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Veröffentlicht am 15.09.2016

Ein Haus mit Geschichte

Das Flüstern der Magnolien
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Julia Presley hat lange gebraucht, um sich aus der Trauer um ihren Sohn zu befreien, auch wenn der Schmerz wohl nie vergeht. Nun will sie sich dem Leben zuwenden und eröffnet das Peach Orchard Inn. Aber ...

Julia Presley hat lange gebraucht, um sich aus der Trauer um ihren Sohn zu befreien, auch wenn der Schmerz wohl nie vergeht. Nun will sie sich dem Leben zuwenden und eröffnet das Peach Orchard Inn. Aber sie will sich auf keinen Menschen mehr einlassen, um nicht noch einmal verletzt zu werden. Doch das Schicksal meint es anders. Eli Donovan verschlägt es in ihre Pension. Er ist gerade erst aus dem Gefängnis entlassen worden und hat erfahren, dass seine frühere Freundin verstorben ist und ihm seinen Sohn hinterlassen hat.
1864 gehörte das Haus Edgar und Charlotte. Es war die Zeit des Bürgerkriegs und bei ihnen wurden verwundete Yankees mit ihrem Anführer General Will einquartiert. Mit ihren Angestellten sorgt Charlotte für die Verletzten. Das passt ihrem Mann gar nicht, der sowieso ein unangenehmer Mensch ist. Will ist ein liebenswürdiger Mensch und Charlotte verliebt sich in ihn.
Abwechselnd erfahren wir, was damals und heute geschieht. Die Geschichte lässt sich angenehm flüssig lesen. Wer Liebesgeschichten mag, wird dieses Buch lieben.
Die Personen sind alle ausführlich und authentisch gezeichnet. Ich kann Julia gut verstehen, wenn sie den Schmerz über die Entführung ihres Sohnes nicht verwinden kann und sich aus Vorsicht von den Menschen zurückzieht. Doch Eli schneit ihr ins Haus und er muss einerseits wieder ins normale Leben zurückfinden, aber sich auch gleichzeitig um seinen Sohn Alex, der ihm noch so fremd ist, kümmern. Alex hat in seinem jungen Leben auch schon einige Veränderungen verkraften müssen; seine Mutter ist gestorben, dann kam er zu einer Tante und jetzt zu seinem Vater. Nun ergibt es sich also, dass Eli für Julia arbeitet, denn es gibt noch reichlich zu tun im Peach Orchard Inn. Julia entdeckt dann Liebesbriefe, welche die Verbindung zur Vergangenheit sind.
Auch Charlotte und Will sind sympathisch. Charlotte wird von Edgar tyrannisiert und es ist kein Wunder, dass sie sich zu dem freundlichen Will hingezogen fühlt. Der bewundert die starke und selbstbewusste Frau. In dem historischen Teil wird nicht nur der Bürgerkrieg thematisiert, auch wird zwangläufig die Sklavenhaltung zum Thema.
Eine emotionale, ab er nicht kitschige Geschichte, die mich gut unterhalten hat.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Verwirklichung eines Traums

Romeo und Romy
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Romy hat einen Traum. Sie wäre gerne eine große Schauspielerin. Aber sie ist nur die Souffleuse. Bei der Premiere eines Stückes erfährt sie vom Tod der Oma und dadurch verpatzt sie ihre Aufgabe und Ben ...

Romy hat einen Traum. Sie wäre gerne eine große Schauspielerin. Aber sie ist nur die Souffleuse. Bei der Premiere eines Stückes erfährt sie vom Tod der Oma und dadurch verpatzt sie ihre Aufgabe und Ben hat einen Hänger. Romy verliert ihren Job. Aber da ist ja noch das Erbe, das Romy erwartet. Sie kehrt in ihr Dorf Großzerlitsch zurück, in dem nur noch Alte leben, die sich danach sehnen, möglichst bald zu sterben. Es gibt noch zwei frei Plätze auf dem Friedhof. Wer zu spät stirbt, den bestraft der Tod, denn dann gibt es nur noch im Nachbardorf – ausgerechnet dort im Ort der Idioten -einen Platz.
Romy hat einen Plan: Sie will ein elisabethanisches Theater bauen und die Alten sollen ihr helfen. Der Ort ist schnell gewählt: Die Scheune muss dafür herhalten. Das Stück – na klar – muss Romeo und Julia sein und der Regisseur Ben, der inzwischen auch gefeuert ist.
Geplant – gemacht.
Die Geschichte ist humorvoll und liest sich ganz angenehm. In dem Ort gibt es eine ganze Reihe von originellen Personen, die allesamt sehr gut gezeichnet sind. Sie geben ihr Bestes, um Romy ihren Traum Wirklichkeit werden zu lassen. Doch es gibt jede Menge Probleme.
Romys Art ging mir oft auf die Nerven. Sie ist zwar nicht unsympathisch, aber sie regt sich zu viel auf und war auch recht schnell beleidigt. Es dauert auch ein wenig, bis ich mit Ben warm wurde.
Die Liebesgeschichte war vorhersehbar. Aber das wurde durch die herrlich skurrile Geschichte mit den tollen Dorfbewohnern wieder wettgemacht. Durch das gemeinsame Projekte bekommen sie wieder Lust am Leben.
Eine unterhaltsame Geschichte mit lustigen und traurigen Momenten.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Nichts für schwache Nerven

Der Totschläger (Ein Hunter-und-Garcia-Thriller 5)
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Detective Robert Hunter wird angerufen und der Anrufer fordert ihn auf, im Browser eine bestimmte IP-Adresse aufzurufen. Erst denkt Hunter an einen Scherz, aber bald wird ihm klar, dass er nicht nur Zeuge ...

Detective Robert Hunter wird angerufen und der Anrufer fordert ihn auf, im Browser eine bestimmte IP-Adresse aufzurufen. Erst denkt Hunter an einen Scherz, aber bald wird ihm klar, dass er nicht nur Zeuge eines Mordes werden soll, nein, er soll entscheiden, wie der gezeigte Mensch sterben soll. Er hat die Wahl zwischen Verbrennen oder Ertrinken. Seine Hinhalte-Versuche scheitern, er muss zusehen, wie das Opfer stirbt.
Aber es geht weiter. Hunter ist beim nächsten Mord nicht mehr alleine dabei, sondern über soziale Netzwerke wird alles öffentlich. Jeder kann über die Tötungsmethode mit abstimmen.
Wie auch schon bei den vorherigen Bänden, geht es bei Chris Carter wieder sehr brutal zu. Nicht nur die Methoden sind grausam, es ist unmenschlich, entscheiden zu müssen wie ein Mensch stirbt. Das Buch ist nichts für schwache Nerven. Außerdem erhält man einen Überblick über die Möglichkeiten und Grenzen des Internets in einer Form, in der auch Menschen, die nicht Technik-Freaks, verstehen. Es ist beängstigend zu sehen, wie Menschen sich verhalten, die sich durch die Anonymität des Internets sicher sind, ihr Handeln nicht verantworten zu müssen und per Knopfdruck ohne Skrupel über das Leben eines anderen entscheiden.
Für die, die Hunter noch nicht kennen, eine kurze Beschreibung: Er ist intelligent, hat ein fotografischen Gedächtnis und Probleme mit dem Schlafen. Für seinen Kollege Garcia ist die Familie wichtig. Beide sind engagiert und haben ein gutes kollegiales Verhältnis. Dieses Mal erhält Robert Hunter Unterstützung von einer FBI-Agentin, der Hacker-Methoden schon ungewöhnlich sind. Auch diese sympathische Person ist sehr engagiert.
Die Geschichte ist brutal, beängstigend und spannend. Man hat Bilder im Kopf, die man eigentlich lieber nicht sehen würde. Bis zum Ende bliebt der Mörder für mich unbekannt, da er sehr geschickt vorgeht und seine Hinweise recht kryptisch sind.
Gute Unterhaltung, für Leser, die diese Brutalität wegstecken können.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Wildwuchs

Wildwuchs
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Vier Männer sind auf dem Weg zu einem Restaurant, weil sie etwas suchen. Der Plan ist ausgearbeitet, die Kabelbinder sind bereit, alles müsste nach Plan laufen. Aber einer der vier hat eine Pistole und ...

Vier Männer sind auf dem Weg zu einem Restaurant, weil sie etwas suchen. Der Plan ist ausgearbeitet, die Kabelbinder sind bereit, alles müsste nach Plan laufen. Aber einer der vier hat eine Pistole und benutzt sie auch gerne. Am Ende sind sieben Menschen tot. Es überleben nur zwei in diesem Haus, die kleine Tochter der Restaurantbesitzer und Kevin Hansen, ein junger Mann.
Max Horner, 70 Jahre alt und Hauptkommissar a. D., kann es nicht lassen und stellt seine eigenen Ermittlungen an.
Ich kam nicht so richtig in die Geschichte hinein, denn es zog sich alles ziemlich hin. Das änderte sich zwar mit der Zeit, doch so wirklich gepackt wurde ich nicht.
Garten- und Naturfreund Horner ist verwitwet, dennoch führt er Gespräche mit seiner Frau und erhält Ratschläge von ihr. Auch von seinem Labrador Wallander bekommt er Hinweise. Zu seinem Enkel Philipp hat er eine intensive Beziehung, was seiner Tochter nicht unbedingt recht ist. Sein ehemaliger Mitarbeiter Julian Schleicher sorgt dafür, dass er immer noch mit Informationen aus der Polizeibehörde versorgt wird. Max Horner ermittelt und das gefällt dem Hauptkommissar Dieter Pauli nicht unbedingt, er hält Horner für eine Landplage. Der hinzugezogene Profiler erkennt, dass jemand versucht die Kontrolle zurück zu gewinnen. Aber es bringt die Ermittlungen in dem Fall nicht so wirklich weiter.
Mit keinem der Charaktere konnte ich mich richtig anfreunden, daher konnte ich auch mit keinem mitfiebern. Am Ende erkennt man, was die Abgründe in Menschen für unsägliche Folgen haben können.
Ein Krimi, der mich nicht wirklich überzeugen konnte.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Freunde finden

Wenn du Sorgen hast, rolle einen Schneeball
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Der Maulwurf hat Sorgen. Er erinnert sich, dass seine Großmutter ihm sagte: „Wenn du Sorgen hast, rolle einen Schneeball.“ Das macht er. Doch da er sich so sorgt, weil er keine Freunde hat, bemerkt er ...

Der Maulwurf hat Sorgen. Er erinnert sich, dass seine Großmutter ihm sagte: „Wenn du Sorgen hast, rolle einen Schneeball.“ Das macht er. Doch da er sich so sorgt, weil er keine Freunde hat, bemerkt er gar nicht, was er alles in seinen Schneeball mit hineinrollt. Der Hase verschwindet einfach im Schnellball. Auch den Fuchs mit seiner Flöte hört er nicht. Der Schneeball wird immer größer und nimmt auch noch das Schwein am Lagerfeuer auf und auch den Bären, der gerade beim Schneemannbauen ist. Was danach passiert, wird hier nicht verraten.
Die Geschichte ist kindgerecht erzählt und wunderschön illustriert. Dennoch gibt es ein kleines Manko, das den Kindern gleich auffällt: Es kommt erst recht spät heraus, warum der Maulwurf Sorgen hat und ein Frosch taucht am Ende auf, der vorher gar nicht eingerollt wurde. Trotzdem gefällt die Geschichte kleinen Zuhörern, den Freunde wünscht sich doch jeder. Aber wenn jeder für sich bleibt, kann es nichts werden mit der Freundschaft. Daher müssen die Beteiligten erst mal zusammen gebracht werden. Das schafft hier ein Schneeball, und ist man erst mal zusammen, dann hat man zusammen auch jede Menge Spaß.
Ein schönes Kinderbuch.