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Veröffentlicht am 17.12.2020

Im schwarzen Wasser

Im schwarzen Wasser
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Hamburg 1774: Der Gerberlehrling Jakob findet einen Toten in der ätzenden Lohebrühe. Der hinzugezogene Stadtphysikus stellt fest, dass es der Tote ermordet wurde. Das Opfer, ein Erfinder von technischen ...

Hamburg 1774: Der Gerberlehrling Jakob findet einen Toten in der ätzenden Lohebrühe. Der hinzugezogene Stadtphysikus stellt fest, dass es der Tote ermordet wurde. Das Opfer, ein Erfinder von technischen Geräten, war erst kurz in der Stadt. Wer also hatte ein Interesse daran, ihn loszuwerden? Weddemeister Wagner und sein Knecht Grabbe finden, dass sich der Gerber und sein Sohn verdächtig machen, denn sie wollen ihn nicht gekannt haben. Der Tote war viel in Gasthäusern unterwegs, wo er Unterstützer suchte. Auch die Stadtleichenfrau Gardewinsch und deren Kinder hatten Kontakt zu dem Toten. Doch dann ist sie plötzlich verschwunden. Auch die Komödiantin Rosina versucht herauszufinden, wer den Mann ermordet hat.
Obwohl dies bereits der elfte Band aus der Reihe um die Komödiantin Rosina von Petra Oelker ist, war es für mich das erste Buch der Autorin.
Sehr detailliert, bildhaft und atmosphärisch stellt die Autorin Hamburg und das Leben in jener Zeit dar.
Auch die Personen sind lebendig und sehr individuell ausgearbeitet. Rosine ist inzwischen sesshaft geworden, auch wenn sie hin und wieder das Fernweh packt. Sie lebt mit ihrem Mann Magnus Vinstedt und ihrem Pflegesohn Tobi in Hamburg. Aber sie ist auch eine quirlige Person, die es nicht lassen kann, ihre Nase in die Ermittlungen zu stecken, da sie ziemlich wissensdurstig ist. Dabei wird es aber auch gefährlich für sie.
Gut gefallen haben mir das Personenverzeichnis am Anfang des Buches und das Glossar am Ende.
Es ist ein eher ruhiger Krimi, in den Rosina allerdings einiges Leben bringt.
Mir hat dieser historische Krimi gut gefallen.

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Veröffentlicht am 16.12.2020

Ein toller Klassiker

Der Trotzkopf
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Obwohl ich seit meiner Kindheit gerne und viel lese, musste ich Rentnerin werden, bis ich dieses Buch kennenlernen durfte.
Ilse ist kein angepasstes Mädchen, wie es in der Zeit vor etwas 150 Jahren eher ...

Obwohl ich seit meiner Kindheit gerne und viel lese, musste ich Rentnerin werden, bis ich dieses Buch kennenlernen durfte.
Ilse ist kein angepasstes Mädchen, wie es in der Zeit vor etwas 150 Jahren eher üblich war, sie ist ein „Trotzkopf“. Daher wollen die Eltern, dass sie in einem Internat erzogen wird, denn die sollen richten, was ihnen selbst nicht gelang. Ilse soll sich standesgemäß verhalten, somit in die Gesellschaft passen und auf eine Ehe vorbereitet werden. Auch wenn es im Internat anfangs nicht leicht ist, so gewöhnt sie sich doch ein und entwickelt sich. Dort lernt sie auch ihre beste Freundin Nelli kennen.
Auch wenn diese Geschichte so nicht mehr ganz zeitgemäß ist, finde ich sie dennoch sehr schön. Dazu trägt auch die angenehme Stimme von Heike Makatsch bei, die ich sehr gerne höre.
Ilse hat ihren Grund, warum sie sich zu Hause so sehr daneben benimmt und andere damit vor den Kopf stößt. Das ändern sich natürlich auch nicht von jetzt auf gleich, als sie im Internat ist. Doch sie ist lernfähig und entwickelt sich wunderbar weiter. Dabei helfen ihr die anderen Mädchen dort und ganz besonders die Waise Nelli, die ihre beste Freundin wird. Dabei geht es durchaus nicht nur streng im Internat zu, manchmal werden auch Streiche ausgeheckt. Es zeigt sich, dass Ilse einen lieben Charakter hat.
Mir hat dieser Klassiker sehr gut gefallen.

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Veröffentlicht am 15.12.2020

Eine große Liebe

Wo du nicht bist
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Irma Weckmüller arbeitet als Verkäuferin im KaDeWe und zusätzlich noch zu Hause, um den Lebensunterhalt für sich und ihre jüngere Schwester Martha zu verdienen. Als sie dem jüdischen Arzt Erich Bragenheim ...

Irma Weckmüller arbeitet als Verkäuferin im KaDeWe und zusätzlich noch zu Hause, um den Lebensunterhalt für sich und ihre jüngere Schwester Martha zu verdienen. Als sie dem jüdischen Arzt Erich Bragenheim begegnet, beginnt für sie die große Liebe. Doch der Nationalsozialismus verhindert die geplante Hochzeit. Erich wird nach Auschwitz deportiert und stirbt. Irma aber steht zu ihrer großen Liebe und möchte Erich postmortal heiraten. Dafür kämpft sie beharrlich.
Die Autorin Anke Gebert erzählt diese berührende Geschichte nach einer wahren Begebenheit. Das Leben in den dreißiger Jahren und während des Krieges wird authentisch beschrieben. Immer wieder gibt es Rückblenden in die Vergangenheit.
Irma ist eine sympathische und verantwortungsvolle junge Frau. Sie kümmert sich nach dem Tod der Eltern hingebungsvoll um ihre Schwester und steht auch zu Martha, als diese ungewollt schwanger wird. Es ist die große Liebe, die Irma trifft, als sie Erich begegnet. Nur leider kann ich diese starken Gefühle bei Irma nicht genügend spüren. Trotzdem hat sie mich beeindruckt, wie unermüdlich sie den langen steinigen Weg verfolgt, um Erich doch noch heiraten zu können. Martha war mir nicht sympathisch. Sie ist neidisch auf Irma, anstatt ihr dankbar zu sein. Sie verachtet die Juden und ihre Schwester gleich mit. Wenigstens ihr Sohn Max, weiß was er an Irma hat und unterstützt Irma.
Es ist eine sehr bewegende Geschichte über eine ungewöhnliche Frau in einer furchtbaren Zeit.

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Veröffentlicht am 13.12.2020

Die Welt vor der Haustür

HOLIDAY Reisebuch: Hiergeblieben! Die Weltreise vor der Haustür geht weiter
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Ich reise gerne. Dabei muss es nicht immer eine Fernreise sein. Manchmal ist es auch schön, die nähere Umgebung zu erkunden. Dabei hilft dieses Reisebuch. Es zeigt, dass wir in unserem eigenen Land durchaus ...

Ich reise gerne. Dabei muss es nicht immer eine Fernreise sein. Manchmal ist es auch schön, die nähere Umgebung zu erkunden. Dabei hilft dieses Reisebuch. Es zeigt, dass wir in unserem eigenen Land durchaus Sehenswertes haben, auf das nicht jeder gleich kommt. Dazu gibt es dann Vergleiche, wie den Altschlossfelsen im Pfälzerwald mit dem Antilope Canyon von Arizona, die Burg Hohenzollern mit Mont Saint-Michel in der Normandie, die Seufzerbrücke von Dresden mit der in Venedig, die Seebrücke in Binz mit der von Brighton, usw.
Ich finde zwar, dass die meisten der heimischen Orte durchaus ihren Reiz haben, aber bei manchen Vergleichen konnte ich nicht unbedingt zustimmen. Trotzdem hat mir das Buch gefallen, denn es zeigt wunderschöne Fotos, Reiseorte mit vielen Tipps, wie Hotels und Restaurants.
Dieses Buch lohnt sich also durchaus, um Inspirationen zu holen.

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Veröffentlicht am 13.12.2020

Einquartierung

Schmittmanns Weihnachten
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Schmittmann ist ein egoistischer und griesgrämiger Typ, der sogar seine Frau vertrieben hat. Auch mit seinen Kindern gibt es nicht allzu viel Kontakt. Nun lebt Schmittmann alleine in seiner viel zu großen ...

Schmittmann ist ein egoistischer und griesgrämiger Typ, der sogar seine Frau vertrieben hat. Auch mit seinen Kindern gibt es nicht allzu viel Kontakt. Nun lebt Schmittmann alleine in seiner viel zu großen Wohnung und es gibt nicht, was ihm Freude bereitet – bis auf die Sportschau. Aber selbst die ist nicht immer eitel Freude. Gerade will er sich also dem Fußballspiel zuwenden, als es an seiner Türe klingelt. Seine Nachbarin Frau Haferfeld steht mit zwei Fremden vor der Tür. Die Flüchtlingsunterkunft ist abgebrannt und diese Flüchtlinge aus Gaza brauchen eine neue Unterkunft. Schmittmann hat ja genug Platz. Weg ist Frau Haferfeld und nun steht Schmittmann da und weiß nicht so recht, was er tun soll. Doch dann bittet er die Menschen herein und damit gibt es für ihn so kurz vor Weihnachten erhebliche Veränderungen.
Diese kurze Geschichte liest sich sehr schön. Auch wenn einem Schmittmann nicht gleich sympathisch ist, hat man auch Verständnis für ihn, dass er mit der Situation überfordert ist. Er bietet Samet und Akilah mit ihrem Baby zwar Unterkunft im Gästezimmer, doch damit ist es nicht getan. Es ändert sich sehr viel für ihn. Nicht nur das Bad muss geteilt werden, auch ernährungstechnisch wird einiges anders. Auch der Telefonkontakt zu seiner Ex und seinen Kindern bringt einige Überraschungen. Selbst die Reaktionen der anderen Hausbewohner hatte er so nicht erwartet.
Natürlich denkt man beim Lesen gleich an die Weihnachtsgeschichte, auch wenn die Fremden nicht in einem Stall unterkommen, sondern bei einem grummeligen Schmittmann, der sich aber verblüffend schnell in die ungewohnte WG einfindet und den Trubel sogar genießt.
Eine Geschichte, die einen zum Schmunzeln bringt und nachdenklich stimmt. Gelungen!

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