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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 05.04.2018

Wenn das Cover etwas anderes verspricht- kein sommerlich-leichter Roman, sondern eher depressic

Hortensiensommer
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Johanna hat den alleseits gepriesenen "Grünen Daumen " und kann verwahrloste und verwilderte Gärten in wunderschöne blühende Oasen verwandeln. Ganz anders sieht es da in ihrer Seele aus - durch ein tragisches ...

Johanna hat den alleseits gepriesenen "Grünen Daumen " und kann verwahrloste und verwilderte Gärten in wunderschöne blühende Oasen verwandeln. Ganz anders sieht es da in ihrer Seele aus - durch ein tragisches Ereignis erscheint ihr die Welt nur noch grau und leer. Bis Mieter Philipp nebst Klara in Johannas Leben schneien und sich die Welt plötzlich wieder zu drehen anfängt und bunt wird....

Hier ist es mal wieder so weit - ich habe mich vom Cover zum Lesen verleiten lassen und eine Bauchlandung erlebt. Anstatt Sommerfeeling mit Hortensienblüten, erfrischendem Eis und süßen Früchten, wie es mir das Cover vermitteln möchte, bekomme ich düsteres grau, Gewitterwolken und todtraurige Szenen, die mir das Lesen echt schwer machen. Eine absolut irreführende Strategie, die vom Verlag nicht gut gewählt ist. Das angekündigte tragische Ereignis ist wirklich schwer zu verkraften, aber dass es einem die Luft beim Lesen nimmt, ist bestimmt nicht Sinn und Zweck des Buches...
Die Charaktere sind recht einfach und oberflächlich gehalten, wirken dadurch austauschbar und lassen auch mit ihren Dialogen keine sonderlichen sprachlichen Fähigkeiten erkennen. Auch Klara, die kleine Tochter von Philipp, wirkt als Kind eher gestelzt und ich vermisse dieses Gefühl, dass mir ihr kleines Herzchen beim Lesen zufliegt. Es gibt nur einige wenige Szenen, in denen die depressive Stimmung aufgehoben wird und so etwas wie Leichtigkeit Einzug hält. Für einen Sommerroman einfach zu wenig- vielleicht sollten Titel und Cover geändert werden, damit der Bezug zum Buch eher passt.

Herzlichen Dank an Corinna Schindler und den Heyne-Verlag für die kostenfreie Bereitstellung dieses Rezi-Exemplares. Diese Tatsache hat jedoch nicht meine ehrliche Lesermeinung beeinflusst.

Veröffentlicht am 05.04.2018

Der Klappentext verspricht eine völlig andere Geschichte

Hummersommer
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liza hat ihrer Heimat schon lange den Rücken gekehrt und doch muss sie wieder in ihr kleines Städtchen zurückkehren. Ihr Vater ist schwer erkrankt und sie muss sich nicht nur damit auseinandersetzen, ihn ...

liza hat ihrer Heimat schon lange den Rücken gekehrt und doch muss sie wieder in ihr kleines Städtchen zurückkehren. Ihr Vater ist schwer erkrankt und sie muss sich nicht nur damit auseinandersetzen, ihn bald zu verlieren, sondern die längst verdrängt geglaubten Erinnerungen aus der Vergangenheit keimen wieder auf. Eliza muss sich der Frage stellen, ob sie wirklich noch dazu gehört und eine von ihnen ist, oder ob das Band tatsächlich schon lange zerschnitten wurde....

Dieses Buch hat mich durch seinen Titel, den interessanten Klappentext und dem wirklich tollen Cover dazu verführt, es zu lesen. Doch anstatt von Hummersommer, salziger Meeresbrise und einfühlsamer Familiengeschichte habe ich hier ein Buch gelesen, das in mir gähnende Langeweile hervorgerufen hat. Die Geschichte an und für sich ist vom Ansatz her gut gedacht, aber die Ausführung denkbar schlecht umgesetzt. Nebensächlichkeiten verlieren sich in ellenlangen Sätzen. Erklärungen, die es m. E nicht bedurft hätte, schmücken Seite um Seite aus, belanglose und uninteressante Personen bekommen so viel Handlungsspielraum, der nicht notwendig gewesen wäre und nehmen so den eigentlichen Hauptcharakteren den Platz auf der Bühne für einen tollen Auftritt.
Stellenweise plätschert die Geschichte einfach nur vor sich hin und ich weiß nicht, was mir die Autorin sagen möchte. Es fehlt der Kick, die Spannung, einfach irgendwie etwas Besonderes, um dieses Buch zu einem echten Pageturner zu machen. Leider hat diese Geschichte mich nicht begeistern können und ich kann keine Leseempfehlung aussprechen.

Veröffentlicht am 03.04.2018

Bewegendes schicksal, das unter die haut geht und berührt

Der Pub der guten Hoffnung
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Wenn Eltern ihr Kind zu Grabe tragen, ist das nicht nur ein schwerer Verlust, es führt auch unweigerlich dazu, dass sich die Elternteile emotional voneinander entfernen. Sam und Hannah sind sich nach ...

Wenn Eltern ihr Kind zu Grabe tragen, ist das nicht nur ein schwerer Verlust, es führt auch unweigerlich dazu, dass sich die Elternteile emotional voneinander entfernen. Sam und Hannah sind sich nach dem Amoklauf ihres Sohnes so fremd geworden, dass nichts mehr ihre Beziehung retten kann. So nimmt Sam das Angebot seines Freundes an kurzfristig im Pub auszuhelfen. Die Arbeit ist willkommene Abwechslung und so lernt Sam, sich mit den Ereignissen auseinander zusetzen und schöpft neue Hoffnung. Dich in Herzensdingen lässt sich das Schicksal nicht einfach so dreinreden....

Alexandra Zöbeli packt einen schweren Stoff in eine emotionsgeladene Geschichte, die bewegt, berührt und nachdenklich macht. Trotz aller Heftigkeit der Ereignisse ist dieses Buch nicht erdrückend, sondern sehr leicht zu lesen, was dem tollen Erzählstil der Autorin geschuldet ist. Die Geschichte wirkt, gerade durch ihre wundervoll dargestellten Charaktere, sehr lebhaft und macht es mir so leicht, all die Emotionen nachzuspüren, die im Verlauf des Romans durchlebt werden. Die Zerrissenheit der Eltern ist sehr gut nachvollziehbar, auch die Resignation des eigenen "Versagens" ist fühl- und spürbar. Ich habe das Gefühl, Sam und Hannah auf ihrem schweren Weg zu begleiten und so ihre Entwicklung mitzuerleben, die von der völligen Entfremdung mit Selbstzerfleischung hin zum vorsichtigen Antasten und Annähern geht. Eine echte Achterbahn der Gefühle, dich mich fasziniert und mich über das Gelesene nachdenken lässt. Man muss sich auf diesen Roman ganz einlassen, um auch die Botschaft zu verstehen: Auch wenn das Leben dir einen schweren Schicksalsschlag vor die Füße wirft - es gibt immer jemand, der zu dir hält und dein Leben bereichert. Nimm es an und mach das beste daraus !

Herzlichen dank an den Verlag, der mir dieses Rezi-Exemplar kostenfrei über NetGalley zur Verfügung gestellt hat

Veröffentlicht am 03.04.2018

Grandioses Staffelfinale - macht eindeutig noch mehr Lust auf alle folgenden Romane

Man trifft sich stets zweimal (Teil 2)
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Auch wenn mittlerweile drei Monate ins Land gezogen sind, ist Janna noch lange nicht über den Verlust ihres Partner Markus hinweg. Zu tief sitzt der Schmerz und die Trauer. Als dann ein Fremder vor der ...

Auch wenn mittlerweile drei Monate ins Land gezogen sind, ist Janna noch lange nicht über den Verlust ihres Partner Markus hinweg. Zu tief sitzt der Schmerz und die Trauer. Als dann ein Fremder vor der Haustür um ihre Hilfe bittet, ist Janna zunächst hin und her gerissen. Soll sie noch einmal den Schritt wagen und sich als Agentin betätigen ? Doch viel zeit zum Überlegen bleibt ihr nicht, denn der Wettlauf um Leben und Tod hat schon längst wieder begonnen...

Mila Roth hat mit diesem Staffelfinale alle Register ihres Könnens gezogen und mir so atemlose Spannung von der ersten Seite an beschert. Der letzte Fall dieser ersten Staffel ist so komplex gestrickt, voller hochexplosiven Kleinigkeiten und Wendungen, die mich an das Buch fesseln und es in einem Rutsch haben durchlesen lassen. Ich habe, kaum dass ich angefangen habe zu lesen, das Buch nicht mehr weglegen können, es geht ein regelrechter Sog von ihm aus und ich habe nichts mehr von meinem Umfeld mitbekommen. Atmosphärisch dicht und vielschichtig ist der Fall geschildert und die Charaktere überzeugen erneut durch ihre Vielfalt. Es gelingt der Autorin, ein abwechslungsreiches Setting zu gestalten, das immer wieder neu und voller Spannung aufgebaut wird, sodass ich atemlos die Ereignisse verfolge und deren Auflösung entgegenfiebere. Die Geschichte schließt nahtlos an den Vorgänger an und es ist nicht zu merken, dass eine kurze Lesepause entstanden ist. Sofort ist man wieder mitten drin in der Geschichte , leidet mit Janna, spürt ihre Zweifel, ermittelt und ...ach, lest einfach selbst, denn diese Krimiserie ist einfach nur viel zu gut, um "nur" über sie zu sprechen. Sie ist perfekt für alle Leserinnen, in denen eine kleine Agentin mit Herz steckt

Veröffentlicht am 02.04.2018

Toller Krimi mit harten Fakten

Die Toten vom Ennert
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Kommissarin Mira Jäger muss in einem Fall ermitteln, der ihr ganzes Geschick erfordert. Der Tote war ein früherer Bekannter von ihr und der Mord bringt alte wehmütige Erinnerungen ans Tageslicht. Als ...

Kommissarin Mira Jäger muss in einem Fall ermitteln, der ihr ganzes Geschick erfordert. Der Tote war ein früherer Bekannter von ihr und der Mord bringt alte wehmütige Erinnerungen ans Tageslicht. Als dann aber weitere Leichen im Naherholungsgebiet den Waldboden pflastern, steht Mira vor einem Rätsel. Was haben die Toten mit ihrer Vergangenheit zu tun ?

Karin Büchel entführt über den Zeitraum von 4 Wochen in einen spannenden Krimi, der mit viel Lokalkolorit glänzt und tolle Ermittler hervorbringt. Beide Kommissare sind sympathisch und ihre Ermittlungen sind logisch aufgebaut. Die Suche nach dem Täter, nach den Zusammenhängen und dem Motiv ist atmosphärisch dicht und lässt genügend Spielraum für eigenen Ermittlungsansätze und Spekulationen. Trotz aller Ernsthaftigkeit während der Ermittlungen wird der Roman auch mit vielen amüsanten und lockeren Szenen aufgepeppt, sodass eine gelungenen Mischung aus Krimi und "Szenen einer Ehe" entsteht. Für mich war das Buch leider viel zu schnell zu Ende und ich würde ich freuen, wenn ich mehr von dem tollen Ermittlerduo lesen könnte und hoffe auf eine oder gar mehrere Fortsetzungen