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Veröffentlicht am 30.03.2018

randvoll mit anschaulichen Fotos, Erklärungen und Problemlösungen

Bist du noch zu retten?
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Bärbel Oftring, unter anderem Diplom-Biologin, hat nach „Wird das was, oder kann das weg?“ nun ein weiteres praxisnahe Gartenbuch geschrieben.

„Bist du noch zu retten?“ zeigt Pflegefehler oder Schädlingsbefall ...

Bärbel Oftring, unter anderem Diplom-Biologin, hat nach „Wird das was, oder kann das weg?“ nun ein weiteres praxisnahe Gartenbuch geschrieben.

„Bist du noch zu retten?“ zeigt Pflegefehler oder Schädlingsbefall auf, die in den Kapiteln „welk oder vergilbt“, „löchrig oder mit anderen Spuren“ sowie „auf der Pflanze sichtbare Tiere“ganz anschaulich beschrieben und Gegenmaßnahmen erklärt werden. Zusätzlich zu den guten, aussagefähigen Fotos, die einen Vergleich mit dem Mißstand an der eigenen Pflanze vereinfachen und einem leicht verständlichen Begleittext, findet der Leser schon in der jeweiligen Übersichtsleiste Symbole dafür, ob er abwarte, handeln, entsorgen oder einfach geniessen sollte.
Zudem vermittelt die Autorin auch einen Anstoß zum Bedenken der eigenen Sichtweise, beispielsweise, die Pflanzen auf den jeweiligen Standort abzustimmen, in Mischkultur biologisch zu gärntnern oder heimische Tiere zu fördern.

Neben der Betrachtung von Nährstoffmangel, Frostschäden, Sonnenbrand oder Tierbefall vermittelt die Autorin vielfältiges spezielles Wissen, was mir in großen Teilen völlig unbekannt war – beispielsweise der Zusammenhang von Wacholder und Birnengitterrost oder, dass es zwei Marienkäferarten gibt, die sich nur von echtem Mehltau ernähren, die vorgestellte Vielfalt an Blattwespen oder die kleine Schmetterlingsübersicht samt Raupen – und endlich weiß ich, wer für das Loch in den abgefallenen Haselnüssen verantwortlich ist oder was es mit den Würmern in den Himbeeren auf sich hat. Sehr gut gefallen haben mir auch die zahlreichen Hinweise auf resistente Sorten, denn manches könnte so viel einfacher sein, als wir es uns machen....

Manche Bücher beginnen erst mit S. 15 und die letzten zig Seiten enthalten Quellen, Anhänge oder Werbung, was die angegebene Seitenzahl häufig immens reduziert. Bei diesem Buch bin ich völlig angetan davon, dass es sogar vor der ersten und nach der letzten Seite Informationen gibt, die über die angekündigten 100 Gartenprobleme hinausreichen: Sowohl die vordere als auch die hintere Umschlagseite kann man ausklappen und findet vorne die Übersicht der Top 10 der hilfreichen Nützlinge im Garten, hinten die TOP 10 der Maßnahmen für einen ökologischen Garten.

Ich selber bin reine Hobbygärtnerin und habe schon einige Gartenratgeber gelesen. Dieses Buch hat mir viele neue Informationen gegeben, läßt Laien schnell und einfach Schadensbildern erkennen und Gegenmaßnahmen nachschlagen; so einfach und dabei so ausführlich habe ich das noch nirgendwo anders gefunden.

Veröffentlicht am 27.03.2018

flüssiger, bis zum Ende spannender Krimi mit vielen Spuren

Ostseerache
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Bei Eva Almstädts „Ostseerache“ handelt es sich um den dreizehnten Fall der Ermittlerin Pia Korittkis. Für mich war es ihr erster Fall, denn ich habe noch keinen Krimi dieser Reihe gelesen.
Da es sich ...

Bei Eva Almstädts „Ostseerache“ handelt es sich um den dreizehnten Fall der Ermittlerin Pia Korittkis. Für mich war es ihr erster Fall, denn ich habe noch keinen Krimi dieser Reihe gelesen.
Da es sich um einen in sich abgeschlossenen Fall handelt, muß man zu dessen Verständnis nicht unbedingt vorherige Folgen gelesen haben, obwohl treue Leser dieser Reihe sicherlich zum zu lösenden Fall noch die persönliche Entwicklung der Stammbesetzung geniessen können oder kurze Querverweise auf andere Fälle bzw. einen altbekannten Straftäter anders einordnen können.


Weil ihre alleinwohnende Mutter im Krankenhaus liegt, kehrt Flora in ihr Heimatdorf Niensühn zurück, das sie vor 12 Jahren verlassen hat. Damals wurde ihr die Schuld am Tod eines Nachbarjungen gegeben und sie durchlief Psychatrie, Heim und Pflegefamilien. Ihre Mutter sah sich außerstande, sich um sie zu kümmern und ihr Vater war fest von ihrer Unschuld überzeugt.
Schon beim ersten Kontakt im Dorf wird klar, dass sie nicht mit offenen Armen aufgenommen wird und als kurz darauf ihre Nachbarin tot aufgefunden wird, lebt auch der alte Fall wieder auf.
Die Geschichte nimmt Fahrt auf, die Ereignisse überschlagen sich.....



Wie schon erwähnt, war dieser der erste Krimi dieser Reihe für mich und insgesamt hat er mir gut gefallen. Ich fand den Krimi durchgehend spannend erzählt; es sind soviele Fährten gelegt worden, dass man bis zum Schluß noch mitermitteln und spekulieren kann. Er ist flüssig geschrieben und man mag ihn vor dem Ende gar nicht mehr aus der Hand legen. Allerdings waren für meinen Geschmack auch einige Begebenheiten etwas konstruiert, zu spontan und nicht ganz glaubwürdig.
Die Querverbindung zu einem bekannten Straftäter hat mich nicht ganz so tief in seinen Bann gezogen wie Serientreue, die seine Entwicklung wohl schon seit einigen Bänden verfolgen. Da es sich aber nur um einem kleinen Aspekt am Rande dieses Falles handelt, fand ich dies nicht störend.

  • Einzelne Kategorien
  • Figuren
  • Atmosphäre
  • Handlung
  • Spannungsbogen
  • Cover
Veröffentlicht am 26.03.2018

wunderschön gestaltet und hilfreich bei der unkomplizierten Pflanzenbestimmung

Bilder-Atlas der Frühlingsblumen
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Beim Bilderaltlas der Frühlingsblumen handelt es sich um ein Hardcover, das in der linken Innentasche ein booklet mit erklärendem Text zu den Pflanzen, die im auf der rechten Seite ausziehbarem Leporello ...

Beim Bilderaltlas der Frühlingsblumen handelt es sich um ein Hardcover, das in der linken Innentasche ein booklet mit erklärendem Text zu den Pflanzen, die im auf der rechten Seite ausziehbarem Leporello vorgestellt werden.
Hierbei handelt es sich um die Auswahl der häufigsten heimischen Pflanzen, sortiert nach Blütenfarbe, , Standort ( beispielsweise sumpfiges Gelände; Wälder und Gebüsche; Wiesen, Weiden, Raine) und nach Blütezeit. Nicht nur die 40 farbigen Tafeln mit schönen, aussagefähigen, gemalten Bildern, sondern auch das Begleitheft bietet die Sortierung in entsprechenden Nachschlagelisten an.

Auf den Tafeln befinden sich übrigens jeweils vier bis sechs gut erkenn- und unterscheidbaren Pflanzen an. Mit dem Atlas lassen sich die im Garten oder auf Spaziergängen entdeckten Pflanzen gut nachschlagen und bestimmen. Von Vorteil empfinde ich nicht nur die eindeutigen Bilder, sondern auch, dass ich den Leporello ganz ausbreiten kann um die entsprechende Pflanze zu suchen und, dass dies rein über den optischen Vergleich möglich ist, ohne dass ich erst ermitteln muß, zu welcher Pflanzenfamilie oder Gattung mein „Findelkind“ gehört. Ich finde das Buch besonders für botanische Laien hilfreich, weiß aber zudem auch seine wunderschöne Gestaltung sehr zu schätzen.

Veröffentlicht am 26.03.2018

vermittelt wichtiges Wissen äußerst fundiert und unterhaltsam

Die Macht der Manipulation
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Johannes Steyrer beschreibt verschiedene Formen der Manipulation, beispielsweise die operante Konditionierung, tagile oder handfeste Verstärkung,, Verknappung, Fuß-in-die-Tür Technik, Mimikry ( Spiegeln) ...

Johannes Steyrer beschreibt verschiedene Formen der Manipulation, beispielsweise die operante Konditionierung, tagile oder handfeste Verstärkung,, Verknappung, Fuß-in-die-Tür Technik, Mimikry ( Spiegeln) und vieles mehr.
Dabei veranschaulicht er die einzelnen Aspekte, manchesmal auch gut miteinander kombiniert, sehr anschaulich in zahlreichen Fallbeispielen.

Ich muß gestehen, zunächst hatte der Titel mich vermuten lassen, dass es sich bei diesem Buch hauptsächlich um ein Seminar für Versicherungsvertreter und Telefonverkäufer handeln könnte, auch wenn im Untertitel schon eine Lösung gegen diese aufdringlichen Verkaufsgespräche versprochen wird. Das Buch beinhaltet aber soviel mehr, denn es behandelt dieses Thema absolut weitgefächert, beispielsweise wird betrachtet, wie sinnvoll Leistungsprämien sind und inwieweit sich die Sicht sowie deren Wertschätzung mit zunehmendem Einkommen unterscheidet. Für mich waren ganz besonders die geführten Vorstellungs- bzw. Einstellungsgespräche interessant, bei denen letztendlich nur der Arbeitgeber genau das bekam, was er wollte und die Arbeitnehmer mit einem Ergebnis nach Hause gingen, das sie vorher rigeros abgelehnt hätten, doch nun dem Eindruck erlagen, eine senationelle Chance samt riesigem Weiterentwicklungspotenzial erhalten zu haben. Ehrlich gesagt hätte ich in diesem Kapitel gerne ein wenig mehr Gegen-Strategien erhalten; jeder von uns kennt das: machst Du eine Zusage, zieht sich die Schlinge von Satz zu Satz immer weiter um den eigenen Hals und man rudert stetig in eine Richtung, in die man überhaupt nicht wollte....

Bei vielen anderen Beispielen geht es um einfachere, leichter abwendbare Manipulationen, beispielsweise auch in der Kindererziehung und Partnerschaft / Ehe. Schon alleine um sich manche Vorgänge bewußt zu machen, halte ich dieses Buch für ausgesprochen hilfreich; für mich war unter anderem die Erklärung der 5:1-Regel sehr interessant.
Die Erklärungen der einzelnen Theorien oder Strategien werden durch Fallbeispiele sowie erläuterte Studien ergänzt. In den letzten Kapiteln werden in den angefühten Beispielen verschiedene Strategien kombiniert und aufgezeigt.

Insgesamt läßt sich dieses Buch leicht lesen und vermittelt nicht nur Wissen, das man im Alltag sowie im Berufsleben hilfreich anwenden ( und durchschauen) kann; es bitet zudem auch charmante und witzige Unterhaltung – ich habe manchesmal schallend lachen müssen.
Alles ist gutverständlich erklärt, auch für Leser, die bislang nichts über psychologische Themen oder Erziehungsratgeber gelesen haben und keinerlei Vorkenntnisse aufweisen. Jeder wird hier hilfreiche Tipps erhalten um Manipulationen zu durchschauen und sich – mit ein wenig Übung – dann auch, zumindest teilweise, dagegen wehren können.

Veröffentlicht am 26.03.2018

nicht einseitig, sondern unvermeidbar - - und absolut empflehlenswert

Trump im Amt
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David Cay Johnston, einer der renommiertesten amerikanischen Investigativjournalisten, Pulitzerpreisträger und ausgesprochener Trumpkenner, beschäftigt sich schon intensiv seit 1988 mit dessen Geschäften, ...

David Cay Johnston, einer der renommiertesten amerikanischen Investigativjournalisten, Pulitzerpreisträger und ausgesprochener Trumpkenner, beschäftigt sich schon intensiv seit 1988 mit dessen Geschäften, Steuerhinterziehungen oder anderen Straftaten und hat bereits andere Bücher dazu herausgegeben.

„Trump im Amt“ beginnt, was ich sehr zu schätzen weiß und häufig vermisse, mit einem längeren Vorwort, das speziell für die deutschen Leser verfaßt wurde.

Johnton beschreibt in diesem Buch auch kurz die Verhältnisse, in denen Trump aufwuchs, als Enkel
eines deutschen Deserteurs, der im ausgehenden 19. Jahrhundert sein Geld mit dem Betreiben mehrerer Bordelle im Yukon-Territorium verdiente, von seinem Vater, bei dem er von Kindesbeinen die Verstrickung mit der Mafia und Gestzesumgehung als Alltag erlebte.
Über einige seiner eigenen Geschäfte samt der zweifachen Verurteilung wegen Steuerhinterziehung, seiner ausbleibenden Zahlungsmoral gegenüber Zulieferern oder illegaler 4$-Bauarbeitern seiner Immobilien, auch bereits vor seiner Wahl zum Präsidenten liest man, aber hauptsächlich erfährt man über sein Handeln während des ersten seiner Amtsjahre.

Ob nun durch sein Amt gesteigerte enormen Umsätze in seinen Hotels oder auf seinen Golfplätzen, die durch politisch bedingte Treffen mit ihm aus großzügig bemessenen Spesengeldern gleichzeitig sein Wohlwollen erkaufen oder finanzielle Zugewinne seiner Familienangehörigen, beispielsweise 40 blitzschnell seiner Tochter zugesprochene Patente in China, weil eine Hand die andere wäscht....., zahlreich sind die fundierten Beispiele der Vorteilsnahme im Amt. Zudem liest man, wie Trump verschiedene Stellen besetzte, welche Wahlversprechen er nun ignoriert bzw. zuwider handelt, beispielsweise durch Löschung oder Einstellen verschiedener Websites mit Offenlegungen z.B. von tödlichen Arbeitsunfällen, über Arbeitsrecht, Sicherheit am Arbeitsplatz, Steuerpolitik, Klima- und Umweltpolitik, über Bündnisse, die er gekündigt hat.

Johnston zeigt an einer unbeschreiblichen Vielzahl an Beispielen belegter Begebenheiten, darunter auch Sprach- und Twitteräußerungen Trumps, der keine moralischen Grenzen kennt und stets sich und seinen persönlichen Vorteil im Focus hat, also von Geldgier und Narzismus angetrieben wird und seinen Weg ohne Rücksicht auf Verluste, und unter Androhung von atomarer Waffengewalt durchsetzt und bezeichnet ihn als personifizierte Kakistokratie und Kleptokratie.

Johnstons Versuch, Trumps Handeln als Präsident, das uns immer nur in kurzen, aus dem Zusammenhang genommenen Fetzen erreicht, zu einem Gesamtbild zusammenzufügen, finde ich äußerst gelungen und aufschlussreich.