Profilbild von libri-amici

libri-amici

Lesejury Star
offline

libri-amici ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit libri-amici über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 26.03.2018

Ich habe dich nicht gefunden, du wurdest mir geschickt!

Dann sorge ich für dich
0

Ich habe dich nicht gefunden, du wurdest mir geschickt!

„Ich weiß, dass ich alles daransetzen werde, so lange wie möglich zu leben, um bei dir sein zu können. Falls ich dich verlassen muss, werde ich ...

Ich habe dich nicht gefunden, du wurdest mir geschickt!

„Ich weiß, dass ich alles daransetzen werde, so lange wie möglich zu leben, um bei dir sein zu können. Falls ich dich verlassen muss, werde ich jemanden finden, bei dem du glücklich sein wirst. Ich liebe dich. Mama.“

Tricia Somers liegt im Community General Hospital in Pinnacle Health. Bei der alleinerziehenden Mutter wurde nach einer scheinbar erfolgreich verlaufenen Operation festgestellt, dass der Krebs bereits gestreut hatte. Tricias Prognosen sind sehr schlecht, ihr bleibt nur noch wenig Zeit, um ihre Angelegenheiten zu regeln. Tricia hat weder Verwandte, noch Freunde im Umkreis, sie kämpft mit ihrer ganzen Kraft gegen die tödliche Krankheit und wünscht sich nichts sehnlicher, als ihren kleinen Sohn lieben, schützen und aufwachsen sehen zu dürfen.

Der achtjährige Wesley Somers mit dem süßen Lächeln ahnt noch nicht, dass die einzige Person, die ihn auf dieser Welt lieben und beschützen konnte, nicht mehr lange bei ihm sein wird. Er hängt sehr an seiner Mutter und ist ein tapferer und einsichtiger kleiner Junge, der Computerspiele, Lego und MacDonalds liebt.

Tricia Seaman ist seit zwanzig Jahren Krankenschwester, glücklich verheiratet und Mutter von drei Töchtern und einem Sohn. Die lebensfrohe, optimistische und tief gläubige Frau trifft an ihrem Arbeitsplatz in der Onkologie auf eine neue Patienten, die den gleichen Vornamen trägt, von allen jedoch stets „Trish“ genannt wird. Tricia empfindet für die neue Patientin gleich beim ersten Zusammentreffen eine spontane und große Sympathie, aus der sich sehr rasch eine tiefe Freundschaft entwickelt. Über ihre Pflichten als Krankenschwester hinaus bietet Tricia der todkranken Frau ihre Fürsorge, Stärke, Kraft und eine Schulter, an die Trish sich anlehnen kann. Trishs Bitte trifft sie dennoch wie ein Blitz, als diese fragt: „Wenn ich sterbe, werden du und dein Mann meinen Sohn aufziehen?“

Die gläubige Familie Seaman entscheidet sich schließlich dafür, nicht nur den kleinen Wesley, sondern auch Trish bei sich aufzunehmen. Behutsam und Schritt für Schritt gewöhnen sie sich aneinander, gemeinsame Unternehmungen schaffen wertvolle Erinnerungen und machen ihre Verbindung immer enger, bis sie schließlich zu einer einzigen großen Familie zusammengewachsen sind. Doch Wesleys Mama wird diese Welt sehr bald verlassen…

Tricia Seaman versprach ihrer Freundin Trish, ihre außergewöhnliche Geschichte zu erzählen. Das Ergebnis, nämlich die Einlösung dieses Versprechens, liegt in Form dieses Buches vor. Tricia berichtet auf sehr einfühlsame Art und Weise von einer starken, stolzen und unabhängigen Frau, die sich ihr ganzes Leben lang nichts sehnlicher gewünscht hatte, als eine Familie. Sie schreibt von Trishs gescheiterter Ehe und ihrem Leben als alleinerziehende Mutter. Und sie erzählt von dem Wunder, das Gott ihr in der Gestalt der liebevollen und großherzigen Krankenschwester Tricia Seaman schickte. Während die Seamans für Wesley und Trish zur Familie werden, zeigt Trish ihrer neuen Freundin, wie wertvoll die kleinen Dinge des Lebens sind, sie bringt ihr bei, diese Dinge ganz bewusst auszukosten. Es wird nicht nur der tapfere Kampf gegen die Krankheit, sondern vielmehr auch die grenzenlose Menschlichkeit thematisiert, mit der sämtliche Bekannte, Verwandte und Freunde, ja sogar die Kirchengemeinde der Seamans unaufgefordert und mit einer großen Selbstverständlichkeit Trish zur Seite stehen.

„Dann sorge ich für dich“ ist ein Tatsachenbericht, ein starkes Buch über eine ungewöhnliche Freundschaft und voller Emotionen, welches Menschlichkeit und Wärme thematisiert. Es zeigt auf, wie Gottes Wunder auch heute geschehen – und wo in kleinen Momenten, oftmals aus winzigen Gesten und getragen vom tiefen Glauben, Großes und unvorstellbar Schönes entstehen kann. Dieses Buch war im wahrsten Sinne des Wortes atemberaubend - es hat mich so tief berührt, wie bislang noch keine einzige Lektüre.

„Es sind die unschuldigen Momente und Zeiten mit der Familie, an die man sein Herz hängen sollte. Wenn man sich zu sehr in Schnelllebigkeit und belanglosen Dingen verheddert, kann man diese Momente allzu leicht verpassen.“

„Ich wollte Trish nicht verlieren, aber ich wusste, dass man Menschen gehen lassen muss, wenn Gott sie ruft. Ich hatte keinen Anspruch auf sie. Sie war mir nur geliehen worden.“

Veröffentlicht am 25.03.2018

In der Liebe und im Krieg ist alles erlaubt

Maskerade im Mondlicht
0

In der Liebe und im Krieg ist alles erlaubt

Die Französische Revolution veranlasste Madame de Beaumont, mit ihrer bezaubernden Tochter Céline nach England zu fliehen, wo sie im Alter von achtzehn Jahren ...

In der Liebe und im Krieg ist alles erlaubt

Die Französische Revolution veranlasste Madame de Beaumont, mit ihrer bezaubernden Tochter Céline nach England zu fliehen, wo sie im Alter von achtzehn Jahren eine arrangierte Ehe mit dem mehr als dreißig Jahre älteren Earl of Waxham einging. Nach dem Tod ihres Ehemannes lebt die angesehene und nun auch sehr vermögende junge Witwe in London und umgibt sich mit einflussreichen Menschen. Als die Countess als französische Spionin unter Verdacht gerät, schleust das britische Innenministerium einen Agenten in ihren Haushalt ein. Rees Phillips vertritt als Harrison Mac Kinnon Célines erkrankten Butler und macht sich auf die Suche nach belastenden Informationen. Dem attraktiven jungen Mann ist bewusst, dass ihre beiden Nationen Krieg gegeneinander führen – Lady Wexham und er sind im Grunde Feinde, fühlen sich aber dennoch zueinander hingezogen. Schon bald steht für Rees nicht mehr der Dienst für das Vaterland, sondern die Sicherheit und das Wohl von Céline an erster Stelle – und er entscheidet sich schließlich dafür, die Frau seines Herzens zu beschützen, und nicht sein Land.

Ruth Axtell hat mit diesem prachtvollen Regency-Roman alle Aspekte bedient, die mir in Büchern dieses Genres wichtig sind. Der Schreibstil ist gewählt und einnehmend, die historischen und politischen Hintergründe ausgezeichnet recherchiert und mit einer zarten Liebesgeschichte zu einem eindrucksvollen Roman verwoben. Auch dem Glauben wird in diesem Buch aus einem christlichen Verlag Rechnung getragen, und durch die Spionagetätigkeit entsteht ein gewisser Spannungsfaktor.

Die handelnden Figuren dieses Buches wirken zwar angesichts des über vier Buchseiten umfassenden Personenverzeichnisses zunächst überwältigend, Ruth Axtell konzentriert sich jedoch in ihren Ausführungen hauptsächlich auf ihre beiden Protagonisten und einige wenige Nebenfiguren. Historisch belegte Figuren werden zwar am Rande erwähnt, spielen jedoch für die Handlung keine tragende Rolle.

Mit Céline Wexham betritt eine sehr feminine, elegante und vornehme junge Lady den Schauplatz des Geschehens, die ihre Schönheit und Intelligenz geschickt einzusetzen weiß. Ihre Fürsorge und Freundlichkeit machen sie darüber hinaus zu einer beliebten Dienstherrin. Die Rolle des männlichen Gegenspielers besetzt Rees Phillips, der als Angestellter des Außenministeriums durch diesen Spionageauftrag die Karriereleiter im diplomatischen Dienst erklimmen möchte. Der attraktive Mann mit der unnahbaren Ausstrahlung besitzt einen tiefen Glauben, er mag keine Unwahrheiten und empfindet das Leben der verwitweten jungen Countess als ausschweifend und nutzlos. Wichtige Nebendarsteller sind Célines langjährige Vertraute und Angestellte Valentine Simonette und Gaspard Guignoret. Sowohl ihre Zofe, als auch ihr Koch stammen aus Frankreich und sind ihrer Dienstgeberin aufrichtig zugetan. Auf Célines Anwesen lebt auch Agatha, die unverheiratete Schwester des verstorbenen Earls. Ihre strenge, missbilligende Persönlichkeit und ihr Standesdünkel erzeugten in mir gleich zu Beginn eine Antipathie für diese Figur.

Das Coverfoto dieses Buches zeigt eine elegante junge Lady, die in einem Empire-Kleid mit hoher Taillenlinie und einem langen, fließenden Rock die Stufen eines prachtvollen Herrenhauses herabsteigt. Bei der farblichen Gestaltung dominieren warme Rot- und Goldtöne, das liebreizende Äußere der abgebildeten Lady Céline Wexham entspricht exakt der Beschreibung im Buch. Das bereits erwähnte Personenregister listet sowohl die fiktiven, als auch die historischen Figuren dieses Buches auf, die Epoche „Regency“ wird in einer Anmerkung der Autorin erläutert.

Ich durfte mit „Maskerade im Mondlicht“ bereits den zweiten Roman der Autorin Ruth Axtell kennenlernen, der mir großes Lesevergnügen bereitet und mich ausgezeichnet unterhalten hat. Fans historischer Liebesromane, die Wert auf inhaltliche Tiefe, historisches Hintergrundwissen und nicht zuletzt christliche Werte legen, werden dieses Buch lieben.

Veröffentlicht am 23.03.2018

Der Garten der Liebe - gemeinsam auf dem Weg

Der Garten der Liebe
0

Der Garten der Liebe - gemeinsam auf dem Weg

Der Psychologe, Psychotherapeut, Paartherapeut und Buchautor Jörg Berger vergleicht in diesem Buch die Liebe zwischen Paaren mit einem Garten, dessen Pflanzen ...

Der Garten der Liebe - gemeinsam auf dem Weg

Der Psychologe, Psychotherapeut, Paartherapeut und Buchautor Jörg Berger vergleicht in diesem Buch die Liebe zwischen Paaren mit einem Garten, dessen Pflanzen man schützen und pflegen muss, damit sie gedeihen. Er betrachtet es als Ratgeber, der dabei helfen soll, das Gespür der Leser für die Wachstumsbedingungen der Liebe zu schulen. Jörg Berger bedient sich hierbei einiger seiner Artikel, die bereits in der Zeitschrift „Family“ publiziert wurden. Jeder Artikel ist in sich abgeschlossen und es bedarf daher auch keiner bestimmten Reihenfolge, um sich die Ausführungen des Autors zu Gemüte zu führen. Man kann dieses Buch alleine, oder auch zu zweit, an einem gemütlichen Sonntagnachmittag, oder als kleine tägliche Lektüre zwischendurch lesen. Für das gemeinsame Lesen bieten sich die Gesprächsanregungen in Form von kurzen Fragen zum Ende eines jeden Kapitels an. Bei einigen Kapiteln tragen Checklisten dazu bei, sich und den Partner genauer zu analysieren.

Die Themenbereiche in diesem Ratgeber sind vielfältig. Jene Elemente, die eine Liebe zwischen Paaren fördern und zum Wachsen bringen werden ebenso unter die Lupe genommen wie Störfaktoren, die durch ihre schädlichen Einflüsse eine Beziehung zum Scheitern bringen. Der Autor beschäftigt sich mit Quellen des Glücks, betont, wie wichtig eine beiderseitige Kompromissbereitschaft ist, führt mögliche Konfliktbereiche an und bietet einfache, praxistaugliche Lösungsansätze dafür. Es werden negative Gefühle und mögliche Ursachen dafür analysiert, zugleich aber auch Wege für einen konstruktiven Umgang damit aufgezeigt. Verletzungen in Form von persönlicher Kritik, Verachtung, Selbstrechtfertigung und Rückzug werden ebenso thematisiert wie die Faktoren Berufung, Geld, Lebensträume und Persönlichkeitsentwicklung als vier Quellen des Glücks. Auch der Intimität und der Gefahr von und durch Seitensprünge wird in diesem Buch ein Kapitel eingeräumt. Letztendlich geht Jörg Berger auch auf das Konzept „Die Jahreszeiten der Liebe“ ein – einem Vergleich von Gary Chapman, dessen Buch „Die fünf Sprachen der Liebe“ bereits zum Bestseller wurde.

Fazit: Ich empfand den christlichen Ratgeber „Der Garten der Liebe“ als bereichernde Lektüre, die meines Erachtens bei Partnerschaftskrisen und Eheproblemen eine durchaus konstruktive Hilfestellung bieten kann. Der einnehmende Schreibstil, die kurzen, in sich abgeschlossenen Kapitel und die große und interessante Themenvielfalt haben mir ausgezeichnet gefallen.

Veröffentlicht am 22.03.2018

Du kannst niemandem vertrauen

Die geliehene Schuld
0

Du kannst niemandem vertrauen

„… es gibt niemanden, dem ich diese Dinge sonst anvertrauen könnte. Und wenn Du erst alles weißt, wirst Du genau wie ich begreifen, dass die Öffentlichkeit davon erfahren ...

Du kannst niemandem vertrauen

„… es gibt niemanden, dem ich diese Dinge sonst anvertrauen könnte. Und wenn Du erst alles weißt, wirst Du genau wie ich begreifen, dass die Öffentlichkeit davon erfahren muss.“

Diese in fliegender Hast zu Papier gebrachten Zeilen an die Journalistin Vera Lessing waren das Vermächtnis ihres Kollegen Jonathan Jacobsen. Als erstklassiger Mitarbeiter des linksgerichteten Zeitungsmagazins „Echo“ wusste der geradlinige und entschlossene Endzwanziger ganz genau, auf welch gefährliche Recherchen er sich eingelassen hatte – Recherchen, die ihm letztendlich das Leben kosteten. Veras schockierte Fassungslosigkeit weicht nach der Lektüre dieses Briefes sehr rasch einer zielstrebigen Entschlossenheit, sich dieser Aufgabe zu stellen und Jonathans Arbeit fortzusetzen. Das einzige Ziel der mutigen jungen Frau besteht nun darin, herauszufinden, weshalb ihr bester Freund aus Kindheitstagen sterben musste. Unter dem Vorwand, eine Reportage über ein vermisstes deutsches Mädchen zu schreiben, folgt sie den Spuren Jonathans, wird über eine Fluchtroute nach Italien eingeschleust und ermittelt in Südtirol. Sie merkt sehr rasch, dass sie dabei in ein Wespennest sticht – und sehr bald in allerhöchster Gefahr schwebt.

Claire Winter erzählt ihren Roman in zwei Zeit- und Handlungsebenen. Während die Ereignisse um Vera Lessings Ermittlungen im Jahr 1949 in Berlin ihren Anfang nehmen, startet der Handlungsstrang der Vergangenheit in Bonn im Jahre 1948, wo eine Tochter aus gut situiertem Elternhaus ihre neue Stelle als Sekretärin im Stab Adenauers antritt. Marie Weißenburg ist ein wunderbarer, mitfühlender Mensch, wirkt naiv und unbescholten, besitzt jedoch eine große innere Stärke und Ehrlichkeit. Die Grundfesten ihres gesamten Lebens werden bis ins Innerste erschüttert, als sie erfährt, dass ihre Familie mit einer schrecklichen Lüge lebt.

Der bildhafte Schreibstil der Autorin und die hoch interessante Thematik dieses Buches haben mich auf der Stelle eingenommen. Durch den abwechselnden Fokus der Erzählung und die wechselseitige Konzentration auf Vera Lessing in der Gegenwart sowie Marie Weißenburg in der Vergangenheit wurde der Spannungsbogen permanent hochgehalten und steigerte sich gegen Ende des Buches drastisch. Die historischen Fakten zur Nazi-Vergangenheit Deutschlands wurden ausgezeichnet recherchiert und zeichnen ein erschütterndes Bild von politischen Schachzügen und der Beteiligung der Kirche hinsichtlich der Rehabilitierung und dem Schutz von Kriegsverbrechern.

Die Autorin bediente sich einer großen Anzahl handelnder Figuren, die vielschichtig und überzeugend ausgearbeitet wurden. Sie stellt ihren beiden weiblichen Protagonisten viele Nebenfiguren zur Seite, die zwar ebenso detailliert charakterisiert wurden, deren eigentliche Gesinnung und Rolle in dieser Handlung jedoch zum Teil erst allmählich offenbart wird.

Ich möchte auch die optische Aufmachung und Gestaltung hervorheben. Auf den beiden Buchinnenseiten befinden sich farbige Landkarten mit der aktuellen politischen Länderaufteilung zum Zeitpunkt der Handlung. Ein Personenregister am Ende des Buches ermöglicht dem Leser einen steten Überblick über die große Anzahl der handelnden Figuren. Ein ganz besonderes aufklappbares Lesezeichen mit Personenverzeichnis wurde dem Roman beigelegt. Der Wechsel der Handlungs- und Zeitebenen geht stets aus der jeweiligen Kapitelüberschrift durch Angabe von Ort, Zeit und jeweiliger handelnder Person sehr gut hervor und ermöglicht einen ungestörten Lesefluss und eine gute Orientierung im Buch.

Fazit: Dies war mein erster Roman von Claire Winter, der mich mit seinem brisanten Thema und den erstklassig recherchierten historischen Fakten tief beeindruckte. Ich mochte den mitreißenden Schreibstil, der mein Interesse für dieses Buch auf Anhieb weckte. Die hochgradige Spannung und die authentischen Charaktere machen dieses Buch zu einem wahren Pageturner. „Die geliehene Schuld“ hat mir ausgezeichnet gefallen – ich empfand es als richtiges „Lese-Highlight“ und freue mich bereits auf weitere Werke aus der Feder dieser Autorin.

Veröffentlicht am 18.03.2018

DIESER ESEL NAMENS FLASH IST EIN GESCHENK

Das Glück hat lange Ohren
0

DIESER ESEL NAMENS FLASH IST EIN GESCHENK

„Als Flash auftauchte und über ihre Zufahrt zockelte, verloren, verwirrt, verängstigt und hungrig, schlenderte er geradewegs in die weit geöffneten Arme von Rachel ...

DIESER ESEL NAMENS FLASH IST EIN GESCHENK

„Als Flash auftauchte und über ihre Zufahrt zockelte, verloren, verwirrt, verängstigt und hungrig, schlenderte er geradewegs in die weit geöffneten Arme von Rachel Ridge, die überall und in allem Schönheit sieht. Sogar in einem schmutzigen, hungrigen, ungewollten, obdachlosen Esel. Und er fand bei ihr ein Zuhause.“ (Priscilla Shirer)

Gerade als die berufliche und finanzielle Situation von des Ehepaares Ridge ziemlich angespannt ist, taucht plötzlich wie aus dem Nichts ein Esel auf dem Zufahrtsweg zu ihrem Haus auf. Nach einer Erstversorgung seiner vielen kleinen Verletzungen und der vergeblichen Suche nach seinem Besitzer beschließen Tom und Rachel, den Esel zu behalten, der sich in kürzester Zeit zielstrebig seinen Weg in ihre Herzen gebahnt hat. Und so wird Flash zum festen Bestandteil der Familie. Die anfängliche Vorsicht und ängstliche Zurückhaltung des Tieres entwickelt sich behutsam und ganz langsam zu einer von Vertrauen getragenen Beziehung zu seinen Menschen. Das Leben mit Flash inspiriert wiederum Rachel dazu, vieles neu zu überdenken. Es beschert ihr interessante Erkenntnisse – und führt letztendlich zu einem Perspektivenwechsel. Tom und Rachel verlassen ihre Komfortzone, nehmen berufliche Herausforderungen an und wagen es, zu träumen – und diese Träume auch zu verwirklichen. Und mithilfe von Flash lernen sie viele unschätzbar wertvolle Lektionen über sich selbst, ihr Leben und ihren Glauben.

Das Coverfoto dieses Buches mit dem süßen Esel im Vordergrund, der ein Gänseblümchen hält, hat mich auf der Stelle in seinen Bann gezogen. Ich mag Esel, ihren eigenwilligen Charakter, ihr strubbeliges Äußeres. Und ich mag Gänseblümchen. Als ich noch dazu las, dass es sich hierbei um die Geschichte einer Familie handelt, die einem verängstigten, stark mitgenommenen und verletzten heimatlosen Esel ein neues Zuhause schenkte, war ich sofort Feuer und Flamme für dieses Buch. Dieses wunderschöne Coverfoto zieht sich übrigens durch den gesamten Inhalt. Jedes Kapitel beginnt mit einer fettgedruckten Überschrift und einer kleinformatigen Schwarz-Weiß-Kopie dieses Fotos.

Rachel Anne Ridge erzählt in einem einnehmende, locker-leichten und mit einer Riesenportion Humor versehenen Schreibstil, der mich bei mancher akribischen Beschreibung des störrischen Verhaltens dieses Esels lauthals zum Lachen brachte. Im Gegensatz zur humorvoll dargebrachten Geschichte von Flash besitzt dieses Buch jedoch zugleich auch eine große Tiefe, offenbart Erkenntnisse und Lebensweisheiten einer starken und mutigen Frau, die auch in scheinbar ausweglosen Situationen nicht aufgibt. Rachels Kraft basiert auf ihren unerschütterlichen Glauben, dem in diesem Buch Rechnung getragen wird. Die Gedanken und Gebete der Protagonistin wurden in kursiver Schrift dargestellt, sie sind sehr bewegend und machen diese Geschichte zu einer tief berührenden und empfehlenswerten Lektüre.