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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 21.04.2017

Spannende Fortsetzung der Reihe

Alea Aquarius 2. Die Farben des Meeres
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„...Sie fragte sich, was sich Menschen, die ihren Müll einfach ins Meer kippten, eigentlich dabei dachten. ...Wie konnten sie bloß vor sich selbst rechtfertigen, dass sie zum Sterben der Ozeane beitrugen?...“

Die ...

„...Sie fragte sich, was sich Menschen, die ihren Müll einfach ins Meer kippten, eigentlich dabei dachten. ...Wie konnten sie bloß vor sich selbst rechtfertigen, dass sie zum Sterben der Ozeane beitrugen?...“

Die Alpha Cru, bestehend aus Alea, Ben, Samuel, Tessa und Lennox, ist mit dem Segelschiff unterwegs nach Schottland. Momentan aber hängen sie wegen einer Flaute im Ärmelkanal fest.
Alea weiß nun, dass sie ein Meermädchen ist. Sie lernt es, die Farben des Meeres zu deuten.
Der zweite Teil der Geschichte schließt zeitlich sehr genau an den Vorgängerband an. Das Buch ist fesselnd geschrieben und kombiniert gekonnt eine phantasievolle Handlung mit aktuellen praktischen Problemen.
Der Schriftstil lässt sich gut lesen. Für die magischen Wesen in Meeren und Seen findet die Autorin passende Bezeichnungen. Die Beschreibung der Unterwasserwelt geschieht durch treffende Bilder. Alea und ihre Freunde entdecken im Meer ein Dorf, dass ihnen erst die Skorpionfische freigeben. Doch es gibt dort keinen einzigen Bewohner. Alles wirkt verlassen und tot. Alea hofft, in Schottland Antwort auf ihre vielen Fragen zu bekommen, denn die Inschrift einer Schneekugel hat sie auf den Loch Ness verwiesen. Die Mitglieder der Alpha Cru sind in einem Alter, wo Gefühle zunehmend eine Rolle spielen. In diesem Teil wird vor allem die Beziehung von Alea und Lennox thematisiert, Beide fühlen sich zueinander hingezogen. Gleichzeitig aber kann Alea nicht ausschließen, dass Lennox eventuell ihr Halbbruder ist. Deshalb geht sie auf Distanz.
Und dann ist der weitere Sommer für die Alpha Cru plötzlich ungewiss. Tess kann ihre Eltern nicht länger belügen. Sie wird sie in Schottland treffen. Muss sie die Cru verlassen?
Sprachlich sehr schön wird der Zusammenhang zwischen den Farben, die Alea sieht und den Emotionen, die sie bedeuten, dargestellt. Es geht dabei nicht nur um die Farbe, sondern auch um die Bewegung der Wasserteilchen.
Bei dem Aufenthalt im Ärmelkanal beobachten die Jugendlichen, wie ein Schiff Chemikalien im Meer verkappt. Die Situation ist für Alea lebensgefährlich. Hier kommen Lennox` besondere Fähigkeiten ins Spiel. Obiges Zitat gibt Aleas Gedanken wieder.
Für humorvolle Szenen sorgt Samuel, Bens jüngere Bruder. Seine Lebensfreude und seine Anschmiegsamkeit vermag es, komplizierte Situationen zu entspannen.
Das Cover ist ähnlich wie bei Band I in den verschiedenen Blau- und Grüntönen gehalten. Es zeigt die im Meer schwimmende Alea.
Das Buch hat mir ausgezeichnet gefallen. Der hohe Spannungsbogen, die sympathischen Protagonisten und die abwechslungsreiche Handlung haben dazu beigetragen.

Veröffentlicht am 20.04.2017

100 Türme in Sachsen

Turm-Tour
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„...Je höher der Turm, desto näher die Weite...“

Mit obigen Zitat beginnt das Buch, dass 100 Aussichtstürme in Sachsen vorstellt. Das Buch ist nach den drei Regionen Chemnitz, Leipzig und Dresden gegliedert.
Für ...

„...Je höher der Turm, desto näher die Weite...“

Mit obigen Zitat beginnt das Buch, dass 100 Aussichtstürme in Sachsen vorstellt. Das Buch ist nach den drei Regionen Chemnitz, Leipzig und Dresden gegliedert.
Für die Region Chemnitz werden unter anderen die Bismarcktürme in Glauchau und Plauen und der Aussichtsturm auf dem Fichtelberg vorgestellt.
In der Leipziger Gegend lernt der Leser das Völkerschlachtdenkmal und den Aussichtsturm auf den Cospudener See kennen.
Bei Dresden findet man auf dem Hutberg den Lessingturm und auf dem Pfaffenberg einen Aussichtsturm.
Die kurze Auswahl zeigt schon, dass bekannte und eher unbekannte Türme enthalten sind. Nicht alle können bestiegen oder im Inneren besichtigt werden. Alle aber fallen durch ihre völlig unterschiedliche Architektur auf.
Auf jeder Doppelseite befindet sich rechts eine ganzseitige Fotografie des Turmes und links eine meist dreiteilige Beschreibung. Sie enthält im oberen Teil Hinweise zur Lage des Turmes und seiner Besonderheiten. Im zweiten Teil folgen Informationen zur Geschichte. Der letzte Teil informiert über Anreisewege, Besichtigungsmöglichkeiten und Eintrittsgelder.
Den Abschluss bildet die Angabe einer Internetadresse.
Eine Karte mit den beschriebenen Türmen und ein Inhaltsverzeichnis nach Orten ergänzt das Buch.
Das Buch ist als Nachschlagewerk für jeden zu empfehlen, der sich für Sehenswürdigkeiten in Sachsen interessiert.

Veröffentlicht am 20.04.2017

Die ehe - ein Geschäftsmodell?

Der zweite Bräutigam
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„...Liebe ist kein Punkt auf einer Checkliste!...“

Kate ist Eheberaterin. Gerade wurde ihr erstes Buch veröffentlicht, in dem sie ihren Lesern rät, wie man den richtigen Mann findet. Die Vorstellung des ...

„...Liebe ist kein Punkt auf einer Checkliste!...“

Kate ist Eheberaterin. Gerade wurde ihr erstes Buch veröffentlicht, in dem sie ihren Lesern rät, wie man den richtigen Mann findet. Die Vorstellung des Buches soll an ihrem Hochzeitstag passieren. Doch wenige Stunden vor der Zeremonie teilt ihr der Bräutigam Bryan telefonisch mit, dass er nicht erscheinen wird, weil er sich in eine andere Frau verliebt hat. Kate steht vor den Scherben ihres Lebens, denn die Hochzeit war wie ein Marketing geplant. Lucas, der Tischler, der den Hochzeitspavillon für Kate angefertigt hat, bekommt das Gespräch mit. Er schlägt Kate vor, als Bräutigam einzuspringen. Zuerst will sie ablehnen. Dann denkt sie an den Skandal, den die abgesagte Hochzeit hervorrufen würde. Wer würde den Ratschlägen einer sitzengelassenen Braut noch glauben? Die praktischen Fragen sind schnell geklärt, da nur wenige Beteiligte den Bräutigam kannten. Seine Identität war geheim gehalten worden. . Wer Bescheid wusste, verpflichtete sich zum Schweigen. Für immer?
Die Autorin hat einen amüsanten Liebesroman geschrieben. Die Geschichte lässt sich zügig lesen.
Die Protagonisten werden gut charakterisiert. Kate ist eine selbstbewusste junge Frau. Sie weiß, was sie will und arbeitet zielstrebig darauf zu. Spontanität hat in ihrem Leben kaum einen Platz. Alles ist durchorganisiert und in Listen festgehalten.
Lucas dagegen mag spontane Entscheidungen. Er war schon einmal verheiratet und weiß, was der Verlust eines geliebten Menschen bedeutet. Seine Ordnungsliebe ist nur schwach ausgeprägt. Sein Hirtenhund Bo ist für Kate eine unerwartete Überraschung.
Der Schriftstil des Buches ist angenehm lesbar. Große Schrift und kurze Kapitel sorgen dafür. Gut gefallen hat mir, dass mich die Autorin an den Gedanken ihrer Protagonisten teilhaben lässt. Sie wurden in kursiver Schrift gedruckt und setzen sich somit von der üblichen Handlung ab.
Jedem Kapitel vorangestellt ist ein Zitat aus Kates Buch. Das zeigt, das auch die Ehe für sie ein Geschäftsmodell ist. Liebe spielt eher eine Nebenrolle.
Das Zusammensein mit Lucas hebt schnell die Unterschiede hervor. Lucas liebt Kate, verschweigt es ihr aber. Er hofft, dass sie das mit der Zeit selbst erkennt. Die Rückblicke in Kates Kindheit machen deutlich, warum sie ist, wie sie ist. Dass ein Kind die komplexen Beziehungen zwischen Erwachsenen nur teilweise begreift, wird ihr im Laufe der Handlung klar. Gut werden Lucas` Bemühungen wiedergegeben, sich einerseits nach Kates Wünschen zu richten und andererseits eine gewisse Spontanität in ihr Zusammenleben zu bringen. Es überrascht ihn wenig, dass Kate selbst die Flitterwochen minutiös verplant hat. Kates zunehmende innerer Zerrissenheit wird deutlich herausgearbeitet. Sie mag Lucas` Familie und fühlt sich zu Lucas hingezogen. Ihrer eigenen Theorie nach aber kann aus ihnen nie ein Paar werden, weil sie zu unterschiedlich sind. Eine andere Frau an Lucas` Seite aber ruft ungeahnte Emotionen hervor. Doch die Gefühle richtet sich nicht Theorien.
Das Buch ist in einem christlichen Verlag erschienen. Glaubensfragen spielen allerdings in der Handlung keinerlei Rolle. Die Aussage ist nicht als Kritik gemeint, nur als Hinweis für zukünftige Leser.
Das Cover mit dem Brautstrauß wirkt schlicht.
Das Buch hat mir sehr gut gefallen. Der Autorin ist der Spagat zwischen Sachlichkeit und Romantik hervorragend gelungen.

Veröffentlicht am 19.04.2017

Gelungene Fortsetzung

Friends & Horses, Band 02
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„...Wenn man hinter zwei Hasen gleichzeitig herläuft, erwischt man keinen von beiden, wie meine Urgroßmutter immer zu sagen pflegte...“

Rosa trainiert mit ihren Pferd Sokrates. Bei dem bald stattfindenden ...

„...Wenn man hinter zwei Hasen gleichzeitig herläuft, erwischt man keinen von beiden, wie meine Urgroßmutter immer zu sagen pflegte...“

Rosa trainiert mit ihren Pferd Sokrates. Bei dem bald stattfindenden Wettbewerb möchte sie einen vorderen Platz belegen. Dann besucht sie zusammen mit Daniel ihre Urgroßmutter. Die alte Dame leidet an Demenz.
Eher unspektakulär beginnt der zweite Band der Reihe. Das wird aber nicht so bleiben. Auf Rosa warten eine Menge an Überraschungen.
Auch dieses Buch lässt sich zügig lesen und hat mich schnell in seinen Bann gezogen. Das liegt an der abwechslungsreichen Handlung und den sympathischen Protagonisten.
Der Schriftstil ist der Zielgruppe angemessen. Rosa ist die Erzählende. Ab und an gibt es kurze Rückblicke zu Band I. Sie erwähnen das Notwendige, ohne auf Einzelheiten einzugehen. Damit kann man Band II problemlos lesen, ohne den Vorgänger zu kennen, wird aber sicher neugierig auf den ersten Teil.
Schön fand ich es, dass Rosa zunehmend reifer wird. Sie akzeptiert nicht nur die Freundschaft zwischen Ollie und Daniel, sondern nimmt sich in einem entscheidenden Augenblick auch zurück. Dafür ist bei Ollie plötzlich eine Spur Eifersucht spürbar. Einen wesentlichen Einfluss auf Rosas Entwicklung hat Finn. Sie lernt den Jungen in ihrer Bucht kennen. Dort reitet sie hin, wenn sie allein sein will. Eines Tages trifft sie in der Bucht Finn mit seinem Boot. Die Gespräche zwischen beiden gehören zu den sprachlichen Höhepunkten des Buches. Das liegt auch daran, weil es Finn gelingt, Rosas Pessimismus zu erkennen und darauf positiv zu reagieren. Er empfiehlt ihr, den Menschen erst einmal eine Chance zu geben. Als Rosa dies in die Tat umsetzt, erlebt sie mehrere angenehme Überraschungen. Auch die Frage nach ihrem Vater beschäftigt Rosa wieder. Hier werden neue Wege geöffnet. Die humorvollen Gespräche der Freundinnen beim Skypen mit Iris dürfen natürlich nicht unerwähnt bleiben.
Das Thema Demenz wird von der Autorin behutsam angegangen. Vergesslichkeit wird gepaart mit Erinnerungen, Zeiten der Dunkelheit mit Momenten klaren Wissens. Dadurch ist die Vielschichtigkeit der Krankheit deutlich.
Wie im ersten Teil scheut Daniel immer noch vor klaren Worten. Rosa hat gelernt, damit umzugehen. Ollie steht der Lernprozess noch bevor.
Obige Worte stammen von Rosa. Sie hatte gerade mehrere Dinge gleichzeitig zu bewältigen.
Das Cover mit der jungen Frau und dem Pferd vor dem Feld hat hohen Wiedererkennungswert und lockt die Blicke an.
Das Buch hat mir ausgezeichnet gefallen. Es thematisiert den Wert von Freundschaft und Zusammenhalt und gibt den Protagonisten schöne Entwicklungsmöglichkeiten.

Veröffentlicht am 18.04.2017

Eine junge Frau und die Reformation

Die Reformatorin von Köln
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„...Mein Leben liegt in Scherben seit Martins Tod. Ich suche nach einem Anker, der mich zurück in einen sicheren Hafen zieht...“

In Köln steht die Brauerstochter Jonata am Sarg ihres Bruders Lucas. Er ...

„...Mein Leben liegt in Scherben seit Martins Tod. Ich suche nach einem Anker, der mich zurück in einen sicheren Hafen zieht...“

In Köln steht die Brauerstochter Jonata am Sarg ihres Bruders Lucas. Er wurde tot im Rhein gefunden. Damit ist auch der Erbe für die Brauerei tot. Jonata und ihr Vater kaufen einen Ablassbrief für Lucas.
Der Drucker Martin ist verstorben. Im Testament vermacht er Simon Haus und Druckerei, betont aber gleichzeitig, dass Simon nicht sein leiblicher Sohn ist. Nickell, jüngerer Bruder von Simon und Martins Sohn, will gegen das Testament vorgehen.
Enderlein, ebenfalls ein Bruder von Jonata, lebt im Kloster. Er erhält den Auftrag, das Drucken der Schriften Luthers zu verhindern.
Das sind drei kurze Episoden, die die Autorin in einem spannenden historischen Roman zu einer komplexen Handlung zusammenfügt. Das Buch lässt sich zügig lesen.
Es ist die Zeit der Reformation. Als Jonata zu Geschäftsverhandlungen über den Kauf von Hopfen nach Sachsen geschickt wird, erzählt ihr der Buchführer Matthias auf der Reise von Luther. Sie verlängert die Reise um ein paar Tage und lernt Luther kennen. In Köln will sie seine Schriften drucken lassen und vertreiben. Damit aber begibt sie sich in Lebensgefahr.
Der Schriftstil ist abwechslungsreich. Die Protagonisten werden gut charakterisiert. Jonata ist eine selbstbewusste junge Frau. Sie kann lesen, kennt sich in der Brauerei aus und nutzt ihre freie Zeit und ihre Möglichkeiten, um den Agnes im Waisenhaus mit Nahrung und praktischer Hilfe unter die Arme zu greifen.Ihr Vater hatte ihr zugestanden, dass sie ihren zukünftigen Ehemann selbst aussuchen kann. Doch Lucas` Tod und die Einmischung von Enderlein ändern die Situation grundlegend.
Enderlein ist strenggläubig und hofft auf schnelle Aufstiegschancen im Kloster. Dafür ist ihm jedes Mittel recht.
Simons innerer Zustand wird durch obiges Zitat sehr gut beschrieben. Seine Mutter verweigert ihm Auskunft darüber, wer sein leiblicher Vater ist. Gleichzeitig kommt Nickell sehr widersprüchlich rüber. Einerseits legt er Wert auf die Druckerei, andererseits hat er die Arbeit nicht erfunden.
Nicht nur Köln, auch die Reisen der Protagonisten werden detailliert beschrieben. Geschickt nutzt die Autorin das Handeln von Jonata, um mir als Leser das Druckerhandwerk und das Brauen verständlich dazulegen. Beim Brauen muss Jonata helfen, beim Drucken will sie selbst mit Hand anlegen und braucht dazu eine Einweisung. Informativ fand ich, dass in Köln die Universität darüber wachte, was gedruckt werden durfte. Heute würde man sagen, es musste eine Lizenz für jede einzelne Schrift beantragt werden.
Zu den sprachlichen und inhaltlichen Höhepunkten gehört das Gespräch zwischen Jonata und Luther. Jonata macht sich Sorgen um ihren Bruder Lucas. Luther nimmt sich Zeit für ihre Fragen darüber, was den Bruder vorm Fegefeuer bewahren kann. Er verweist auf Gottes Gnade. Gut gefallen hat mir, dass es Zeit brauchte, bis sich Jonata an die neuen Gedanken gewöhnte. Sie nutzt jede Gelegenheit, nachzufragen, wenn sie etwas nicht versteht. Außerdem erwirbt sie die Schriften Luthers und studiert sie.
Das Cover mit dem Blick auf Köln und dem zweigeteilten Himmel in Licht und Dunkel passt zum Thema.
Das Buch hat mir sehr gut gefallen. Die Geschichte wurde fesselnd erzählt und logisch zu Ende geführt.