Profilbild von lesetraum

lesetraum

Lesejury Star
offline

lesetraum ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit lesetraum über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 20.07.2017

Freiheit muss wehtun

Freiheit muss weh tun
0

In kleinen Verhältnissen aufgewachsen, auf engstem Raum in ständiger Tuchfühlung mit einem streitbaren, meist alkoholbenebelten Vater und einer frustrierten Mutter, läßt sich Hans Söllner schon in jungen ...

In kleinen Verhältnissen aufgewachsen, auf engstem Raum in ständiger Tuchfühlung mit einem streitbaren, meist alkoholbenebelten Vater und einer frustrierten Mutter, läßt sich Hans Söllner schon in jungen Jahren nichts gefallen. Sein ungewöhnlicher Werdegang läßt ihn, nach einer Ausbildung zum Koch, später Mechaniker eher zufallsbedingt zu einem außergewöhnlichen Musiker und Künstler werden. Hier kann er seine Überzeugung ausleben und seine Meinung vor der breiten Masse kundtun. Eine Chance die er nutzt wie kein anderer. Doch damit wird er angreifbar und zum Zielobjekt behördlicher Willkür. Humorvoll beschreibt er seinen ewigen Kampf gegen die Obrigkeit, die ihn nie verstehen wollte und ihn nie so anerkannt hat wie er wirklich ist.

Fazit
Eine beeindruckende Biographie, die Pflichtlektüre für all seine Widersacher sein sollte.

Veröffentlicht am 17.07.2017

Teufelskälte

Teufelskälte
0

Als Tommy Bergmann am Tatort eintrifft, fühlt er sich stark an den Mordfall im Winter 1988 erinnert. Mittlerweile sind 16 Jahre vergangen und der damalige Täter befindet sich nach seiner Verurteilung in ...

Als Tommy Bergmann am Tatort eintrifft, fühlt er sich stark an den Mordfall im Winter 1988 erinnert. Mittlerweile sind 16 Jahre vergangen und der damalige Täter befindet sich nach seiner Verurteilung in sicherer Verwahrung. Allerdings hat er mittlerweile sein Geständnis widerrufen und aufgrund der Indizienlage stellt sich für die Ermittler tatsächlich die Frage, ob der wahre Täter nie gefunden wurde. So bleibt Bergmann nichts anderes übrig als den alten Fall neu aufzurollen und die damaligen Aussagen erneut zu überprüfen. Bergmann, selbst kein unproblematischer Typ, gerät immer mehr in einen Sog aus Selbstzweifeln und die immer wiederkehrende Frage nach seiner eigenen Identität raubt ihm fast die Sinne. Erst als sich vollkommen unerwartet eine neue Spur ergibt, scheint das Chaos in seinem Kopf an Sinn zu ergeben und er begreift, dass er kurz davor steht alles zu vergeigen.

Fazit
Ein spannender Krimi in Thrillerqualität, der teilweise etwas zu verworren, erst spät an Fahrt aufnimmt, bevor er mit einem offenen Ende seine Fortsetzung ankündigt.

Veröffentlicht am 13.07.2017

Abschlussball

Abschlussball
0

Marten, ewiger Außenseiter ohne nennenswerte soziale Kontakte, sieht in seinem Leben wenig bis gar keinen Sinn. Erst nachdem er, bedingt durch seinen Job als Beerdigungstrompeter, seine Zeit vorwiegend ...

Marten, ewiger Außenseiter ohne nennenswerte soziale Kontakte, sieht in seinem Leben wenig bis gar keinen Sinn. Erst nachdem er, bedingt durch seinen Job als Beerdigungstrompeter, seine Zeit vorwiegend auf dem Friedhof verbringen kann, beginnt er langsam zu sich zu finden. Zwischen den vielen Toten fühlt er sich wohler als je in seinem Leben zuvor. Doch als er nach der Beerdigung eines ehemaligen Klassenkameraden dessen Bankkarte findet, gerät sein wohlgeordnetes Leben aus den Fugen. Er findet keine Ruhe mehr und versucht verzweifelt herauszufinden wer Wilhelm war und was mit ihm geschehen ist.

Fazit
Eine philosophische Auseinandersetzung mit dem Leben, seinem Sinn und dem Tod, die ohne pathetisch zu werden, viele Denkanstöße gibt.

Veröffentlicht am 11.07.2017

Tödliche Ferien

Tödliche Ferien
0

Keiner hat die Tote gemocht und so hält sich die Bestürzung über ihren Tod ziemlich in Grenzen. Im Gegenteil, so manch einer macht kein Hehl daraus, dass er froh ist die Querulantin endlich los zu sein. ...

Keiner hat die Tote gemocht und so hält sich die Bestürzung über ihren Tod ziemlich in Grenzen. Im Gegenteil, so manch einer macht kein Hehl daraus, dass er froh ist die Querulantin endlich los zu sein. Dies erschwert natürlich die Arbeit von Hauptkommissar Thilo Hain und seiner neuen Kollegin Pia Ritter ungemein, da sich so die Zahl der Verdächtigen erheblich erhöht. Als kurz darauf die Mutter der ermordeten Lehrerin ebenfalls tot aufgefunden wird, Selbstverschulden ausgeschlossen, wird der Fall immer undurchsichtiger. Verzweifelt suchen Hain und Ritter nach einem schlüssigen Motiv für die beiden Taten, die mit Sicherheit auf das Konto ein und desselben Täters gehen. Doch erst als sie einem unscheinbaren Hinweis nachgehen, gelingt es ihnen die richtigen Schlüsse zu ziehen und den vollkommen überraschten Täter zu stellen.

Fazit
Ein gelungener Auftakt zu einer neuen Krimireihe mit einem erfrischend unkonventionellen Ermittlerduo, das für spannende und unterhaltsame Lesestunden sorgt.

Veröffentlicht am 08.07.2017

Bretonisches Leuchten

Bretonisches Leuchten
0

Kommissar Dupin ist schlecht drauf, er soll Urlaub machen und drei Wochen mit Nichtstun am Strand verbringen. Ausgerechnet er, der das Ermitteln zum Leben braucht wie andere die Luft zum Atmen. Der absolute ...

Kommissar Dupin ist schlecht drauf, er soll Urlaub machen und drei Wochen mit Nichtstun am Strand verbringen. Ausgerechnet er, der das Ermitteln zum Leben braucht wie andere die Luft zum Atmen. Der absolute Horror und keine Möglichkeit dem Nichtstun zu entkommen. Doch bereits wenige Tage nach seiner Ankunft gibt es einen Lichtblick. Eine verschwundene Urlauberin erregt die Gemüter der Dorfgemeinschaft und die Gerüchteküche brodelt. Dupin, froh darüber endlich eine vernünftige Beschäftigung zu haben, beginnt heimlich Nachforschungen anzustellen. Damit setzt er sich allerdings ziemlich in die Nesseln, denn offiziell ist er für den Bezirk nicht zuständig und eigentlich sind ihm die Hände gebunden. Aber es wäre nicht Dupin, wenn er nicht ein Schlupfloch finden würde um sich aktiv in den Fall einzumischen zu können und die Kollegen vor Ort zu unterstützen.

Fazit
Eine unterhaltsame Urlaubslektüre, die einen durch die unbürokratische Aufklärung eines ungewöhnlichen Mordfalls, für die teilweise etwas zu langatmig geratenen Landschaftsbeschreibungen voll entschädigt.