Platzhalter für Profilbild

mabuerele

Lesejury Star
offline

mabuerele ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit mabuerele über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 06.09.2024

Farbenfrohes Kinderbuch

Der kleine Affe Rocko
0

„...Rocko kann echt viel. Er macht zum Beispiel den besten Quatsch. Er kann toll hüpfen...“

Mit diesen Zeilen beginnt eine inhaltsreiches und farbenfrohes Kinderbuch. Das Buch fällt schon durch sein besonders ...

„...Rocko kann echt viel. Er macht zum Beispiel den besten Quatsch. Er kann toll hüpfen...“

Mit diesen Zeilen beginnt eine inhaltsreiches und farbenfrohes Kinderbuch. Das Buch fällt schon durch sein besonders großes Format auf
Der kleine Affe Rocko ist auch gut im Finden. Eines Tages findet er eine Kokosnuss. Rocko versucht alles, um sie zu öffnen. Doch das gelingt ihm nicht. Also sucht er sich Hilfe im Dschungel. Dort trifft er die unterschiedlichsten Tiere. Keiner kann ihm helfen. Nur vor einem Tier versteckt er sich. Dem traut er nicht über den Weg. Dann aber bekommt er einen Tipp und nun geht alles ganz schnell.
Das Buch ist sehr farbenfroh illustriert. Es wirkt fast wie ein Wimmelbuch. Dabei fällt der Kontrast zwischen den fast schrillen Farben und den dunklen Tönen ins Auge.
Die Bilder nehmen jeweils eine Doppelseite ein. Der Text befindet sich im unteren Bildrand. Bei den Texten allerdings ist die Wortwahl in ein paar wenigen Fällen nicht gerade glücklich.
Trotzdem hat mir das Buch sehr gut gefallen. Die Botschaft, dass es richtig ist, um Hilfe zu bitten, kommt an.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 06.09.2024

Clara Schumanns Jahre in Baden-Baden

Adagio
0

„...Den ganzen Tag hatte Clara nicht ein Mal an ihren verstorbenen Robert gedacht und ein paarmal sogar lauft aufgelacht, als Elise ihr etwas Lustiges erzählte. Während sie der gefälligen Musik lauschte, ...

„...Den ganzen Tag hatte Clara nicht ein Mal an ihren verstorbenen Robert gedacht und ein paarmal sogar lauft aufgelacht, als Elise ihr etwas Lustiges erzählte. Während sie der gefälligen Musik lauschte, schämte sie sich. Sie war seit 6 Jahren Witwe, Mutter von sieben unversorgten Kindern und Erbin der Werke Robert Schumanns...“

Mit diesen Zeilen beginnt ein umfassend und exakt recherchierter Roman über die Jahre von Clara Schumann in Baden-Baden. Schon am Anfang wird damit deutlich, worin Clara ihre Aufgaben sieht: die Erziehung der Kinder und die Aufführung der Werke ihres verstorbenen Gatten.
Die Geschichte führt mich ins Jahr 1862. Dort trifft Clara Pauline, eine berühmte Sängerin. Beide hatten sich in Paris kennengelernt. Pauline aber musste nun Frankreich verlassen Sie sieht das pragmatisch.

„...Es ging uns so gut wie de Forellen im Bach, wenn die Sonne darauf steht und die Wellen durchdringt. Vorbei...“

In Baden-Baden trifft sich die Wel.t Dazu gehören Iwan Turgenjew und Anton Rubinstein, um nur zwei Künstler zu nennen. Im Hause Clara Schumann verkehrt Johannes Brahms. Er bringt ihren Kindern die Leichtigkeit bei, die sich Clara verbietet. Sie misst das Talent ihre Kinder an den Leistungen des Vaters. Das ist schwierig..Die Meinungen ihres Mannes hat sie sich in vieler Hinsicht zu eigen gemacht, wie das folgende Zitat zeigt.

„...Frauen sind am besten als reproduzierende Künstlerinnen. Das Reproduzieren von Kunstwerken steht im Gegensatz zum Schaffen des Künstlers…“

Dass ihre Freundin Pauline fleißig komponiert, sieht sie als Ausnahme.
Noch kann Clara in Europa Konzertsäle füllen. Doch das Alter macht sich bemerkbar. Ihr Gehör lässt nach und die Reisen werden anstrengender. Baden-Baden ist lange Zeit ein Ruhepol für sie.
Das Buch enthält viele spannende Gespräche über Musik. Brahms zum Beispiel zerpflückt Levis erste Symphonie.

„...Manche Leute begreifen es nie: Musik ist mehr als Noten auf dem Papier. Gute Musik ist etwas darunter und darüber...“

Auch Clara hält mit ihrer Meinung nicht hinter dem Berg. Vor allem an Richard Wagner scheiden sich die Geister. Außerdem reagiert Clara schnell sauer, wenn bei einem Konzert kein Stück ihres Gatten dabei ist.
Das Buch verfügt über einen umfangreichen Anhang. Zum einen werden alle Personen mit einer Kurzbiografie aufgeführt, die im Buch eine Rolle spielen oder wenigstens erwähnt werden. Zum anderen gibt es Informationen zu den Orten, an denen sich Clara aufgehalten hat. Eine Zeittafel, ein kleines Glossar und Literatur zum Weiterlesen ist ebenfalls enthalten.
Das Buch ist mit vielen Originalfotos illustriert.
Das Buch hat mir ausgezeichnet gefallen. Hier wird deutlich, dass es Claras Einsatz war, der die Werke ihres Mannes bekannt gemacht hat. Sie hatte gelernt, sich und ihre Kunst richtig gut zu verkaufen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 04.09.2024

Der Preis der Freiheit

Die Schwarzgeherin
0

„...In diesem kurzen Augenblick der Klarheit treffen Schuld und Reue, Liebe und Hass in seinem Herzen aufeinander, und für einen Moment empfindet er, wie das Adlerweibchen, eine Sehnsucht nach dem Verlorenen, ...

„...In diesem kurzen Augenblick der Klarheit treffen Schuld und Reue, Liebe und Hass in seinem Herzen aufeinander, und für einen Moment empfindet er, wie das Adlerweibchen, eine Sehnsucht nach dem Verlorenen, die ihn von innen zerreißen will...“

Mit diesen Worten endet der Prolog des Buches. Das Adlerweibchen wird mir als Zwischenspiel in der Geschichte immer mal wieder begegnen. Es ist eine Symbol für die Freiheit der Lüfte. Diese Teile sind kursiv gesetzt.
Di Autorin hat einen beeindruckenden historischen Roman geschrieben. Schon der Schriftstil ist etwas Besonderes. Er verwendet Begriffe, die in die Zeit passen und gibt die Enge und die Düsternis des Lebens wider. In den Gesprächen kommt außerdem der örtliche Dialekt zum Teil vor.
Die Geschichte führt mich zuerst in das Jahr 1883 und die Bergwelt Tirols. Bei einer Bäuerin erscheint ein Fremder. Auf seine Fragen hin erzählt sie ihm die Geschichte der Schwarzgeherin Theres.
Das Geschehen ist vor allem in den Jahren 1863 und 1882 angesiedelt. Ab und zu aber gibt es kurze Rückblicke in die Kindheit von Theres. Sie zeigen zum einen, was die junge Frau geprägt hat, zum anderen aber auch, wie die Traditionen in dem Ort seit alter Zeit fortleben.
Im Jahre 1863 ist Theres 18 Jahre alt. Sie hat mit 10 Jahren ihre Mutter verloren. Der Vater hat nicht wieder geheiratet. Er gehört zu den reichen Bauern des Ortes. Vor dem Osterfest macht sie sich auf zum Xantnerhof. Leopold Xantner ist ihr Freund und Begleiter seit den Kinderjahren. Beide Familien verbringen das Fest stets gemeinsam.

„...Von Leopolds steter Fürsorge fühlte sie sich gleichermaßen erdrückt und beschämt. Sie hatte es nicht verdient, so bedingungslos geliebt zu werden...“

Auf Wunsch der Väter soll Theres Leopold heiraten. Sie aber will der Enge ihrer Heimat entfliehen. Sie träumt von Freiheit.

„...Niemals würde sie heiraten, niemals würde sie sich in die Ehe zwingen lassen und Mutter werden. Ihr eigener Weg sollte ein anderer werden...“

Kaum ist Theres verlobt, erscheint Xaver im Ort. Keiner weiß, wer er ist, woher er kommt und wohin er will. Theres verliebt sich in ihn und verspricht sich davon die Freiheit. Doch nachdem man ihn als Wilddieb beschuldigt hat, ist er verschwunden. Die Folgen seines Tuns müssen andere ausbaden. Theres lebt fortan allein in einer Hütte in den Alpen. Sie geht nur ins Dorf, wenn sie gerufen wird bei Krankheit oder Geburt.
Beeindruckt hat mich von den Protagonisten vor allem Leopold. Seine Liebe hält auch in den schwierigsten Situationen. Er kann loslassen, gerade weil er liebt und ist doch zur Stelle, wenn er gebraucht wird.
Theres geht durch eine harte Schule. Der Preis der Freiheit ist hoch. Wie wird es sinngemäß im Buch formuliert? Sie hat es nie gelernt, gebraucht zu werden und geliebt zu werden.
Die Geschehnisse des Jahres 1982 habe ich bewusst ausgespart. Sie muss man als Leser auf sich wirken lassen.
Die Geschichte hat mir ausgezeichnet gefallen. Es geht im gegensätzliche Lebensentwürfe. Du musst dich entscheiden, ob du dazugehören willst oder ob du frei sein willst. So wird es an einer Stelle formuliert. Beides hat seinen Preis.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 03.09.2024

Anspruchsvolles Rätselbuch

9 von 10 schaffen diese Rätsel nicht - schaffst du sie? - Vol. 2
0

„...Du hältst dich für SCHLAU? Denkst, du hättest es voll DRAUF? Bist jedem PROBLEM gewachsen?...“

Mit diesen Fragen beginnt ein anspruchsvolles Rätselbuch, das ab 9 Jahren empfohlen wird. Doch manche ...

„...Du hältst dich für SCHLAU? Denkst, du hättest es voll DRAUF? Bist jedem PROBLEM gewachsen?...“

Mit diesen Fragen beginnt ein anspruchsvolles Rätselbuch, das ab 9 Jahren empfohlen wird. Doch manche Rätsel werden selbst bei Erwachsenen zu Kopfzerbrechen führen. Will man alle Rätsel schaffen, ist schnelles Umdenken, logisches Kombinieren, konzentriertes Lesen und aufmerksames Beobachten notwendig.
Die Sprache ist kindgerecht und stellenweise humorvoll.
Das Buch enthält 30 Rätsel. Jedem ist eine Doppelseite gewidmet. Na gut, das Rätsel steht nur rechts. Auf der linken Seite steht die Lösung des vorherigen Rätsels.
Das Buch ist sehr farbenfroh gestaltet. Zu jedem Rätsel gibt es eine passende Zeichnung, die häufig ausschlaggebend für die Lösung ist.
Die Rätsel sind sehr unterschiedlich. Meist sind sie mit einer spannenden Geschichte verbunden.
Nehmen wir ein Beispiel:

„...200 Einhörner pupsen an 200 Tagen 200 Regenbogen aus. Wie viele Regenbogen pupsen 100 Einhörner an 100 Tagen aus?...“

Hier werden mathematische Grundlagen gefordert. Kenner der Materie wissen, dass es um den Dreisatz geht. Andere Aufgaben fordern Logik oder eine Spur Physik. Manchmal heißt es auch, um die Ecke zu denken.
Auf den letzten zwei Seiten gibt es kleine Lösungshinweise in Spiegelschrift.
Das Buch hat mich ausgezeichnet unterhalten. Ich würde es mir in jeder Schulbibliothek wünschen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 02.09.2024

Geschichte eines Liedes und seines Autors

Amazing Grace
0

„...Die Volkserzählungen über John Newtons Leben hören sich ungefähr so an: Er war ein Sklavenkapitän, dessen Schiff in einen heftigen Sturm geriet. Voller Panik angesichts des nahen Todes gelobte er, ...

„...Die Volkserzählungen über John Newtons Leben hören sich ungefähr so an: Er war ein Sklavenkapitän, dessen Schiff in einen heftigen Sturm geriet. Voller Panik angesichts des nahen Todes gelobte er, dem Sklavenhandel den Rücken zu kehren, wenn er am Leben blieb. Er überstand die Reise...“

Diese Zeilen aus dem Buch weisen schon darauf hin, dass die Wahrheit um einiges anders war. Der Autor hat sein Buch in zwei Abschnitte gegliedert. Im ersten Teil erzählt er die Biografie des John Newton. Dabei greift er auf entsprechende Quellen, unter anderem Briefe von John Newton, aus dieser Zeit zurück. Im zweiten Teil steht das Lied und seine Entwicklung zum Gospel im Mittelpunkt.
Der Schritstil ist gewöhnungsbedürftig. Er ist meist sachlich und zeigt wenig von den Gefühlen des Protagonisten.
Johns Vater war Kapitän. Der Junge hat schon im Kindesalter seine Mutter verloren. Auch John wird Seemann. Der junge Mann wird wie folgt charakterisiert:

„...Er verabscheute Organisation, sträubte sich gegen jegliche Disziplin und war nur dann wirklich glücklich, wenn er sich selbst überlassen wurde...“

Demzufolge fällt John manch falsche Entscheidungen. Er wendet sich vom Glauben ab und landet plötzlich ganz tief unten. Mehrmals schrammt er knapp am Tod vorbei. Als ihn ein Schiff von Afrika zurück nach England bringt, überlebt er einen Sturm. Es war übrigens kein Sklavenschiff. Das lässt ihn erstmalig wieder Fragen zum Glauben stellen. Doch mit Blick auf seine Vergangenheit glaubt er sich der Gnade unwürdig. Was ihn auch in schwierigsten Situationen aufrecht hält und Lebensmut gibt, ist die Liebe zu Mary. Um sie heiraten zu können, braucht er Geld. Das verdient er nun mit dem Sklavenhandel.

„...Die Sklaverei war damals gesellschaftlich akzeptiert; sie verstieß nicht gegen die Gesetze und brachte einen sofortigen greifbaren Nutzen. Es gab keinen öffentliche Druck, der bei Newton Schamgefühle erzeugte...“

Erst eine schwere Krankheit sorgt dafür, dass John das Leben als Seemann aufgeben muss. Mittlerweile ist er im Glauben gereift und bewirbt sich für ein geistliches Amt. Jetzt schreibt er mehrere Lieder, unter anderem auch „Amazing Grace“.
Im zweiten Teil erfahre ich als Leser, wie es kam, dass das Lied weltweit bekannt wurde. Dieser Teil ist fachlich dominiert und geht unter anderem auf die Musiktheorie bei der Vertonung des Liedes ein. Außerdem wird aufgezeigt, dass der Text mehrmals geändert und ergänzt oder gekürzt wurde.
Für jeden, der das Lied kennt, enthält das Buch interessante und gut recherchierte Fakten. Die Biografie hätte mich mir trotzdem lebendiger gewünscht.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere