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Veröffentlicht am 07.08.2023

Zwei Kater erkunden die Natur

Rabauke und Biene auf den Spuren der Natur
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„...Vor dem Salatbeet bleibt Rabauke stehen und blickt verdutzt nach unten. Da kriecht doch so in kleines braunes Etwas durch den Salat...“

Biene und Rabauke sind zwei Kater. In diesem Buch erkunden sie ...

„...Vor dem Salatbeet bleibt Rabauke stehen und blickt verdutzt nach unten. Da kriecht doch so in kleines braunes Etwas durch den Salat...“

Biene und Rabauke sind zwei Kater. In diesem Buch erkunden sie die Natur. Der erste Weg führt sie in den Garten. Dort entdeckt Rabauke eine Schnecke. Biene weiß, dass sie am Salat Schaden anrichtet.
Die Autorin hat ein inhaltsreiches Kinderbuch geschrieben. Die Sprache ist kindgerecht und leicht verständlich.
Rabauke ist der lebhaftere und neugierigere der Kater. Er hat eine Menge an Fragen. Da Biene gut zuhört, wenn sich die Menschen unterhalten, hat sie meist die richtigen Antworten.
Fast hätte Rabauke die Möhren als Unkraut entsorgt, denn das Kraut gefällt ihm gar nicht.
Der nächste Spaziergang führt sie zum Weiher. Wieder sind eine Menge an Sachinformationen im Text enthalten. Sie entsprechen in etwas dem Niveau des Vorschulalters. Es geht unter anderem um Wolken und das Leben der Schwäne.
An der stürmischen Nordsee erleben sie Ebbe und Flut. Sie lernen das Watt kennen.
Weitere Themen sind ein Fahrt in die Berge und Erkundungen am Fluss. Nach dem Besuch eines Markttages gelangen die beiden Kater zum Bauernhof. Dort weiß Biene:

„...Das sind die Schweine. Die Kleinen nennt man Ferkel und das größere Schwein scheint die Mutter zu seine. Ein weibliches Schwein wird Sau genannt...“

Zum Schluss beobachten sie verschiedene Tiere im Wald.
Die Geschichten ist sehr schön und vielfältig illustriert. Auf jedem Bild sind die beiden Kater Weiß hervorgehoben.
Das Buch hat mir sehr gut gefallen. Es ist lehrreich und interessant. Die Geschichten sind kurz. Sie eignen sich zum Vorlesen, aber auch zum Selberlesen für Leseanfänger. Den Kindern werden die Schönheiten der Natur nahegebracht. Selbst ernste Themen werden angesprochen.

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Veröffentlicht am 07.08.2023

Adas Geheimnis

Wie Spuren am See - Die Erbin
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„...Sie schloss die Augen, bereute nichts. Wie war er noch gewesen, dieser hauchzarte Duft? Nur noch einmal genießen, nur noch einmal durch die flammenden Lichter tanzen, nur noch einmal küssen, lieben, ...

„...Sie schloss die Augen, bereute nichts. Wie war er noch gewesen, dieser hauchzarte Duft? Nur noch einmal genießen, nur noch einmal durch die flammenden Lichter tanzen, nur noch einmal küssen, lieben, den süßen Schmerz empfinden...“

Das Buch beginnt mit einem sehr poetischen Prolog. Er steckt voller Sehnsucht nach Vergangenem. Von wem er handelt, zeigt sich erst viel später.
Die Autorin hat einen stimmungsvollen und spannenden Roman geschrieben. Er lässt sich nicht eindeutig einem Genre zuordnen, sondern verbindet verschiedene Themen. Es gibt einen Blick in die Vergangenheit, eine aufkeimende Liebe und nicht zuletzt eine heftige Prise Krimi
Der Schriftstil passt sich der Handlung an und ist dementsprechend abwechslungsreich..
Die eigentliche Handlung beginnt im Jahre 2017 im Dezember. Bernd plant gerade mit Isabella den Tag, als das Telefon klingelt. Der Anruf gilt Isabella.

„...Bitte verzeihen Sie die frühe Störung. Ich rufe Sie in einer wichtigen Angelegenheit an und wollte Sie erwischen, bevor sie das Haus verlassen. Es geht um eine Erbschaft...“

Isabella hat ein Haus am Bodensee geerbt. Die Erblasserin allerdings ist ihr völlig unbekannt. Schon hier zeigt es sich, wie sehr es in der Ehe zwischen Bernd und Isabella kriselt. Bernd ist pragmatisch. Er sieht nur das Geld und meint, es müsse sofort eine Makler mit dem Verkauf beauftragt werden. Das stößt Isabella bitter auf. Sie ist freiberufliche Fotografin und kann es sich leisten, kurzerhand an den Bodensee zu fahren. Der Notar gibt ihr einen gut gemeinten Rat.

„...Sicherlich werden Sie einiges über unsere gute Ada herausfinden. Ihr Privatleben soll recht geheimnisumwoben gewesen sein. Aber graben Sie lieber nicht zu tief...“

Nach dieser Ansage passiert das, was eigentlich normal ist. Isabellas Neugier ist geweckt. Sie hofft, im Haus die gesuchten Informationen zu finden. Zunächst aber stößt sie auf bezaubernde Bilder, die von Ada gemalt wurden. Außerdem lernt sie Chris kennen, Autor und Nachbar von Ada.
Als besonderes Stilmittel werde ich ab und an mit Adas Vergangenheit konfrontiert. Das heißt, dass ich manchmal wesentlich mehr weiß als Isabella.
Während der Recherchen kommen sich Isabella und Chris näher. Bernd lässt nichts von ich hören.
Gut gefallen hat mir die eingebundene Sage vom Bodensee. Auch der Winterspaziergang und das Eislaufen waren romantische Momente, die sehr poetisch beschrieben wurden.

„...Jedes Mäuerchen trug ein Hütchen, jede Bank ein Deckchen, jeder Baum ein Mäntelchen. Alles Harte und Hässliche blieb unter einer dicken Schneeschicht verborgen...“

Nach und nach wird vor Isabella das Leben von Ada aufgeblättert. Eines aber bleibt noch im Dunkeln: Warum wurde gerade sie zur Erbin bestimmt? Hinzu kommt, dass sie sich verfolgt und beobachtet fühlt. Gönnt ihr jemand das Erbe nicht?
Weihnachten verbringt Isabella bei ihren Eltern. Ein Zufallsfund dort führt zu den Antworten, die sie lange gesucht hat.Jetzt legt die Handlung nochmals rasant an Tempo zu.
Das Buch hat mir ausgezeichnet gefallen. Hier führt eine altes Familiengeheimnis zu einer fesselnden Handlung.

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Veröffentlicht am 05.08.2023

Berührendes Jugendbuch

Irgendwo wartet das Leben
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„...Mr. Agosto klopfte mit den Knöcheln auf sein Pult, dabei waren ohnehin schon alle Augen auf ihn gerichtet. Oder, genauer gesagt, auf das Mädchen an seiner Seite...“

Wir befinden uns in Fawn Creek, ...

„...Mr. Agosto klopfte mit den Knöcheln auf sein Pult, dabei waren ohnehin schon alle Augen auf ihn gerichtet. Oder, genauer gesagt, auf das Mädchen an seiner Seite...“

Wir befinden uns in Fawn Creek, einer Kleinstadt in den USA. Es gleicht einer Sensation, dass in die siebte Klasse eine neue Mitschülerin kommt. Bisher waren die 12 Schüler unter sich. Ein Tag glich den anderen. Wer ist diese Orchid Mason?
Die Autorin hat ein bewegendes und tiefgründiges Jugendbuch geschrieben. Anfangs stellt sie einige der Protagonisten ausführlich vor. Dorothy Doucet zum Beispiel charakterisiert ihre Klassenkameraden mit Metaphern. Für ihren Jugendfreund Greyson liest sich das so:

„...Greyson ist wie eine gelbe Rose. Aber keine frische. Eher wie gepresste Blütenblätter. Solche, wie meine Mutter sie zwischen die Seiten ihrer Bibel legt...“

Orchid ist in New York geboren und hat unter anderem in Paris gelebt. Sie wird zum alleinigen Gesprächsthema in der Schule. Sehr gut wird erzählt, wie der Alltag der Schüler abläuft. Obwohl sie nur wenige Schüler sind, haben sich feste Gruppen herausgebildet. Die Lehrerin allerdings, die häufig Partnerunterricht anbietet, wirbelt diese Gruppen gehörig durcheinander. Natürlich tauchen sich die Partner dann über Orchid aus.
Klar wird auch, wer in der Klasse das Sagen hat und wer am unteren Rand steht. Orchid bricht diese Strukturen auf. Sie zeigt Empathie für diejenigen, die mit sich nicht im Reinen sind. Sie lässt jeden spüren, dass er wertvoll ist.

„...Mein Vater sagt immer, man kann an allem etwas Positives finden, man muss nur genau hinschauen...“

Der Gegenpart zu Orchid ist Renni. Die ist vor kurzem in den Nachbarort gezogen, hält aber über ihre Freundin Janie noch Kontakt zur Schule. Ihre Lieblingsbeschäftigung ist es, Gift zu verspritzen.
Janie ist diejenige im Buch, deren innere Konflikte besonders intensiv herausgearbeitet werden. Je mehr sie mit Orchid zu tun hat, um so mehr lässt ihre Bewunderung für Renni nach. Doch eine Abkopplung ist schwierig.
Doch nicht nur das Schulleben, auch das Familienleben einiger Familie wird ausführlich geschildert. Lebt man miteinander oder nebeneinander? Wie sind die Entfaltungsmöglichkeiten es einzelnen?
Das Buch verfügt über eine hohe innere Spannung. Die ergibt sich aus dem Konfliktpotential und dem Zusammenleben der unterschiedlichen Charaktere. Wann ist eine Freundschaft heilsam, wann schadet sie eher? Was ist Wahrheit? Wo beginnt Lüge?
Das Buch hat mir ausgezeichnet gefallen. Es lässt mich nachdenklich zurück. Das ist positiv zu sehen.

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Veröffentlicht am 04.08.2023

Spannender Krimi

Im Visier der Macht
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„...Gerade schob sie einen Bissen von ihrem ziemlich fade gebratenen Hühnchenfilet in ihren Mund, als jemand hinter ihr einen lauten Schrei ausstieß. Instinktiv sprang Viv auf, während um sie herum das ...

„...Gerade schob sie einen Bissen von ihrem ziemlich fade gebratenen Hühnchenfilet in ihren Mund, als jemand hinter ihr einen lauten Schrei ausstieß. Instinktiv sprang Viv auf, während um sie herum das Chaos ausbrach, und ihr Pulsschlag beschleunigte sich...“

Viv, Juristin im Außenministerium in Washington, ist auf einem Diplomatendinner, als der ägyptische Botschafter zusammenbricht. Kaum hatte man sich beruhigt, fällt die amerikanische Botschafterin Penelope King um. Sie kommt ins Krankenhaus, wo der Ägypter mittlerweile verstorben ist.
Die Autorin hat erneut einen spannenden Krimi geschrieben, Der Schriftstil sorgt für einen hohen Spannungsbogen. Er lässt sich flott lesen.
Für die Aufklärung beider Fälle wird eine Taskforce gebildet. Ihr gehören Vertreter aus dem FBI, dem Außenministerium und den Geheimdiensten an. Außerdem wird die CIA kontaktiert. Dabei sind sowohl Vivian, als auch Special Agent Jacob Cruz. Der bekommt ausgerechnet Vivian als Partnerin, was ihm gar nicht zusagt.

„...Jacob hatte irgendwie den Eindruck, dass er den Babysitterjob als Strafe erhielt, weil er bei dem Dinner die Sicherheit vermasselt hatte. Er wollte lieber mitten im Geschehen sein und hatte wirklich keine Lust, mit der widerspenstigen Juristin vom Schreibtisch aus zu arbeiten...“

Noch ahnt er nicht, dass er schneller und heftiger mitten im Geschehen ist, als er sich je vorstellen konnte.
Während Penelope um ihr Leben ringt, wird eine Autopsie des Botschafters aus religiösen Gründen verweigert. War es wirklich ein Herzinfarkt? Penelope wurde vergiftet. Das weiß man inzwischen.
Die Ermittlungen kommen in beiden Fällen schnell an ihre Grenzen. Das ändert sich, als Vivian eine Nachricht erhält und auf den Weg ins Café zusammengeschlagen wird. Jacob ist nun für ihren persönlichen Schutz verantwortlich. Gleichzeitig hinterfragt er einen alten Einsatz von Vivian. Könnten die aktuellen Vorgänge damit zusammenhängen? Leider hält sich die CIA lange bedeckt.
Die Geschichte macht deutlich wie kompliziert die Zusammenarbeit der unterschiedlichen Institutionen in Amerika ist. Keiner will sich in die Karten gucken lassen. Schweigen ist das A und O. Außerdem kommt die Durchsetzung politischer Ziele vor Menschenleben. Druck ist ein probates Mittel, um sich durchzusetzen.
Natürlich bleibt es nicht aus, dass sich Jacob und Vivian durch die enge Zusammenarbeit näher kennenlernen. Ich als Leser erfahre eine Menge über ihre Vergangenheit und noch nicht bewältigte Verletzungen. Beide tauschen sich auch an passender Stelle über Glaubensfragen aus.
Die Fälle werden konsequent logisch zu Ende geführt. Dabei zeigt sich, dass vieles nicht so war, wie es anfangs schien.
Das Buch hat mir sehr gut gefallen.

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Veröffentlicht am 03.08.2023

Spannender historischer Roman

Salz und Schokolade (Die Halloren-Saga 2)
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„...Diese reizende junge Dame hat sich sehr gefreut und wird uns weiter empfehlen. Das ist so viel wertvoller als ein Pfennig mehr in der Kasse. Aber leider verstehst du das nicht, Erich. Man muss vorausschauend ...

„...Diese reizende junge Dame hat sich sehr gefreut und wird uns weiter empfehlen. Das ist so viel wertvoller als ein Pfennig mehr in der Kasse. Aber leider verstehst du das nicht, Erich. Man muss vorausschauend denken...“

Diese Zeilen auf den ersten Seiten der Geschichte zeigen schon, dass Julius und Erich völlig unterschiedliche Charaktere sind. Außerdem wird die Begegnung Julius wegen der reizenden jungen Dame lange nicht aus dem Kopf gehen. Julius ist der Sohn von Leopold Mentel, Erich der Neffe von Ernst David. Leopold und Ernst sind Inhaber der Schokoladenfabrik. Ernst hat zwar zwei Töchter, aber keinen Sohn.
Die Autorin hat einen abwechslungsreichen historischen Roman geschrieben. Die Geschichte lässt sich gut lesen, Der Schriftstil ist fein ausgearbeitet. Er gibt die Zeitverhältnisse detailliert wieder.
Wir befinden uns in Halle an der Saale im Jahre 1905. Die Schokoladenfabrik David & Söhne ist im Wachsen. Das Café gehört zu den angesagten Lokalitäten. Das ist nicht zuletzt Julius Mendel zu verdanken. Das Entwickeln neuer Pralinen gehört zu einen Begabungen. Sein Vater allerdings möchte, dass er sich mehr in die Fabrik einbringt.
Julius hat einen Blick für die Nöte der Arbeiter. Er sieht, wo die Konflikte in der Gesellschaft liegen. Die aufstrebenden Gewerkschaften sind für seinem Vater dagegen ein Ärgernis.

„...Julius sah es anders, wusste aber, dass mit seinem Vater in diesem Punkt nicht zu reden war. „Nicht alle Fabriken sind so neu wie diese hier und bieten gute Arbeitsbedingungen. Ich kann verstehen, wenn die Arbeiter sich dagegen wehren.“...“
Ida, die Tochter eines Halloren, geht Julius nicht aus dem Kopf. Doch er weiß, dass ihre Liebe keine Zukunft hat. Es wird erwartet, dass er Cäcilie David heiratet. Die kapriziöse junge Dame legt viel Wert auf ihre Freiheit. Sie nimmt an Reitwettbewerben teil, interessiert sich aber nicht für die Fabrik. Ihre Schwester Elise träumt von einem Studium der Archäologie. Die Genehmigung der Eltern dafür scheint aussichtslos.

„...Ich beneide die Männer, die mit Expeditionen nach Afrika reisen, die Pyramiden sehen, Grabkammern entdecken, und dann die Mumien und den ganzen Totenkult...“

Bei aller Freiheit, die sich langsam auch für Frauen entwickelt, gibt es gesellschaftliche Zwänge, aus denen sie nicht ausbrechen können. Außerdem wird immer wieder kurz thematisiert, dass die politische Lage alles andere als stabil ist. Der kommende Krieg liegt schon in der Luft.
Sehr ausführlich wird die Herstellung der Schokolade beschrieben.

„..In der nächsten Maschine werden die gerösteten Bohnen grob zerkleinert. Dabei entsteht Staub, der von einem Ventilator abgesaugt wird. Wir sind da auf den neuesten Stand der Technik!...“

Die Geschichte hat mir sehr gut gefallen. Sie verbindet die Entwicklung der bekannten Hallenser Schokoladenfabrik mit persönlichen Schicksalen. Ein Zitat, das Julius einem langjährigen Mitarbeiter entgegenbringt, soll meine Rezension beende:

„...Ein Uhrwerk läuft nicht nur mit großen Rädern, auch die kleinsten sind wichtig und unverzichtbar für den reibungslosen Ablauf...“

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