Ein Satz mit X…
Die Spiele der UnsterblichenAchtung Spoiler
Um meine folgende Rezensionen kurz zusammenzufassen für jemanden, der nicht so viel Zeit hat: : Ich fands schrecklich. An für sich klingt der Klappentext spannend und die Grundidee finde ...
Achtung Spoiler
Um meine folgende Rezensionen kurz zusammenzufassen für jemanden, der nicht so viel Zeit hat: : Ich fands schrecklich. An für sich klingt der Klappentext spannend und die Grundidee finde ich auch nicht schlecht, obwohl es natürlich absolut nichts Neues ist und ich Trials mittlerweile ein wenig ausgelutscht finde. Der Einstieg hat mir auch noch ganz gut gefallen, doch dann ging es ganz steil bergab. Die größten Probleme: die Charaktere, die damit verbundene Liebesgeschichte und die völlig falsche Vermarktung. Fangen wir mit den Charakteren an, Ara ist gutgläubig, naiv, sprunghaft, ein bisschen sehr dämlich an der ein oder anderen Stelle, am Ende sogar lachhaft und quengelig wie ein Kleinkind, dem man sein Lieblingsspielzeug weggenommen hat. Aber sie ist ja auch gerade mal 16, man könnte es also wenigstens zum Teil auf das junge Alter schieben. Dann gibt es den Gott Hades, dieser ist so alt wie die Zeit selbst und lebt schon ewig. Viel Persönlichkeit gibt es nicht, außer dass er von heute auf morgen ein 16 jähriges Mädchen liebt, dass er eigentlich gar nicht kennt, dieses wahrscheinlich stirbt und er nach 5 Minuten und dem ersten Kuss einer der schnulzigsten Liebeserklärungen hinblättert, die ich jemals gelesen habe. Er hat sie wie aus dem Nichts und ohne Grund wie ein Schuljunge angehimmelt und vergöttert, was einerseits absolut lächerlich gewirkt hat, weil er doch ein ach so mächtiger, erfahrender und ewig lebender Gott ist und andererseits einfach künstlich war. Ich hab’s gelesen und mir nur so gedacht häää, wo kommt das den jetzt auf einmal her, ihr habt euch gefühlt nur zwei mal gesehen? Eine vernünftige und plausible Erklärung bekommt man dafür nicht, das gilt übrigens auch generell für die ganze Geschichte. Ich kann nicht verstehen, warum man die Protagonistin auch nicht wenigstens volljährig oder Gott bewahre, 20+ machen kann. Dann hätte die ganze Story nämlich nicht diesen bitteren Beigeschmack und an der Handlung ändert sich so oder so nichts. Dann kann man die Protagonistin doch auch alt genug machen, damit es nicht so unangenehm ist. Die Liebesgeschichte der beiden ist völlig unverständlich, unbegründet, es gibt keinerlei Anziehung und wirkt total erzwungen bzw. künstlich weil die Protagonisten sich von heute auf morgen (jedenfalls Hades) total und auf ewig ineinander verliebt haben. Wobei wir dem Thema Vermarktung wären, hier wird ganz groß eine Slowburn Geschichte angepriesen. Hier frage ich mich wirklich, ob das vielleicht ein Tippfehler ist und der Verlag eigentlich Fastburn gemeint hat oder jemand sollte da nochmal die ein oder andere Definition von Slowburn lesen. Vor allem bei nicht mal 400 Seiten Story ist der Begriff völlig unzutreffend und ich es ist mir schleierhaft, wie man darauf kommt diesen Trope als passende Beschreibung zu nutzten. Ein weiterer wichtiger Charakter für die Geschichte ist auch Theron, dieser ist innerhalb der ersten Hälfte des Buches irgendwie der Loveinterest, obwohl man natürlich schon vorher weiß, dass das nicht gut ausgeht. Dieser hat von jetzt auf gleich charakterlich eine 180 Grad Wende hingelegt und das hat für Ara natürlich perfekt gepasst, die zuvor theoretisch zweigleisig gefahren ist, weil dann von einer Sekunde auf die andere mit Theron Schluss war und sie in Hades Arme gesprungen ist. Wirklich wie aus dem nichts stößt Theron sie weg und wünscht sich sogar ihren Tod, wo er zuvor noch den Rest seines Lebens mit ihr verbringen wollte. Hier hat es sich die Autorin einfach sehr sehr leicht gemacht und das spiegelt sich auch sehr stark in der Handlung wieder. Die Prüfungen sind z.B. nur dazu da, damit jemand stirbt, ansonsten haben sie keinen Mehrwert. Das diese bestanden oder nicht bestanden wurden, hatte eigentlich nichts mit eigenen Können oder Geschick zu tun, weshalb ich nicht verstehe, worum am Anfang des Buches so oft erwähnt wurde, wie hart tagtäglich die Kinder für diese Spiele der Götter trainieren, um zu überleben, wenn es eigentlich total egal ist. Die Teilnehmer haben nur durch die zufällig perfekt passenden und rettenden Geschenke der Götter überlebt (oder auch nicht) und dem einfachen Storytelling der Autorin. Das Ende war auch absolut vorhersehbar und passt perfekt zur Geschichte, jegliche Probleme sind auf einen Schlag gelöst, jeglicher Groll und Streit ist von jetzt auf gleich verflogen und alle sind wunschlos glücklich. Mir hing es wirklich zum Hals raus und ich war so froh, als ich das Buch durch hatte. Die Autorin macht es sich hier wirklich viel zu einfach. Als ich gesehen habe, dass diese zuvor eher Kinderbücher geschrieben hat, wurde mir einiges klar. Glücklicherweise ist es nur ein Einzelband. Um aber nicht nur negatives zu nennen: der Schreibstil ist flüssig, es gibt viel Action und insgesamt ist das Buch auch gerade noch machbar und wenigstens etwas unterhaltsam, keine völlige Katastrophe.