Neben den schroffen Felsen , markanten Bergzügen und dem Matterhorn hat die Schweiz einen weiteren Magneten zu bieten, der Wanderer wirklich magisch anzieht - das Wasser. Kristallklare Bergseen, romantische Bäche, gurgelnde Flussläufe und Gletscher (die durch den Klimawandel leider immer mehr zurückgehen) säumen die Wanderwege, und sorgen so neben den unglaublich beeindruckenden Bergpanoramen für weitere Höhepunkte.

Die beiden Autoren stellen in ihren Buch 50 Touren vor, bei denen man sich wirklich nur schwer entscheiden kann, welche man als nächste geht -eine schöner als die andere und von eindrucksvollen Bildern, die als Appetithäppchen Lust auf mehr machen, unterstützt.

Wer hätte gedacht, dass es in den Alpen einen Leuchtturm zu finden gibt ? Auf dem Oberalppass ist dieses Kuriosum ein beliebtes Fotomotiv und sorgt immer wieder für Aufsehen. Es gibt so viel mehr Wissens- und Nennenswertes, was hier mit sauberer Recherchearbeit zusammengetragen worden ist. Unterwegs auf alten Schmugglerpfaden, oder lieber doch auf der Suche nach Kristallen - der Wanderführer bietet eine unglaubliche Vielfalt an Informationen, die die einzelnen Touren aufwerten.

Es gibt romantische Wanderungen entlang der Suonen und Bisses, die einst als kluges Bewässerungssystem genutzt wurden, vorbei an Wasserfällen und lauschigen Plätzen. Bretterbohlenwege durch Moore, außergewöhnliche Rastplätze, eine Fahrt mit der Standseilbahn oder die Verkostung von Käse oder Mineralwasser gehören ebenso zu den Tourentipps. Beeindruckende Staumauern, Gletscherseen und echte Bilderbuchlandschaften mit fjordähnlichen Gewässern komplettieren das Gesamtbild.

Das ist aber längst nicht alles, denn es gibt auch noch eine ordentliche Portion Nervenkitzel, die quasi auf dem Wanderweg liegt - ein Bungeesprung a la James Bond von der Staumauer, die vielen aus dem Film "Golden Eye" bekannt sein dürfte, oder unzählige Brücken, die entweder unglaublich schmal sind, oder als Hängebrücke echte Abgründe überspannen... nichts für schwache Nerven.

Der Wanderführer begeistert mit sehr sorgsam zusammengetragenen Informationen zu Geologie, Geschichte und Kultur der zu durchwandernden Regionen, bietet einen guten Überblick über Gehzeiten, Schwierigkeitsgrad, Höhendifferenz und sonstigen, wichtigen Details zur Tour und bietet einen unverzichtbaren Pluspunkt - über den QR-Code hat man Zugang zu digitalen Wanderkarten und GPS-Daten zum Download . Besser geht's nicht !

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Das Matterhorn ist der bekannteste Berg der Schweiz und um ihn so richtig kennenzulernen, intensive Bergerfahrungen und einzigartige Momente zu erleben, dafür hat Iris Kürschner diesen Trekking-Führer geschrieben. Aber es ist nicht nur eine Trekking -Tour mit neun aufregenden Etappen, es ist mehr - wilde, ursprüngliche Natur, Gletscher, romantische Dörfer und Täler geben dieser Wanderung eine ganz besondere Note.

Aber auch sonst ist dieser Tourenplaner anders als das, was man bisher so kennt, denn Iris Kürschner legt viel Wert auf die kleinen Details aus Kultur und Brauchtum, Botanik, Geschichten und Geschichte rund um den Sehnsuchtsort.

Mit einer unglaublich fesselnden Beschreibung der einzelnen Etappen weckt sie die Wanderlust und das Fernweh, die Wanderstiefel scheinen wie von selbst an die Füße zu wollen und unwillkürlich entsteht der Wunsch, genau jetzt in diesem Moment gemeinsam mit der Autorin diese Wanderung zu unternehmen. Eine Etappe mit ihr zusammen ist bestimmt eine Bereicherung und eine ganz besondere Bergerfahrung - man merkt aus jeder Zeile, wie sehr ihr das Matterhorn am Herzen liegt

Eindrucksvolle Bilder geben einen Vorgeschmack auf das, was den Wandernden erwartet - türkisfarbene Bergseen, vielfältige Alpenflora (Enzian, Edelweiß, Alpenprimeln), kampflustige Kühe, abenteuerliche Überquerungen von Hängebrücken in schwindelerregender Höhe und grandiose Rundumsichten mit einzigartigen Bergpanoramen, die das Wahrzeichen der Schweiz als imposante Kulisse haben.

Die Touren sind sehr ausführlich beschrieben sodass man beim Lesen die Strecke schon einmal im Geiste abgehen kann. Dies entbindet den zukünftigen Matterhorn-Wandernden aber nicht von einer akribischen Vorbereitung, die ebenfalls von der Autorin hier sehr ausführlich beleuchtet wird. Der Serviceteil bietet alle wichtigen und grundlegenden Informationen zur Beschaffenheit der Tour/Etappe incl. Gehzeit, Schwierigkeitsgrad , Unterkünften, Höhendifferenz und eventuellen Varianten, um die Tour noch etwas abwechslungsreicher zu gestalten. Eine grob skizzierte Karte gibt einen ersten Überblick zur Planung und dann steht der nächsten Tour rund um das Wahrzeichen der Schweiz nichts mehr im Weg.

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Silvester -das Alte loslassen und das Neue mit offenen Armen begrüssen. Nie hätte Nora gedacht, dass einmal eine Silvesterfeier ihr grösstes Glück sein wird. Die Liebe zu dem äussert attraktiven US-Officer William lässt Nora auch von innen heraus strahlen und das Glück scheint perfekt, als sie ein Kind von ihm erwartet. Doch William muss zurück in die USA und Noras Vater tobt - ein uneheliches Kind, noch dazu von einem Amerikaner, das hat ihm gerade noch gefehlt. Der Despot hat einen Plan und sieht somit nicht nur eine glänzende Zukunft für Nora, sondern auch für seine Apotheke aufblitzen. Doch Nora nimmt reissaus, flüchtet nach München und steht plötzlich vor der Villa der Familie Wagner und kann das Schicksal nicht mehr aufhalten...


Lilli Beck hat mit "Wenn die Hoffnung erwacht" einen unglaublich kraftvollen, emotionalen und tief beeindruckenden Roman geschrieben, der die Nachkriegsjahre und die Zeit des Wirtschaftswunders wie in einem Pop-up-Buch aus den Seiten steigen lässt. Mit jedem Umblättern entfalten sich die die integrierten Kulissen und Figuren, steigen aus den Seiten und werden zu greifbaren Charakteren, die man nur allzu gerne begleitet.

In den Anfangskapiteln ist der Hunger und die Not in den Nachkriegsjahren noch deutlich zu spüren und man merkt, wie Nora langsam den ganzen Staub der Trümmer abschüttelt und mit ihrer Liebe zu William regelrecht aufblüht. Auch die Stellung der Frau in der Gesellschaft, die vorherrschende harte Hand und die antiquierten Ansichten ihres autoritären Vaters werden von der Autorin sehr authentisch und glaubwürdig in die Handlung integriert und zeigen so den gängigen Alltag Ende der 40er, Anfang der 50er Jahre des letzten Jahrhunderts.

Die Geschichte von Nora nimmt mich direkt von der erste Seite an gefangen und es fällt mir leicht, mich an ihrer Seite durch die Kapitel zu bewegen. Nie waren Hoffnung und Bangen, Freude und Enttäuschung näher, als in diesem Buch und es gelingt Lilli Beck, ihre Leser zu einem Teil der Handlung zu machen. Nora erobert die Leserherzen im Sturm, denn ihre frische, liebenswerte Art macht es dem Leser unglaublich leicht, sie zu mögen. Dagegen ist die offensichtliche Abneigung gegen Noras Vater und dem schmierigen Gollnik nicht zu leugnen - beide männlichen Charaktere sorgen für ordentlich Zündstoff im Buch und für Kopfschütteln meinerseits.

Die Aufnahme in die Familie Wagner ist herzlich und selbst als Leser wird man mit offenen Armen ebenso herzlich willkommen geheissen - aber auch hier gibt es Schicksalsschläge zu verkraften, die tiefe Wunden hinterlasse haben. Die Schreibende zeichnet ein Familien- & Sittenportrait der damaligen Zeit und lässt den Leser nicht nur an den Gefühlen und Gedanken der Figuren teilhaben, sondern sie eröffnet auch die Möglichkeit, in das Verlagswesen hinein zuschuppern und bei der Entstehung einer neuen Illustrierten dabei zu sein.

Aufregende Kapitel wechseln sich mit hoffnungsvollen Momenten ab, emotionale Szenen gehen unter die Haut und stimmen nachdenklich. Das ein oder andere Tränchen stiehlt sich beim Lesen aus den Augen, sucht sich seinen Weg und hinterlässt somit Spuren - genau wie dieses Buch, denn es nimmt einen festen Platz im Herzen des Lesers ein, weil es vom Leben erzählt, von der Liebe und von der Hoffnung, die auf leisen Flügeln immer wieder durch die Seiten getragen wird.

Gang, ganz großes Kino!!

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Silvia Salomon ist auf den Spuren der seltsam anmutenden grünumrankten Köpfe, die an Kirchenportalen zu finden sind. Die Symbolik, die sich hinter den schaurigen Fratzen verbirgt, soll Thema ihres neuen Buches sein. Ihre Recherchen führen sie in den Schwarzwald und eine ganz besondere Stimmung umfängt sie. Als Silvia in einer Kirche Fotos für ihre Aufzeichnungen tätig, entdeckt sie eine weibliche Leiche und ist mittendrin in einem Mordfall, bei dem es um so viel mehr geht, als um alte Sitten und Gebräuche...

Wow, was für ein Erstlings-Krimi ...Helena Reinhardt hat ein absolutes Gespür für Stimmungen und Emotionen, die sie einfängt und an ihre Leser weitergibt. Ständig ist das Gefühl der unterschwelligen Bedrohung präsent und der Leser nimmt eine Hab-Acht-Stellung ein, weil die Anspannung aus dem Buch sich mit jeder Zeile mehr auf den Lesenden überträgt.

Silvia ist eine sympathische Hauptfigur, die ihre Nase wirklich in alles steckt, was nach guter Geschichte aussieht und sie verleitet den Leser ebenfalls dazu, jede Vorsicht schwinden zu lassen und sich kopfüber ins Abenteuer zu stürzen.

Der Ausflug in alte Sitten und Gebräuche, die Bedeutungen der Grünen Männer und vor allen Dingen die Geschichte in der Geschichte sind so fesselnd geschrieben, dass die Seiten wie in einer Sanduhr regelrecht durch die Finger rinnen...der Sog ist unaufhaltsam und man blättert fast schon hypnotisiert um, damit man auch ja nichts von der nervenaufreibenden Handlung verpasst. Ob da Frang mit seinem einnehmenden Wesen seine Hände mit im Spiel hat ?

Ich mag es sehr, dass sie die Stimmungen aus dem Buch quasi eins zu eins übertragen werden und gerade das ausdrucksvoll vorgetragene Gedicht bei der Beerdigung des Mordopfers sorgt für Gänsehaut pur. Ein sehr eindrucksvoller Moment, der wirklich unter die Haut geht und Spuren hinterlässt. Aber auch sonst übertragen sich die Gefühlsregungen der Figuren auf den Leser und man hält unweigerlich den Atem an, wenn es darum geht, dem Täter auf die Spur zu kommen. Anspannung und Entspannung sind perfekt aufeinander abgestimmt, es gibt Momente zum Grinsen und angstvolle Augenblicke, die für kribbelnde Fingerspitzen sorgen. Aber auch Szenen, die Bestürzung und Hilflosigkeit hervorrufen und bei denen man wirklich einen Moment braucht, um sie zu verarbeiten.

Die Autorin schreibt sehr plastisch und bringt gerade die Waldszenen damit hervorragend zu Geltung, aber auch Alltagsszenen lassen sich sehr gut nachvollziehen und wirken authentisch. Ein bisschen Mundart darf natürlich nicht fehlen, um hier den vorhandenen Lokalkolorit noch zu unterstreichen.

Wer es gerne etwas mystisch mag und sich umgehend mit sympathischen Ermittlern anfreunden möchte, der sollte zu diesem spannenden Krimi greifen, denn hier ist wirklich bis zum letzten Buchstaben der Tod ein ständiger Begleiter.

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Hellas erster Fall nach der Elternzeit scheint es in sich zu haben, denn der Eigentümer einer Surfschule wird vermisst. Die Miteigentümer halten sich eher bedeckt und geben vor, dass keinerlei Unstimmigkeiten zwischen ihnen zu verzeichnen gewesen sind. Es scheint alles aussichtslos und im Nebel zu verschwinden, denn selbst der Hinweis auf eine Frau namens Jule bringt Hella nicht wirklich weiter. Die Wand des Schweigens scheint immer dichter zu werden und die Klärung des Falles rückt in weite Ferne....

Ich liebe die "Hella-Brandt-Reihe" aus der Feder von Rieke Husmann, aber mit diesem Band kann sie leider nicht ganz an die sehr guten Vorgänger anknüpfen. Die Ermittlungen stützen sich auf zu viele "was-wäre-wenn" und irgendwie erscheinen mir die Kripo-Beamten recht wankelmütig, denn sie sie schwanken zwischen so unglaublich vielen möglichen Ermittlungsansätzen und verdächtigen Personen hin und her.

Die Juister Polizeibeamtin ist ein helles Köpfchen, setzt aus noch so kleinen Hinweise die richtigen Schlussfolgerungen zusammen, während Hella und Co noch mühsam die Hinweise zusammenpuzzeln und sich teilweise von den Verdächtigen ziemlich an der Nase herumführen lassen.

Mir fehlt hier der Elan und die Energie, die in den vorherigen Inselkrimis unglaublich gut zu spüren gewesen ist. Fast wirkt es so, als wäre Hella in der Elternzeit ein wenig die Puste ausgegangen und sie hat den Biss verloren. Ja, als berufstätige Mutter nagt schon ab und zu das schlechte Gewissen an ihr, wenn sie mal wieder Überstunden schieben muss und auf Verbrecherjagd geht. Aber ihre bewusste Entscheidung, zurück in den Beruf zu gehen hat sie doch auch nicht halbherzig getroffen.

Der Fall bietet schon genügend Möglichkeiten, um spannend und mitreißend gestaltet zu werden, aber durch die eher unkoordinierten Sprünge zwischen den Mutmaßungen, Indizien und tatsächlichen Beweisen verliert er an Dramatik und büßt so viele Spannungsmomente ein.

Bis zur Auflösung der Tat wird mal in die eine, mal in die andere Richtung ermittelt und am Ende sind altbekannte Motive die Auslöser. Hier hätte ich mir mehr Einfallsreichtum gewünscht, damit auch dieser Inselkrimi ein echter Pageturner wird. Nichts zu bekritteln gibt es bei der Zusammenfassung, denn hier werden alle losen Enden zusammengefügt, erläutert und es folgt ein stimmiger Abschluss. So fließend und logisch aufeinander aufgebaut hätte ich mir den kompletten Verlauf des Buches gewünscht.

Schade, dass dieser Roman der bisher schwächste aus der ganzen Reihe ist

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