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magische_farbwelt

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 07.01.2019

Perfekte Mischung aus Humor und Tragik

»Nichtalltägliches aus dem Leben eines Beamten« und »Einladung zum Klassentreffen«
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Selten habe ich so ein kurioses und dennoch zugleich amüsantes Buch gelesen. Wobei ich zugleich anklingen lassen möchte, dass man als Leser in diesem Buch hier und da zwischen den Zeilen lesen sollte. ...

Selten habe ich so ein kurioses und dennoch zugleich amüsantes Buch gelesen. Wobei ich zugleich anklingen lassen möchte, dass man als Leser in diesem Buch hier und da zwischen den Zeilen lesen sollte. Das Buch vom Autor Martin Schörle beinhaltet zwei Theaterstücke. Das heißt, die Geschichten sind auch genauso ge- und beschrieben. Das Bühnenbild wird dem Leser veranschaulicht, die Gedanken, Lichteffekte etc. Und genau das trägt dazu bei, dass ich mir beim Lesen wirklich eine Aufführung eines Theaterstücks vorstellen kann. Im ersten Theaterstück »Nichtalltägliches aus dem Leben eines Beamten« macht der Leser Bekanntschaft mit einem Vollzeit- und Vollblutbeamten, der meiner Meinung nach alle Klischees erfüllt. Er macht etwas abgefahrene Gedankensprünge, die echt zum Schießen sind. Gleichzeitig tut mir der Beamte Hans Fredenbek irgendwie leid. Absolut kurios und dennoch sehr nah an der Realität, oder?! Mit der Geschichte »Einladung zum Klassentreffen« konnte ich mich persönlich etwas mehr identifizieren, weil sie voll aus dem Alltag ist und wahrscheinlich jedem von uns passieren könnte. Natürlich hat es sich der Autor Martin Schörle nicht nehmen lassen, die Handlungen etwas überspitzt darzustellen, so dass der Witz in der Geschichte auch nicht ausbleibt. Und auch hier ist eine Spur von Tragik enthalten, wenn man genau aufpasst. Beide Theaterstücke enthalten für mich ein wunderbares Gleichgewicht von Humor und Ernsthaftigkeit, sodass ich hier und da auch mal beim Lesen innehalten musste und das Geschrieben reflektieren ließ. Auch wenn der Schreibstil des Autors für mich ein bisher völlig neuer ist, ich bin echt sehr angetan. Keine Spur von Längen, sondern unterhaltsame Lektüre auf einem mir bisher unbekannten Niveau.

Veröffentlicht am 06.01.2019

Die Zerrissenheit der Liebe

Mein Weg zurück zu dir
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Nachdem ich bereits ein paar Protagonisten der Autorin Jani Friese in die Toskana begleiten durfte, war ich umso gespannter, wie sich „Mein Weg zurück zu dir“, ebenfalls ein Toskanaroman, gestalten wird. ...

Nachdem ich bereits ein paar Protagonisten der Autorin Jani Friese in die Toskana begleiten durfte, war ich umso gespannter, wie sich „Mein Weg zurück zu dir“, ebenfalls ein Toskanaroman, gestalten wird. Und ja, für mich mutet die Geschichte etwas anders an. Aber dennoch ist der Liebesroman wunderschön. Und irgendwie auch traurig. Aber ich mag diese Gegensätze in einer Geschichte echt gern. So wägt sich der Leser zwischen Hoffen und Bangen. Man fiebert richtiggehend mit den Hauptfiguren mit. Violetta hatte es in ihrer Kindheit nicht leicht: Die Mutter verlässt Knall auf Fall die Familie, ihr Vater beginnt zu trinken, Schulden häufen sich an, so dass das Lieblingspferd von Violetta verkauft wird. Und ich kann Euch sagen, bereits an dieser Stelle im Buch habe ich mit den Tränen gekämpft. Nicht vorzustellen, was ich gemacht hätte, wenn jemand eines meiner Tiere, die ja zur Familie gehören, verkauft hätte. Violetta begibt sich auf die Suche nach ihrem Pferd Remy. Und ab hier beginnt eine recht abenteuerliche Liebesgeschichte, mit hervorgerufenem Bauchkribbeln meinerseits. Und spätestens hier wusste ich, dass die Autorin Jani Friese mit ihrem Roman alles richtig gemacht hat. Auch wenn man in der Liebe nichts falsch machen kann: Ich finde, Violetta hat sich richtig entschieden, obwohl das Happy End nicht ganz so „happy“ ist.

Veröffentlicht am 22.12.2018

Für wahre „Friends“

I'll be there for you
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Unglaublich! Die Serie „Friends“ feiert im nächsten Jahr ihr 25. Jubiläum. Da weiß man ja selbst, wie alt man mittlerweile ist. Aber im Herzen sind wir ja alle jung geblieben, genau wie die Serienfiguren. ...

Unglaublich! Die Serie „Friends“ feiert im nächsten Jahr ihr 25. Jubiläum. Da weiß man ja selbst, wie alt man mittlerweile ist. Aber im Herzen sind wir ja alle jung geblieben, genau wie die Serienfiguren. Und ich glaube, das macht die Serie auch aus. In einer scheinbar heilen Welt, wo nur ab und an schlimme Dinge geschehen, ziehen sich die Zuschauer zurück und können ihre Gedanken ziehen lassen. Als ich Teenager war, habe ich natürlich auch „Friends“ geschaut, allerdings würde ich mich nicht als Hardcore Fan bezeichnen. Dennoch schaue ich bis heute liebend gern amerikanische Sitcoms an, wahrscheinlich, weil man einige Dinge einfach mal mit Humor nehmen muss. In ihrem Buch „I´ll be there for you“ wirft die Autorin Kelsey Miller einen Blick hinter die Kulissen der Serie. Für den Leser sind auch ein paar Fotoaufnahmen der Darsteller und einzelner Szenen im Buch enthalten. Die Zeitspanne geht von weit vor dem ersten Drehtag bis zu der heutigen Zeit. Wie ist man auf die Idee der Serie gekommen? Wie wurden die Darsteller ausgewählt? Welche gesellschaftlichen Probleme werden behandelt? Oder werden diese gar ignoriert? Was machen die Stars heute? Auf alle diese Fragen weiß die Autorin eine Antwort. Auch wenn das Buch ein Sachbuch ist – der Schreibstil ist flüssig, so dass ich das Buch echt gern zur Hand genommen habe. Und zum Schluss war ich sogar ein wenig traurig, als ich bei der Danksagung ankam. Denn die 6 „Friends“ begleiten mich nun nicht mehr beim Lesen. Allerdings hat mir das Buch so sehr gefallen, dass ich ein paar nostalgische Gefühle bekommen habe. Ich habe mich erst einmal erkundigt, wo „Friends“ noch im Fernsehen läuft. Und tatsächlich habe ich einen Sender gefunden, sodass ich die Serie jetzt nach und nach verfolge. Die ersten Folgen habe ich schon angeschaut, und es ist so wie es in dem Buch „I´ll be there for you“ beschrieben wird: Ein Zurückziehen in eine andere, heilere Welt, und ein Schwelgen in der Vergangenheit. Das Buch „I´ll be there for you“ von Kelsey Miller ist für jeden Fan von „Friends“ und für jeden, der es noch werden möchte, ein Muss. Mir jedenfalls hat das Buch viele vergnügliche Stunden bereitet. Und ich habe soviel über die Hintergründe der Serie erfahren, dass ich die einzelnen Folgen nun aus einem anderen Blickwinkel betrachte. Und ich muss sagen, die Serie gefällt mir nun umso mehr.

Veröffentlicht am 23.11.2018

Wem kann man trauen?

Wahrheit gegen Wahrheit
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Kaum zu glauben, wie oft und auch wie viel ich mit meinem Mann über dieses Buch diskutiert habe. Die Geschichte hat mich echt beschäftigt, auch noch während des Lesens. Und ich bin mit meinem Mann übereingekommen, ...

Kaum zu glauben, wie oft und auch wie viel ich mit meinem Mann über dieses Buch diskutiert habe. Die Geschichte hat mich echt beschäftigt, auch noch während des Lesens. Und ich bin mit meinem Mann übereingekommen, dass wir unbedingt den Film dazu sehen sollten. Ich würde das Buch „Wahrheit gegen Wahrheit“ von Karen Cleveland als Spionagethriller beschreiben. Und ich muss sagen, eine Geschichte in der Art habe ich tatsächlich noch nicht gelesen. Selbst als Leser weißt du im Grunde nicht, wem du trauen kannst, noch nicht einmal deinem eigenen Gefühl. Man muss wirklich bis zum letzten Satz lesen, um der richtigen Wahrheit auf die Spur zu kommen. Die Protagonistin Vivian arbeitet in der Russland Abteilung der CIA. Sie hat die Aufgabe, Schläferzellen aufzudecken. Eines Tages bekommt sie mit, dass Ihr Mann, mit dem sie seit knapp 10 Jahren verheiratet ist und den sie über alles liebt, mit einer russischen Schläferzelle in Verbindung steht. Doch wie sieht diese Verbindung aus? Der Leser sieht sich einer ganzen Reihe von Manipulationen gegenüber, will man doch an das Gute im Menschen glauben. Tja, und ich persönlich glaube ja, dass die Geschichte im Buch äußerst real sein könnte, auch heute noch.

Veröffentlicht am 16.11.2018

Witziger Roman mit Augenzwingern

Klugscheißer Royale
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Ganz ehrlich: Niemals, und das meine ich wirklich so, hätte ich gedacht, dass mir dieses Buch soviel Leselaune bereiten wird. Denn ich habe schon einige humorvolle Romane gelesen, die auch aus Männersicht ...

Ganz ehrlich: Niemals, und das meine ich wirklich so, hätte ich gedacht, dass mir dieses Buch soviel Leselaune bereiten wird. Denn ich habe schon einige humorvolle Romane gelesen, die auch aus Männersicht geschrieben waren. Und da war es irgendwie nur eine Anreihung von Witzen und spaßigen Begegnungen, sodass dies dann beim Lesen sehr schnell langweilig wird. Und zum Glück hat der Autor Thorsten Steffens in seinem Debütroman „Klugscheißer Royale“ den Mix aus Handlung und gezielt gesetzten Witzigkeiten, gepaart mit Pointen, wunderbar hinbekommen. Da ist der Protagonist Timo Seidel, der den Roman in der Ich-Form erzählt. Sein Leben plätschert an ihm vorbei, bis er durch den Jobverlust und dem Beziehungsaus mit seiner Freundin merkt, dass sich sein Leben ändern muss. Besonders witzig fand ich für mich die eingeschobenen Begriffserklärungen, ähnlich wie im Duden, sogar mit der Falldeklination für jedes Substantiv. Was musste ich da schmunzeln. Und ich habe gleichzeitig auch noch meinen Wortschatz erweitern können. Die Geschichte von Timo zeigt einen jungen Mann, der seinen Hintern hoch bekommt und endlich entdeckt, was er aus seinem Leben machen möchte. Der Schreibstil vom Autor Thorsten Steffens ist sehr kurzweilig, was ich im Übrigen daran gemerkt habe, dass ich gern zum Buch gegriffen habe. Und irgendwie bin ich auch ein bisschen traurig, dass die Geschichte mit Timo nun schon vorbei ist. Das Ende ist ein wenig offen gestaltet, aber das passt auch vollkommen zur gesamten Geschichte. Selten habe ich einen so ausgewogenen Debütroman gelesen.