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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 01.09.2025

Des Menschen dunkle Seite

Mit kalter Hand
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Die Rechtsmedizinerin Sabine Yao hat es in ihrem dritten Band gleich mit zwei kuriosen Fällen zu tun. Ein Pferdehof wird immer wieder Schauplatz von tätlichen Übergriffen auf Pferde. Erst beim dritten ...

Die Rechtsmedizinerin Sabine Yao hat es in ihrem dritten Band gleich mit zwei kuriosen Fällen zu tun. Ein Pferdehof wird immer wieder Schauplatz von tätlichen Übergriffen auf Pferde. Erst beim dritten tödlichem Angriff wird eine Obduktion angeordnet. Mit Menschen ist es für Sabine Yao kein Problem, aber hier sind ganz andere Dimensionen erforderlich und sie lernt die Welt der Rechtsmediziner im tierischen Bereich kennen. Ihr zweiter Fall erweist sich ebenfalls als Herausforderung. Ein Hund hat beim Gassi gehen Leichenteile aufgestöbert die schon sehr in Mitleidenschaft gezogen sind. Nur mit einem Fuß ist die Identifizierung natürlich so gut wie unmöglich. Ein Großaufgebot der Polizei findet so nach und nach weitere Teile, die allerdings einen unterschiedlichen Verwesungsgrad aufweisen. Durch akribische Arbeit kommt die Rechtsmedizinerin nicht nur dem Pferdeschänder, sondern auch dem Mörder ein Stückchen näher.
Die Bücher von dem Autor Michael Tsokos sind eigentlich immer ein Garant für gute Unterhaltung. Dieses Mal konnte es mich nicht wirklich so recht packen. Es war mir einfach zuviel an medizinischen Fakten, die für einen Laien nicht wirklich verständlich sind. Auch gab es relativ viele Wiederholungen. Keine Frage, die Thematik war gut und auch spannend zu lesen, aber eben nicht so wie ich es vom Autor gewohnt bin. Die Charaktere sind gut dargestellt und bieten Einblick in ihr Leben. Der Schreibstil ist gewohnt flüssig, bis auf die oben erwähnten Einschränkungen. Das Cover strahlt eine gewisse Kälte aus, die aber perfekt zu den Geschehnissen passt. Dieses Mal leider nicht ganz 5 Sterne, aber für alle Interessierten an der Rechtsmedizin auf jeden Fall lesenswert

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Veröffentlicht am 04.08.2025

Demenz und Thriller vereint

Himmelerdenblau
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Theo Nowak hasst diese gelben Zettel, die seine Tochter Sophia überall in seiner überschaubaren kleinen Wohnung verteilt hat. Pff, was die sich einbildet, schließlich war er der Chefarzt der Herz-, Thorax ...

Theo Nowak hasst diese gelben Zettel, die seine Tochter Sophia überall in seiner überschaubaren kleinen Wohnung verteilt hat. Pff, was die sich einbildet, schließlich war er der Chefarzt der Herz-, Thorax - und Gefäßchirurgie der Charitè und der Tod wartet nicht, so war sein Spruch wenn er wieder mal auf Familienfeiern nicht dabei sein konnte. Aber doch ja, manchmal braucht er diese Gedächtnisstützen eben doch, denn immer öfter vergisst er alltägliche Dinge. Nur das seine Tochter Julie vor fast 20 Jahren spurlos verschwunden ist, daran erinnert er sich jeden Tag schmerzhaft. Da ist es eine gute Gelegenheit als Liv auftaucht, eine Podcasterin die den Fall mit ihrem Partner Phil wieder aufrollen will. Einen Verdächtigen hat es schon vor 20 Jahren gegeben. Die 16 jährige Julie hatte ein Verhältnis mit David, der einige Jahre älter ist als sie. Theo hatte ihn damals zum Teufel gejagt. Mit Liv's Hilfe versucht Theo Licht ins Dunkle zu bringen, obwohl Sophia absolut dagegen ist.

Ich mag die Bücher von Romy Hausmann sehr gerne, doch dieses Mal hatte ich zuerst ein bisschen Probleme in die Materie einzutauchen. Dies hat sich aber dann doch ganz schnell gelegt. Die Autorin hat mit diesem Thriller auch eine besonders tragische Krankheit aufgegriffen. Leider sind immer mehr Menschen mit dem Schicksal Demenz konfrontiert. Wie ein geliebter Mensch von jetzt auf gleich in einer anderen Welt versinkt. Dies wurde sehr gut umgesetzt, auch wenn Betroffene das wahrscheinlich noch viel schlimmer erleben. Auch der Vermisstenfall Julie wurde realistisch beschrieben. Man erlebt die Sicht der verschiedenen Protagonisten, die reihum ihre Sicht erzählen. Hier ist tatsächlich nichts wie es scheint und ich hatte gleich mehrere Verdächtige auf dem Schirm. Umso überraschender war für mich dann die Auflösung. Das Cover ist sehr gut getroffen und auch der Titel bekommt einen Sinn.

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Veröffentlicht am 21.07.2025

Traurige Kinderherzen

Der Sommer am Ende der Welt
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Ein Thema lässt der Journalistin Hanna keine Ruhe. Ihre Mutter war in den 60er Jahren eines von vielen tausend so genannten Verschickungskindern. Die Mutter hat es bis heute immer noch nicht richtig verarbeitet. ...

Ein Thema lässt der Journalistin Hanna keine Ruhe. Ihre Mutter war in den 60er Jahren eines von vielen tausend so genannten Verschickungskindern. Die Mutter hat es bis heute immer noch nicht richtig verarbeitet. Deshalb beschließt Hanna mit ihrer fast 16 jährigen Tochter Katie nach Borkum zu reisen, der Ort, wo ihre Mutter traumatische Erlebnisse machen musste, um ihre Recherche zu starten. Das damalige Kinderkurheim ist mittlerweile ein luxuriöses Hotel und wird von dem Zwillingspaar Isa und Jan geleitet. Die beiden sind natürlich alles andere als begeistert das Hanna die Geschichte der ehemaligen Villa Aurelia an das Tageslicht zerren will. Zeitzeugen kann Hanna nicht wirklich finden, aber sie erfährt trotzdem einige unvorstellbare Details, da eine unbekannte Person ihr ein altes Tagebuch vor ihre Zimmertür gelegt hat. Mit Ole, der als Arzt auf der Insel tätig ist, gräbt sich Hanna immer tiefer in die Vergangenheit. Trotz allem möchte Hanna die Zeit mit ihrer pubertierenden Tochter genießen, aber die hat ganz anderes im Sinn, denn Bengt, der Sohn von Isa, lässt ihr Herz doch ein bisschen höher schlagen.

Dieser Roman der Autorin Eva Völler ist fiktiv und doch zigtausendfach so oder ähnlich passiert. Auch ihre Geschwister mussten diese Kur, die eigentlich der Gesundheit dienen sollte, erleben. Die Vorstellung, was diese bedauernswerten Kindern damals erleben mussten, macht einfach nur wütend. Wobei ich vor kurzem ein Buch gelesen habe, wo alles noch wesentlich schlimmer dargestellt war.
Die Charaktere sind gut dargestellt und man kann sich mit ihnen mehr oder weniger identifizieren. Das Thema wurde gut umgesetzt, der Schreibstil ist gewohnt flüssig und spannend geschrieben. Das Cover ist schwer zu deuten, da es sich auch um eine schöne Zeit am Meer handeln könnte. Gerne empfehle ich das Buch weiter.

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Veröffentlicht am 22.06.2025

Was geschah vor 7 Jahren

Ihr werdet sie nicht finden
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Die Party des Jahres steht an und Isabell freut sich schon sehr auf diesen Abend. Ihr Vater Jonas hat ein ungutes Gefühl und würde sie am liebsten nicht gehen lassen. Doch Isabell wird langsam erwachsen ...

Die Party des Jahres steht an und Isabell freut sich schon sehr auf diesen Abend. Ihr Vater Jonas hat ein ungutes Gefühl und würde sie am liebsten nicht gehen lassen. Doch Isabell wird langsam erwachsen und auch ihre Mutter Marie freut sich mit ihr. Wer kann da schon ahnen das es kein Wiedersehen mehr gibt. Isabell ist verschwunden und nur ihr Rucksack wird in einem Waldstück aufgefunden. Jonas, der bei der Polizei arbeitet, setzt alles in Bewegung um eine Spur seiner Tochter zu finden. Einen Verdächtigen hat er schnell ausfindig gemacht. Vollstedt, einen unangenehmen Zeitgenossen aus der Nachbarschaft, könnte etwas mit dem Verschwinden zu tun haben.
Franca ist Privatdetektivin und bekommt einen für sie lukrativen Auftrag. Eine junge Frau ist verschwunden und ihre Großmutter macht sich große Sorgen. Francas Ermittlungen bringen sie zu dem bis heute ungeklärten Fall von Isabell. Mit Jonas, der mittlerweile nur noch ein Wrack ist, macht sie sich auf die Suche nach der Lösung.
Wieder hat Andreas Winkelmann einen spannenden Thriller zu Papier gebracht. In zwei Zeitzonen erfährt man erst so nach und nach was vor sieben Jahren und in der Gegenwart passiert ist. In die Nähe der Lösung kommt man tatsächlich zu keiner Zeit. Wie schon bei den Vorgängerbänden wird die Spannung von Anfang an stetig weiter aufgebaut. Die Protagonisten sind mit ihren Charaktereigenschaften gut beschrieben. Der Schreibstil ist flüssig und leicht zu lesen. Auch das Cover ist gut gewählt und sticht im Bücherregal ins Auge. Mir hat dieser Thriller sehr gut gefallen, auch wenn Andreas Winkelmann schon etwas bessere Bücher veröffentlicht hat. Aber trotzdem kann ich für alle Fans dieses Genre eine Leseempfehlung aussprechen.

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Veröffentlicht am 02.06.2025

( Alp ) Traumhafte Ferien

Am Meer ist es schön
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Susanne, die von allen nur Susi gerufen wird, ist ein neunjähriges Mädchen und genießt ihre glückliche Kindheit. Einzig ihr lispeln stört sie sehr und sie wünschte sie hätte einen anderen Namen, wo es ...

Susanne, die von allen nur Susi gerufen wird, ist ein neunjähriges Mädchen und genießt ihre glückliche Kindheit. Einzig ihr lispeln stört sie sehr und sie wünschte sie hätte einen anderen Namen, wo es nicht so auffallen würde. Bei einer Untersuchung stellte der Schularzt fest, dass sie viel zu dünn ist und verordnet eine Kur an der Nordsee. Susi ist davon natürlich alles andere als begeistert, da sie zum ersten Mal ohne ihre Familie fahren soll. Doch ihre Puppe Pippi gibt ihr ein wenig Trost. Doch gleich nach der Ankunft muss sie sich von Pippi trennen, da kein Kind aus hygienischen Gründen sein geliebtes Kuscheltier behalten darf. Aber das ist leider noch das geringste Problem, es wartet ein wahrer Alptraum auf die Kinder, der die vielen Wochen unendlich erscheinen lässt. Selbst im Erwachsenenalter kann sie dieses Trauma nicht hinter sich lassen. Erst als es mit ihrer Mutter zu Ende geht kann sie mit ihrer Familie darüber sprechen.

Dieses unglaublich berührende Buch, aus der Feder von Barbara Leciejewski, ist fast nicht zu glauben und doch ist es zigtausendfach passiert. Das Buch spielt in der Vergangenheit und Gegenwart. Die Rückblicke, die Susi ihrer Familie erzählt, treiben einem die Tränen in die Augen. Was sind das für Menschen, die Kinder so unmenschlich behandeln. Leider gab und gibt es wahrscheinlich immer noch viele Tante Erna's, die den Kindern sämtliche Würde nahmen. Der Schreibstil ist flüssig und die Zustände gut beschrieben. Die Charaktere scheint man zu kennen, und ja manchmal empfindet man auch unbändige Wut. Das Cover vermittelt heile Welt, was aber weit an der Realität vorbeigeht. Ein Thema, dass wahrscheinlich niemanden kalt lässt.

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