Steif und Kantigs dritter Fall
Landluft und LeichenduftIsabella Steif und Charlotte Kantig, Schwestern und pensionierte Lehrerinnen, sind unterwegs zu einer Versammlung im Rathaus. Es geht um den Standort für neue Windräder. Doch tumultartige Szenen sorgen ...
Isabella Steif und Charlotte Kantig, Schwestern und pensionierte Lehrerinnen, sind unterwegs zu einer Versammlung im Rathaus. Es geht um den Standort für neue Windräder. Doch tumultartige Szenen sorgen dafür, dass die Versammlung abgebrochen wurde. Anwesend war auch Lorenz Außen. Er hat als Jugendlicher mit seinen Eltern den Ort verlassen und ist nun als Journalist zurückgekehrt.
Wenige Tage später wird er tot am Fuße eines Strommastes gefunden. Die Polizei geht von Leichtsinn aus und verbucht es als Unfall. Als Isabella und Charlotte auf ihrer Radtour den Ort besichtigen, fallen ihnen gut geschliffene Kiesel auf.
Die Autorin hat erneut einen spannenden Krimi im ländlichen Milieu geschrieben. Natürlich mischen Steif und Kantig fleißig bei den Ermittlungen mit.
Der Schriftstil lässt sich angenehm lesen. Es geht nicht nur um Ermittlungen, sondern auch um das ganz alltägliche Leben zweier Pensionärinnen. Ihre gegenseitigen Sticheleien, die sich aus den charakterlichen Unterschieden ergeben, sorgen für eine humorvolle Note. Ausführlich werden die Radtouren und die dabei zustande kommenden Ermittlungen beschrieben. Sie finden an den Tatorten Dinge, die die Kriminaltechniker großzügig übersehen haben.
Neben der Windkraft tritt zunehmend ein weiteres Motiv in den Vordergrund. Vor 20 Jahren ist ein 10jähriger Junge tödlich verunglückt. Die Eltern behaupteten, dass zu der Zeit Jugendliche mit ihrer Fletsche geübt hätten. Die betreffenden Personen haben aber alle ein Alibi.
Zufällig wäre ein Teil des Landbesitzes der Eltern dieses Jungen der ideale Standort für den Windpark. Sie aber lehnen ab, denn sie haben auf Solarenergie umgestellt und fürchten die Geräusche und den Schattenwurf.
Bestechlichkeit der örtlichen Politiker, Streit zwischen Nachbarn und die Bequemlichkeit der örtlichen Polizei sind weitere Themen der Geschichte. Wachtmeister Meyer sieht schon rot, wenn eine der Schwestern das Polizeipräsidium betritt.
Das Buch hat mir ausgezeichnet gefallen. Die beiden Schwestern wissen, was sie wollen, und geben so der Geschichte ihren besonderen Charme.