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Veröffentlicht am 01.03.2018

Nur eine Formalität

Hüter meines Herzens
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Nur eine Formalität

Die kurze Ehe von Noah und Josephine Mitchell ist gescheitert. Noah hat die Scheidung eingereicht, Josephine übernahm den Papierkram. Nach eineinhalb Jahren trifft jedoch ein Schreiben ...

Nur eine Formalität

Die kurze Ehe von Noah und Josephine Mitchell ist gescheitert. Noah hat die Scheidung eingereicht, Josephine übernahm den Papierkram. Nach eineinhalb Jahren trifft jedoch ein Schreiben der Steueraufsicht ein und es stellt sich heraus, dass diese Scheidung aufgrund eines formalen Fehlers niemals rechtskräftig wurde. Auch wenn den beiden das alles überhaupt nicht behagt, muss der Fall noch einmal aufgerollt und die erforderlichen Unterschriften erneut eingeholt werden. Um die ganze Sache zu beschleunigen, bringt Josephine die Unterlagen zu Noah. Dabei wird sie jedoch von einer Schlechtwetterfront überrascht, eine Rückkehr von der abseits gelegenen Sweetbriar Ranch ins Tal wird unmöglich. Draußen wüten die Naturgewalten, doch abgesehen von der eisigen Kälte ist die Stimmung im Inneren der Ranch ebenfalls frostig. Noah und Josephine müssen sich arrangieren und gemeinsam auf der Ranch ausharren. Die Situation eskaliert, als die beiden sich auf die Suche nach einem entlaufenen Pferd machen und dabei in Lebensgefahr geraten.

Der Klappentext dieses Buches ist sehr aussagekräftig und beschreibt im Grunde bereits die gesamte Rahmenhandlung. Womit Denise Hunter ihre Leser jedoch überrascht sind die tiefen Emotionen, die unter der Oberfläche brodeln und die bei dem erzwungenen Zusammensein auf Noahs Ranch regelrecht zur Explosion kommen. Während ihres Überlebenskampfes im Schnee legen beiden ehemaligen Liebenden schließlich ihre Masken ab und kehren ihr Innerstes nach außen.

Denise Hunter hat ihre Geschichte mit unglaublich großem Feingefühl geschrieben. Thematisiert werden schwerste seelische Verletzungen, unterdrückte Emotionen sowie traumatische und zum Teil niemals wirklich verarbeitete Vorfälle. Enttäuschte Liebe, Vertrauensverlust und Resignation stehen neu aufkeimender Hoffnung und behutsamer Annäherung entgegen.

Denise Hunter konzentriert sich in diesem Roman bevorzugt auf ihre beiden Protagonisten Noah und Josephine. In sehr vielen Rückblenden blättert sie die Vergangenheit nach und nach auf und erzählt ihren Lesern die Geschichte einer wundervollen großen Liebe. Es werden zugleich aber auch die Schatten angesprochen, die diese Liebe bedrohten und letztendlich für den Gang zum Scheidungsanwalt verantwortlich zeichneten.

Die Autorin besitzt einen sehr einnehmenden Sprachstil, die Gedanken ihrer handelnden Figuren wurden in kursiver Schrift im Inhalt dargestellt. Der christliche Glauben spielt eine wichtige Rolle und ist prägt vor allem Noahs Denken und Handeln.

Fazit: „Hüter meines Herzens“ ist ein überwältigend emotionales Buch aus der Feder einer christlichen Autorin, die ich durch ihre Herz erwärmenden Romane bereits sehr zu schätzen gelernt habe. Diese Lektüre, die ausnahmsweise nicht Teil einer Buchreihe ist, hat mich als Leser sehr tief berührt und ich kann sie uneingeschränkt weiterempfehlen.

Veröffentlicht am 27.02.2018

„Er sagte, Sie seien anders.“- „Ist das gut?“ - „Oh ja, Ma’am. Das ist sehr gut!“

Bis wir uns wieder begegnen
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„Er sagte, Sie seien anders.“
„Ist das gut?“
„Oh ja, Ma’am. Das ist sehr gut!“

„Was bedeutet Freundschaft in einer Welt, in der nur das gemeinsame Gehen auf der Straße dazu führen konnte, dass jemand ...

„Er sagte, Sie seien anders.“
„Ist das gut?“
„Oh ja, Ma’am. Das ist sehr gut!“


„Was bedeutet Freundschaft in einer Welt, in der nur das gemeinsame Gehen auf der Straße dazu führen konnte, dass jemand zusammengeschlagen wurde?“

Was eine solche Freundschaft bedeutet, dürfen die beiden elf und zwölf Jahre alten Jungen namens Pete Solomon und Justin Bell am eigenen Leib erfahren. Pete ist unterwegs zum Angeln, als er auf dem Fahrbahnrand einen verletzten Hund entdeckt. Allen Widerständen zum Trotz findet er einen Weg, ihn zur abgeschieden lebenden Ärztin Dr. Lucy Armstrong zu bringen und bittet sie, das Leben des Tieres zu retten. Unterwegs trifft er auf einen dunkelhäutigen Jungen namens Justin, der neu in der Gegend ist und Anschluss sucht. Der große, schwerfällige und charakterstarke Pete und der zarte kleine Justin werden sehr rasch die allerbesten Freunde, was den Menschen in ihrem Umfeld hinsichtlich Justins Hautfarbe ein Dorn im Auge ist. Als Justins Vater Calvin und Dr. Lucy sich ineinander verlieben, scheint es im Ort zu brodeln – und bevor die Situation eskaliert, müssen sich die beiden zwischen ihrer Sicherheit und ihrem Glück entscheiden.

„Bis wir uns wieder begegnen“ wartet mit ernsten, tiefgründigen Themen und großartig dargestellten Emotionen auf. Dem wunderschönen Schreibstil der Autorin ist es geschuldet, dass man als Leser gefühlsmäßig unverzüglich in diese Geschichte hineingezogen wird. Die Protagonisten vermitteln durch ihre ausgezeichnete Charakterisierung höchste Authentizität und wuchsen mir im Verlauf der Seiten ans Herz. Der Stellenwert einer alleinstehenden gebildeten Frau im Jahre 1959 wurde ebenso detailliert geschildert wie die Auswüchse des Rassenhasses in dieser Zeit. Lucille Armstrong wird als starke, unnahbar und distanziert wirkende kompetente Ärztin dargestellt, die nicht gerne über ihre Vergangenheit, und schon gar nicht über ihre Gefühle spricht. Der anhängliche Pete Solomon und der sanfte und intelligente Calvin Bell schaffen es jedoch, ihren Schutzwall zu durchdringen und Lucy kann langsam wieder die Nähe und Freundschaft anderer Menschen zulassen.

Abgesehen von den eindrucksvoll gezeichneten Figuren dieses Buches hat mich auch die Beziehung des zwölfjährigen Pete Solomon mit dem verletzten Wolfshund zutiefst berührt. Die fachliche Kompetenz und die klugen Ratschläge der Ärztin helfen bei dessen Genesung und sie vermag es auch, Petes Herz zu erreichen und zu heilen. Es gibt in diesem Buch zahlreiche beeindruckende Passagen, wie beispielsweise folgende Aussage von Lucy Armstrong: „Hunde bereuen nie im Nachhinein, etwas nicht schon früher gemacht zu haben. Hunde sind immer genau dort, wo sie gerade sind, in diesem Augenblick und nirgendwo sonst. Was der Grund dafür ist, dass ich die Gesellschaft von Hunden normalerweise vorziehe.“

In diesem Buch geht es vorrangig um Menschlichkeit, um Freundschaft, Zusammenhalt, gegenseitige Wertschätzung und die Fähigkeit, die Andersartigkeit seines Nächsten anzuerkennen. Durch die sich zart anbahnende Liebesgeschichte zwischen Lucy und Calvin spielen Rassismus und Mischehen eine zentrale Rolle in diesem Buch. Catherine Ryan Hyde versteht es zudem auf sehr einfühlsame Art und Weise, seelische und körperliche Verletzungen und den Weg zu deren Heilung zu thematisieren.

„Ich wünschte, ich könnte dir die Welt erklären. Ich wünschte, ich könnte dir sagen, warum solche Sachen passieren, wenn wir alle wissen, dass sie nicht passieren sollten. Aber in Wahrheit… offengesagt… verstehe ich die Welt selbst nicht.“

Mit dem Roman „Bis wir uns wieder begegnen“ durfte ich mein erstes Buch aus der Feder von Catherine Ryan Hyde kennenlernen. Diese Geschichte hat meinem Lesegeschmack zu hundert Prozent entsprochen und ich wage bereits zu diesem Zeitpunkt zu behaupten, dass es ein Lesehighlight des Jahres 2018 darstellt.

Veröffentlicht am 25.02.2018

Die Amselstraße ist die beste Straße der Welt

Winterzeit in der Amselstraße
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Die Amselstraße ist die beste Straße der Welt

„Geschichten von besonderen Kindern in einer besonderen Straße“

In dem bezaubernden Büchlein „Winterzeit in der Amselstraße“ erzählt Ursula Häbich von den ...

Die Amselstraße ist die beste Straße der Welt

„Geschichten von besonderen Kindern in einer besonderen Straße“

In dem bezaubernden Büchlein „Winterzeit in der Amselstraße“ erzählt Ursula Häbich von den verschiedenen Bewohnern dieser ganz besonderen Straße, wo eine Mutprobe gefährliche Ausmaße annimmt, Kinder wie auch Erwachsene einsam sind und sich nach menschlicher Gesellschaft und nach Freunden sehnen, und wo auf Schikane und Mobbing von Schwächeren Vergebung und Versöhnung folgt. Die Autorin vermittelt anhand ihrer Geschichten auf spielerische Art und Weise Glaubensinhalte. Hierbei thematisiert sie beispielsweise die Unterscheidung zwischen Recht und Unrecht, die Bewältigung des Scheiterns und den Umgang mit Schuldgefühlen nach falschem Handeln. Sie erzählt von Zusammengehörigkeitsgefühl und Freundschaften, dem Teilen mit Bedürftigen. Ursula Häbich vermittelt in diesen einfühlsam geschriebenen Geschichten auf wunderschöne Art und Weise, dass jeder einzelne Mensch wertvoll und von Gott geliebt ist.

Diese siebzehn Geschichten wurden in kindgerechter Schriftart sowie einer lesefreundlichen Schriftgröße gedruckt. Ansprechende und durch ihre bunte Farbenvielfalt fröhlich wirkende Illustrationen lockern die Textpassagen auf und machen die Lektüre dieses Buches zu einem Vergnügen.

Fazit: „Winterzeit in der Amselstraße“ ist ein Buch, das Kindern durch authentische Figuren und überzeugende Handlungen christliche Werte nahebringt. Es hat mir sehr gut gefallen!

Veröffentlicht am 23.02.2018

Die Adventsbotschaft

Sophies ganz besondere Weihnachtszeit
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Die Adventsbotschaft

„Sophie freute sich auf die Advents- und Weihnachtszeit. Sie hatte viele Wünsche und tausend Ideen. Es sollte die beste Zeit ihres Lebens werden, es kam aber alles anders als gedacht.“

Vater ...

Die Adventsbotschaft

„Sophie freute sich auf die Advents- und Weihnachtszeit. Sie hatte viele Wünsche und tausend Ideen. Es sollte die beste Zeit ihres Lebens werden, es kam aber alles anders als gedacht.“

Vater und Mutter Stein staunen, als ihnen ihre kleine Tochter eine lange Liste mit vierundzwanzig Wünschen vorlegt, mit einem Wunsch für jeden einzelnen Tag der Adventszeit. Während der Vater angesichts der rosafarbenen Wunschliste von Sophie schmunzelt, kontert die Mutter geschickt und verfasst ihrerseits vierundzwanzig kleine Zettel mit Botschaften für ihre naseweise Tochter.

Diese vierundzwanzig Botschaften sind nicht nur eine riesengroße Überraschung für Sophie, sie bringen der Familie Stein auch eine Menge Spannung, Abenteuer und ganz viel Freude in die Adventszeit. Die Ideen und Anregungen von Mutter Stein sind originell und lehrreich. Sophie lernt dabei beispielsweise eine Menge über christliche Nächstenliebe, Gastfreundschaft, das Prinzip des Teilens und die Erkenntnis, dass geteilte Freude doppelte Freude bedeutet. Sie macht die Erfahrung, dass Menschen oft ganz anders sind, als man nach dem ersten Eindruck vermutet und wird durch die ihr gestellten Aufgaben ein kleines Stück selbständiger und eigenverantwortlicher. Das kleine Mädchen bemerkt zum ersten Mal die Einzigartigkeit eines behinderten Jungen, lernt, Menschen wertzuschätzen und wird zu selbstlosem Handeln animiert.

Die Gedankenwelt der kleinen Protagonistin und ihre Erkenntnisse sind in Form von Tagebucheinträgen dargestellt und heben sich auch optisch vom restlichen Text ab. Der aus meiner Sicht sehr wertvolle Inhalt dieses Buches wird der jungen Zielgruppe in kindgerechter Schriftart und lesefreundlichen großen Lettern dargeboten. Für fröhliche Abwechslung sorgen die vielen bunten Bilder, die das kleine blonde Mädchen bei ihren adventlichen Abenteuern zeigen. Die in einem gelben Stern an der unteren Buchseite angebrachte Seitenzahl stellt einen weiteren kleinen Blickfang dar.

Ich würde mir wünschen, dass Ursula Häbich es schafft, durch diese berührenden Geschichten viele Kinder zu motivieren, ihre Adventzeit ebenfalls ein klein wenig „anders“ zu gestalten. Mich als Erwachsene hat sie auf jeden Fall absolut überzeugt!

„Wenn ich an meine Wunschliste denke, dann stelle ich fest, dass sich das meiste nicht erfüllt hat. Ich bekam in diesem Jahr aber viel mehr. Ich bekam neue Freunde. Ich durfte helfen. Ich mag nun Menschen, die anders sind als ich. Ich bin glücklich. Das war eine besondere Weihnachtszeit. Die will ich nie vergessen.“ (Sophie)

Veröffentlicht am 22.02.2018

Stille Stärke

Die leisen Weltveränderer
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Stille Stärke

„Introversion ist ein kostbarer Schatz, den es zu bergen, zu hegen und zu pflegen gilt. Sie ist ein wertvolles Geschenk. Eine Stärke, die es zu würdigen gilt.“

Die Schweizer Autorin, Referentin ...

Stille Stärke

„Introversion ist ein kostbarer Schatz, den es zu bergen, zu hegen und zu pflegen gilt. Sie ist ein wertvolles Geschenk. Eine Stärke, die es zu würdigen gilt.“

Die Schweizer Autorin, Referentin und Theologin Debora Sommer legt in diesem Buch über Introversion mit gezielt christlicher Ausrichtung ganz besonderes Augenmerk darauf, was wir aus der Bibel lernen können. In ihren Ausführungen zieht sie hierfür auch immer wieder Bibelstellen zur Verdeutlichung heran, wobei zitierte Abschnitte kursiv dargestellt werden. Als introvertierte Persönlichkeit möchte die Autorin nicht nur für ihre eigene Person wagen, ganz sie selbst zu sein, sondern dazu auch andere introvertierte Menschen ermutigen. In ihren Kernanliegen äußert sie ihren Wunsch, Leser dazu zu animieren, einen kraftvollen Umgang mit ihrer Introvertiertheit zu finden, diese als Stärke und Geschenk zu erkennen, den Mut zu finden, die eigene Komfortzone zu verlassen und nicht zuletzt Extrovertierten einen Einblick in das Denken und Handeln ihrer introvertierten Mitmenschen zu ermöglichen.

Debora Sommers Ausführungen sind konkret und derart auf den Punkt gebracht, dass ich nicht umhinkann, einige Stellen zu zitieren. So definiert Debora Sommer beispielsweise introvertierte Menschen als „stille Beobachter, die sich vorstellen können, den Rest ihres Lebens in der Einsamkeit zu verbringen, umgeben von Büchern mit Blick auf unberührte Natur.“ Die Autorin beschreibt sie als „Menschen, die ansonsten keine Ablenkung brauchen, weil ihre innere Welt ohnehin bereits laut, bunt und intensiv ist.“ Debora Sommer spricht das Spannungsfeld mit dem großen Bedürfnis nach Rückzug einerseits, und dem Dienst unter Menschen andererseits an. Sie befasst sich mit den Grundlagen des Wesens der Introversion und äußerst sich in diesem Zusammenhang auch zur Hochsensibilität. Ein kleiner Test mit beispielhaft angeführten Verhaltensweisen introvertierter Christen kann dem Leser bereits vorab schon ein wenig Klarheit zur Beurteilung der eigenen Person verschaffen. Im vorliegenden Buch vergleicht die Autorin introvertierte Christen mit U-Booten und extrovertierte Christen mit Schiffen, die an der Wasseroberfläche fahren. Im Folgenden greift sie immer wieder auf diesen überaus passenden Vergleich zurück. Debora Sommer beschäftigt sich mit Selbstkritik, Überforderung und Ängsten, der Dunkelheit und Passivität. Zugleich drängt sie ihre Leser dazu, ihre eigenen inneren Stärken wahrzunehmen, wobei sie beispielsweise die besondere Tiefgründigkeit, Aufmerksamkeit und Vorstellungskraft introvertierter Menschen betont. Der am meisten beeindruckende Abschnitt dieses Buches bildet die Beschreibung des Alltags introvertierter Menschen, wo die Autorin auch ihre eigenen Erfahrungen hinsichtlich ihrer Kindheit, der Partnerwahl, freundschaftlichen Beziehungen und den Erfahrungen in der Berufswelt einfließen lässt. So werden sehr anschaulich viele Eigenschaften, das bewegte Innenleben und die Hintergründe vieler Handlungen thematisiert. Introvertierten Menschen als Eltern und dem Gemeindeleben wird jeweils ein eigener Abschnitt gewidmet.

Ich möchte allen an diesem Buch Interessierten ein von der Autorin verfasstes Gedicht ans Herz legen, das mich unglaublich tief berührte. Es vermag die gesamte Bandbreite von Gedanken und Emotionen auszudrücken, die introvertierte Menschen beschäftigen:

„Verborgenes Ich. Sie loben mich für mein heiteres Wesen, meine Intelligenz und Höflichkeit. Sie mögen mich wegen meines herzlichen Lachens, meiner Freundlichkeit und Heiterkeit. Sie danken mir für mein Verständnis, meine Ermutigung und Nachsicht. Sie nennen mich stark, zäh, tapfer und mutig und rühmen sich dafür, mich so gut zu kennen. Ich lächle nur, fühle mich einsamer als je zuvor, frage mich, ob sie mich wohl immer noch mögen würden, wenn nichts von mir bliebe, als mein verborgenes Ich? Wenn sie den Schmerz hinter meinen Worten, die Tränen hinter meinem Lächeln, die Ängste hinter meinen Tagen, die Zweifel hinter meinen Plänen, die Schwächen hinter meinen Stärken sehen würden? Wirst DU mich noch mögen, wenn nichts von mir bleibt, als mein verborgenes Ich? Mein einsames, ängstliches, verletzliches, weinendes, verborgenes Ich, überfordert vom Leben, verloren in der Komplexität.“


Fazit: „Die leisen Weltveränderer“ war eine Lektüre, die mir ausgezeichnet gefallen hat, mich begeisterte, faszinierte und tief beeindruckte. Es ist mir sehr schwergefallen, dieses Buch aus der Hand zu legen. Die persönlichen Erfahrungen der Autorin und damit verbunden der ausgeprägte Praxisbezug sowie der starke Bezug zum christlichen Glauben machten es zu einem wertvollen Nachschlagewerk, in welches man sich gerne mehr als nur einmal vertieft. Ich empfand „Die leisen Weltveränderer“ als ein Mut machendes und hoch informatives Werk zu einem Thema, dem in der heutigen Zeit viel zu wenig Aufmerksamkeit geschenkt wird.

Für mich persönlich war es auf jeden Fall ein absolutes „Lese-Highlight“!