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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 26.05.2017

Antworten auf die häufigsten Fragen

Vegan! Ist das ansteckend?
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Rüdiger Dahlke hat in diesem 131 Seiten starken Buch, unterteilt in verschiedene Kapitel, die häufigsten Fragen zur veganen Ernährung beantwortet, z.B. zu befürchteten Mangelerscheinungen, Schwangerschaft, ...

Rüdiger Dahlke hat in diesem 131 Seiten starken Buch, unterteilt in verschiedene Kapitel, die häufigsten Fragen zur veganen Ernährung beantwortet, z.B. zu befürchteten Mangelerscheinungen, Schwangerschaft, Kinderernährung, heilene Wirkung bei diversen Krankheiten und auch zum respektvollen Umgang mit Nichtveganern. Erwähnenswert finde ich dabei die Erkenntnis und Warnung an Bekehrer, dass sie dabei nicht radikal vorgehen sollen. Überrascht haben mich dann allerdings seine Schilderungen darüber, wie er im Bekanntenkreis oder Restaurants meinem Empfinden nach genau dieses nicht selber beherzigt.

In den Antworten finden sich neben geäußertem Fachwissen auch Schilderungen persönlicher Erfahrungen und Erlebnisse sowie Querverweise und Werbung für jede Menge seiner Bücher und sein Angebot an einwöchigen Fastenkursen. Zum Ende des Buches gibt es auch noch eine seitenlange Zusammenfassung von weiteren „Veröffentlichungen und Co. Von Ruediger Dahlke (Auswahl)“ , platzsparend im Fließtext abgedruckt. Mir ist das etwas zu viel der Eigenwerbung, aber wahrscheinlich wird es viele Leser ansprechen – muß man wohl als Chance für beide Seiten sehen....

Insgesamt werden die aufgeführten Fragen gut verständlich beantwortet, gleichermassen interessant für Neueinsteiger und Praktizierende, die umfangreicher Überzeugungsarbeit leisten wollen und gut vorformulierte Antworten suchen.

Veröffentlicht am 01.05.2017

Ganz gut, besonders wenn man etwas kreativ wird

Superkuchen! 90 % Frucht - 10 % Teig
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Melanie Martin hat Rezepte für süße und herzhafte Kuchen in diesem Buch zusammengetragen. Allen gemeinsam ist, dass sie aus 90% dünn gehobeltem Obst/Gemüse und nur 10% Teig bestehen, welcher dünnflüssig ...

Melanie Martin hat Rezepte für süße und herzhafte Kuchen in diesem Buch zusammengetragen. Allen gemeinsam ist, dass sie aus 90% dünn gehobeltem Obst/Gemüse und nur 10% Teig bestehen, welcher dünnflüssig ist, ähnlich wie Pfannkuchenteig. Dieser Teig unterscheidet sich nur geringfügig in seinen beiden Varianten. Manchmal kommt es Vanille in den Teig, manchmal ein wenig Haselnüsse oder eine Spur von Schokolade als Deko obenauf.
Die Rezpte sind für Backformen mit c. 20cm Durchmesser oder Kantenlänge berechnet und der Text weicht in jedem Rezept nur in den Zeilen ab, in denen das verwendete Obst ausgetauscht wurde. Mir hätte es gereicht, das Teigrezept nur einmal im Buch zu haben und nicht auf jeden zweiten Seite erneut; stattdessen hätte ich mich über Nährwertangaben gefreut. Zu jedem Rezept gibt es ein ganzseitiges Foto, das den fertigen Kuchen zeigt.

Ich muß gestehen, dass die ersten Backversuche der Rezepte mich nicht vollkommen begeistern konnten. Die angegebene Backzeit muss verlängert werden ( beim Apfelkuchen ca. 20 Minuten) und den ewig fast gleichen Teig fand ich ziemlich langweilig. Nach einiger Zeit habe ich dann einen zweiten Anlauf genommen und die Teige kreativ aufgepeppt, die süßen z.B. mit Amaretto oder Mandelsplittern. Wesentlich besser als die süßen Kuchen haben mir die herzhaften gefallen, da man hier durch verschiedene Kräuter und Gewürze viel aufregendere Kreationen zaubern kann.

Die Idee, nur 10% Teig zu nutzen gefällt mir; allerdings weicht das Ergebnis schon von dem, was man sich unter Kuchen vorstellt ab, erinnert eher an Pudding, der im Wasserbad gebacken wird. Wir werden sicher noch weitere dieser Superkuchen, allerdings aufgepeppt, ausprobieren.

Veröffentlicht am 22.04.2017

poetisch erzählt, aber nicht ganz überzeugend

Mit jedem Jahr
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Simon van Booy erzählt in seinem Roman „Mit jedem Jahr“ die Geschichte von Harvey, die als kleines Mädchen ihre Eltern durch einen Verkehrsunfall verloren hat und nach einiger Überzeugungsarbeit durch ...

Simon van Booy erzählt in seinem Roman „Mit jedem Jahr“ die Geschichte von Harvey, die als kleines Mädchen ihre Eltern durch einen Verkehrsunfall verloren hat und nach einiger Überzeugungsarbeit durch Wanda, einer Mitarbeiterin des Sozialamtes, von ihrem Onkel Jason aufgenommen wurde. Jason hatte sein Leben nicht gerade auf der Sonnenseite verbracht, hatte wegen Körperverletzung im Gefängnis gesessen, Probleme mit Drogen und Alkohol und den Kontakt zu seinem Bruder sowie seiner Familie abgebrochen.

Nun, nach zwanzig Jahren lebt Harvey in Paris, erhält Besuch von ihrem Dad, dem sie ein Paket mit Vatertagsgeschenken gepackt hat. An jedem Tag seines Besuches darf er eines davon öffnen, dass ihn an ein eigenes Kindheitserlebnis oder ein gemeinsames mit Harvey erinnert und auf diese Weise erfährt der Leser nun auch, welche einschneidenden Erlebnisse Jason geprägt hat und dem Umgang mit seiner Familie im Weg stand.

Mit jedem Jahr, das Harvey und Jason miteinander verbringen, wächst ihre Liebe zueinander und letztendlich wird er zu Harveys Dad.


Dieser Roman war der zweite, den ich von Simon Van Booy gelesen habe; "Die Illusion des Getrenntseins" erzählte davon, wie unsere Leben untrennbar miteinander verbunden sind, daß andere, scheinbar Fremde, uns näher stehen als wir annehmen. Mich hatte der feine, poetische Schreibstil, der soviel Wahrheit und Besinnliches enthielt, zutiefst beeindruckt – und so war ich auf den neuen Roman äußerst gespannt.
Auch in „Mit jedem Jahr“ werden verschiedene Handlungen poetisch zusammengeführt und Hintergründe beleuchtet. Ganz bezaubernd wird die Entwicklung der Vater-Tochter-Beziehung erzählt, bei der sich beide gegenseitig Halt geben, stärken, beschützen, schätzen und lieben.
Obwohl die Geschichte sehr einfühlsam erzählt wird, konnte sie mich nicht ganz so sehr begeistern wie „Die Illusion des Getrenntseins“; zum einen war die Schlusspointe schon lange vorausschaubar und mir ein wenig zu glatt, zum anderen fehlte mir die Vielschichtigkeit und das Nachwirken der Erkenntnisse, was mich beim ersten Roman so beeindruckt hatte. Ich möchte die beiden Romane gar nicht gegeneinander aufwiegen, muss für mich aber doch feststellen, dass ich diesen etwas schwächer finde.

Veröffentlicht am 12.04.2017

verschafft kleinen Überblick über den Haiku im Verlauf der Jahrhunderte

Heimkehren
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Jean-Claude Lin führt in seinem Buch „Heimkehren“ in die Kunst des Haiku ein, erläutert dessen Schema sowie seinen Ursprung aus hokku und haikai und gibt viele Beispiele für Haiku im Verlauf der letzten ...

Jean-Claude Lin führt in seinem Buch „Heimkehren“ in die Kunst des Haiku ein, erläutert dessen Schema sowie seinen Ursprung aus hokku und haikai und gibt viele Beispiele für Haiku im Verlauf der letzten Jahrhunderte, insbesondere von den bedeutendsten Haiku-Dichtern, aber auch aus der heutigen Zeit. Einige ergänzt er durch Erklärungen und beschreibt Sabi, die Farbe des Gedichtes.

Leider haben mich nur einzelne Haiku erreicht, wobei ich davon ausgehe, dass dies zum Teil in der Problematik der Übersetzung begründet liegt, da häufig Worte im Originaltext eine mehrfache Bedeutung haben, die bei der Übersetzung verlorengeht.

Insgesamt fand ich sowohl Auswahl als auch erklärende Ergänzungen sehr interessant; man erhält einen kleinen Überblick über den Haiku im Verlauf der Geschichte.

Veröffentlicht am 11.04.2017

interessant, aber keine leichte Kost

RE: Das Kapital
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Anlässlich des 150. Jahrestages der Veröffentlichung von Karl Marx' „Das Kapital“ haben mehrere
Soziologen, Publizisten, Politiker, Philosophen und Wirtschaftswissenschaftler subjektiv einzelne Passagen ...

Anlässlich des 150. Jahrestages der Veröffentlichung von Karl Marx' „Das Kapital“ haben mehrere
Soziologen, Publizisten, Politiker, Philosophen und Wirtschaftswissenschaftler subjektiv einzelne Passagen daraus besprochen, bzw. kurze Abhandlungen zu einzelnen Begriffen geschrieben.

Die Beschreibung des Buches hatte mich sehr angesprochen und ich war ganz gespannt auf dieses Buch. Beim Lesen stellte sich heraus, dass die meisten der Autoren als Professor tätig waren oder sind und anscheinend davon ausgehen, dass sie eh nur für die Bildungselite schreiben. Ich muß gestehen, ich habe mich über längere Passagen durch die Ausführungen gequält, manchmal waren mir der Zitate oder Wortklaubereien zuviel, genauso wie ein ausschweifendes Kreisen um eine einzige Aussage; ein Riesenlichtblick waren für mich die Ausführungen Sahra Wagenknechts, interessant und von der breiten Masse gut lesbar.

Fazit: interessant, aber keine leichte Kost