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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 03.10.2021

Düstere Geschichte

Von hier bis zum Anfang
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Der Roman spielt in einer amerikanischen Kleinstadt. Der Polizist Walk kennt jeden Bewohner und die Bewohner kennen sich auch alle. Im Mittelpunkt des Romans steht Star, die noch immer mit der Ermordung ...


Der Roman spielt in einer amerikanischen Kleinstadt. Der Polizist Walk kennt jeden Bewohner und die Bewohner kennen sich auch alle. Im Mittelpunkt des Romans steht Star, die noch immer mit der Ermordung ihrer Schwester vor dreißig Jahren leidet und es geht vor allem um ihre 13jährige Tochter Durchess, die sich um die depressive Mutter kümmern muss und um den fünfjährigen Bruder Robin. Durchess wird im gesamten Roman als sehr unglücklich und wütend dargestellt. Sie bezeichnet sich selbst als Outlaw und als Leser leidet man sehr mit. Es ist kaum. zu fassen, was sie alles ertragen muss.
Chris Whitaker spricht in seinem Familiendrama mit Krimielementen viele zwischenmenschliche Zwischentöne an. Was ist gerecht, gut oder böse? Wie selbstbestimmt leben wir und wer verdient eine zweite Chance?

Die Geschichte zeigt ein düsteres und trauriges amerikanisches Gesellschaftsportrait. Ich würde sagen, es ist fast ein Herbstroman. Wer sich von traurigen Geschichten nicht runterziehen lässt, sollte das Buch lesen.
Ich kann 4 Sterne vergeben.

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Veröffentlicht am 03.10.2021

Ein roman für Lyrikfans

Offene See
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Die Geschichte beginnt mit Robert, der sich als alter Mann an seine Jugend erinnert. Diese kleine Rahmenhandlung umklammert die Geschichte des 16jährigen aus dem Norden Englands, der sich kurz nach dem ...


Die Geschichte beginnt mit Robert, der sich als alter Mann an seine Jugend erinnert. Diese kleine Rahmenhandlung umklammert die Geschichte des 16jährigen aus dem Norden Englands, der sich kurz nach dem 2.Weltkrieg auf Wanderschaft begibt. Er kommt aus einem Bergarbeiterdorf und möchte die offene See im Süden erleben, bevor er die Bergarbeitertradition seiner Familie fortführt. Er bleibt schließlich bei der älteren, unkonventionellen Dulcie und ihrem Schäferhund Butler hängen. Es entwickelt sich eine wunderbare Freundschaft, die vor allem Robert eine andere Sicht auf das Leben, die Kunst und die Lyrik eröffnet.
Mir hat der Roman gut gefallen, weil er leise und intensiv geschrieben ist. Das Buch hat nur eine geringe Handlung, ist aber sehr poetisch und voller blumiger Natur- und Landschaftsbeschreibungen. Es geht um die Wanderung eines 16jährigen zu sich selbst. Es geht um Selbstbestimmung und um die einfachen Dinge des Lebens und um die offene See als Sehnsuchtsort. Von mir gibt es vier Sterne.

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Veröffentlicht am 03.10.2021

Ein leichter Thriller

Beste Freundin - Niemand lügt so gut wie du
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Manchmal ist der Arbeitsalltag sehr anstrengend und abends möchte man eigentlich nur noch abschalten. Dann ist die Entspannungsfrage zwischen Film und Buch nur zu schnell gelöst, wenn man nicht das richtige ...


Manchmal ist der Arbeitsalltag sehr anstrengend und abends möchte man eigentlich nur noch abschalten. Dann ist die Entspannungsfrage zwischen Film und Buch nur zu schnell gelöst, wenn man nicht das richtige Buch zur Hand hat. Kennt ihr das Dilemma?
„Beste Freundin“ von Claire Douglas ist mein erster Thriller von dieser Autorin und er ist so spannend und leicht geschrieben, dass ich kein einziges Mal an den Griff zur Fernbedienung dachte. Ich fand das Setting an der Küste Englands sehr schön und auch der Spannungsbogen wurde gut gehalten. Die Kapitel sind kurz und aus der Ich-Perspektive, komplett ohne blutige Szenen, dafür mit geschickt eingebauten Rückblenden.

Die meiste Zeit begleiten wir Jess, die für eine journalistische Arbeit in ihre alte Heimat zurückkehrt. Ausgerechnet ihre damalige beste Freundin Heather soll zwei Menschen ermordet haben. Jess nimmt Kontakt zu Heathers Familie auf und beginnt zu recherchieren.

Ein guter Pageturner. Meine Leseempfehlung mit 5 Sternen.

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Veröffentlicht am 03.10.2021

Humorvoll und bayrisch

Unterm Schinder
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Humorvoll, bayrisch, verrückt: Das muss man mögen, um Spaß an den Kriminalromanen von Andreas Föhr zu haben. "Unterm Schinder" ist der 9. Band seiner Reihe um Wallner & Kreuthner. Ich mag die schrägen ...

Humorvoll, bayrisch, verrückt: Das muss man mögen, um Spaß an den Kriminalromanen von Andreas Föhr zu haben. "Unterm Schinder" ist der 9. Band seiner Reihe um Wallner & Kreuthner. Ich mag die schrägen und speziellen Charaktere und diesen wundervollen hintergründigen Humor und auch wenn die Geschichte manchmal etwas leidet.
Worum geht es?
Der gesetzestreue Kommissar Clemens Wallner und der nicht immer alles so ernst nehmenden Streifenpolizisten Leo Kreuthner ermitteln in einem verzwickten Mordfall. Unter merkwürdigen Umständen findet Kreuthner eine Leiche in einer Tiefkühltruhe. Bei dem Mordopfer handelt es sich um Carmen Skriba, deren Ehemann vor zwei Jahren ebenfalls ermordet wurde. Im Laufe der Ermittlungen führen die Spuren in die Welt der Autohändler und Geldverleiher. Und auch der angeheiterte Opa Manfred spielt eine Rolle.
Meine Leseempfehlung mit 4 Sternen für eine Krimiunterhaltung mit Spannung und Humor.

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Veröffentlicht am 28.08.2021

Eine Ehe nach 30 Jahren

Der Brand
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Wie sieht eine Beziehung nach 30 Jahren Ehe aus? Peter und Rachel schweben schon lange nicht mehr auf Wolke sieben, Trennung ist aber auch kein Diskussionspunkt zwischen den beiden. Während eines dreiwöchigen ...

Wie sieht eine Beziehung nach 30 Jahren Ehe aus? Peter und Rachel schweben schon lange nicht mehr auf Wolke sieben, Trennung ist aber auch kein Diskussionspunkt zwischen den beiden. Während eines dreiwöchigen Sommerurlaubs in der Uckermark arbeiten die beiden an sich und ihrer Beziehung.

Mir gefällt die Rückbesinnung auf den Anfang ihrer Beziehung, denn das Nebeneinanderher und die Sprachlosigkeit, die sich in den dreißig Jahren Ehe gefestigt hat, ist sicher nicht leicht aufzubrechen.
„Am Anfang ihrer Beziehung haben sie oft die gleichen Bücher gelesen und nach der Lektüre darüber gesprochen.“ (S. 138)
Lustig finde ich auch, dass Rahel selbst Psychologin ist und sich daran erinnert, was sie anderen Paaren rät, wenn sie sich entfremdet haben, aber für ihre eigne Ehe scheint sie das vergessen zu haben.
„Erinnern an die Zeit, als Sie verliebt waren. Was haben Sie an Ihrem Mann/Ihrer Frau geliebt?“ (S. 140)
Es wird deutlich, dass Peter und Rachel Zeit für sich brauchen, ohne Kinder, ohne berufliche Verpflichtungen, einfach nur Ruhe und Abgeschiedenheit, um nicht mehr vorgeben zu müssen, etwas zu sein, was sie nicht sind. Aber in dem Roman geht auch um die Beziehung zu ihren Kindern und zu allen anderen.
Daniela Krien erzählt eine ruhige und unaufgeregte Geschichte, eingelochten in gesellschaftliche und politische Themen.
Der Sprachstil ist präzise und knapp, genau wie das Büchlein, das mit 270 Seiten schnell gelesen ist.

Eine Leseempfehlung mit 4 von 5 Sternen.

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