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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 27.03.2022

Spannend von Anfang bis Ende

Die Rezeptur: Thriller
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Catherine Shepherd ist es wieder einmal gelungen, mich komplett mit diesem Thriller zu packen. Gewechselt wird zwischen zwei Zeitebenen: in der Gegenwart wird mit dem Mord an Dr Kalkweiler gestartet, dem ...

Catherine Shepherd ist es wieder einmal gelungen, mich komplett mit diesem Thriller zu packen. Gewechselt wird zwischen zwei Zeitebenen: in der Gegenwart wird mit dem Mord an Dr Kalkweiler gestartet, dem weitere Taten folgen. Während die Polizei ermittelt, stürzt sich die Tochter des Arztes auf eigene Faust ebenfalls in die Ermittlungen und begibt sich dabei in Gefahr. Die zweite Zeitebene spielt im Mittelalter, wo plötzlich ein Mönch nach dem anderen stirbt, alle scheinen vergiftet worden zu sein.

Die zwei Zeitebenen fand ich wirklich spannend. Ich wollte wissen, wer hinter den jeweiligen Taten steckt, aber auch die Zusammenhänge verstehen. Die Wechsel wurden auch genutzt, um Spannung aufzubauen: wenn etwas passierte, endete das Kapitel und im neuen ging es in der anderen Zeit weiter. Dadurch konnte ich das Buch kaum aus der Hand legen.

Die Charaktere in der Vergangenheit waren für mich etwas schlüssiger als in der Gegenwart. Vor allem Mara hat mich genervt, die Polizisten hingegen waren nett und man hat auch etwas von ihrer privaten Seite erfahren. Die Action steht jedoch ganz klar im Mittelpunkt.

Definitiv eine Empfehlung für alle Thriller Fans!

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Veröffentlicht am 25.03.2022

Historisch und politisch spannend

Das Land, von dem wir träumen
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1925 in Südtirol: Franziska hat sich darauf vorbereitet, Lehrerin zu werden, bekommt jedoch plötzlich die Nachricht, dass sie nicht auf Deutsch unterrichten darf. Italienisch spricht sie nicht. Kurz entschlossen ...

1925 in Südtirol: Franziska hat sich darauf vorbereitet, Lehrerin zu werden, bekommt jedoch plötzlich die Nachricht, dass sie nicht auf Deutsch unterrichten darf. Italienisch spricht sie nicht. Kurz entschlossen gründet sie heimlich ihre eigene Schule. Gleichzeitig hilft sie auf dem Hof ihrer Familie. Der Knecht Wilhelm ist ebenfalls politisch engagiert, wie sie im Laufe des Buches herausfindet.

Besonders gefallen haben mir die Beschreibungen des historischen und politischen Hintergrundes. Sei es der sprachliche Konflikt zwischen Deutsch und Italienisch, die beginnende Ausgrenzung der Juden, die politische Haltung von Franziskas Familie, die sich auch auf ihr Geschäft auswirkt … diese Themen sind sehr gut dargestellt und haben die Kulisse geprägt. Es fühlte sich an, als ob man direkt in Ort und Zeit eintaucht. Nur die Schule ging für meinen Geschmack etwas unter. Hier hätte die Autorin noch mehr draus machen können.

Franziska und Wilhelm haben mir als Charaktere ebenfalls gefallen, auch wenn sie manchmal etwas blass wirkten und mir die Tiefe fehlte. Dennoch fand ich die Gedanken der beiden nachvollziehbar. Vor allem wie Franziska ihr Leben in die Hand nimmt, sich auch in die Finanzen der Familie einbringt und ihre eigenen Ideen für den Hof umsetzt, hat mir sehr gut gefallen. Die Beziehung zwischen den beiden lief seicht am Rande der Haupthandlung.

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Veröffentlicht am 20.03.2022

Regt zum Umdenken an

Die Singuläre Frau
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„Die singuläre Frau“ bezeichnet eine Frau, die alleine lebt, ohne Beziehung und dennoch glücklich ist. Katja Kullmann stellt sich den Stereotypen dieser Single Frauen entgegen und widmet ihnen ein ganzes ...

„Die singuläre Frau“ bezeichnet eine Frau, die alleine lebt, ohne Beziehung und dennoch glücklich ist. Katja Kullmann stellt sich den Stereotypen dieser Single Frauen entgegen und widmet ihnen ein ganzes Buch.

In vielen kurzen Kapiteln geht sie auf verschiedene Aspekte der singulären Frau ein. Hierbei mischt sie ihre eigenen Erfahrungen mit Beispielen von anderen Autor*innen, den Medien oder Studien. Diese Mischung hat mir gut gefallen. Auch thematisch geht sie auf unterschiedliche Dinge ein. Zum Beispiel geht es um die historische Entwicklung des Frauenbildes, die Darstellung von Single Frauen in den Medien, oder wie ihre Mutter und Großmütter ihr das Leben vorgelebt haben. Die verschiedenen Punkte fand ich interessant, wenn auch nicht immer gut strukturiert. Hier hätten mir klarere Kapitel besser gefallen.

Der Schreibstil ist generell leicht und humorvoll. An manchen Stellen wirken die Aussagen etwas überspitzt und Katja Kullmann beschreibt die Situation sehr schwarz-weiß. Trotzdem habe ich mich von dem Buch unterhalten und gut informiert gefühlt. Die Autorin regt definitiv auch ein Umdenken in Hinblick auf das Singledasein mancher Frauen an.

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Veröffentlicht am 19.03.2022

Netter Roman über den eigenen Weg und die Liebe

Gretas Erbe
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Greta wächst als Ziehtochter bei den Hellerts auf, nachdem ihre Mutter bei der Geburt starb und nie herauskam, wer der Vater ist. Obwohl die Hellerts nie direkt etwas gegen Greta sagen, tun sie auch wenig, ...

Greta wächst als Ziehtochter bei den Hellerts auf, nachdem ihre Mutter bei der Geburt starb und nie herauskam, wer der Vater ist. Obwohl die Hellerts nie direkt etwas gegen Greta sagen, tun sie auch wenig, um sich als volles Familienmitglied zu fühlen. Greta fällt der Unterschied zu der Familie oft auf und sie fühlt sich nicht richtig wohl oder zugehörig. Als ihr Ziehbruder Robert nach einiger Zeit wieder auf das Weingut zieht, verändern sich ihre Gefühle ihm gegenüber und sie starten eine wohl etwas unübliche Beziehung.

Greta hat mir sehr gut gefallen. Ihr ist es wichtig, eine gute Bildung zu haben und will Lehrerin werden. Obwohl sie nicht nett behandelt wird, hält sie zu ihren Ziehgeschwistern, kümmert sich zum Beispiel sehr um ihren jüngsten Bruder oder steht auch Renate in einer schwierigen Situation bei. An manchen Stellen gibt sie jedoch zu stark nach, sagt nicht ihre Meinung und wehrt sich nicht gegen die Aufgaben, die ihr aufgebrummt werden. Ihre Gefühle werden gut beschrieben. Das fehlte mir bei den anderen Charakteren etwas, die eher oberflächlich wirkten. Nur manchmal bekommt man als Leser auch Einblicke zum Beispiel in den Kopf von Gretas Ziehmutter.

Die Handlung ist ruhig, passt aber zum Genre und Thema des Buches. Interessant fand ich, wie der historische Kontext in die Handlung eingeflochten wurde. So erlebt Johann die Geschehnisse der Münchener Olympischen Spiele 1972, Robert erzählt von seiner Zeit in Berlin und auf den Vietnamkrieg wird referenziert. Das steht jedoch nicht zu sehr im Vordergrund. Daneben wird auch das Leben auf dem Weinberg gut dargestellt und es war spannend für mich, von der Arbeit dort mehr zu erfahren.

Der Schreibstil bringt einen leicht durch das Buch und ist angenehm. Generell eine Leseempfehlung für ein entspanntes Wochenende.

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Veröffentlicht am 16.03.2022

Gesellschaftsdrama & Social Media

Die Kinder sind Könige
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Mit dem Streben nach Anerkennung und Ruhm erstellt Mélanie ihren eigenen Instagram und YouTube Kanal, auf dem sie ihre Follower durch ihr gesamtes Leben mitnimmt, vorneweg das Leben ihrer zwei Kinder Kimmy ...

Mit dem Streben nach Anerkennung und Ruhm erstellt Mélanie ihren eigenen Instagram und YouTube Kanal, auf dem sie ihre Follower durch ihr gesamtes Leben mitnimmt, vorneweg das Leben ihrer zwei Kinder Kimmy und Sammy. Plötzlich verschwindet Kimmy und die eher Social Media skeptische Polizistin Clara beginnt die Ermittlungen. In ihrem ganz eigenen Schreibstil stellt die Autorin dieses aktuelle Thema dar. Es gibt hierbei wenig direkte Rede, die meisten Geschehnisse werden als reine Erzählung wiedergegeben. Gut gefallen haben mir auch die Protokolle der Polizei, die sich in die Erzählungen mischen.

Im Buch wird zwischen Mélanie und Clara gewechselt. Obwohl wenig Gefühle direkt beschrieben werden, waren mir die beiden Protagonistinnen nah und ich konnte mir ihre Gedanken und Empfindungen vorstellen. Zu Beginn wird auf ihre Vergangenheit eingegangen. Mélanie ist in einer Familie aufgewachsen, in der es üblich war, Big Brother und ähnliche Serien rauf und runter zu schauen. Bei Clara hingegen waren Fernseher verboten. Diese Gegenüberstellung war spannend. Auch wenn die Realität nicht so schwarz-weiß ist, bringt einen das Buch dadurch doch zum Denken.

Die behandelten Themen sind aktuell; Social Media, Konkurrenzdenken, Streit unter Geschwistern oder Eheprobleme. Alle werden objektiv dargestellt, spielen aber doch eine Rolle für die Geschehnisse. Der Autorin ist es sehr gut gelungen, die toxischen Seiten des Lebens zu thematisieren ohne sich direkt eine Beurteilung zu erlauben.

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