Ein schüchterner Junge lernt, dass er sich wehren kann
Die MolcheIn den Nachkriegsjahren wuchs Max in einem Dorf als „Zugezogener“ auf. Er hatte es schwer, Freunde zu finden und spielte am liebsten mit seinem Bruder. Der ist sehr schüchtern und daher auch ein beliebtes ...
In den Nachkriegsjahren wuchs Max in einem Dorf als „Zugezogener“ auf. Er hatte es schwer, Freunde zu finden und spielte am liebsten mit seinem Bruder. Der ist sehr schüchtern und daher auch ein beliebtes Ziel von Hänseleien der Dorfjungen. Es kommt zu einem schlimmen Ereignis und der Bruder stirbt. Max konnte ihm nicht helfen und das treibt ihn um. Er macht sich Vorwürfe. Wie gut, dass er dann doch Freunde und Freundinnen findet und sich immer mehr gegen die „Starken“ des Dorfes wehren kann.
Viel Details aus den Jahren um 1960 kann ich unterstreichen. Dass im Elternhaus nicht über den Krieg oder die Flucht geredet wurde sind zwei davon. Die Mutter sorgte für ein sauberes Heim, kochte gut und gerne und war dem Vater stets eine treue Begleiterin. In dem Buch „Die Molche“ ist der Mann des Hauses nur am Wochenende da. Das macht eine innige Verbindung zu den Söhnen schwierig.
Gut fand ich, dass der Autor nicht nur das „Schlechte“ an den „bösen Dorfjungen“ schildert. Er greift auf, wie es zu deren Brutalität den Schwächeren gegenüber kam. Auch dass Max und sein Bruder es schwer hatten, dazuzugehören ist verständlich erzählt. Was mir nicht gefiel, das sind die so ausführlich beschriebenen ersten Sexerlebnisse der Kinder. Das musste meiner Meinung nach nicht sein. Auch fehlte mir der rote Faden und das, was als gemeinsames Vorgehen gegen die Bande im Klappentext beschrieben wird, vermisste ich.
Die Molche sind tatsächlich ein Thema, wenn auch nur hin und wieder sehr kurz angerissen. Die Sprache ist abwechslungsreich und die Beschreibung von Natur und Tieren sehr bildhaft. Aus dem Grund gebe ich auch vier Sterne.