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Veröffentlicht am 25.03.2018

Lesenswerter Krimi mit traurigem Hintergrund

In eisiger Nacht
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London: an einem eisigen Wintermorgen wird ein herrenloser LKW geöffnet, und der Inhalt ist entsetzlich. Im LKW werden 12 Frauen gefunden, davon sind bereits 11 Frauen erfroren, die 12. Frau verstirbt ...

London: an einem eisigen Wintermorgen wird ein herrenloser LKW geöffnet, und der Inhalt ist entsetzlich. Im LKW werden 12 Frauen gefunden, davon sind bereits 11 Frauen erfroren, die 12. Frau verstirbt wenige Stunden später im Krankenhaus. Kommisar Max Wolfe muss nun im grausamen Schleuseillieu ermitteln, wie und mit welchem Hintergrund die Frauen nach England gekommen sind. Die Hintermänner machen ihm die Ermittlungen nicht leicht, und Wolfe legt sich mit einem mächtigen Gegner an, der alles versucht, dass Wolfe nicht zu sehr in die Hintergründe einmischt.

Tony Parsons versteht es, verschiedene heikle Themen in einigen Erzählsträngen einzufädeln und diese logisch zusammen führen. Zum einen beschreibt er den Bandenkrieg der alten Schule, bei der mindestens drei Generationen eingebunden werden. Zum anderen geht es um die Seniorenpflege, die mangels Pflegekräfte billige Arbeitskräfte aus dem Ausland anheuern. Leider sind dies illegale Immigranten, die unter grausigen Bedingungen aus den Balkanstaaten und Afrika nach Europa gekarrt werden. Tony Parsons beschreibt hier auch die Auffanglager, in denen die Flüchtlinge gesammelt auf ihre Weitereise warten. Leider landen nicht alle Flüchtlinge als Krankenschwestern in Pflegeeinrichtungen, sondern werden unter Drogen gesetzt und als Prostituierte in Bordellen eingesetzt.

Und so verbindet Parsons gekonnt die Themen des modernen Sklavenhandels, Prostitution, Kranken- und Seniorenpflege sowie illegale Einwanderung zu einem sehr spannenden Krimi.

Wer sich diesen Themen stellen will, für den ist dieses Buch wärmstens empfohlen.

Veröffentlicht am 23.03.2018

Ein wirklich sehr kurzweiliger und gelungener Krimi.

Tiefer Grund
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Es herrscht Feierstimmung in Cherringham: das Schuljahr ist zu Ende, und alle feiern im örtlichen Pub ausgelassen das Schuljahresende. Einer scheint es besonders wichtig mit dem Feiern zu haben: der Lehrer ...

Es herrscht Feierstimmung in Cherringham: das Schuljahr ist zu Ende, und alle feiern im örtlichen Pub ausgelassen das Schuljahresende. Einer scheint es besonders wichtig mit dem Feiern zu haben: der Lehrer Josh, der bei den meisten Schülern beliebt ist. Dieser schlägt mächtig über die Stränge. Stark alkoholisiert, und scheinbar auch unter Drogen begibt er sich auf den Heimweg, und stürzt von der Brücke in den Fluß, und ertrinkt. Doch der neuen Schulleiterin kommt das verdächtig vor, und diese bittet Sarah um Hilfe. Sarah soll auf eigene Faust ermitteln, da die örtliche Polizei unterbesetzt ist, und sich um andere Dinge kümmern muss. Doch Sarah will nicht alleine ermitteln, und so kann sie  ihren alten Partner Jack überzeugen, ihr doch noch einmal bei diesem Fall zu helfen, bevor Jack zurück in die Staaten reist. Was Jack und Sarah bei den Ermittlungen zu Tage förden, schockiert nicht nur die zwei Ermittler. War es doch kein Unfall, sondern Mord, dass Josh im Fluss ertrank? Welche Rolle spielt das Lehrerkollegium? Und woher hat Josh die Drogen? Die Schulleitung hegt seit längerem den Verdacht, dass an der Schule Drogen gehandelt werden, was Sarah Sorgen macht, denn ihre Kinder gehen ebenso auf die Schule. Zudemm scheint die Tochter von Sarah scheint ihr mehr und mehr zu entgleiten. Ist dies normales pubertäres Verhalten, oder steckt mehr dahinter? Sarah gerät unter Druck, zumal Jack nicht den Eindruck erweckt, dass er in Cherringham bleiben will. 



Matthew Costello und Neil Reichards haben hier einen wirklich tollen Krimi auf die Beine gestellt. Sehr fesselnd zu lesen, ohne Schlag auf Schlag mit Action um sich werfend. Dieser Krimi kommt ohne unnötiges Spannungsaufbauschen aus. 

Richards und Costello verstehen, dass man sich als Eltern und Lehrer seine Gedanken um die Kinder und Jugendlichen macht, die eventuell mit einem Drogenring konfrontiert werden. Beide Autoren bringen im Laufe des Romans neue Beteiligte ins Spiel, die ich jedenfalls nicht erwartet hatte. Auch dass die beiden dem Polizisten von Cherringham Ermittlungsergebnisse zuspielen, dafür dass dieser die Augen zudrückt, wenn die beiden mal wieder nicht ganz gesetzestreu ermitteln, finde ich nur fair. Der Krimi beschränkt sich auf die Gegend von Cherringham, und beide Autoren verstehen es sehr gut, die Landschaft auch bildhaft aufleben zu lassen, so dass man sich auch geographisch gut zurecht findet. 

Ein wirklich sehr kurzweiliger und gelungener Krimi. 

Veröffentlicht am 06.03.2018

Gelungenes Buch über den Tulpenhandel und die Malerei

Tulpengold
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Amsterdam - im frühen 17. Jahrhundert. 

Nach dem Tod seines Vaters wird Pieter von seinem Vormund zu Rembrandt gebracht, der Pieter als Lehrling gegen hohes Entgelt aufnimmt. So lebt Pieter mit Rembrandt ...

Amsterdam - im frühen 17. Jahrhundert. 

Nach dem Tod seines Vaters wird Pieter von seinem Vormund zu Rembrandt gebracht, der Pieter als Lehrling gegen hohes Entgelt aufnimmt. So lebt Pieter mit Rembrandt und seiner Frau, den Lehrlingen Cornelius und Laurens, sowie den Angestellten Annecke und Gertruyd unter einem Dach. 

Während der Tulpenhandel wächst und gedeiht, und sich seinem Höhepunkt nähert, spekulieren viele Menschen mit Tulpen. So auch Rembrandt, der für seine private Sammlung und für die Malutensilien dringend Geld benötigt. Als verschiedene Männer unter seltsamen Umständen sterben, fällt schnell der Verdacht auf Rembrandt. Die Männer wurden alle von Rembrandt porträtiert, und scheinen alle an einer Bleiweißvergiftung gestorben zu sein. Rembrandt verwendet für seine Farben auch Bleiweiß. 

Doch Pieter kommt dieser Verdacht komisch vor, und so ermittelt er auf eigene Faust, um seinen Herrn und Meister von dieser Schuld zu befreien. 

Jedoch gestaltet sich das nicht so einfach. Pieter wird oftmals gehänselt, da er das Aspergersyndrom hat, was zu damaliger Zeit nicht bekannt ist, und so wirkt Pieter sehr verschroben und gilt als Sonderling und braucht somit die Hilfe seines Umfeldes, um mit gewissen Dingen klarzukommen. Da er das Verhalten seines Schwarms Annecke nicht zu deuten weiß, versucht er ihr Verhalten zu berechnen, was ihm nicht gelingt. Gleichzeitig gelingt es ihm, den Tulpenblasencrash auf einen bestimmten Zeitraum einzugrenzen, was seinen Meister Rembrandt leicht in Panik versetzt, denn er kann es sich nun nicht leisten, noch weitere Schicksalsschläge und Verluste zu erleiden.

Und so muss sich Pieter gegen Laurens und andere Bösewichte behaupten, die Pieter schaden wollen, da sie ihn für reichlich dumm halten, und ihm das Leben schwer machen, weil sie seine Klugheit fürchten. 

Eva Völler hat hier einen Kriminalroman in ein historisches Umfeld gepackt. Wer ist für die Morde durch Bleiweiße verantwortlich? Kann Pieter den Fall lösen? Werden ihm seine Freunde, der Arzt und die Kneipenbesitzerin helfen können? 

Eva Völler schafft es, verschiedene Erzählstränge zu einer spannenden Geschichte zusammen zuführen. Die Geschichte um die Tulpenspekulation wirkt glaubhaft erzählt, dass dies so oder so ähnlich in Amsterdam stattgefunden hat. Allein die ganzen Tulpensorten, die die Autorin erwähnt, hat es gegeben. Ebenso die Malerkunst um Rembrandt: was war zu dieser Zeit aktuell, welche Kunstrichtungen und Darstellungsmöglichkeiten gab es zu dieser Zeit? 

Für mich hatte dieses Buch in mehrfacher Hinsicht einen Lerneffekt: Man geht oft an Kunstwerken vorbei, und man ist sich gar nicht bewusst, wieviel Arbeit in so einem gemalten Bild steckt. Die Vorbereitung, Farbauswahl, möglicherweise die Geschichte, die es einem erzählen soll, das Malen selber. 

Zum anderen der Blumenhandel. Wie oft geht man in den Einzel- bzw. Großhandel, und kauft sich ein paar Schnittblumen, insbesondere jetzt zum Frühlingsanfang die Tulpen, ohne darüber nachzudenken, woher diese Tulpen kommen. 

Auch dass es damals den Maler als Ausbildungsberuf gab, stattdessen gibt es die bildende Kunst heute als Studium. 

So liest sich dieser Roman sehr flüssig. Eva Völler hat sehr gut recherchiert, und sich ihre Gedanken um die Charaktere, die Zeit, aber auch das Umfeld gemacht. 

Was mir an der grafischen Gestaltung echt gut gefallen hat, war zum einen das Cover. Farblich erinnert es an eine der Tulpen, die auch im Buch beschrieben werden. Gleichzeitig gibt es am Anfang jeden Kapitels eine Tulpenzeichnung, die neben der Kapitelnummer angezeigt wird. 

Wirklich ein komplett gelungenes Buch. Ich hoffe, es wird einen Teil zwei geben. 



Vielen Dank an den Bastei Lübbe Verlag, dass ich dieses tolle Buch im Rahmen der Leserunde bei der Lesejury lesen durfte. 

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Charaktere
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Atmosphäre
Veröffentlicht am 06.03.2018

Spannung garantiert: Dracula is back

Department 19 - Die Wiederkehr
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Jamie Carpenter muss den Verlust seines Freundes Frankenstein verkraften. Dieser stürzte - von einem Werwolf gebissen - über die Klippen in die Tiefe, die Leiche Frankensteins wurde nicht gefunden. 

Jamie ...

Jamie Carpenter muss den Verlust seines Freundes Frankenstein verkraften. Dieser stürzte - von einem Werwolf gebissen - über die Klippen in die Tiefe, die Leiche Frankensteins wurde nicht gefunden. 

Jamie kehrt als Held zurück, da er Alexandru Rusmanov getötet hat, einer der Vampire, die direkt von Drakula abstammen. Keiner hätte das dem jungen Carpenter zugetraut. Vielmehr sind viele Agenten des Department 19 wütend, denn für sie war der alte Carpenter ein Verräter, bis herauskommt, dass dieser von Thomas Morris verraten wurde. 

Das Department 19 erhält immer wieder mysteriöse Fälle, die insbesondere das Team um Jamie lösen soll, zumal diese immer die Nachricht "Er kommt zurück" enthalten. Mit "er" ist kein geringerer als Graf Dracula gemeint, dessen sterbliche Überreste geklaut und zum Leben erweckt wurden. Diese Nachricht versetzt das Department 19 in Angst und Schrecken, schließlich wurde davon ausgegangen, dass Dracula ein für alle Mal ausgeschaltet wurde. 

Und so dreht sich der zweite Teil um die Rückkehr Draculas. Gleichzeitig wird von einem graugrünen Wesen erzählt, dass nicht mehr weiß, wer oder was es ist. Kann Jamie und sein Team das herausfinden?

und was hat es damit auf sich, dass Valeri seine Vampirhorden um sich schart?



Der zweite Teil der Department 19 Reihe ist wirklich super spannend geschrieben. Die Abenteuer von Jamie Carpenter gehen weiter. Will Hill versteht es, einen Teenager die Irrungen und Wirrungen der Teenagerzeit zu durchleben. Freundschaft, die erste Liebe, Streit und Versöhnung zwischen Freunden, aber auch die Beziehung zu seiner Mutter kommen nicht zu kurz. Gleichzeitig scheint er seiner Rolle als Lieutnant gerecht zu werden, denn die Anerkennung seiner Vorgesetzten bleibt nicht aus, erst Recht nicht, als er es schafft, Valentin Rusmanov ins Department 19 zu bringen. 

Leider fällt der Teil etwas kurz aus, in dem van Helsing Tagebuch schreibt. Es sind leider nur wenige Passagen, die in diesem Buch vorhanden sind, welche ich aber als passenden Kontrast zwischen Vergangenheit und Gegenwart empfinde. 

Will Hill versteht es, die Spannung aufrecht zu erhalten, und lässt einen erneut mit einem Cliffhanger auf den dritten Teil lechzen. 



Gelungene Fortsetzung! 

Veröffentlicht am 25.02.2018

Eine glaubwürdige Lovestory, die ihre unerwarteten Wendungen bereichert wird.

Nachrichten von Mr Dean
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Ruby hat Frust: der Job läuft nicht so, wie sie es sich wünscht, ihre Familie ist nicht gerade die einfachste, und in der Liebe läuft es auch nicht. Gut dass ihre Kollegin gleichzeitig ihre beste Freundin ...

Ruby hat Frust: der Job läuft nicht so, wie sie es sich wünscht, ihre Familie ist nicht gerade die einfachste, und in der Liebe läuft es auch nicht. Gut dass ihre Kollegin gleichzeitig ihre beste Freundin ist. Als sie deren Nummer im Handy abspeichert, und dann ihr eine Nachricht schickt, dass sie bitte zum vereinbarten Treffen am Abend Hochprozentiges, Nougatschokolade und Tampons mitbringen soll, geht etwas schief. Ruby hat die Nummer mit einem Zahlendreher abgespeichert, so dass die Nachricht bei „James Dean“ landet. Und so werden Nachrichten hin und her geschickt, und es kommt zum Blind Date. Bei James und Ruby knistert es stark, doch James entpuppt sich doch nicht als der Traummann, der er am Anfang zu sein schien. Können die zwei sich dennoch zusammen raufen?

My 5 cents:

ich hab mich bei dem Buch köstlich amüsiert. Katharina Wolf hat diese Lovestory aus dem Leben gegriffen. Es ist bestimmt (fast) jedem schonmal passiert, dass man eine Handynummer falsch abspeichert, und man eine Nachricht versendet, die eigentlich an jemand andres gedacht war. Das ging mir jedenfalls schonmal so. Und man fragt sich dann auch, was wäre wenn der andere nun zurückschreibt, und man Mr. Right kennen lernen würde? Auch dass Rubys Familie etwas extravagant ist, und Ruby den Job hinschmeißt, weil ihr Chef ein Kotzbrocken ist, kann man gut nachvollziehen. Was mir ebenso gefallen hat, war dass das Ende zwar ein Happy End hat, aber dieses erst hart erarbeitet werden muss, aber auch nicht ganz so kitschig endet.

Katharina hat auch die Charaktere glaubwürdig erscheinen lassen. Die Kollegin, die total flippig ist, und vor Selbstbewusstsein strotzt. Ruby, die Frust schiebt, und erstmal mit allem klar kommen muss, aber trotzdem ihren Weg finden muss. „James Dean“, der einerseits Ruby nicht allein lassen will, aber sich auch um seine Baustellen kümmern muss – und die wirklich fair sind (ich erzähle jetzt nicht, welche Baustellen das sind, die dürft ihr selber herausfinden ;))

Eine glaubwürdige Lovestory, die ihre unerwarteten Wendungen bereichert wird.