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Veröffentlicht am 05.11.2024

Dinos mal anders – klarer Fokus auf Paläontologie

Steine und Gebeine
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Dino Bücher gibt es wie Sand am Meer – Steine und Gebeine ist anders! Hier liegt ein klarer Fokus auf dem Thema Paläontologie. Das Buch vereint spannende Fakten mit modernen Illustrationen. Der coole, ...


Dino Bücher gibt es wie Sand am Meer – Steine und Gebeine ist anders! Hier liegt ein klarer Fokus auf dem Thema Paläontologie. Das Buch vereint spannende Fakten mit modernen Illustrationen. Der coole, etwas comicartige Illustrationsstil spricht meine Kinder sehr an. Super finde ich, dass sofort klargestellt wird, dass eine Frau die Grundsteine für die moderne Paläontologie gelegt hat - auch wenn ihre Forschung für lange Zeit nicht anerkannt wurde und Männer im Scheinwerferlicht standen. Dies ist in vielen Fachrichtungen so und daher wichtig, dass moderne Bücher es richtigstellen!

Insgesamt ist das Buch eher ein Nachschlagewerk als ein Vorlesebuch. Meine beiden Kinder (7 und 4 Jahre) blättern immer wieder gerne darin. Zum Selbstlesen ist es teilweise noch etwas zu schwer. Da das Cover und das Buch insgesamt sehr hochwertig gestaltet sind, ist das Buch auch ein schönes Geschenk.

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Veröffentlicht am 11.10.2024

Authentisches Gartenbuch

Slow Gardening
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Slow Gardening von den Farmmade Sisters, Lisa und Steffi, ist ein wunderschön gestaltetes, authentisches Gartenbuch, das Lust auf naturnahes Gärtnern macht.
Besonders angesprochen hat mich die Gestaltung ...

Slow Gardening von den Farmmade Sisters, Lisa und Steffi, ist ein wunderschön gestaltetes, authentisches Gartenbuch, das Lust auf naturnahes Gärtnern macht.
Besonders angesprochen hat mich die Gestaltung des Buches. Es ist fast wie ein Coffee Table Album, das man immer wieder gerne in die Hand nimmt, um darin zu Blättern. Die Fotos sind sehr schön und ästhetisch, wirken aber trotzdem nicht inszeniert und gestylt, sondern authentisch und echt. So ist zum Beispiel beim Ernten von Johannisbeeren auch mal eine Schüssel aus Kunststoff zu sehen.
Die Schwerpunkte im Buch liegen auf den Themen Küchengarten, Blumen und Kräuter alles vor dem Hintergrund naturnahes Gärtnern. Das Slow Gardening Manifest spricht mich insgesamt sehr an: keine Chemie, von allem etwas und den Garten genießen. Die wichtigsten Punkte dieses Konzepts werden im Buch einfach und verständlich erläutert.
Inhaltlich ist das Buch meiner Meinung nach vor allem für Gartenanfänger*innen geeignet – und für alle die in einen typischen Neubaugarten mit Rasen und Thujahecke etwas mehr Leben einziehen lassen wollen.
Ein paar der Tipps und Vorschläge sind für mich in einem sehr kleinen Stadtgarten nicht so einfach umzusetzen, das Buch hat mich aber trotzdem motiviert, meinen Garten doch etwas „wilder“ zu gestalten.

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Veröffentlicht am 02.10.2024

Schneeweißchen und Rosenrot in modernen Zeiten

Cascadia
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Zwei Schwestern und ein Bär – die Geschichte kennen wir doch schon? Julia Phillips spart in ihrem Roman „Cascadia“ zumindest nicht mit Anspielungen auf das Märchen „Schneeweißchen und Rosenrot“. Überall ...

Zwei Schwestern und ein Bär – die Geschichte kennen wir doch schon? Julia Phillips spart in ihrem Roman „Cascadia“ zumindest nicht mit Anspielungen auf das Märchen „Schneeweißchen und Rosenrot“. Überall im Text sind kleine Hinweise auf die beiden Schwestern versteckt. In Cascadia geht es jedoch weniger märchenhaft zu: Die Lebensrealität der beiden Schwestern Elena und Sam ist geprägt von einer schweren Erkrankung der Mutter, harter, schlecht bezahlter Arbeit und einem Gefühl der Ausweglosigkeit.

Während Schneeweißchen und Rosenrot sich zumindest auf ein gemeinsames Vorgehen einigen können, bringt der Bär neben Aufregung und Abwechslung auch Zwietracht in das Leben von Elena und Sam.

Julia Phillips verpackt viele schwere Themen in dieser fabelhaften Geschichte: Pflege von Angehörigen, Verbitterung, Trostlosigkeit, finanzielle Not und die enge Beziehung zweier doch sehr unterschiedlicher Schwestern. Mir hat vor allem die ungewöhnliche Erzählweise gefallen. Die sich langsam aufbauenden Einblicke in die Charaktere, die vielen (unausgesprochenen) Wahrheiten zwischen den Schwestern, und das bedrohliche Drama, das sich langsam entfaltet.
Cascadia ist kein einfaches Buch und wirkt noch lange nach – trotzdem lässt es sich schnell und flüssig lesen. Für mich 4,5 Sterne!

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Veröffentlicht am 24.09.2024

Mehr Tiefgang gewünscht – auch für Kinder ab 3!

Ein Inne halten
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Innehalten im Alltag – das machen wir alle viel zu selten. Jutta Degenhardt gibt dem Gefühl einer Pause im trubeligen Alltag mit ihrem neuen Buch ein Gesicht. Das kuschelige kleine Inne (zauberhaft illustriert ...

Innehalten im Alltag – das machen wir alle viel zu selten. Jutta Degenhardt gibt dem Gefühl einer Pause im trubeligen Alltag mit ihrem neuen Buch ein Gesicht. Das kuschelige kleine Inne (zauberhaft illustriert von Carola Sieverding) taucht eines Tages vor Jonis Tür in einer Box auf. Joni überlegt und veranstaltet viel, damit Inne sich wohl fühlt – doch das kleine Inne möchte eigentlich nur gehalten werden.

„Ein Inne halten“ ist ein schönes Bilderbuch, um das Thema Achtsamkeit schon mit ganz kleinen Kindern zu besprechen. Allerdings kann man auch schon Kindern ab 3 meiner Meinung etwas mehr Tiefgang zu trauen. Aufgrund der Buchbeschreibung habe ich mir etwas mehr Inhalt in Richtung Mediation / Body Scan / Achtsamkeit gewünscht. Thematisch drehen sich viele der Seiten jedoch zunächst darum, wie Joni das Inne findet und wie Joni versucht herauszufinden, was Inne fehlt. Das „Inne halten“ ist dann eher die Lösung des Problems und nimmt nicht mehr zu viel Raum in Anspruch. Hier hätte ich mir deutlich mehr Inhalt gewünscht – eventuell eine Art Meditation / Visualisierung, die man für die Kinder sprechen kann. Gerade als Gutenachtgeschichte machen wir öfter mal kindgerechte Body Scans und schon ganz kleine Kinder machen dies auch gerne mit.

Trotzdem finde ich das Buch insgesamt gelungen, gerade als Einstieg, wenn man vorher noch keine Berührungspunkte mit dem Thema Achtsamkeit hatte. Schön finde ich auch, dass im Buch auf Diversität geachtet wurde und Joni keinem Geschlecht eindeutig zugeordnet ist. Ich denke, die ruhige Geschichte wird vor allem jüngere Kinder ansprechen und hat für diese Zielgruppe auch eine gute Länge zum Vorlesen am Abend. Nach meinen Erwartungen an das Buch würde ich nur 3,5 Sterne vergeben, die ich hier auf 4 aufrunde, da das Buch wirklich schön gemacht und illustriert ist.


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Veröffentlicht am 23.09.2024

Hohe Erwartungen - leider enttäuscht

Die Unmöglichkeit des Lebens
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Die Unmöglichkeit des Lebens von Matt Haig habe ich sehnsüchtig erwartet – und wurde beim Lesen dann leider enttäuscht.

Die Geschichte klang vielversprechend – eine pensionierte Mathelehrerin erbt ein ...


Die Unmöglichkeit des Lebens von Matt Haig habe ich sehnsüchtig erwartet – und wurde beim Lesen dann leider enttäuscht.

Die Geschichte klang vielversprechend – eine pensionierte Mathelehrerin erbt ein Haus auf Ibiza und erlebt ein spannendes Abenteuer. Vielleicht beginne ich mal beim Positiven und berichte, warum ich insgesamt noch auf eine Wertung von drei Punkten komme. Der typische, trockene Matt Haig Humor ist im Buch deutlich anwesend. Auch die poetische Sprache, die ich so mag. Versteckt im Buch finden sich viele tröstliche Weisheiten und schöne Sätze zum Unterstreichen. Das Thema Mathematik ist gelungen im Buch verwoben und die Protagonistin Grace hat mir nochmal einen ganzen anderen Blickwinkel darauf vermittelt.

Warum es nur drei Punkte sind? Humor und Sprache waren leider meine einzige Motivation, das Buch bis zum Ende zu lesen. Den plötzlichen Sprung zu einer sehr mystischen Handlung hätte ich durchaus so akzeptiert – wenn denn ein roter Faden dagewesen wäre. Gerade im Mittelteil verfranzt sich Haig in vielen Details mit schleppenden Längen. Geht es eher Richtung Krimi oder Science Fiction? Auch mit dem Erzähltempo konnte ich mich nicht anfreunden. Lange passiert eigentlich gar nichts, dann alles auf einmal - und viel zu einfach. Insgesamt konnte das Buch meine (vielleicht zu hohen) Erwartungen nicht erfüllen.

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