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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 16.09.2024

Kniffelig und gut durchdacht

This Book Kills
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This Book Kills von Ravena Guron ist ein fesselnder Dark-Academia-Thriller, der die Leser in die Welt eines elitären Internats entführt, wo sich düstere Geheimnisse und unerwartete Wendungen verbergen. ...

This Book Kills von Ravena Guron ist ein fesselnder Dark-Academia-Thriller, der die Leser in die Welt eines elitären Internats entführt, wo sich düstere Geheimnisse und unerwartete Wendungen verbergen.
Die Geschichte beginnt spannend mit der Einführung der Protagonistin Jess, einer unscheinbaren Schülerin, die sich plötzlich im Zentrum einer Mörderjagd wiederfindet. Als ein Mord auf dem Campus verübt wird, der einem von Jess geschriebenen fiktiven Kurzgeschichten verdächtig ähnelt, gerät sie selbst in den Fokus der Ermittlungen. Für viele ist schnell klar, es kann nur Jess gewesen sein.
Das Buch besticht durch seine clevere Handlung, die von Anfang an eine packende Atmosphäre schafft. Die Autorin versteht es meisterhaft, die dunkle und geheimnisvolle Stimmung des Internats einzufangen. Die Charaktere sind vielschichtig, insbesondere Jess, die eine interessante Entwicklung durchmacht. Sie wächst von einer eher zurückhaltenden Schülerin zu einer selbstbewussteren Person heran, die sich ihrer Rolle stellt. Diese Entwicklung hat mir absolut gefallen. Denn zu Beginn war es Jess peinlich eine Stipendiatin zu sein, zum Ende hin, ist es fast schon stolz.
Besonders lobenswert ist, wie geschickt die Spannung aufbaut wird. Durch geschickt platzierte Hinweise und verdächtige Personen bleibt die Leserschaft immer im Unklaren, wer der Täter ist. Die Auflösung der Geschichte sorgt für einige überraschende Wendungen. Schlussendlich hatte ich viele in Verdacht, manche konnte ich selbst ausscheiden lassen und bei anderen habe ich lange überlegt. Hier zeigt sich das Talent der Autorin, die Dynamik innerhalb der Schülerschaft und deren Intrigen glaubhaft darzustellen. Vor allem dann, wenn weitere Personen von außen hinzukommen, die ein Motiv haben und direkt verdächtig wirken.
Allerdings gibt es auch einen kleinen Wermutstropfen: Die finale Auflösung des Mordfalls erschien mir persönlich etwas zu einfach. Während der Großteil des Buches geschickt und intelligent aufgebaut ist, hätte ich mir ein noch komplexeres und vielleicht auch unerwartetes Ende gewünscht. Es fehlte mir der letzte Funke an Raffinesse, der das Buch von anderen Thrillern des Genres abgehoben hätte.
Trotz dieser Kritik hat es Spaß gemacht dieses Buch zu lesen, denn der Schreibstil ist angenehm, einfach und unverschnörkelt. Klar auf den Punkt, was zusätzliche Spannung erzeugt. Für mich ein sehr angenehmer Schreibstil.

Meine Bewertung: 4 Sterne
This Book Kills ist eine empfehlenswerte Lektüre für Fans von Dark Academia und spannenden Jugendthrillern. Die Mischung aus cleverer Unterhaltung, packender Spannung und atmosphärischem Setting macht das Buch zu einem echten Page-Turner. Für mich ist es ein solider Thriller mit großartigen Momenten und nur kleinen Schwächen.

Veröffentlicht am 12.09.2024

Lustig und spannend, für Jung und Alt

Die Swifts (Band 1) - Ein vorzügliches Verbrechen
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"Die Swifts (Band 1) – Ein vorzügliches Verbrechen" ist ein unterhaltsamer und witziger Kinderkrimi, der mit seinen charmanten, einzigartigen Charakteren und einer dichten, atmosphärischen Erzählweise ...

"Die Swifts (Band 1) – Ein vorzügliches Verbrechen" ist ein unterhaltsamer und witziger Kinderkrimi, der mit seinen charmanten, einzigartigen Charakteren und einer dichten, atmosphärischen Erzählweise überzeugt. Von Anfang an ist klar, dass hier eine besondere Geschichte erzählt wird, die sowohl junge als auch erwachsene Leser fesselt.
Die Autorin versteht es meisterhaft, eine skurrile und liebenswerte Gruppe von Figuren zu schaffen, die das Herzstück des Buches bildet. Jeder Charakter hat seine Eigenheiten und trägt zur wendungsreichen Handlung bei, vor allem aber tragen alle Charaktere mehr als ausgefallene Namen und skizzieren damit ein Stückweit ihren Charakter.
Es gibt eine Besonderheit, den in diesem Buch gibt es eine nonbinäre Figur, die von der Namensgebung abweicht und sich selbst Rain getauft hat. Wie die anderen zu ihren Namen gekommen sind, das verrate ich nicht.
Die Figuren und ihre Interaktionen sorgen für viele humorvolle Momente, die die Geschichte immer wieder auflockern.
Trotz all dieser Stärken dauert es jedoch ein wenig, bis die Geschichte an Fahrt aufnimmt. Der Einstieg verläuft etwas langsamer, was vor allem ungeduldige junge Leser zu Beginn etwas herausfordern könnte. Doch sobald das eigentliche Verbrechen ins Zentrum der Handlung rückt, entfaltet sich ein packendes Abenteuer mit vielen überraschenden Wendungen, dass die Leser in Atem hält. Auch die Familiengeheimnisse, die gelüftet werden, sind von ganz spezieller Natur und verschaffen noch einmal den einen oder anderen AHA Moment.
Der Schreibstil ist sehr angenehm und lässt einen das Buch mehr als Flott lesen. Auch junge Leser werden mit diesem keine Probleme haben. Selbst die Verwendung von älteren Wörtern wie z.B. verdünnisieren passen hervorragend zum Kontext und erklären sich von selbst. Dadurch bekommt dieses Buch noch einmal eine eigene Philosophie.
Die Sprache passt sich ein wenig dem Setting an, nämlich dem alteingesessenen Haus, was sehr verwinkelt ist und somit wunderbar zum Mordanschlag passt. Man fühlt sich ein wenig wie bei Miss Marple, nur dass es bedeutend mehr Charaktere sind, die hier mitmischen. Diese sind alle auch mehr als lustig und unterhaltsam.
Ob Schelmerei den Fall lösen kann und auf welche Hindernisse sie dabei immer wieder stößt, müsst ihr einfach herausfinden und zu diesem großartigen Auftaktband greifen.
Ich bin davon überzeugt das dieses Buch kleine und große Krimifans begeistern wird.



Meine Bewertung: 4 Sterne
Insgesamt ist "Die Swifts" ein witziger und spannender Kinderkrimi, der trotz eines etwas gemächlichen Starts durch seine Atmosphäre, die originellen Charaktere und die tiefgründige Botschaft überzeugt. Vier von fünf Sternen für ein charmantes, unterhaltsames Lesevergnügen!

Veröffentlicht am 11.09.2024

Enola Holmes Vibes ... ich lieb´s

Agency for Scandal
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"Agency for Scandal: Brave Ladys folgen den Regeln – mutige schreiben ihre eigenen" von Laura Wood ist ein meisterhaftes Werk, das die besten Elemente des Cosy Crime-Genres mit der fesselnden Atmosphäre ...

"Agency for Scandal: Brave Ladys folgen den Regeln – mutige schreiben ihre eigenen" von Laura Wood ist ein meisterhaftes Werk, das die besten Elemente des Cosy Crime-Genres mit der fesselnden Atmosphäre einer historischen Romanze kombiniert. Der Roman spielt im London des 19. Jahrhunderts und bietet eine einzigartige Mischung aus Spannung, Romantik und einem herrlichen Hauch von Rebellion, die Leser von der ersten Seite an in seinen Bann zieht.
Laura Wood entführt die Leser auf elegante Weise ins viktorianische London, wo gesellschaftliche Normen rigide sind und die Rolle der Frau klar vorgegeben ist. Doch die Protagonistin dieser Geschichte, Izzy Stanhope, lässt sich nicht von Konventionen einengen. Schon früh im Roman wird deutlich, dass Izzy ein brillanter Kopf mit einer mutigen Seele ist – genau das, was der Leser braucht, um sich auf die aufregenden Abenteuer einer geheimen Detektivagentur für Frauen einzulassen.
Die Atmosphäre des viktorianischen Londons wird lebendig durch detaillierte Beschreibungen der Straßen, Salons und Ballrooms, doch im Zentrum stehen die Intrigen und Mysterien, die von der Agency for Scandal aufgedeckt werden sollen. London ist hier nicht nur Kulisse, sondern fast ein Charakter an sich, dessen verwinkelte Gassen und luxuriöse Villen die Bühne für aufregende Ermittlungen bilden. Denn wir bewegen uns nicht nur auf der schöne Seite von London, sondern lernen auch Hinterhöfe, Pubs und Straßen weitab kennen, die nicht nur verwinkelt sind. Hier wird klar, dass Laura Wood wunderbar umschreiben kann, denn beim Lesen hatte ich das Gefühl den Fisch förmlich zu riechen, als wir im Hafen gelandet sind. Grandios!
Das Herzstück des Romans sind die starken, entschlossenen Frauen, die für ihre Freiheit und Selbstbestimmung kämpfen. Allen voran steht Izzy, die sich der geheimen Agency for Scandal anschließt, um Fälle zu lösen, in denen Frauen unterdrückt oder nicht ernstgenommen werden. Ihr Mut und ihre Entschlossenheit, für Gerechtigkeit zu kämpfen, machen sie zu einer faszinierenden und glaubwürdigen Heldin. Doch Izzy ist nicht die Einzige – die Agency besteht aus einer Gruppe außergewöhnlicher Frauen, jede mit ihrem eigenen Talent und ihrer eigenen Geschichte.
Ich mochte es sehr, wie die Hierarchie in der Detektei geregelt ist, wie man an die Fälle herangeht und mit welchen Tricks die Ladies arbeiten. Bei manchen Einsätzen musste ich ein wenig schmunzeln, denn sie hatten wirklich für jedes Problem eine Lösung. Jede Dame dort bringt ihre eigenen stärken mit, die forciert werden und sie somit eine Spezialistin auf ihrem Gebiet ist. Auch wie sie sich finanzieren, wie sie zu ihren Fällen kommen und was es für jede Angestellte bedeutet, ist absolut hervorragend herausgearbeitet und mehr als plausibel. Stimmig bis ins Letzte Detail.
Dieser Zusammenhalt der Frauen, die sich gegenseitig unterstützen und ermächtigen, verleiht dem Roman eine tiefe emotionale Dimension. Es ist erfrischend, eine Erzählung zu lesen, die sich nicht nur auf romantische Beziehungen konzentriert, sondern auch die Bedeutung weiblicher Freundschaft und Solidarität in den Vordergrund stellt. Hier geht beides Hand in Hand einher.
Natürlich fehlt es in "Agency for Scandal" nicht an Romantik. Die sich langsam entwickelnde Liebesgeschichte zwischen Izzy und einem mysteriösen Duke ist sowohl zart als auch leidenschaftlich. Die Chemie zwischen den beiden ist spürbar, ohne dabei das Hauptthema des Buches zu überschatten. Die Balance zwischen Spannung und Romantik ist perfekt – die Liebesgeschichte fügt sich nahtlos in die Kriminalhandlung ein und verleiht der Geschichte eine zusätzliche emotionale Tiefe. Allerdings sind die Dialoge der beiden unschlagbar und strotzen nur so vor Witz und Sympathie.
Der Fall der hier im Vordergrund steht, ist kniffelig und definitiv nicht lösbar. Doch, ganz zum Schluss, wenn alle Puzzleteile an ihren Platz gefallen sind, wird klar, welche Hinweise man während des Lesens übersehen hat und wie rund das Ganze abschließt. Auch wenn es einen zweiten Band geben wird, ist dieser Fall abgehackt.
Enola Holmes lässt grüßen!

Meine Bewertung: 5 Sterne
Laura Wood hat mit "Agency for Scandal" einen bemerkenswerten Roman geschaffen, der durch seine starke Protagonistin, die aufregende Handlung und die atmosphärische Darstellung des viktorianischen Londons besticht. Der Mix aus Cosy Crime und Romance sorgt für eine spannende und zugleich herzerwärmende Lektüre. Die Leser werden von der cleveren Handlung, den vielschichtigen Charakteren und dem femininen Empowerment begeistert sein. Für Fans von mutigen Heldinnen, spannenden Rätseln und romantischen Momenten ist dieser Roman ein absolutes Muss. Ich zappel schon einmal, bis Band 2 erscheint. Lesevorfreude!

Veröffentlicht am 09.09.2024

Spannend allerdings mit einer schwierigen Protagonistin

Love Letters to a Serial Killer
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„Love Letters to a Serial Killer“ verspricht eine der ungewöhnlichsten Liebesgeschichten des Jahres – und in vielerlei Hinsicht hält der Thriller dieses Versprechen.
Hannah, die Hauptfigur, ist eine junge ...

„Love Letters to a Serial Killer“ verspricht eine der ungewöhnlichsten Liebesgeschichten des Jahres – und in vielerlei Hinsicht hält der Thriller dieses Versprechen.
Hannah, die Hauptfigur, ist eine junge Frau, die mit Unsicherheit und einer Faszination für Gewalt und Gefahr zu kämpfen hat. Ihre intensive Korrespondenz mit William, einem verurteilten Serienmörder, bildet den Kern der Handlung. Doch während sich die Briefe zwischen den beiden entfalten, stellt sich die spannende Frage: Ist William tatsächlich der Mörder? Seine Briefe wirken sanft, nachdenklich und weniger bedrohlich, als man von einem kaltblütigen Killer erwarten würde. Oder steckt eine viel finstere Wahrheit dahinter?
Der Autorin gelingt es hervorragend, die Briefe geschickt in die Erzählung einzuweben. Sie sind nicht nur dramaturgisch gut platziert, sondern bieten auch einen faszinierenden Einblick in Williams Psyche – oder das, was wir zu glauben meinen. Diese Briefe verleihen dem Thriller eine psychologische Tiefe, die ihn von gängigen Geschichten in diesem Genre abhebt.
Die beiden tauschen Gedanken aus, Erfahrungen aber auch geheimnisse über ihr Leben. William erzählt von seinem Bruder, mit dem er sich nicht so gut versteht, von seinen Eltern, die immer nur das perfekte wollen und auch davon das er nie Anwalt werden wollte. Je mehr man über ihn erfährt, desto größer das Fragezeichen im Kopf, ob dieser Mann fähig ist, vier Frauen zu ermorden.
Denn sie sprechen über eines nicht, seine Taten.
Hannah ist eine Frau, die mit vielen Selbstzweifeln zu kämpfen hat. Unzufrieden mit ihrem Aussehen, nicht erfolgreich, ihr Job füllt sie nicht aus, sie hat das Gefühl den Träumen ihrer Eltern nicht gerecht zu werden. Jede Beziehung scheitert und keiner hat Interesse an etwas längerem. Hannah fehlt der Kick. Diesen findet sie dann im True Crime Forum. Dieses nimmt in ihrem Leben irgendwann so viel Platz ein, dass sie darunter ihren Job verliert.
William fasziniert sie. Die Gefahr, die er ausstrahlt, obwohl er eher nach einem Lamm aussieht. Aber die Faszination das er gemordet hat, mit der Angst zu leben, sie könnte die nächste sein. Dieser Kitzel treibt sie an.
Leider konnte ich jedoch mit Hannah als Protagonistin nicht wirklich warm werden. Ihre Unsicherheiten und oft fragwürdigen Entscheidungen haben es mir schwer gemacht, eine emotionale Verbindung zu ihr aufzubauen. Trotz ihrer Faszination für William erschien sie mir manchmal unreif und schwer greifbar. Hier hätte ich mir eine stärkere Charakterentwicklung gewünscht, die sie als Figur sympathischer oder zumindest nachvollziehbarer macht.
Auch wenn ich glaube, dass es diese Faszination gibt, war es mir ein stückweit zu aufgesetzt, zu unrealistisch und nicht greifbar. Schlussendlich hat sie mit ihrer Art und Weise, mit ihrem Misstrauen, mit ihrer Sucht nach Gefahr, den Mörder auf sich aufmerksam gemacht. Ob es schlussendlich William ist, was Hannah immer gehofft hat, oder jemand anderes… das verrate ich nicht.
Es wird am Ende aufgelöst. Wobei man wirklich als Leser lange im Dunklen gelassen wird und William absolut als Täter im Fokus steht. Doch kann er es gewesen sein, wer weiß? Und Vielleicht ist Hannah sein nächstes Opfer.
Der Schreibstil ist flüssig und sorgt dafür, dass die Spannung konstant hoch bleibt.
Das Ende ist recht flott abgehandelt und das Buch schließt gut ab. Ich habe nicht das Gefühl, das etwas fehlt, das etwas unklar ist oder unbeantwortet. Alles ergibt Sinn und zeigt ein Bild, einer Faszination, die von Serienmördern ausgeht, denen Frauen oftmals erliegen.
Nicht nur wegen ihrem Aussehen, sondern dem was sie ausstrahlen, was sie getan haben, was sie eventuell wieder tun würden. Der latenten Angst, die einen begleitet und wenn sie einen anfassen, ist es dann so, wie er es getan hat, als er zum Mörder wurde?

Meine Bewertung: 4 Sterne
Insgesamt ist „Love Letters to a Serial Killer“ ein fesselnder Thriller mit einem einzigartigen Twist, der vor allem durch die gut inszenierten Briefe und die psychologischen Aspekte überzeugt. Die etwas schwache Hauptfigur trübt das Leseerlebnis leicht, aber der gut konstruierte Plot und die raffiniert aufgebaute Spannung machen das Buch dennoch lesenswert.

Veröffentlicht am 05.09.2024

Ein Jahreshighlight

Red Umbrella Society – Der Kuss des Schmetterlings
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"Red Umbrella Society – Der Kuss des Schmetterlings" ist ein atemberaubender Auftakt einer fesselnden Urban-Fantasy-Dilogie, der mich von der ersten bis zur letzten Seite in seinen Bann gezogen hat. Die ...

"Red Umbrella Society – Der Kuss des Schmetterlings" ist ein atemberaubender Auftakt einer fesselnden Urban-Fantasy-Dilogie, der mich von der ersten bis zur letzten Seite in seinen Bann gezogen hat. Die Autorin schafft es mühelos, eine faszinierende Welt zu erschaffen, die düster, geheimnisvoll und zugleich unwiderstehlich spannend ist. Dieses Buch konnte ich nicht mehr aus der Hand legen. Es hat mich angezogen von die Motten das Licht, ich musste einfach weiterlesen.
Im Zentrum der Geschichte steht eine schlagfertige Diebin, die durch ihren Charme und ihre cleveren Manöver sofort Sympathie erweckt. Skadi ist eine starke, vielschichtige Protagonistin, die keineswegs perfekt ist, was sie umso interessanter macht. Ich mochte es, wie wichtig ihr Familie ist und was sie bereits ist für ihren Bruder und seinen Freund zu tun.
Auf der anderen Seite steht ein charismatischer, aber auch mysteriöser Detectiv, David Bell. Der nicht nur durch sein Aussehen, sondern auch durch seine inneren Konflikte beeindruckt. Die Dynamik zwischen den beiden ist elektrisierend.
Ihre Wortgefechte sprühen vor Witz und Spannung, und die aufkommende Chemie zwischen ihnen ist zum Greifen nah. Gerade diese kleinen Reiberein haben die Dilogie zwischen ihnen perfekt gemacht. Sie die Chaotin und er der einsame Wolf mit einem großen Hang zum Perfektionismus. Auch dieser Kontrast, passt einfach perfekt.
Was dieses Buch besonders herausragend macht, sind die vielen überraschenden Wendungen, die die Handlung unvorhersehbar und packend gestalten. Es gibt keinen Moment, in dem die Spannung nachlässt, und gerade, wenn man denkt, man hätte den nächsten Schritt durchschaut, wartet die Autorin mit einer neuen Enthüllung auf, die alles auf den Kopf stellt.
Auch wird im Verlauf der Gesichte das Geheimnis um die Schmetterlinge gelüftet und welche Bürde Skadi mit sich trägt.
Dazu kommt ein dunkles Geheimnis, das sich durch die gesamte Handlung zieht und die beiden Hauptfiguren auf schicksalhafte Weise miteinander verbindet. Und hier haben wir dann quasi auch schon den Cliffhanger.
Der Cliffhanger am Ende ist schlichtweg gemein – aber auf die bestmögliche Weise! Er lässt den Leser mit einem unbändigen Verlangen nach dem zweiten Band zurück und verstärkt den ohnehin schon hohen Suchtfaktor der Geschichte.
Gerade wenn man glaubt alles zu durchschauen und zu wissen was passiert ist, denn der Mord wird aufgeklärt, auch das Wie und Warum? Lässt uns dieses Buch mit einem Cliffhanger zurück, denn ich habe nicht kommen sehen. Denn er ist anders als alles, was ich vermutet habe.
Auch die Nebencharaktere sind hervorragend ausgearbeitet und tragen zur dichten Atmosphäre der Geschichte bei. Man fühlt sich als Leser direkt in diese magische, aber zugleich gefährliche Welt hineinversetzt.
Ebenso das Setting, welches die gesamte Story noch einmal untermalt. New York ist dafür perfekt gewählt, denn in dieser Stadt kann man untertauchen, fühlt sich ein stückweit anonym, um dann am Ende festzustellen, das man dies ganz und gar nicht ist. Auch die unterschiedlichen Schauplätze sind perfekt herausgearbeitet und passen hervorragend zu den jeweiligen Protagonisten. Sie spiegeln ihr Leben, ihre Lebensumstände und alles, was sie ausmacht wieder.
Ich weiß schon jetzt, nach diesem Cliffhanger muss ich weiterlesen. Leider weiß ich auch schon, es wird mit dem nächsten Buch enden. Gerne mehr von dieser Welt, von diesem Setting, von diesen Protagonisten und der Red Umbrella Society und ihren Geheimnissen. Ein absolutes Jahreshighlight!


Meine Bewertung: 5 Sterne
Insgesamt bietet "Der Kuss des Schmetterlings" alles, was das Herz eines Urban-Fantasy-Fans begehrt: spannende Charaktere, eine fesselnde Handlung, düstere Geheimnisse und eine knisternde Romanze. Für mich ein absoluter Volltreffer und ein klares 5-von-5-Sterne-Buch!