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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 14.10.2025

Spannende Geschichte

Dschungeldoktor auf Löwenfährte
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„...Die Spuren des Löwen waren wieder ganz deutlich im Sand zu sehen. Wir folgten ihnen behutsam vom Flussbett die jenseitige Böschung hinauf…“

Der Autor reiste 1938 nach dem heutigen Tansania und gründete ...

„...Die Spuren des Löwen waren wieder ganz deutlich im Sand zu sehen. Wir folgten ihnen behutsam vom Flussbett die jenseitige Böschung hinauf…“

Der Autor reiste 1938 nach dem heutigen Tansania und gründete dort ein Krankenhaus. Seine Erlebnisse verarbeitet er in mehreren Jugendbüchern.
Die Geschichte wird spannend erzählt. Der Schriftstil passt zur Zielgruppe.
Der Doktor und ein Krankenpfleger gelangen bei der Verfolgung des Löwenspuren in ein Dorf. Der Löwe ist tot, sein Jäger Simba mehr tot als lebendig. Der Arzt überzeugt die Angehörigen, den Mann ins Krankenhaus zu bringen.
Sehr anschaulich werden die örtlichen Verhältnisse wiedergegeben. So sind die Einheimischen nur schwer zu überzeugen, Blut zu spenden. Gleichzeitig spielt die Welt der Geister und Mythen eine große Rolle.
Der Arzt verbindet seine Arbeit mit der Missionierung. Er findet erstaunlich griffige Beispiele aus dem Leben der Einwohner, um ihnen den Glauben nahe zu bringen.
Das Buch hat mir gut gefallen.

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Veröffentlicht am 14.10.2025

Keine einfache Lektüre

Maria, wer bist du?
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„...Es ist gut, dass in unserer Zeit Christen verstärkt zusammenfinden, dass das konfessionelle Stalldenken endlich verschwindet und Gemeinschaft über Kirchengrenzen hinweg selbstverständlicher wird. […] ...

„...Es ist gut, dass in unserer Zeit Christen verstärkt zusammenfinden, dass das konfessionelle Stalldenken endlich verschwindet und Gemeinschaft über Kirchengrenzen hinweg selbstverständlicher wird. […] Ich wünsche mir vor allem, dass wir über die Dinge sprechen, die uns trennen…“

Dem ist nichts hinzuzufügen. Und trotzdem habe ich mit dem Buch meine Probleme, doch dazu später mehr. Der Autor wendet sich der katholischen Lehre bezüglich Maria zu und belegt seine Meinung mit Bibelzitaten.
Der Schriftstil ist sachlich und bedarf eines konzentrierten Lesens. Gut gefällt mir, dass die Zitate eingerückt und damit sichtbar gemacht wurden.
In elf Kapitel bearbeitet der Autor die unterschiedlichen Sichten auf Maria. Es beginnt mit der Unbefleckten Empfängnis und endet mit der Himmelskönigin.
Ab und an blitzt ein feine Ironie auf:

„...Bitter für den männlichen Teil der Menschheit: Der Abschluss und die Vollendung der Schöpfung ist nicht der Mann, sondern die Frau. Und der Mann kommt offenbar nicht zurecht ohne die Frau als Hilfe…“

An vielen Stellen des Textes hätte ich am liebsten mit dem Autor über seine Ausführungen diskutiert. Das beginnt schon mit der Schuldfrage zum Sündenfall. Gerade das aber macht die Rezension etwas schwierig, denn es kommt ja nicht auf meine Meinung zu dem behandelten Thema an, sondern auf eine Einschätzung des Buches.
Eines kann man den Autor nicht absprechen. Er hat sich konsequent mit dem Thema auseinandergesetzt und nicht nur in der Bibel, sondern auch in weiterführender Literatur recherchiert. Auf ein Problem hat er selbst hingewiesen.

„...Als Bibelausleger muss ich gut reflektieren, wo ich begründete Einwände habe und wo ich anfange, mir biblische Aussagen zurechtzudrehen, weil mir die Konsequenzen sonst zu unangenehm wären…“

In einigen Punkten gehe ich mit der Meinung des Autors nicht mit. Das betrifft insbesondere Rückblicke ins Alte Testament. Eines der Beispiel ist die Deutung der Bundeslade. Des Weitere stehen ich manch Aufführungen zur Offenbarung kritisch gegenüber. Wenn ich den Autor jetzt vor mir hätte, würde ich ihn fragen, wie zu seinen Vorstellung das Gleichnis von Jesu über die Arbeiter im Weinberg passt.
Wer das Buch lesen will, sollte sich darüber im Klaren ein, dass er sich mit neuem Gedankengut und ungewöhnlichen Verbindungen auseinander setzen muss. Das beinhaltet auch Fragen an die eigenen Glaubensvorstellungen. Nicht zuletzt bleibt das Problem, ob theoretische Darlegung und praktische Umsetzung wirklich Hand in Hand gehen.
Das Buch hat mir gut gefallen. Es ist richtig, auch einmal über den Tellerrand zu schauen. Dabei muss sich jeder selbst fragen, wie weit er mitgehen kann, ohne sich zu verbiegen.

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Veröffentlicht am 13.10.2025

Amüsanter Krimi

Highland Crime – Der Tote im Whiskyfass
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„...Heute wird das Whiskyfass versteigert, das kurz vor Weihnachten im Herrenhaus gefunden wurde. Ist eine große Sache, vor allem weil die Stewarts so nett sind und den Erlös dem Schafhof von Ewan Douglas ...

„...Heute wird das Whiskyfass versteigert, das kurz vor Weihnachten im Herrenhaus gefunden wurde. Ist eine große Sache, vor allem weil die Stewarts so nett sind und den Erlös dem Schafhof von Ewan Douglas spenden wollen…“

Im Gespräch von Fanny mit ihrem Ex in München geht es um die wichtigste Neuigkeit im schottischen Kirkby. Dass bei der Versteigerung eine handfeste Überraschung auf die Besucher wartet, kann noch keiner ahnen.
Die Autorin hat eine humorvollen Krimi geschrieben. Der Schriftstil ist wie immer fein ausgearbeitet. Die Geschichte wird abwechselnd von Fanny und George erzählt. Damit erhalte ich zweierlei Ansichten des Geschehens. Das besondere Highlight sind die Dialoge zwischen Fanny und George. Deren Schlagabtausch ist kaum zu übertreffen. Außerdem gibt es einen Rückblick in das Jahr 1873 und Abschnitte, in denen ein Tagebuch aus jener Zeit eine Rolle spielt.
Die Auktion birgt schon einige Überraschungen, bevor es zur Versteigerung des Fasses kommt. Darauf warten allerdings alle gespannt. Zuerst aber will man es öffnen, um den Whisky verkosten zu lassen. Der aber ist nicht genießbar, da darin eine Leiche schwimmt. Ich mag Georges trockenen Humor:

„...Bei Marlins entsetztem Ausruf und Shonas schonungsloser Diagnose war Anna aufgesprungen und zur Bühne gerannt. Ob die Ärztin ernsthaft dachte, sie könnte noch Erste Hilfe leisten?…“

Natürlich wollen Fanny und George wissen, was damals passiert ist. Wenn sie sich gerade mal nicht anblaffen, tauschen sie ihre Erkenntnisse aus. Im Ort brodelt die Gerüchteküche. Doch die Polizei ist weniger interessiert.
Die beiden Hobbyermittler können nicht ahnen, dass eines der Artefakte, die zur Versteigerung kamen, noch heute auf Interesse krimineller Kreise stößt. Das kann für George fatal werden.
George entwickelt auf Grund der Inschrift und der Notizen in einer alten Bibel eine Theorie, was in der Vergangenheit passiert sein könnte. Er hat die Idee, selbst ein Buch über den Fall zu schreiben, muss sich aber sagen lassen, dass seine Vorstellung so abstrus sind, dass die ihm niemand glaubt. Der Titel des geplanten Buches ergibt sich mit ein bisschen Logik.
Das Buch hat mich ausgezeichnet unterhalten. Ich habe mich köstlich amüsiert.

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Veröffentlicht am 11.10.2025

Schönes Kinderbuch

Leserabe 1. Lesestufe - Tonis magisches Fußball-Trikot
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„...Was ich will, kann mir keiner schenken…“

Toni hat Geburtstag. Am liebsten würde er sich den Sieg mit seinen Fußball-Helden über die Super-Kicker wünschen. Das geht nicht. Also bekommt er ein Fußballtrikot.
Das ...

„...Was ich will, kann mir keiner schenken…“

Toni hat Geburtstag. Am liebsten würde er sich den Sieg mit seinen Fußball-Helden über die Super-Kicker wünschen. Das geht nicht. Also bekommt er ein Fußballtrikot.
Das Buch stammt aus der Reihe Leserabe. Es ist für Leseanfänger gedacht. Deshalb sind die Sätze kurz, klar gegliedert und in großer Schrift. Manche stehen in Sprechblasen.
Bald stellt Toni fest, dass sein Trikot besondere Eigenschaften hat. Und was hat es mit der Zahl 7 auf sich?
Das Buch ist sehr schön illustriert. Die Bilder sind großzügig gestaltet und farbenfroh.
Passend zum Inhalt gibt es im Buch außerdem einige Rätsel.
Das Buch gefällt mir sehr gut.

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Veröffentlicht am 11.10.2025

Bewegender Roman

Zwei Leben: Das Versprechen
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„...Ich habe Zeit, und ich möchte sie sinnvoll nutzen., etwas für die Gesellschaft tun…“

Mit diesen Worten bewirbt sich die 32jährige Juna Fischer als Buddy bei einer Organisation in Brügge ehrenamtlich. ...

„...Ich habe Zeit, und ich möchte sie sinnvoll nutzen., etwas für die Gesellschaft tun…“

Mit diesen Worten bewirbt sich die 32jährige Juna Fischer als Buddy bei einer Organisation in Brügge ehrenamtlich. Sie nimmt gerade aus gesundheitlichen Gründen eine Auszeit.
Die Autorin hat einen bewegenden Roman geschrieben. Der Schriftstil ist fein ausgearbeitet. Dadurch werden die beiden Zeitebenen erlebbar.
Die Rahmenhandlung spielt im Jahre 2014. Juna kümmert sich um Vincent Molen. Beim ersten Treffen schlägt sie ihm einen Spaziergang vor. Der alte Herr hat Humor.

„...Vincent bitte, sonst fühle ich mich noch älter. Da ich ohnehin kaum die Straße überquere, klingt dein Vorschlag vernünftig….“

Ansonsten wirkt Vincent verschlossen. Er spricht kaum über sein Leben. Doch nach und nach beginnt er sich zu öffnen.
Der zweite Handlungsstrang führt ins Jahr 1942. In der Diamantschleiferei begegnen sich die Jüdin Esther und Vincent. Die einstigen Besitzer haben das Land rechtzeitig verlassen. Esther sieht, wie ihr Leben immer weiter eingeschränkt wird. Ihr bleibt nichts als Hoffnung.

„...Sobald die Besatzer das Land verlassen haben, wird die Familie zurückkommen und ihr Eigentum zurückfordern, sagt Großmutter. Sie hat vermutlich recht. Großmutter weiß immer alles und kennt jeden im jüdischen Viertel…“

Der Roman erzählt von einer großen Liebe, von Hilfsbereitschaft in lebensgefährlichen Situationen, von den Widerstand der Belgier gegen die Besatzung. Er gibt den Gefühlen der Protagonisten viel Raum.
Während ich die Geschehnisse der Vergangenheit fast hautnah verfolgen kann, bleiben in der Gegenwart offene Fragen, denn Vergangenheit und Gegenwart passen noch nicht zusammen. Es gibt Leerstellen zwischen beiden. Genau das sorgt für die innere Spannung des Romans, der sich sonst durch leise Töne auszeichnet.
An Junas Seite besucht Vincent die Stätten seiner jungen Jahre. Er beginnt über das Erlebte zu sprechen. Und plötzlich fallen manche Puzzleteile an die richtige Stelle.
Juna beginnt, auch ihr Leben zu hinterfragen. Es fallen Sätze, die in Erinnerung bleiben, wie der folgende zu ihrem Geburtstag.

„...Das Älterwerden hat keine Dramaturgie. Es ist ein leises Übertreten. Eine unsichtbare Linie...“

Gerade in Part der Vergangenheit werden Fragen berührt, auf die es kaum eine gemeingültige Antwort gibt. Wie überlebt man, wenn außer Hoffnung nichts bleibt? Wie weit geht man, um das Leben deren, die man liebt, zu sichern?
Das Buch hat mich tief berührt. Es bekommt von mir eine Leseempfehlung.

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