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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 21.07.2025

Zwischen Idyll und Abgrund

Schattengrünes Tal
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Wie gut kennst du die Menschen um dich herum wirklich?
Kristina Hauff nimmt uns in „Schattengrünes Tal“ mit in ein abgelegenes Dorf im Schwarzwald – ein Ort, an dem jeder jeden kennt. Oder zu kennen glaubt.

Worum ...

Wie gut kennst du die Menschen um dich herum wirklich?
Kristina Hauff nimmt uns in „Schattengrünes Tal“ mit in ein abgelegenes Dorf im Schwarzwald – ein Ort, an dem jeder jeden kennt. Oder zu kennen glaubt.

Worum geht’s konkret?
Lisa lebt mit ihrer Familie im Schwarzwald und arbeitet im Hotel ihres Vaters. Als eine fremde Frau zu Gast dort ist, verändert sich die Stimmung – im Dorf und in Lisas Umfeld. Was als Neuanfang wirkt, bringt alte Spannungen ans Licht und stellt vieles infrage.

„Schattengrünes Tal“ ist spannend und mitreißend erzählt – von der ersten Seite an gelingt es Kristina Hauff, eine dichte Atmosphäre aufzubauen, die einen regelrecht in die Geschichte hineinzieht. Die Figuren sind sehr plastisch gezeichnet, sodass man sie sich mühelos vorstellen kann – mit all ihren Ecken und Kanten. Besonders bleibt mir Daniela im Gedächtnis, wenn auch im negativen Sinn: Ihre Art ist extrem unangenehm, fast beängstigend.

Der Roman lebt stark von der Dynamik zwischen den Charakteren und der unterschwelligen Bedrohung, die sich nach und nach entfaltet.

Insgesamt ist die Lektüre ein intensives Leseerlebnis mit psychologischem Feingefühl und fesselnder Stimmung.
Lediglich das Ende wirkt auf mich etwas abrupt und lässt mich leicht unbefriedigt zurück – hier hätte ich mir mehr Tiefe oder einen runderen Abschluss gewünscht.

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Veröffentlicht am 16.07.2025

Wenn das Meer zur Bühne wird

Blaue Tage
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Heiße Sommertage, Segelboote im Wind, das Blau der Ägäis – und darunter brodeln unausgesprochene Spannungen.

Zum 60. Geburtstag lädt Christian seine erwachsenen Töchter Leo und Emma mit ihren Partnern ...

Heiße Sommertage, Segelboote im Wind, das Blau der Ägäis – und darunter brodeln unausgesprochene Spannungen.

Zum 60. Geburtstag lädt Christian seine erwachsenen Töchter Leo und Emma mit ihren Partnern zu einem zehntägigen Segeltörn durch Griechenland ein. Es ist ein Wiedersehen nach langer Zeit. Doch schon zu Beginn wird klar: Die Stimmung an Bord ist alles andere als unbeschwert. Als Skipperin Alex noch kurzfristig dazustößt, verschieben sich die Rollen – und längst Verdrängtes kommt ans Licht.

In elf Kapiteln erzählt die Autorin eindrucksvoll von Nähe und Distanz, von alten Mustern und stillen Sehnsüchten. Vom Druck, zu funktionieren – und vom Wunsch, einfach man selbst sein zu dürfen. Ein Roman über das, was wir sagen. Und das, was wir verschweigen.

Blaue Tage ist ein starker Sommerroman über Familienbande, Selbsttäuschung und den Mut zur Veränderung.
Mich hat das Buch von Beginn an gefesselt und sehr gut unterhalten. Wirklich absolut empfehlenswert!

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Veröffentlicht am 14.07.2025

Ein Roman wie ein warmer Sommertag

Das Versprechen eines Sommertags
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Die Sonne auf der Haut, das Zirpen der Zikaden in den Bäumen und der Duft reifer Orangen, Zitronen und Mandarinen in der Luft.

Elena Sonnberg schafft es, uns das in ihrem neuen Roman so zu vermitteln, ...

Die Sonne auf der Haut, das Zirpen der Zikaden in den Bäumen und der Duft reifer Orangen, Zitronen und Mandarinen in der Luft.

Elena Sonnberg schafft es, uns das in ihrem neuen Roman so zu vermitteln, dass wir uns direkt vor Ort fühlen: in einem kleinen, idyllischen Dorf auf Mallorca.
Auf dieser Insel nämlich spielt „Das Versprechen eines Sommertags“.

Worum geht’s?
Isabelle reist mit ihrer Familie auf die Insel, um dort die Goldene Hochzeit ihrer Eltern zu feiern. Es soll eine Auszeit werden, aber unter der sommerlichen Oberfläche zeigen sich Risse: Isabelles Ehe ist angespannt, der Alltag hat Spuren hinterlassen, und sie merkt, wie sehr sie sich selbst aus dem Blick verloren hat. Als ein Jugendfreund plötzlich wieder auftaucht, wird Isabelle mit Fragen konfrontiert, die sie lange zur Seite geschoben hat.

Ohne große Dramen erzählt der Roman sehr berührend von Veränderungen, alten Gefühlen, Verantwortung und der leisen Hoffnung, dass es nie zu spät ist, ehrlich zu sich selbst zu sein.

„Das Versprechen eines Sommertags“ ist eine wunderschöne Sommerlektüre, die ich innerhalb kürzester Zeit verschlungen habe - die 448 Seiten lassen sich nämlich richtig leicht und flüssig lesen.
Ich wollte einfach mal wieder eine Geschichte für zwischendurch, die mich in den Urlaub entführt, aber nicht flach ist. Und da kam dieses Buch gerade richtig. Es hat mich perfekt unterhalten.
Daher gibt’s von mir eine klare Leseempfehlung!

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Veröffentlicht am 09.07.2025

Die Kraft der Musik

Durch das Raue zu den Sternen
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Durch das Raue zu den Sternen“ von Christopher Kloeble erzählt die Geschichte von Moll, einem 13-jährigen Mädchen, das mit dem plötzlichen Verschwinden ihrer Mutter ringt. Sie weigert sich, die Wahrheit ...

Durch das Raue zu den Sternen“ von Christopher Kloeble erzählt die Geschichte von Moll, einem 13-jährigen Mädchen, das mit dem plötzlichen Verschwinden ihrer Mutter ringt. Sie weigert sich, die Wahrheit ganz zuzulassen, und hält an der Hoffnung fest, ihre Mutter könnte auf irgendeine Weise zurückkommen – vielleicht durch die Kraft der Musik.

Moll bewirbt sich bei einem Knabenchor, obwohl sie dort als Mädchen eigentlich nichts verloren hat. Was zunächst wie ein kindlicher Trotz wirkt, wird schnell zu einer Suche nach Zugehörigkeit, Halt und Sinn. Der Chor wird für sie ein Ort der Herausforderung, aber auch des Wachstums.

Der Roman begleitet Moll auf einem stillen, oft wütenden, manchmal zärtlichen Weg durch Verlust, Erinnerung, Verdrängung und Selbstbehauptung.

Kein einfaches Buch – weder vom Thema noch von der Sprache her. Es verlangt Aufmerksamkeit und Mitdenken, weil vieles nicht direkt gesagt wird. Aber genau das macht es besonders. Wer sich darauf einlässt, wird mit einer intensiven und sehr feinfühligen Geschichte belohnt, die lange nachhallt.

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Veröffentlicht am 05.07.2025

Ein Lese-Genuss

Kaffee mit Käuzchen
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Was für ein Genuss!

Es gibt Bücher, die liest man nicht nur – man erlebt sie.
„Kaffee mit Käuzchen“ von Franziska Jebens ist so ein Buch. Als ich die letzte Seite umgeschlagen habe, war ich ganz beseelt. ...

Was für ein Genuss!

Es gibt Bücher, die liest man nicht nur – man erlebt sie.
„Kaffee mit Käuzchen“ von Franziska Jebens ist so ein Buch. Als ich die letzte Seite umgeschlagen habe, war ich ganz beseelt. Dieses wohlig-zufriedene Gefühl, als wäre man selbst für eine Weile im Wald gewesen – mitten im Leben, ganz bei sich.

Franziska erzählt in dem Buch, wie sie und ihr Mann Carsten zu einem alten Haus mitten im Wald fanden – und wie daraus ein echtes Zuhause wurde. Eine Geschichte über das Ankommen, das Loslassen und das Glück in den kleinen Dingen.

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