf meiner Wellenlänge schwimmt. Er lässt sich gut lesen, aber wirklich mitnehmen tut er mich nicht. Das wirkte in der Leseprobe noch anders und auch in den paar weiteren Kapiteln, aber irgendwie konnte er mich nicht halten.

Sanders und Norahs Slow-Burn-Liebesgeschichte hat mich am Anfang auch richtig gepackt (ich liebe Slow Burn), aber bei allem, was nach der Trekkingtour dann noch passiert, haben sie mich ein bisschen verloren. Weil ich Slow Burn zwar liebe, aber nicht wenn es durch Miscommunication hinausgezögert wird. Und ich finde, das war hier ein wenig der Fall. Pluspunkt gibt es aber für Sanders wirklich süße und beharrliche Bemühungen um Norah. Da ist mein Herz aufgegangen. Insgesamt fehlte mir aber ein bisschen der Höhepunkt. So ist die Geschichte mehr oder minder ein wenig dahingeplätschert, auch wenn sie ganz süß war. Nur halt schlicht nichts, was mich umhauen würde.

Fazit
»Skogen Dynasty« hat nach der Leseprobe den Eindruck gemacht, als könnte es mir noch besser gefallen als Carolin Wahls Vielleicht-Reihe. Dieses Gefühl ist aber so nach und nach abgeflaut. Insgesamt würde ich dem Buch solide 3,5 Sterne geben. Die Charaktere habe ich zwar sofort ins Herz geschlossen, weil Norah und vor allem Sander einfach zwei Goldstücke sind, aber insgesamt war die Geschichte recht vorhersehbar, nichts wirklich Neues und ist eher ein wenig dahingeplätschert, als mich wirklich mitzunehmen. Ich hatte auch sehr auf das Setting Norwegen und die ganze Natur in Verbindung mit der Trekkingtour gehofft, aber das ist meiner Meinung nach leider viel zu kurz gekommen. Trotzdem war es eine ganz süße Geschichte für zwischendurch und ich muss sagen, das, was für die Folgebände an Handlung schon angeteasert wurde, macht mich definitiv neugierig. Ich werde die Reihe also weiterverfolgen.

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Veröffentlicht am 09.09.2023

Weniger Suspense als erwartet, aber im Großen und Ganzen sehr gut

One Second to Love (Breaking Waves 1)
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Meine Meinung
Seit dem Coverreaval der »Breaking Waves-Reihe« bin ich neugierig auf den ersten Band »One Second to Love« von Kristina Moningers New Adult Suspense Reihe. Das ist sowieso ein Genre, das ...

Meine Meinung
Seit dem Coverreaval der »Breaking Waves-Reihe« bin ich neugierig auf den ersten Band »One Second to Love« von Kristina Moningers New Adult Suspense Reihe. Das ist sowieso ein Genre, das ich wieder ganz neu für mich entdeckt habe. Ich habe diese Verbindung von Romance und Thriller schon damals bei den Arena Thrillern geliebt und bin froh, dass sie wieder neu auflebt.

Avery, Isabella, Odina, Lee und Josie sind jung, wild und die besten Freundinnen, seit sie sich im Surfcamp auf einer kleinen Insel vor der Küste South Carolinas kennenlernten. Es ist der Sommer ihres Lebens – bis Josie plötzlich spurlos verschwindet. Erst zehn Jahre später gibt es eine Spur … Avery kehrt als gefeierter, aber ausgebrannter Rockstar auf die Insel zurück, um über ihren Bandkollegen Jake hinwegzukommen. Niemand ist ihr vertrauter als er – und niemand hat sie je so verletzt. Doch neue Hinweise zu Josies Verschwinden lassen Avery keine Ruhe. Sie weiß, dass nur ihre einstigen Freundinnen weiterhelfen können, obwohl ihre Freundschaft zerbrochen ist. Und dann ist da noch Jake. Warum beginnt er ausgerechnet jetzt, wo alles verloren ist, um sie zu kämpfen?

Kristina Moningers Schreibstil ist gut und hat super zu der Geschichte und den Charakteren gepasst. Aber er ist nicht ganz mein Schreibstil beziehungsweise die Art von Stil, die ich gerne lese. Das habe ich schon daran gemerkt, dass ich viel länger gebraucht habe, um eine Seite zu lesen als normalerweise. Trotzdem hat er mich mitgenommen und ich konnte die Geschichte genießen.

Die Story rund um Avery und ihre Freundinnen lebt von ganz vielen Elementen. Erzählt wird die Geschichte nur aus ihrer Sicht, aber auf zwei Zeitebenen. Los geht es mit den Ereignissen vor zehn Jahren, wenige Stunden vor Josies Verschwinden. Dann wird man in die Gegenwart geschmissen und in diesem Zehn-Jahres-Zeitsprung liegt so viel, was immer mal wieder zur Sprache kommt, wofür einem als Leser aber einfach noch die Hintergrundinfos fehlen, um alles zu verstehen. Die kommen im Laufe der Story dazu. Während Avery in der Gegenwart das Gefühl hat, ihr Leben vor die Wand gefahren zu haben und dringend eine Pause braucht, gibt es dazwischen immer wieder Kapitel, die einen Zeitraum von vor vierzehn Jahren, wo die Mädels sich kennengelernt haben, chronologisch bis zu dem Punkt vor zehn Jahren erzählen, was alles zwischen ihnen vorgefallen ist und auch warum sich die Dinge mit Jake so entwickelt haben, wie sie es eben getan haben. Mir hat dieser Aufbau super gut gefallen. Am Anfang war ich ein bisschen überfordert, weil in den Dialogen der Charaktere so viel mitgeschwungen ist, was ich nicht verstehen konnte, weil mir die Infos fehlten, aber nach und nach wurde das Puzzle zusammengesetzt und so was liebe ich ja.

Insgesamt konzentriert die Geschichte sich aber mehr auf die zerrüttete Beziehung zwischen Jake und Avery und wie Jake alles daran setzt, Avery wieder für sich zu gewinnen sowie die Vergangenheit der fünf Freundinnen und hatte deutlich weniger Suspense-Aspekte als ich erwartet hätte. Es gab eine Szene, in der es annährend so etwas wie Spannung gab plus den Cliffhanger am Ende, aber ansonsten ist es tatsächlich mit Liebesgeschichte als Suspense. Da das hier aber ja erst der Auftakt ist, gehe ich davon aus, dass die Geschichte rund um Josie in den anderen Bänden mehr Fahrt aufnimmt und rasanter und spannender wird.

Zu Avery und Jake als Charaktere will ich gar nicht so viel sagen, weil dann so viel Handlung vorweggenommen wird, aber nur so viel: Sie waren mir sowohl einzeln als auch zusammen beide sehr sympathisch. Beide sind sehr unfähig über ihre Gefühle und die bestehenden Konflikte zwischen ihnen zu sprechen und schweigen das Ganze lieber tot oder überspielen es mit Humor, aber obwohl ich Misscommunication überhaupt nicht leiden kann, hat mich das hier nicht gestört. Sie mussten diese Erfahrungen miteinander machen, immer wieder aneinander geraten, und sich wieder zusammenraufen, um aneinander zu wachsen. Und vor allem Jake war gegen Ende wirklich süß. Ich war erst skeptisch wegen allem rund um Emily, aber zum Glück hat sich am Ende herausgestellt, dass er sich die gesamte Zeit über korrekt verhalten hat. Avery vielleicht nicht unbedingt, weil sie nicht wusste, was er wusste, aber er hat sich korrekt verhalten und das war mir sehr wichtig.

Fazit
»Breaking Waves – One Second to Love« von Kristina Moninger ist der Auftakt zu ihrer New Adult Suspense Reihe. Dass es erst der Auftakt ist, merkt man, weil der Thrill-Faktor tatsächlich noch kaum bis gar nicht vorhanden war, aber das Ende von Band 1 lässt hoffen, dass das Tempo mit jedem Band mehr angezogen wird. Ich freue mich schon darauf, die Geschichten der anderen zu erfahren. Die Geschichte wechselt relativ gleichmäßig zwischen Vergangenheit und Gegenwart, sodass man als Leser immer ein Stückchen näher an Josies Verschwinden herangeführt wird und gleichzeitig Avery in der Gegenwart begleitet und beobachten kann, wie sich dort alles weiterentwickelt. Obwohl Avery und Jake beide ein Problem damit haben, offen miteinander zu kommunizieren, kann mich nicht sagen, dass sie nicht miteinander reden. In den Dialogen in diesem Buch schwingt so viel zwischen den Zeilen mit und auch wenn ich mich erst etwas an den Stil gewöhnen musste und er nicht ganz meinen Geschmack trifft, ist diese Geschichte großartig geschrieben. Klare Empfehlung von mir.

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Veröffentlicht am 05.09.2023

Eine RomCom zum verlieben

Mr Wrong Number
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Meine Meinung
Jetzt weiß ich, warum alle so von »Mr Wrong Number« von Lynn Painter schwärmen. Ich konnte mich auch nicht gegen den Charme und das Charisma wehren, das diese Geschichte versprüht.

Olivia ...

Meine Meinung
Jetzt weiß ich, warum alle so von »Mr Wrong Number« von Lynn Painter schwärmen. Ich konnte mich auch nicht gegen den Charme und das Charisma wehren, das diese Geschichte versprüht.

Olivia war schon immer ein Pechvogel. Doch als sie die Liebesbriefe ihres Exfreundes verbrennt und dabei ein ganzes Gebäude abfackelt, sitzt sie richtig in der Klemme. Liv muss bei ihrem Bruder einziehen, der mit dem Schrecken ihrer Kindheit zusammenwohnt, seinem besten Freund Colin. Inzwischen ein erfolgreicher Geschäftsmann ist Colin noch arroganter als früher, aber leider auch richtig heiß. Ablenkung von ihrem Gefühlschaos findet Olivia durch die SMS eines Unbekannten, die versehentlich auf ihrem Handy landen. Die sexy Nachrichten von Mr Wrong Number lassen ihre Knie weich werden. Und auch Mr Wrong Number findet die gewitzte Unbekannte unwiderstehlich. Bis er begreift, dass sie die kleine, nervige Schwester seines Mitbewohners ist …

Lynn Painters Schreibstil hat Suchtpotenzial! Nicht nur, dass man von der ersten Zeile an merkt, wie viel Humor in diesem Buch auf einen warten wird, nein, man bekommt durch das richtige gute ›Show, don't tell‹ auch ein sehr tiefes Gefühl für die Charaktere. Auch für Colin, dessen Kapitel ein bisschen rarer gesät sind als die von Olivia. In den lustigen und humorvollen Szenen ist er locker und leicht, aber in den etwas ernsteren Szenen wird er tiefer und noch gefühlvoller. Ich hab's genossen, diese Geschichte zu lesen.

Olivia ist eine Protagonistin, mit der man sich super identifizieren kann und gleichzeitig habe ich mir in manchen Situationen gewünscht, so reagieren zu können wie sie. Sie schafft es wirklich, sich von einem Missgeschick ins nächste zu hangeln und trotzdem verliert sie nie ihren Humor und ihren Optimismus. Jedes Mal, wenn sie sich in die Nesseln gesetzt hat, nimmt sie das an, steht wieder auf und klopft sich den Staub von der Hose. Dann muss eben einfach ein anderer Weg eingeschlagen werden. Sie lebt mit ganzem Herzen und ist nicht bereit, sich unterkriegen zu lassen. Egal, was auch passiert. Sie ist definitiv kein jammernder, sondern ein machender Charakter.

Colin ist ihr grumpy Gegenspieler. Es gibt verhältnismäßig nur recht wenige Kapitel aus seiner Sicht, aber das ist gar nicht weiter schlimm, weil er auch in den Kapiteln aus Olivias Sicht sehr präsent ist. Er ist fast immer beherrscht und aus Olivias Sicht oft sehr versnobt mit seinem tollen Anzug und der teuren Wohnung mit der teuren Küche und den teuren Küchenutensilien, die natürlich nicht so funktionieren, wie Olivia das will, deshalb sind sie blöd und versnobt und ein Billigteil tut es viel besser. Genau. xD Ich habe die Konversationen zwischen den beiden wirklich genossen und obwohl die beiden sich am Anfang am liebsten an die Gurgel gehen würden, kann ich sehr gut verstehen, warum Colin Olivia nicht ewig widerstehen kann. Dafür ist sie einfach zu liebenswert.

Fazit
»Mr Wrong Number« von Lynn Painter hat mich in jeder Hinsicht überzeugt. Der humorvolle Schreibstil treibt einem permanent ein Schmunzeln auf die Lippen, die bissigen Dialoge, aber auch die emotionalen, ernsteren Momente halten sich perfekt die Waage. Olivia kann man wohl am besten als Stehaufmännchen beschreiben. Egal, was ihr im Leben auch passiert, sie lässt sich nicht unterkriegen. Sie ist eine Kämpferin, auf ihre eigene tollpatschige Art. Colin bildet ihren geordneten, fest im Leben stehenden, leicht mürrischen Gegenpol dazu. Und diese Kombi, gepaart mit dem Schreibstil und der Handlung ist einfach unwiderstehlich. Wer eine RomCom zum Mitlachen, Abtauchen und die Zeit vergessen sucht, ist hier genau richtig.

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