Zwischen Idyll und Abgrund
Schattengrünes TalWie gut kennst du die Menschen um dich herum wirklich?
Kristina Hauff nimmt uns in „Schattengrünes Tal“ mit in ein abgelegenes Dorf im Schwarzwald – ein Ort, an dem jeder jeden kennt. Oder zu kennen glaubt.
Worum ...
Wie gut kennst du die Menschen um dich herum wirklich?
Kristina Hauff nimmt uns in „Schattengrünes Tal“ mit in ein abgelegenes Dorf im Schwarzwald – ein Ort, an dem jeder jeden kennt. Oder zu kennen glaubt.
Worum geht’s konkret?
Lisa lebt mit ihrer Familie im Schwarzwald und arbeitet im Hotel ihres Vaters. Als eine fremde Frau zu Gast dort ist, verändert sich die Stimmung – im Dorf und in Lisas Umfeld. Was als Neuanfang wirkt, bringt alte Spannungen ans Licht und stellt vieles infrage.
„Schattengrünes Tal“ ist spannend und mitreißend erzählt – von der ersten Seite an gelingt es Kristina Hauff, eine dichte Atmosphäre aufzubauen, die einen regelrecht in die Geschichte hineinzieht. Die Figuren sind sehr plastisch gezeichnet, sodass man sie sich mühelos vorstellen kann – mit all ihren Ecken und Kanten. Besonders bleibt mir Daniela im Gedächtnis, wenn auch im negativen Sinn: Ihre Art ist extrem unangenehm, fast beängstigend.
Der Roman lebt stark von der Dynamik zwischen den Charakteren und der unterschwelligen Bedrohung, die sich nach und nach entfaltet.
Insgesamt ist die Lektüre ein intensives Leseerlebnis mit psychologischem Feingefühl und fesselnder Stimmung.
Lediglich das Ende wirkt auf mich etwas abrupt und lässt mich leicht unbefriedigt zurück – hier hätte ich mir mehr Tiefe oder einen runderen Abschluss gewünscht.