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Veröffentlicht am 12.06.2018

Sie wollen ihr Leben zurück

Better Life
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Der zweite Teil beginnt genau dort, wo der erste Teil endet: Zoes ist in den Fängen von Better Life, sie konnte auch nicht wie geplant alle Mitarbeiter zurückholen. Der Anschluss ist gut gelungen, es ist, ...

Der zweite Teil beginnt genau dort, wo der erste Teil endet: Zoes ist in den Fängen von Better Life, sie konnte auch nicht wie geplant alle Mitarbeiter zurückholen. Der Anschluss ist gut gelungen, es ist, als würde man ein neues Kapitel beginnen. Deshalb sollte man meiner Meinung nach auch nicht zu viel Zeit zwischen Band 1 und Band 2 vergehen lassen, um noch gut an die Geschichte anschließen zu können.

Das eigentliche "Löschen" der einzelnen Personen rückt meiner Meinung nach in diesem Teil etwas in den Hintergrund. Es dreht sich sehr viel um die Rebellen, die die Firma zu Fall bringen möchten. Gerade zu Beginn sieht es aber nicht so aus, als hätten sie noch eine Chance. Aber es gibt einige Mitarbeiter von Better Life, die sich der Organisation Free Minds angeschlossen haben und so gibt es doch einen Lichtblick.

Allerdings ging mir teilweise dann doch alles etwas zu glatt. Mir hat die Darstellung der Widerständler sehr gut gefallen, doch blieben die Figuren, angesehen von den Protagonisten, zu dünn. Gerade Cordula, die die Organisation anführt, bekommt für meinen Geschmack zu wenig Raum, obwohl sie eine wichtige Rolle spielt. Auch wird angedeutet, dass sich die Gruppe aufgrund von Differenzen spalten würde - darauf wird dann aber gar nicht mehr eingegangen.

Insgesamt ging es mir immer ein bisschen zu schnell - das habe ich auch bereits beim ersten Teil bemängelt. Ich hätte mir mehr Tiefe gewünscht und einigen Situationen einfach mehr Raum gegeben.

Schnell sind auch die Wechsel zwischen den einzelnen Perspektiven. Das fand ich aber sehr gut, denn so hatte man immer kleine Mini-Cliffhanger und man musste einfach weiterlesen. Außerdem war man so immer bestens informiert, was auf jeder Seite gerade passiert.

Das Ende hat gut gepasst und hat für meinen Geschmack die Dilogie gut abgeschlossen. Man konnte sich noch über einige Dinge Gedanken machen, ohne dass der Schluss zu offen war.

Insgesamt fand ich den zweiten Teil allerdings etwas schwächer als den ersten. Deswegen gibt es von mir nur 3 Sterne!

Veröffentlicht am 12.06.2018

Er will deinen Tod...

Pendulum
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Wenn man das Buch beginnt, steigt man direkt mit dem ersten Mordversuch an John Wallace ein und dem Leser stellt sich eine Frage, die er bis zum Ende des Buches nicht beantwortet bekommt: Warum versucht ...

Wenn man das Buch beginnt, steigt man direkt mit dem ersten Mordversuch an John Wallace ein und dem Leser stellt sich eine Frage, die er bis zum Ende des Buches nicht beantwortet bekommt: Warum versucht jemand ihn umzubringen? Und wieso gerade auf diese Art und Weise?

Dadurch kann man das Buch auch nicht weglegen, man macht sich beim Lesen permanent Gedanken und versucht genauso die der Protagonist, Zusammenhänge zwischen ihm und ähnlichen "Selbstmorden" herzustellen.

Während ihm anfangs niemand glaubt, ändert sich das doch relativ schnell. Wenn man aber denkt, dass das Buch dadurch ruhiger wird, täuscht sich. Denn auch die Polizei kann nicht viel ausrichten und es beginnt eine Jagd, wie man sie sich kaum vorstellen kann - nicht nur in England, sondern sogar in den USA. Die Spuren von John Wallace zu verfolgen war auf jeden Fall sehr spannend und durch die vielen Ortswechsel auch sehr abwechslungsreich.

Für schwache Nerven ist das Buch nicht das richtige, denn Leichen Pflastern den Weg des Killers. Auch wenn nichts bis ins kleinste Detail geschildert wird, muss man sich im Laufe der Handlung von einigen liebgewonnenen Personen verabschieden. Das war zwar traurig, aber hat auch gezeigt, dass es keinen Kuschelkurs gibt. Der Killer hat keine Gnade und anscheinend auch kein Gewissen.

Im letzten Drittel des Buches habe ich mir schon einen potentiellen Killer herausgepickt, konnte mir aber keinen Reim darauf machen, wie er die Morde begangen haben soll. Das wird dann aber sehr gut aufgelöst - und ich habe mich gefreut, dass ich richtig lag.

Trotzdem ist das Ende etwas offen und ich bin mir ziemlich sicher, dass es einen weiteren Teil geben wird. Auf den freue ich mich dann sehr. Die Wartezeit bis dahin werde ich mir mit der Vorgeschichte versüßen, die es allerdings nur als ebook gibt. Von mir gibt es 5 Sterne!

Veröffentlicht am 12.06.2018

Ab ins historische Venedig

Zeitenzauber
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Gleich zu Beginn des Buches lernt man Anna kennen. Die Jugendliche ist mit ihren Eltern in Venedig und möchte dort ein Gondel-Fest ansehen - und landet dann irgendwie in der Vergangenheit. Gut gefallen ...

Gleich zu Beginn des Buches lernt man Anna kennen. Die Jugendliche ist mit ihren Eltern in Venedig und möchte dort ein Gondel-Fest ansehen - und landet dann irgendwie in der Vergangenheit. Gut gefallen hat mir dabei, dass es kein langes Vorgeplänkel gibt, sondern die Zeitreise ziemlich früh stattfindet, sodass der Hauptteil des Buches und die Haupthandlung auch wirklich dort spielen.

Auch der Übergang ist meiner Meinung nach sehr gut gelungen. Anna wacht auf, hat ihre Erinnerung aber behalten. Sie muss sich ganz schön umstellen was das Leben angeht, sodass es immer wieder zu witzigen Situationen kommt.

Diese nehmen aber nicht überhand: Natürlich geht es vor allem darum, dass Anna eine Aufgabe zu erledigen hat - und dabei wird es richtig gefährlich. Leider dauert es bis dahin etwas und meiner Meinung nach hat sich das etwas gezogen. Denn niemand will ihr wirklich erzählen, um was es eigentlich geht.

An ihrer Seite hat sie Sebastiano, auch wenn der sich anfangs etwas sträubt. Um so komischer fand ich es, dass sich die Beziehung zwischen den Beiden doch sehr schnell voranentwickelt. Dadurch, dass ich die Time School-Bücher schon gelesen hatte, wusste ich ja, dass sie ein Paar werden. Aber dass es so schnell geht... Für mich etwas unglaubwürdig, aber wahrscheinlich bin ich da einfach zu alt und zu rational.

Die Beschreibungen des historischen Venedigs haben mir sehr gut gefallen. Man konnte wirklich in eine andere Zeit abtauchen, auch wenn die Autorin den Gestank weitestgehend unter den Tisch hat fallen lassen. Aber allein die Darstellungen der Kanäle und natürlich Maskenbälle ist einfach wunderbar.

Auch der Schreibstil konnte mich wieder überzeugen. Es ist flüssig geschrieben, in sich schlüssig und man fliegt über die Seiten. Die relativ kurzen Kapitel verführen außerdem zum Weiterlesen.

Insgesamt hat mir die Zeitreise von Anna gut gefallen. Ich denke, ich werde auch die beiden anderen Bände lesen, um die Trilogie abzurunden. Von mir gibt es 4 Sterne.

Veröffentlicht am 04.06.2018

Nichts sehen, nichts hören, nichts sagen

Sieh nichts Böses (Ein Kommissar-Dühnfort-Krimi 8)
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Gleich zu Beginn des Buches trifft man auf die erste Leiche - so wie es sich für einen guten Krimi gehört. Allerdings liegt die Frau da schon länger, sodass man nur wenige Spuren hat und erstmal herausfinden ...

Gleich zu Beginn des Buches trifft man auf die erste Leiche - so wie es sich für einen guten Krimi gehört. Allerdings liegt die Frau da schon länger, sodass man nur wenige Spuren hat und erstmal herausfinden muss, um wen es sich bei der jungen Frau überhaupt handelt.

Kommissar Dühnfort wird deshalb sofort zu dem Fall hinzugezogen, auch wenn er gerade erst mit Gina von seiner Hochzeitsreise zurückgekommen ist. Es folgt eine wirklich spannende Ermittlung, die vor allem aufgrund seiner Hartnäckigkeit und seine gute Kombinationsgabe vorankommt.

Neben der eigentlichen Ermittlerarbeit lernt man aber auch Personen kennen, die zuerst nichts mit der Geschichte zu tun zu haben scheinen. Insgesamt werden drei Perspektiven geschildert und es gibt immer wieder Rückblenden in die Vergangenheit. Dadurch bleibt nicht nur die Spannung sehr gut erhalten, weil man einfach immer weiter lesen will, sondern der Leser bekommt auch nach und nach immer mehr Informationen, um sich sein eigenes Bild zu machen.

Natürlich habe ich auch wieder fleißig mitermittelt, hatte aber lange keine Idee, was und vor allem wer hinter all dem stecken könnte. Das erfährt man dann zwar knapp 50 Seiten vor dem eigentliche Ende, also relativ früh, aber die eigentliche Auflösung hat es nochmal in sich. Hier habe ich das Buch gar nicht mehr weglegen können.

Das Privatleben von Dühnfort und Gina nimmt diesmal etwas mehr Raum ein, was mir aber sehr gut gefallen hat. Denn es wird eine Seite beleuchtet, über die man sonst wenig liest, weil sie in unserer Gesellschaft ein Tabu-Thema zu sein scheint. Inhaltlich möchte ich an dieser Stelle nichts spoilern, nur dass es mich wirklich sehr berührt hat.

Insgesamt hat mir das Buch sehr schöne Lesestunden bereitet, allerdings hat mir etwas kleines gefehlt, ohne dass ich genau beschreiben könnte, was. Deswegen gibt es von mir "nur" 4 Sterne!

Veröffentlicht am 30.05.2018

Mord oder Selbstmord?

Autopsie
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Auch wenn es sich um die zweiten Band der Harry Kent-Reihe handelt, kann man das Buch auch gut ohne Vorkenntnisse lesen. Ich bin erst hier eingestiegen und hatte keinerlei Verständnisprobleme. Einige Dinge ...

Auch wenn es sich um die zweiten Band der Harry Kent-Reihe handelt, kann man das Buch auch gut ohne Vorkenntnisse lesen. Ich bin erst hier eingestiegen und hatte keinerlei Verständnisprobleme. Einige Dinge aus der Vergangenheit werden in diesem Band wieder aufgegriffen, sodass man einen Einblick in das Leben der Protagonisten bekommt. Das hat mir gut gefallen.


Etwas gestört hat mich, dass sowohl der Polizeiarzt Harry Kent als auch die Ermittlerin DCI Francis Noble ziemlich abgerissene Persönlichkeiten sind. Er ist tablettenabhängig, sie gerade trockene Alkoholikerin. Ich finde das eigentlich immer nicht so toll, denn man hat solche Thematiken sehr oft in Krimis bzw. Thrillern. Allerdings hat mich der Autor dann doch davon überzeugt, dass es für die Geschichte sehr passend ist. Man merkt, dass er als Medizinstudent ist und sich somit mit dem Stress, dem Ärzte ausgesetzt sind, auskennt. Und das wird ziemlich anschaulich geschildert: Eine große Verantwortung, immer unter Zeitdruck und aufgrund der langen Schichten kaum Zeit zu schlafen oder das Privatleben.


Überhaupt habe ich noch nie ein Buch gelesen, indem so realistisch über die Medizin geschrieben wurde. Zum einen wird deutlich, welche Hierarchie in Krankenhäusern herrscht und unter welchen Druck die Angestellten stehen. Auch dass es wichtig ist, sich zu profilieren wird hier sehr deutlich. Aber auch die psychische Belastung, unter denen vor allem Ärzte in der Notaufnahme stehen, wird sehr deutlich. Kein Wunder, dass manche Götter in Weiß eher distanziert wirken.


Die eigentliche Geschichte ist aber auch sehr spannend, auch wenn sie die ein oder andere Länge hat. Harry Kent wird damit beauftragt zu helfen, den Mord an Susann Bayliss aufzuklären und taucht damit in die Intrigen und Vertuschungsversuche einer Kinderklinik ein. Allerdings tritt man sehr lange auf der Stelle, es gibt kaum neue Erkenntnisse - eben auch nicht für den Leser. Deswegen fand ich es zur Mitte hin etwas langweilig.


Das ändert sich dann allerdings, je weiter das Buch dem Ende zu geht. Hier habe ich es einfach nicht mehr aus der Hand legen können und auch wenn man ca. 80 Seiten vor dem Schluss schon weiß, wer hinter allem steckt, bleibt es spannend. Ich hätte mit allem gerechnet, hatte natürlich auch meine Vermutungen, aber garantiert nicht mit dieser Auflösung. Damit hat mich der Autor für den etwas ereignislosen Mittelteil wieder versöhnt.


Nicht ganz so passend finde ich allerdings den Titel. Natürlich werden Autopsien vorgenommen, aber diese spielen wirklich eine sehr untergeordnete Rolle. Ein bisschen mehr vom Inhalt hätte der Titel meiner Meinung nach schon verraten dürfen.


Alles in allem hat mir das Buch aber sehr gefallen. Ich werde die Reihe auf jeden Fall weiterverfolgen, denn ich bin auch gespannt, wie es in Harrys Privatleben weitergeht. Von mir gibt es 4 Sterne!