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Veröffentlicht am 30.06.2025

Eine leichte, zarte Geschichte

Ein Sommer in Salerno
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„Ich fülle die große Leere aus, Éléonore. Ich habe wieder Lust am Leben gefunden. Das habe ich gebraucht...“

Eleonore ist eine recht bodenständige Frau, die zwei fast erwachsene Kinder hat und einen ...


„Ich fülle die große Leere aus, Éléonore. Ich habe wieder Lust am Leben gefunden. Das habe ich gebraucht...“

Eleonore ist eine recht bodenständige Frau, die zwei fast erwachsene Kinder hat und einen anstrengenden Putzjob. Dabei putzt sie nicht nur die Wohnungen ihrer Arbeitgeber und wäscht deren Wäsche, sondern wird als gute Zuhörerin immer mehr in das Leben dieser Menschen hineingezogen. Sie hilft, wo sie kann. Und das tut sie nicht zuletzt, um sich von ihrem Liebeskummer abzulenken.
Denn Eleonore hat sich vor einigen Wochen von ihrer Kurzzeitliebe Marco getrennt. Ein verheirateter Mann, emotional völlig unterentwickelt, so scheint’s… Viel mehr erfahren wir eigentlich nicht über diesen Mann. Auch wenn in Rückblenden immer wieder von ihm und dem Kennenlernen der beiden berichtet wird.

„Ein Sommer in Salerno“ ist eine sehr leichte, unterhaltende Lektüre. Eine ruhige Geschichte, in der die großen Dramen weitestgehend ausbleiben und wir auf ein Happy End hoffen dürfen. Auch wenn die Geschichte in Italien spielt, ist der Erzählton für mein Empfinden sehr französisch. Das Buch erinnert ein wenig an Geschichten von Agnès Desarthe. Die Atmosphäre ist eine gemäßigte, lebensbejahende.

Ich kann „Ein Sommer in Salerno“ als leichte Sommerlektüre all denjenigen empfehlen, die zarte Geschichten mögen und eine leichte, ans Herz gehende Geschichte suchen.

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Veröffentlicht am 11.06.2025

Eine schöne, gerechte Welt für alle

Komm mit in die Welt von morgen!
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„Dieses Buch, das du in Händen hältst, spielt nicht in dem Jahr, in dem du es gerade liest, sondern mit ihm reisen wir zusammen ein wenig in die Zukunft.“


In dieser Geschichte begleiten wir das kleine ...



„Dieses Buch, das du in Händen hältst, spielt nicht in dem Jahr, in dem du es gerade liest, sondern mit ihm reisen wir zusammen ein wenig in die Zukunft.“


In dieser Geschichte begleiten wir das kleine Mädchen Hop einen Tag lang. SIe zeigt uns, wie sie selbst lebt und lässt sich von ihrer Mutter auch zeigen und erzählen, wie es früher war.

In Hopes Welt gibt es keine Autos mehr (und wenn, dann sind es Carsharing-E-Autos), alles ist in Fußreichweite oder kann mit dem Rad bewältigt werden. Fernreisen werden per Zug bestritten. Hope lebt mit ihren beiden Müttern zusammen in einem großen Haus, in dem auch alle anderen Mitbewohner Teil ihrer Familie sind. Sie kauft regional ein, Dinge werden geteilt oder getauscht und repariert, wenn sie kaputt sind. Die kleine Hope kann einfach für die Tür gehen und mit anderen Kindern spielen. Sie kann sich sehr frei und selbstständig bewegen. Man lebt miteinander, nicht nebeneinander.

Das Bild, das Katja Diehl von einer (gar nicht sooo fernen) Zukunft zeichnet, ist wunderschön und ich vermute, die meisten Leserinnen würden hier sofort gerne leben wollen. Ja, man muss sich fragen, warum wir eigentlich nicht so leben? Es wäre doch möglich. Wann ist uns die Idee abhanden gekommen, dass dieses schöne, freie und umweltfreundliche Leben, erstrebenswert ist?
Und noch vor wenigen Jahren lebten wir ja auch so. Weniger modern, aber viel idyllischer (zumindest im ländlichen Gebiet). Wie viele Eltern schwärmen noch heute davon, wie sie als Kinder im Dorf allein unterwegs sein konnten, draußen spontan ihre Freunde trafen, zerschlissene Hosen stolz reparierten, Milch und Eier vom Bauern holten und Himbeeren und Möhren im eigenen Garten ernteten.

Beim Lesen dieses Buches ist mir sehr bewusst geworden, wie wir (abgesehen von all den Problemen, die wir uns selbst geschaffen haben) vor allem Kinder heutzutage eingeschränkt haben. Oftmals ist nicht einmal der Schulweg noch allein zu bewältigen, da er einfach gefährlich ist.

Die kleine Hope lebt übrigens sogar in einer großen Stadt. Und dennoch herrscht Idylle und es ist eine große Gemeinschaft entstanden.

Diehls Kinderbuch ist also sogar für Eltern ein sehr aufregendes, augenöffnendes Buch, das sehr zum Denken anregt. Es ist aber auch für die eigentliche Zielgruppe, die Kinder, ein tolles Buch, das bei den kleinen Leser
innen die Hoffnung auf eine solche Zukunft sät und ihnen Mut und Motivation mit auf den Weg gibt.

Ich wünsche mir, dass dieses Buch viele kleine und große Leser*innen findet! Dass es in Schulen und Kindergärten gelesen und besprochen wird.

„Hope denkt über die letzten Tage nach, schließt langsam die Augen und ist froh, dass sie nicht im „Früher“ leben. Das Heute ist so viel schöner!“

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Veröffentlicht am 05.06.2025

Sehr hilfreich!

Frauen haben anders Darm
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„Krämpfe, Verstopfung, Grummeln - wenn der Darm rebelliert, ist das Alltag für Frauen. Denn ihre Verdauung funktioniert ganz besonders:
Der Darm ist empfindlich, anatomisch eigen und der Zyklus beeinflusst ...



„Krämpfe, Verstopfung, Grummeln - wenn der Darm rebelliert, ist das Alltag für Frauen. Denn ihre Verdauung funktioniert ganz besonders:
Der Darm ist empfindlich, anatomisch eigen und der Zyklus beeinflusst den Stoffwechsel massiv. Die Folgen? Krankheiten und Beschwerden wie Reizdarm, Histaminintoleranz, Endometriose oder PCOS - oft unerkannt, aber behandelbar!“

Prof. Dr. med. Julia Seiderer-Nack geht in ihrem Buch auf die spezifischen Phänomene der Darmgesundheit von Frauen ein. Hormonhaushalt, Stoffwechsel und Anatomie sind bei Frauen anders und das beeinflusst auch die Darmfunktion.

Dieses Buch ist tatsächlich eine Offenbarung. Man kann noch so oft davon gelesen haben, dass es einen Gender Health Gap gibt und dass dieser sich zum Beispiel bei der Feststellung von Herzinfarkten äußert, inwieweit er in die speziellen medizinischen Bereiche hineinreicht, das ahnt man dann noch gar nicht.
Frauen, die mit Verdauungsproblemen zu tun haben und keine hilfreiche Therapie gefunden haben, denen möchte ich unbedingt dieses Buch nahelegen. Vieles erklärt sich plötzlich und ich werde mit dem Wissen aus diesem Buch besser vorbereitet in die nächste medizinische Untersuchung gehen. Die Ernährungstipps und Rezepte sind darüber hinaus echte Game Changer. Ich habe hier über einige Veränderungen, eine deutliche Besserung erzielen können.

Es werden Zusammenhänge und die medizinischen Hintergründe sehr gut erklärt, sodass man sich auch als Nicht-Mediziner ein bisschen emanzipieren und aufklären lassen kann.

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Veröffentlicht am 05.06.2025

Sprachgebrauch im Dritten Reich

Verbrannte Wörter
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»Es geht nicht darum, eine Fahndungsliste für irgendeine Sprachpolizei zu erstellen. Sondern es geht darum zu vermitteln, was die Grundlagen jeder angemessenen Ausdrucksweise sind: Sensibilität, Kenntnis ...

»Es geht nicht darum, eine Fahndungsliste für irgendeine Sprachpolizei zu erstellen. Sondern es geht darum zu vermitteln, was die Grundlagen jeder angemessenen Ausdrucksweise sind: Sensibilität, Kenntnis der Stil-ebenen, Sinn für Angemessenheit und - ja - auch das Wissen um die Geschichte von Wörtern.«
In letzter Zeit wird es zunehmend wichtiger, sich mit dem Sprachgebrauch im Dritten Reich auseinander zu setzen. Der Rechtsruck macht die Nazis frecher, immer unverhohlener sprechen sie. Nicht nur auf inhaltlicher Ebene zeigen und fordern sie Undenkbares, auch auf sprachlicher Ebene überschreiten sie Grenzen und machen Unsagbares wieder sagbar. So schleichen sich die rechten Ideen in unseren Alltag.
Matthias Heises ‚Verbrannte Wörter‘ sammelt wie ein Wörterbuch solche (manchmal auch nur vermeintlich) verbrannten Wörter und Ausdrucksweisen. Darunter finden sich erstaunliche und erschreckende Einträge.
Wir müssen deshalb nicht in jedem Gespräch einen sprachlichen Eiertanz aufführen. Es hilft aber, sich mit der Thematik zu befassen und im Kopf zu haben, welche Konnotation Worte mitbringen und wie sie im Dritten Reich missbraucht wurden. Und das macht dieses Buch wertvoll: Es vereint sehr übersichtlich präsentiert Wörter, die zumindest im Verdacht stehen, von den Nazis missbraucht worden zu sein, und werden vom Autor jeweils in einem kurzen Fazit bewertet und in ihrem heutigen Sprachgebrauch einsortiert.
Der Autor leistet diese Bewertung für historisch verbrannte Wörter und kann so deutlich machen, wo Neonazis auch heute bewusst auf diese Sprache zurückgreifen.
Wo unsere Sprache und unser Denken unbewusst immer noch von der LTI (Lingua Tertii Imperii) beeinflusst sind, diese Brücke muss die Leserin selbst schlagen. Das Buch bietet die Grundlage dafür. Man sollte sich bewusst machen, dass über die historische Analyse hinaus, die Sprache im Blick behalten werden muss. Neue Worte tauchen auf, die unsere Gedanken färben, Hass säen und Gräben bauen. Sich einem weiteren Sprachwandel zu verschließen und nur das Bewusstsein für sprachliche Phänomene in der Vergangenheit zu schärfen, ist nicht ausreichend.
Wer in die Tiefe gehen und verstehen möchte, dem kann ich das Buch ‚LTI‘ von Victor Klemperer nahelegen.

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Veröffentlicht am 21.05.2025

Eine Fassade bröckelt

Die Nachbarin
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„Und nun musste sie der Wahrheit ins Auge sehen, dass das Glück dieser Beziehung sich nie mehr vergrößern würde, sondern von nun an nur noch verblühen konnte.“

Imogen ist mit dem deutlich älteren Anwalt ...


„Und nun musste sie der Wahrheit ins Auge sehen, dass das Glück dieser Beziehung sich nie mehr vergrößern würde, sondern von nun an nur noch verblühen konnte.“

Imogen ist mit dem deutlich älteren Anwalt Evelyn Gresham verheiratet. Die Ehe ist keine romantische, aber gesellschaftlich durchaus passend. Für beide offenbar das schlagende Argument; der Rest ist mit dem Einhalten gesellschaftlicher Konventionen und Höflichkeitsfloskeln gut getan.
Das Aufrechterhalten der Fassade - inklusive dem notwendigen Verschließen der Augen und Selbstbetrug - geht lange gut; bis die Nachbarin Blanche sich immer weiter zwischen die Eheleute drängt.
Blanche spricht Evelyn auf einer Ebene an, zu der Imogen niemals Zugang gefunden hätte. Denn die beiden Frauen sind sehr unterschiedlich.
Blanches skrupellose Einmischung in das Familienleben der Greshams und Evelyns uneinsichtiges Verhalten sind schrecklich mitzuerleben. Das stille Übereinkommen, dass doch alles in Ordnung ist, solange man gegen keinerlei gesellschaftliche Konvention verstößt, nehmen Evelyn und Blanche als unantastbaren Beweis für ihre Unschuld. Das ist eine abstoßend selbstgerechte Falschheit, die vor allem ein Opfer fordert: Imogen. Sie ist es, die unter der Einhaltung der Zwänge gute Miene zu bösem Spiel machen muss und die emotional völlig nieder gemacht wird.

Die Leser*in geht in dieser langsam erzählten, sich in der Dramatik kontinuierlich steigernden Geschichte völlig auf. Ich habe selten ein so intensives Buch gelesen, bei dem ich so stark mitgefühlt und gelitten habe. Die Geschichte ist unglaublich fein erzählt, man spürt die menschlichen Abgründe in den Zwischentönen.

Eine gute Entscheidung, das 1954 erschienene Buch nun auf Deutsch zu übersetzen. Es geht in meine Top 10 ein.

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