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Veröffentlicht am 06.09.2020

Die Geschichte von Ryan geht weiter

Indian Cowboy
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Was treibt einen jungen Mann dazu, seine Familie zu verlassen? Ganz einfach. Er möchte Geld verdienen und auf diese Weise seine Lieben in der Heimat unterstützen. Ryan Black Hawk hatte diesen Wunsch und ...

Was treibt einen jungen Mann dazu, seine Familie zu verlassen? Ganz einfach. Er möchte Geld verdienen und auf diese Weise seine Lieben in der Heimat unterstützen. Ryan Black Hawk hatte diesen Wunsch und leider wurden ihm viele Steine in den Weg gelegt. Nach seinem Aufenthalt im Gefängnis versucht er sein Glück im Fahren von Autorennen. Zunächst gewinnt er auch und das freut ihn sehr. Aber bald wird er beneidet und seine Gegner spielen ein falsches Spiel mit ihm. Er weiß nichts von deren Intrigen und gerät in Lebensgefahr.

Auch diesen vierten Band über das Leben des jungen Ryan wurde von mir mit Spannung erwartet. Und nein, die Autorin hat mich in keiner Weise enttäuscht. Sie kennt sich aus bei der Darstellung der Situation des Lebens von Indigenen in Amerika. Sie recherchierte genau und ich hatte das Gefühl, selbst am Ort des Geschehens zu sein. Die Bilder, welche in meinem Kopf entstanden, waren absolut realistisch. Und leider leben die Ureinwohner der USA bis heute abgeschottet in Reservaten. Dass gerade die jungen Leute versuchen daraus zu fliehen, das ist wohl verständlich. Fünf Sterne und eine dringende Leseempfehlung gibt es von mir. Warum? Weil das Leben der „Indianer“ leider immer wieder falsch oder idealisiert beschrieben wird. Nicht bei der Autorin Brita Rose Billert. Sie kennt die Realität und schreibt darüber sehr ausführlich.

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Veröffentlicht am 06.09.2020

Die Autorin versteht sehr viel von Pferden

Das Lied der Pferde
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Der Fernhandelskaufmann Linhard von Cöln ist Vater von Zwillingen. Dem Mädchen Aenlin und dem Jungen Endres. Sie könnten unterschiedlicher nicht sein. Aenlin liebt Pferde und das Fechten, während ihr Bruder ...

Der Fernhandelskaufmann Linhard von Cöln ist Vater von Zwillingen. Dem Mädchen Aenlin und dem Jungen Endres. Sie könnten unterschiedlicher nicht sein. Aenlin liebt Pferde und das Fechten, während ihr Bruder am liebsten in der Bibel liest. Da es im Jahr 1072 keineswegs erlaubt war, dass Frauen auf einem Pferd sitzen oder gar fechten, zog Aenlin häufig die Kleidung ihres Bruders an und gab sich als Endres aus. Zum Glück merkte der Vater das nicht. Diesen Trick wendet sie auch an, als sie mit einer Karawane in den Süden zieht. Eigentlich sollte der Bruder reisen aber er versteckte sich bis zur Abreise.

Kurz nach dem 14. Geburtstag der Zwillinge geht es los. Die Karawane wird im Laufe der Reise überfallen und Aenlin gerät in Gefangenschaft. Sie wird als Sklavin verkauft. Irgendwann begegnet sie dem berühmten El Cid, von dem sie sich Hilfe erhofft. Doch vorher gilt es für sie, noch einige Abenteuer zu bestehen. Und ob der spanische Ritter ihr tatsächlich hilft, das bleibt abzuwarten.

Die Bücher von Ricarda Jordan gefallen mir gut, weil sie viel über Pferde schreibt. Auch das hier erwähnte goldene Pferd gibt es tatsächlich. Die Rasse ist relativ unbekannt aber das Fell sieht tatsächlich aus, als sei es mit Gold durchwebt. Auch El Cid gab es und Frau Jordan hat einige Bücher dazu gelesen. Sie recherchiert viel bevor sie ein Buch schreibt und für mich heißt das, dass ich einiges dazulernen kann. Die Sprache ist angenehm und so, dass wie von selbst Bilder im Kopf entstehen. Eine Liebesgeschichte gibt es zwar auch, sie nimmt aber nur wenig Raum ein. Die Historie ist präsenter.

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Veröffentlicht am 03.09.2020

Ein beachtenswertes Buch von einer guten Autorin

Kämpferseele
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„Kämpferseele“ ist ein Buch von Damaris Kofmehl und hier schreibt sie ehrlich und ohne rosarote Brille über einen Abschnitt ihres Lebens. Es ist nicht ihr erstes Werk aber wohl das persönlichste. Vorher ...

„Kämpferseele“ ist ein Buch von Damaris Kofmehl und hier schreibt sie ehrlich und ohne rosarote Brille über einen Abschnitt ihres Lebens. Es ist nicht ihr erstes Werk aber wohl das persönlichste. Vorher berichtete sie von den Straßenkindern in Brasilien und nicht nur von ihnen. Für sie sind es Thriller, die das wahre Leben schrieb. Und #Kämpferseele ist einer davon. Wie oft ihr Glaube dabei ins Wanken kam und sie schier verzweifeln wollte, das liest sich so spannend wie ein Krimi. Aber noch besser ist, dass sie immer wieder den Weg zurück fand.

„Kämpferseele“ beginnt im Februar 1996 und das Kapitel wurde mit dem „Leben als Single“ betitelt. Dann folgt der zweite Teil mit Demetri, ihrem Ehemann.
Das dritte Kapitel handelt dann von dem Leben ohne ihren treuen Ehemann an der Seite.
Ein beeindruckendes Buch von einer starken Frau. Ja, das schreibt sich so einfach aber sie ist es wirklich. Keine Frage auch Depressionen und Zusammenbrüche gab es und das wunderte mich gar nicht. Wer so hintergangen und betrogen wird, der verzweifelt. Da kann der Glaube an Gott noch so stark sein. Vor allen Dingen ist es noch schmerzhafter, wenn die Anfeindungen aus den eigenen Reihen, sprich von „Christen“ kommen. Das hat mir am meisten imponiert. Dass Frau Kofmehl nie etwas beschönigte und ihre Glaubensbrüder und -schwestern in den Schutz nahm. Nein, sie hatte keine Scheu auch hier das mitzuteilen, was wirklich geschah.

Wie gut, dass sie nicht lange verbittert war und ihr Leben auch künftig genießen kann. Wie schmerzhaft für sie der Tod ihres Ehemannes war, das kann ich nicht ermessen. Ich denke, dass die Unterstützung ihrer Familie maßgeblich dabei half, dass sie ihr Leben nicht wegwarf. Es ist ein Buch, welches von einem christlichen Verlag angeboten wird. Aber keine Angst. Es ist nicht aufdringlich und als Buch zum Bekehren gedacht. Mir gefiel es gut und oft regte ich mich so sehr auf, dass ich es erst einmal zur Seite legen musste. Fünf Sterne und eine Empfehlung besonders für junge Leute gebe ich hier.

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Veröffentlicht am 01.09.2020

Aufwühlend und gelungen

Die Liebenden von der Piazza Oberdan
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Schon das Cover lässt darauf schließen, dass es sich bei „Die Liebenden von der Piazza Oberdan“ um ein außergewöhnliches Buch handelt. Und so ist es auch. Der historische Roman beruht auf Tatsachen und ...

Schon das Cover lässt darauf schließen, dass es sich bei „Die Liebenden von der Piazza Oberdan“ um ein außergewöhnliches Buch handelt. Und so ist es auch. Der historische Roman beruht auf Tatsachen und diese wurden vom Autor gekonnt in Szene gesetzt.

Die Geschichte beginnt im Jahr 1917 als der Erste Weltkrieg tobte. Vittorio Robusti ist an der Front und wird verletzt. Er darf nachhause und sich dort eine Existenz aufbauen. Nach der Heirat folgt auch bald der Sohn Pino, um den es in dem Buch geht. Dank seinem Studium muss er nicht an die Front und verbringt viel Zeit mit seiner Freundin Laura. Allen Triestern ist eines gemein: Sie sehnen sich nach Frieden.

Zunächst war es das Joch der Habsburgern, von denen sich die Triester befreien konnten. Noch heute gibt es Zeugnisse von der Zeit in der italienischen Stadt. Danach kam Mussolini und mit ihm der Faschismus. Die Deutschen besetzten dann später Triest und herrschten hier ohne Skrupel, wie halt überall in Europa. Das alles und noch einige spannende historische Begebenheiten sind in dem Buch von Christian Klinger nachzulesen. Dabei wollte er in erster Linie auf das Leben des Pino Robusti aufmerksam machen. Es gibt kaum Triester, die ihn kannten und das gilt auch für Deutschland. Dabei ist sein Schicksal auf jeden Fall so bemerkenswert und verdient es, in einem Buch aufgeschrieben zu sein.

Die Sprache gefiel mir sehr gut, da sie lebendig und voller Adjektive ist. Das Kopfkino wurde gekonnt angestoßen. Viel las ich über die Zeit aber nur sehr wenige Bücher mit Schwerpunkt Italien. Wie gut, dass ich auch dieses Werk in Händen hielt und wieder ein wenig schlauer wurde. Fünf Sterne und eine Leseempfehlung für alle Geschichtsinteressierte gebe ich. Ja, die Liebesgeschichte gibt es auch, die nimmt aber nicht den überwiegenden Raum ein.

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Veröffentlicht am 30.08.2020

Die Folgen des Krieges sind immer noch präsent

Westwall
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Julia wächst in einer Siedlung auf, die aus Bauwagen besteht. Wer jetzt denkt, dass es für sie keine schöne Kindheit gab, der irrt. Sie lebte mit ihrem Vater zusammen und der hatte stets Zeit für sie. ...

Julia wächst in einer Siedlung auf, die aus Bauwagen besteht. Wer jetzt denkt, dass es für sie keine schöne Kindheit gab, der irrt. Sie lebte mit ihrem Vater zusammen und der hatte stets Zeit für sie. Auch als sie Polizistin werden wollte und bis nach Brühl zog, ihr Vater folgte ihr. Er wollte auf sie achten und sie vor Gefahren schützen. Die Mutter wird immer nur am Rande erwähnt und der Leser denkt sich, dass sie kein Interesse an ihrem Kind hatte. Julia begann also ihre Ausbildung in Brühl und lernt rein „zufällig“ einen Jungen kennen, der ein sehr großes Hakenkreuz auf seinem Rücken tätowieren ließ und zudem einen außergewöhnlichen Ring trägt. Das berichtet sie ihrem Vater und der ist elektrisiert. Nur er weiß, welche Aussage hinter dem „Schmuckstück“ steht und dass Julia sich in großer Gefahr befindet.

„Westwall“ ist das Debüt von Benedikt Gollhardt und das ist ihm vortrefflich gelungen. Das Buch beschreibt unter anderem, wie sich negativer Einfluss auf das Leben von Kindern und Jugendlichen auswirkt. Und nein, selbst ein großes Hakenkreuz macht niemanden zu einem Rechtsextremisten. „Westwall“ punktet mit seiner langsam aber stetig aufgebauten Spannung. Es zeigt auch, dass die Vorurteile gegenüber den Mitarbeitern des Verfassungsschutzes eigentlich keine sind. Es gibt leider immer wieder die sogenannten „Schwarzen Schafe“, die vor vielen Jahren noch als „Doppelagenten“ bezeichnet wurden. Das Finale des Buches ist vor Spannung kaum zu überbieten und die Orte des Geschehens gibt es tatsächlich. Das Hörbuch wird von Uve Teschner gelesen. Er versteht es wie kaum ein anderer, mich in seinen Bann zu ziehen. Den zahlreichen Akteuren immer wieder eine andere Stimme zu geben, das zeugt von gutem Feeling für das hier gelesene Buch. Fünf Sterne sind eigentlich zu wenig für dieses tolle Hörbuch.

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