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Veröffentlicht am 16.07.2021

Eine tiefgreifende familiäre Offenbarung

Sommer wie Winter
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Der Roman „Sommer wie Winter“ von Judith W. Taschler erschien am 01.07.2021 im Droemer Verlag. Das Buch ist der Umwelt zuliebe auf klimaneutralem Papier gedruckt worden.

Zum Inhalt:
In einem Krankenhaus ...



Der Roman „Sommer wie Winter“ von Judith W. Taschler erschien am 01.07.2021 im Droemer Verlag. Das Buch ist der Umwelt zuliebe auf klimaneutralem Papier gedruckt worden.

Zum Inhalt:
In einem Krankenhaus in der Provinz wird eine Familie behandelt, sechs Menschen, zwei von Ihnen schwer verletzt. Sie alle erzählen einem Therapeuten ihre Geschichte.
In einem Bergdorf führten sie einen Hof mit einer Pension für Touristen, die sie beneideten um ihr einfaches, naturverbundenes Leben. Doch unter der scheinbaren Idylle brodelte es.
Zorn, Neid und Eifersucht herrschten, auch wenn niemand darüber sprach. Bis es zu spät war und etwas Schreckliches passierte....

Der Klappentext gibt meiner Meinung nach nicht annähernd den tiefergreifenden Inhalt des Romans wieder. Die Kapitel sind oft sehr kurz gehalten und am Anfang wird immer kurz dargestellt, wer wann gerade mit dem Therapeuten spricht. Dies trug dazu bei, dass ich immer wußte um wen es gerade geht und aus welcher Perspektive erzählt wird. Es ist überhaupt nicht verwirrend, dass doch recht viele Charaktere zur familären Offenbarung beitragen. Alexander ist der Protagonist dieses Dramas und nein, er dramatisiert nicht, sondern er beschreibt und teilweise so subtil, dass ich erst mit dem Roman aufhören konnte, als ich die letzte Zeile gelesen hatte.

Die Autorin, von der ich bis dato (leider) noch nie zuvor etwas gelesen habe, hat einen besonderen Schreibstil, der mir sehr gut gefallen hat. Keine Landschaftsbeschreibungen, kein Schnörkel, sondern klare präzise aussagekräftige Sätze, in denen die jeweiligen Situationen und Gemütszustände beschrieben werden. Spannend und unterhaltsam kann sie schreiben und ja, ich werde noch mehr von ihr lesen.

Da ich gerade aus meinem Österreich Urlaub zurückkehrte und dieser Roman von einer Österreicherin geschrieben wurde und zudem auch noch in Tirol spielt, kannte ich einige Orte (Steinbach am Brenner / Innsbruck). Das Buch empfehle ich nicht nur als Urlaubslektüre (aufgrund der Örtlichkeiten), sondern auch, weil es zum Nachdenken anregt und auch bei mir noch einige Zeit nachgewirkt hat.

Sehr gerne bewerte ich das Buch mit 5 Sternen und spreche meine ausdrückliche Leseempfehlung aus.

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Veröffentlicht am 23.06.2021

Eine Auseinandersetzung: Einblick in die gesellschaftlichen Strukturen unter dem Aspekt der Angst

Die große Angst
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Am 24. Mai 2021 erschien im Mosaik Verlag das Sachbuch -Die große Angst: Warum wir uns mehr Sorgen machen als je eine Gesellschaft zuvor- von Dr. Roland Paulsen. Der Autor ist Professor für Soziologie ...




Am 24. Mai 2021 erschien im Mosaik Verlag das Sachbuch -Die große Angst: Warum wir uns mehr Sorgen machen als je eine Gesellschaft zuvor- von Dr. Roland Paulsen. Der Autor ist Professor für Soziologie an der Universität in Lund, Schweden. Übersetzt wurde sein 416 Seiten umfassendes Buch von Ulrike Brauns.

...aus dem Klappentext...Warum fühlen wir uns schlechter, obwohl wir besser leben als je eine Gesellschaft zuvor? Was macht unser Leben heute komplizierter? Und warum sind Angststörungen und Depressionen gerade jetzt auf einem Höchststand? Dem geht der schwedische Soziologe Roland Paulsen in seiner klugen Analyse der Angst auf den Grund. Er zeigt, dass das Vermeiden jeglicher Risiken und die moderne Unfähigkeit, Unsicherheiten auszuhalten, zu einem weit verbreiteten Angstgefühl führen.

Das Buch ist in drei Teile gegliedert und behandelt das komplexe Thema Angst in all seinen Facetten und in seiner Vielschichtigkeit. Der erste Teil (Angst in der heutigen Zeit) ist auf der einen Seite eine Grundlage für das weitere Verständnis zum Inhalt dieses Buches und zum anderen eine Einführung und die Erläuterung von Basiswissen, z.B. was sind Ängste, was sind Sorgen, Gedanken und wie funktioniert das Denken. Der zweite Teil (ein Blick in die Geschichte) zeigt die Entwicklung der Angst in der Gesellschaft auf. Wie hat sich die Gesellschaft verändert bzw. was hat die Angst mit der Gesellschaft gemacht, sodass diese sich möglicherweise geändert hat. Der dritte Teil (Die Maßnahmen unserer Zeit: Was wir tun können) zeigt Möglichkeiten auf, wie der Umgang mit der Thematik Angst bewältigt werden kann, z.B. das Akzeptieren eines bestimmten Zustandes, Therapiemöglichkeiten. Am Ende des Buches gibt es unter den Anmerkungen sehr viele weiterführende Literaturangaben, sowie ein Personen- und ein Sachregister.

Mir hat das Buch gut gefallen. Es handelt sich hierbei um keine leichte Lektüre, sondern um ein anspruchsvolles Sachbuch und einigen philosophischen Anteilen, welche erst beim zweiten Lesen zu verstehen sind. Immer wieder musste ich pausieren und das gelesene verarbeiten, denn die ein oder andere Textpassage fand ich schwer verständlich. Insgesamt ein sehr interessantes und wichtiges Buch über die gesellschaftliche Entwicklung.

Dieses Buch bewerte ich gerne mit 4 Sternen und empfehle es gerade den Lesenden, die sich die Zeit nehmen dieses Buch in Ruhe lesen zu wollen.

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Veröffentlicht am 23.06.2021

Zum Nachdenken: Der gesellschaftliche Wandel verändert die Blickrichtung – Lesen!

Über Menschen
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Am 22. März 2021 erschien im Luchterhand Literaturverlag der Roman Über Menschen von Juli Zeh. Die deutsche Schriftstellerin ist Juristin und ehrenamtliche Richterin am Verfassungsgericht des Landes Brandenburg. ...

Am 22. März 2021 erschien im Luchterhand Literaturverlag der Roman Über Menschen von Juli Zeh. Die deutsche Schriftstellerin ist Juristin und ehrenamtliche Richterin am Verfassungsgericht des Landes Brandenburg.

In Brandenburg ist auch wieder ihr neuer Roman angesiedelt (auch Unter Leuten aus dem Jahr 2016 spielte in Brandenburg).

Auf 416 Seiten erzählt die Autorin über die Werbetexterin Dora, die gemeinsam mit ihrer kleinen Hündin ihren Freund Robert verlässt und zu Beginn der Corona-Pandemie im März 2020 von Berlin-Kreuzberg auf´s Land zieht (Bracken in die Prignitz). Wer nun auf der Landkarte nach Bracken sucht, wird es nicht finden, denn dieses fiktive Dorf, ist irgendwo in Brandenburg. Nicht nur das Dora von nun an auf sich allein gestellt ist und gefühlt keine Zeit hatte sich auf die neue Situation vorzubereiten, sondern auch dass ihr Nachbar in der rechten Szene zu Hause ist, stellt die 36-jährige Dora vor eine neue Herausforderung.

Mir hat der Roman gut gefallen. Die Autorin hat einen sehr besonderen Schreibstil, bei dem ich am Anfang immer ein wenig brauche, um mich einzulesen und in die Geschichte einzutauchen. Die Dorfbewohner wurden vor meinen Augen lebendig und auf den letzten Seites des Buches kam Wehmut auf, dass der Roman zu Ende geht.

Besonders gut gefällt mir die Kombination aus Roman (fiktive Geschichte über Dora und die Dorfbewohner) und den damit verbundenen gesellschaftlichen Aspekten. Juli Zeh schafft es auch in diesem Roman gesellschaftliche Veränderungen kritisch zu beleuchten und detailiert zu beschreiben. Das Thema Corona nimmt meines Erachtens zu viel Raum ein, ist mittlerweile ermüdend und hätte nicht so umfassend thematisiert werden müssen (diesbezüglich hat die Realität den Roman überholt).

Der Roman regt zum Nachdenken an. Unsere Gesellschaft ist im Wandel und dieser wird durch unvorhergesehene Ereignisse manchmal sehr schnell vollzogen. Spannend – denn Stillstand gibt es nicht. Die Menschen sind lebendig und erleben. Das Erlebte verändert die Wahrnehmung und den Blick – manchmal auch in eine ganz neue Richtung.

Das Buch bewerte ich gerne mit 5 Sternen und möchte es uneingeschränkt weiterempfehlen. Sicherlich ist dieser Roman es wert ihn zu einem späteren Zeitpunkt auch noch ein zweites Mal zu lesen.






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Veröffentlicht am 15.06.2021

Eine Auseinandersetzung der Gesellschaft mit dem Staat – Lesen!

Von der Pflicht
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Am 29. März 2021 erschien im Goldmann Verlag das zum Nachdenken anregende Buch „Von der Pflicht: Eine Betrachtung“ von Richard David Precht. Das Buch ist als gebundene Ausgabe erhältlich und umfasst 176 ...


Am 29. März 2021 erschien im Goldmann Verlag das zum Nachdenken anregende Buch „Von der Pflicht: Eine Betrachtung“ von Richard David Precht. Das Buch ist als gebundene Ausgabe erhältlich und umfasst 176 Seiten.
Zum Inhalt: In den Jahren 2020 und 2021, der Zeit der Covid-19-Pandemie, ereignete sich ein bemerkenswertes Schauspiel. Während der weitaus größte Teil der Menschen Empathie mit den Schwachen und besonders Gefährdeten zeigte, entpflichtete sich eine Minderheit davon und rebellierte gegen die staatlichen Maßnahmen zum Schutz der Gesundheit aller Bürger. Für Richard David Precht ein Anlass, darüber nachzudenken, was eigentlich die Pflicht des Fürsorge- und Vorsorgestaates gegenüber seinen Bürgern ist und was die Pflicht seiner Bürger. Was schulden wir dem Staat und was sind die Rechte der Anderen auf uns? Die Frage führt ein Dilemma vor Augen: Auf der einen Seite sind wir darauf konditioniert, egoistische Konsumenten zu sein. Und auf der anderen Seite braucht der Staat zu seinem Funktionieren genau das Gegenteil, nämlich solidarische Staatsbürger. Könnte es da nicht hilfreich sein, das Pflichtgefühl der Bürger in der liberalen Demokratie durch zwei Pflichtjahre zu stärken? Eines nach dem Schulabschluss und eines beim Eintritt in die Rente, um allen Bürgern die Möglichkeit zu geben, sich selbst in der Pflicht gegenüber dem Staat und auch gegenüber anderen zu erfahren?
Mir hat das sehr anspruchsvolle Buch ziemlich gut gefallen. Es ist doch unglaublich, inwiefern uns alle die Corona Pandemie beeinflusst bzw. beeinträchtigt hat. Die Corona Pandemie ist u.a. der Ausgangspunkt für dieses Buch und für mich ist es wahrlich ein kleiner Wegbegleiter geworden. Ein zum Nachdenken anregendes Sachbuch.
Ich empfehle immer nur ein wenig zu lesen und das geschriebene Wort nachwirken zu lassen. Keinesfalls sollte das Buch in einem Rutsch gelesen werden. Viele Informationen und Denkansätze wirken erst, wenn man sich tatsächlich mit der Thematik auseinandersetzt. Sicherlich wird dem Lesenden der ein oder andere Denkansatz bekannter Philosophen, welche von Precht zitiert werden, bekannt vorkommen. Seine Herangehensweise an die Thematik –Moral in der Gesellschaft / Umsetzung politischer Entscheidungen / Aufnahme der politischen Entscheidung innerhalb einer Gesellschaft sind nachvollziehbar und verständlich dargelegt. In vielen Punkten stimme ich dem Autor absolut zu. Erschrocken habe ich mich bei dem Gedanken „habe auch ich als Bürgerin dieses Staates die Verantwortung gegeben über meinem Staat verloren“. Diese Frage werde ich für mich noch beantworten müssen. Der Wandel der Gesellschaft und damit verbunden auch der Wandel des Staates bzw. seine Aufgaben gegenüber der Gesellschaft sind im Umbruch. Es ist eine spannende, wenn auch besorgniserregende Zeit. Inwiefern können wir als „Ältere“ dieser Gesellschaft von den „Jüngeren“ lernen bzw. wieviel können diese von uns lernen. Unverändert bestehen bleiben die Grundrechte unseres Staates. Inwieweit die Einschränkungen der Politik aufgrund der Pandemie unsere Grundrechte berühren ist ebenso ein Thema in diesem Buch.
Mein Fazit, in einer Gesellschaft hat jede/r die Pflicht sich sozial zu verhalten und für ein gemeinsames wertvolles Leben einen Beitrag zu leisten. Gerne bewerte ich dieses Buch mit 5 Sternen.

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Veröffentlicht am 10.06.2021

Saubere Sache – Ein informativer Ratgeber für ein nachhaltiges Leben!

Die 100 besten Eco Hacks
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Am 17 Mai 2021 erschien im Goldmann Verlag das Sachbuch „Die 100 besten Eco Hacks – Tipps und Tricks für den Alltag“ von Katarina Schickling. Das Buch umfasst 176 informative Seiten und ist selbstverständlich ...




Am 17 Mai 2021 erschien im Goldmann Verlag das Sachbuch „Die 100 besten Eco Hacks – Tipps und Tricks für den Alltag“ von Katarina Schickling. Das Buch umfasst 176 informative Seiten und ist selbstverständlich klimaneutral gedruckt.

Inhaltlich umfasst das Sachbuch 5 Schwerpunkte mit folgenden Themen: Klimaschonend essen; Müll – weniger ist immer mehr!; Unterwegs mit weißer Weste; Grüne Power und Konsumieren und dabei die Welt retten.

Das Buch ist in einem handlichen Format gedruckt und hat eine sehr angenehme Haptik. Besonders schön fand ich das Cover, denn dadurch konnte ich auf den ersten Blick die Themen dieses Buches erahnen und beim Blick in das Inhaltsverzeichnis bestätigte sich meine Ahnung. Sehr gut gelungen!

Inhaltlich ist das Buch sehr gut strukturiert. Vor jedem der 100 Tipps und Tricks gibt es eine kurze Einleitung mit umfangreichen Fachwissen der Autorin. Sodann erfolgt eine Reihe von Hilfestellungen, welche im Alltag sehr gut angewendet werden können. Neben der Seitenzahl ist immer bildlich markiert das jeweilige Thema, welches gerade besprochen wird. Das Buch ist sehr angenehm zu lesen, denn es ist nicht mit Inhalten überfrachtet und ich habe sogar die Möglichkeit einige Anmerkungen einzufügen. So ist es für mich zu einem kleinen Alltagsbegleiter geworden, in das ich immer mal wieder gerne reinschaue. U.a. habe ich mir einen Tipps sehr zu Herzen genommen – Die Mülltrennung. Bislang warf ich Umverpackungen stets in den gelben Sack ohne vorher z.B. den Deckel des Bechers zu trennen. Nun weiß ich, dass die Materialien stets voneinander gelöst in den Sack gehen sollten, damit die Sortiermaschinen später keine Probleme damit haben, denn anderenfalls wird der vermeintlich getrennte Müll verbrannt und das muss nun wirklich nicht sein.

Sehr gerne bewerte ich das Buch mit 5 Sternen und freue mich über jeden neu gewonnen Lesenden der die Tipps der Autorin beherzigt und somit auch dazu beitragen wird, unsere Welt ein bisschen sauberer zu gestalten.



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