Platzhalter für Profilbild

mabuerele

Lesejury Star
offline

mabuerele ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit mabuerele über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 26.07.2024

Eine starke Frau

Madame Mozart. An der Seite eines Genies
0

„...Constanze verspürte ein nervöses Kribbeln im Magen. Sie war so aufgeregt wie früher, als sie noch Madame Mozart gewesen war...“

Wir schreiben das Jahr 1828. Constanze ist in Salzburg zu einer erneuten ...

„...Constanze verspürte ein nervöses Kribbeln im Magen. Sie war so aufgeregt wie früher, als sie noch Madame Mozart gewesen war...“

Wir schreiben das Jahr 1828. Constanze ist in Salzburg zu einer erneuten Aufführung der Oper „Entführung aus dem Serail“ eingeladen. Dabei wandern ihre Gedanken in die Vergangenheit.
Die Autorin hat einen spannenden historischen Roman geschrieben. Die Geschichte ist aufgebaut wie eine Oper. Nach der Ouvertüre in Salzburg folgt der erste Akt, der mich in die Vergangenheit führt. Ab und an gibt es ein Intermezzo, das wieder 1828 in Salzburg spielt.
Im Jahre 1777 ist Mozart in Mannheim zum Abendessen bei Familie Weber eingeladen. Deren Töchter werden alle zu Sängerinnen ausgebildet. Aloisa ist die Begabteste. Sie musiziert mit Mozart. Seinen Heiratsantrag aber lehnt sie ab.
Wenige Jahre später, Frau Weber und ihre Töchter leben mittlerweile in Wien, wo der Vater vor kurzem verstorben ist, zieht Mozart als Untermieter dort ein. Constanze charakterisiert ihn so:

„...Er war kein Mann der großen Worte, sondern der großen Töne. Aus seiner Musik sprach pure Lieb.e, Leidenschaft und Lebenslust...“

Detailgenau beschreibt die Autorin, welche Hürden Wolfgang Amadeus und Constanze überwinden mussten, bevor sie endlich heiraten durften. Constanze war diejenige, die die Fäden in der Hand hielt. Als freischaffender Künstler brachte Mozart mal mehr, mal weniger Geld ins Haus. Constanze hatte gelernt, gut mit dem zu wirtschaften, was da war. Mozart lebte ganz seiner Musik. Das tägliche Allerlei musste von Constanze gemanagt werden. Je nach Finanzlage waren häufig Umzüge angesagt. Der Tod ihrer vier Kinder belastete sie zusätzlich. Nur zwei Söhne überlebten die schwierigen Kindheitsjahre.
Ihrer Schwester Aloisa hatte sie bei deren ersten Geburt gesagt, dass sie ihrem Kind vorsingen solle. Die reagierte skeptisch. Als Operndiva war sie anderes Publikum gewöhnt. Doch Constanze macht ihr klar.

„..Das kleine Publikum von heute wird Teil des großen Publikums von morgen seine..“

Welche Weitsicht! Ich darf das Ehepaar auf ihren Reisen begleiten und erlebe die Entstehung der verschiedenen Opern. Dass sich die Autorin auf dem Gebiet der Musik auskennt, zeigt sich an vielen Stellen des Buches. So beschreibt sie zum Beispiel eine Fuge, die Mozart auf Wunsch seiner Frau komponiert hat.

„...Eine Stimme jagt die andere. Sie umgarnen sich, verhaspeln sich, reiben sich aneinander oder laufen bisweilen nebeneinander...“

Nach Mozarts Tod sind es Constanze und ihre Schwestern, die durch vielfältige Auftritte sein Erbe lebendig halten. Außerdem legt Constanze ein Werksverzeichnis an. Zusammen mit ihrem zweiten Mann wird sie eine Biografie von Wolfgang Amadeus Mozart schreiben.
Das Buch hat mir ausgezeichnet gefallen. Es zeigt, dass das Leben an der Seite eines Genies nicht einfach war. Sie war die starke Frau im Hintergrund.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 26.07.2024

Wunderschönes Kinderbuch

Die dicke Hummel Doris
0

„...Doris lebte mit ihrer Königin und vielen anderen Hummeln tief in der Erde. Ihr Nest verbarg sich gut geschützt in einem Erdloch...“

Mit diesen Zeilen beginnt ein tiefgründiges Kinderbuch. Das Buch ...

„...Doris lebte mit ihrer Königin und vielen anderen Hummeln tief in der Erde. Ihr Nest verbarg sich gut geschützt in einem Erdloch...“

Mit diesen Zeilen beginnt ein tiefgründiges Kinderbuch. Das Buch verbindet eine spannende Geschichte mit einer Menge an Sachinformationen. Die Sachinformationen befinden sich jeweils einer gelb unterlegten Wabe und sind meist gekonnt in die Illustrationen integriert. Sie sind kurz und kommen schnell zum Punkt. Eine davon lautet:

„...Hummeln ernähren sich von Pollen und Nektar, den sie tief in den verschiedenen Blüten finden...“

Doris ist eine lebensfrohe und zufriedene kleine Hummel. Doch die Bienen ärgern sie häufig, weil sie selbst für eine Hummel etwas dick ist. Dann aber kommt ein Gewitter und Doris zeigt, was sie kann, als ihre Hilfe gebraucht wird.
Die Geschichte wird kindgerecht erzählt. Die Texte sind stimmig und klar gegliedert.
Das Buch ist wunderschön illustriert. Es dominieren zarte Farben. Wenn es der Inhalt der Erzählung allerdings verlangt, können die Zeichnungen auch mal dunkel werden. Doris hebt sich deutlich aus der Mitte ihrer Geschwister heraus.
Auch das Cover ist ein Hingucker.
Das Kinderbuch hat mir ausgezeichnet gefallen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 24.07.2024

Amüsanter Krimi

Mord im Rotstiftmilieu
0

„...Die ganze Woche war von nichts anderem als dem dramatischen Gasunfall die Rede gewesen. Isas Eltern waren am Samstagsabend unangekündigt bei ihr aufgekreuzt, um die schreckliche Nachricht höchstpersönlich ...

„...Die ganze Woche war von nichts anderem als dem dramatischen Gasunfall die Rede gewesen. Isas Eltern waren am Samstagsabend unangekündigt bei ihr aufgekreuzt, um die schreckliche Nachricht höchstpersönlich zu überbringen...“

Der Tote war Lehrer in Reutlingen. Nun soll eine Lehrer von der Grimminger Gemeinschaftsschule nach dorthin abgeordnet werden. Isa hat keinerlei Interesse, sich dafür zur Verfügung zu stellen. Das ändert sich aber schlagartig, als sie erfährt, dass es kein Unfall sondern Mord war.
Die Autorin hat einen spannenden und humorvollen Krimi geschrieben. Obwohl ich den ersten Band nicht kenne, langten die kurz eingestreuten Informationen, um auf dem aktuellen Stand zu sein.
Anfangs ist Isa für mich eine liebenswerte Chaotin, die kein Fettnäpfchen auslässt und ihre eigene Art hat, das Lehrerdasein zu interpretieren. Im Laufe der Handlung allerdings verliert sie nach und nach meine Sympathie. Sie will den Mörder finden – und das um jeden Preis. Dabei überschreitet sie Grenzen.
Ihre Zusammenarbeit oder, genauer gesagt, ihre Gespräche mit Kommissar Bähr sind ein amüsanter Schlagabtausch. Er warnt sie.

„...Ich kann Ihnen nur eindringlich raten sich rauszuhalten. Noch einmal übersteht meine Karriere ihre Einmischung nicht...“

Isas Mutter sieht in Bähr schon den zukünftigen Schwiegersohn. So ganz falsch liegt sie damit meiner Meinung nach nicht.
Der Lokalkolorit der Geschichte wird noch unterstrichen durch den trockenen Humor ihres Vaters, den er in Mundart äußert.
Der Tote wird von jedem über den grünen Klee gelobt. Doch mit ihren Fragen in der Schule bekommt Isa schnell mit, dass dies nicht alle so sehen. Trotzdem geht es nicht vorwärts.

„...Irgendwie lief gerade nichts, wie es sollte. Sie hatte keine Erfolge vorzuweisen, was die Ermittlungen anging...“

Ich finde, die Autorin bringt die Verhältnisse an den Schulen sehr gut rüber. Hier dominiert Humor und Realismus. Isa hat aber definitiv den falschen Beruf. Außerdem sollte sie manchmal erst denken und dann handeln.
Natürlich gibt es nach und nach ein Reihe an Verdächtigen. Doch die Lösung des Falles bringt nicht nur im Bezug auf das Motiv eine handfeste Überraschung.
Der Krimi hat mich sehr gut unterhalten. Ich habe mich dabei köstlich amüsiert. Das Ende dann zeigt die ernste Seite der Geschichte und die Schattenseiten des Lebens.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 23.07.2024

Spannendes Kinderbuch

Der verschwundene Fußball
0

„...Er ist nicht mehr in Berlin. Er wohnt in einem Dorf. Es heißt Grünhausen...“

Flo macht sich Sorgen. Wie wird er in der neuen Schule zurecht kommen?
Die Autorin hat ein spannendes Kinderbuch geschrieben. ...

„...Er ist nicht mehr in Berlin. Er wohnt in einem Dorf. Es heißt Grünhausen...“

Flo macht sich Sorgen. Wie wird er in der neuen Schule zurecht kommen?
Die Autorin hat ein spannendes Kinderbuch geschrieben. Es wird für Leseanfänger empfohlen. Deshalb hat es eine angenehme Schriftgröße und klar gegliederte Absätze. Außerdem ist es so gestaltet, dass am Anfang ein Teil vorgelesen werden soll und einzelne Sätze dann vom Kind gelesen können. Die sind am Rand mit einer kleinen Leseeule versehen und größer geschrieben.
Flo findet in der Schule schnell Freunde. Die landen ihn auch zum Fußballtraining ein. Doch in Berlin musste er sich sagen lassen, dass er nicht besonders gut ist. Deshalb scheut er sich davor. Aber hier macht ihm der Trainer Mut.

„...In einer erfolgreichen Mannschaft wirken alle zusammen, wie in einem gesunden Körper. Ich finde heraus, was euch liegt. Dann überlege ich, wo ich euch einsetze...“

Dann ist ein signierter Ball verschwunden. Florian, Fabian und Mia gründen einen Detektivclub. Werden sie den Ball finden?
Das Buch ist sehr schön illustriert. Die farbigen Bilder veranschaulichen die Handlung.
Zu Beginn gibt es eine Wörterliste als Lesehilfe. Sie enthält längere Wörter oder solche, deren Aussprache von der Schreibweise abweicht.
Das Buch hat mir sehr gut gefallen. Es vermittelt auf spannende Art christliche Werte.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 23.07.2024

Hochwertiges Kindersachbuch

Welche essbare Pflanze ist das? Kindernaturführer
0

„...In diesem Buch zeigen wir dir 27 essbare Wildpflanzen und verraten dir mit vielen tollen Rezepten, wie du sie sammeln, haltbar machen und zubereiten kannst...“

Mit diesen Zeilen beginnt ein informatives ...

„...In diesem Buch zeigen wir dir 27 essbare Wildpflanzen und verraten dir mit vielen tollen Rezepten, wie du sie sammeln, haltbar machen und zubereiten kannst...“

Mit diesen Zeilen beginnt ein informatives und hochwertigen Kinderbuch,. Auffallend sind die gute Papierqualität und die gestochen scharfen farbigen Fotos.
Das Buch spricht die Kinder persönlich an. Die Wildpflanzen sind entsprechend den Jahreszeiten geordnet. Es beginnt immer mit einer Doppelseite, die auf die Besonderheiten der Jahreszeit hinweist.
Auf den folgenden Doppelseiten werden dann die Pflanzen vorgestellt. Unter dem Namen folgt eine kurze Einführung. Nehmen wir als Beispiel den Bärlauch:

„...Wie grüne Schwerter sprießen Bärlauch-Blätter im April aus dem Waldboden. Zerreibst du sie zwischen den Fingern, dann entströmt ein feiner Knobloch-Duft...“

Neben oder unter der Beschreibung befindet sich ein Bild der Pflanze. In einem mit Rotton unterlegten Kästchen gibt es einen kurzen Text zu „Wichtig zu wissen“. Das sind Bemerkungen zum Sammeln. Ebenfalls rot unterlegt sind die Informationen, die auf Pflanzen hinweisen, mit denen man die beschriebene verwechseln könnte. Auf gelben Grund gibt es Tipps zum Nachmachen. Erstaunliches steht in orangefarben Kästchen. Die farbigen Abschnitte verteilen sich unterschiedlich auf den jeweiligen Doppelseiten. Die rechte Doppelseite enthält aber immer Tipps, wie die Pflanze zu verwenden ist und wo man sie findet. Neben der Pflanze gibt es in der Regel drei weitere Fotos pro Doppelseite.
Es folgen 20 Doppelseiten mit Rezepten. Hier steht links die Einführung mit einem Bild daneben. Darunter findet sich grün unterlegt die Liste er Zutaten und Gerätschaften und daneben wichtige Tipps. Rechts wird ebenfalls mit Bildern die Durchführung Schritt für Schritt kindgerecht und nachvollziehbar beschrieben.
Ein Register schließt das Buch ab.
Die vordere innere Umschlagseite zeigt die Gerätschaften zum Kochen und die Frühlingspflanzen, die hintere die Pflanzen von Sommer und Herbst und 16 Giftpflanzen. Außerdem wird zu Zecken und Fuchsband informiert und die Nummern des Giftnotrufs angeben.
Das Buch hat mir ausgezeichnet gefallen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere