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Veröffentlicht am 22.11.2025

Muh mir das Lied von der Kuh. Mein Lotta-Leben 22

Mein Lotta-Leben (22). Muh mir das Lied von der Kuh
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Inhalt siehe Klappentext.

Wer Alice Pantermüllers „Mein Lotta-Leben“ kennt, hat sich vermutlich an die Quietschestimmen der Blöd-Brüder und Chanel gewöhnt - ich tue mich auch bei der 22. Folge noch etwas ...

Inhalt siehe Klappentext.

Wer Alice Pantermüllers „Mein Lotta-Leben“ kennt, hat sich vermutlich an die Quietschestimmen der Blöd-Brüder und Chanel gewöhnt - ich tue mich auch bei der 22. Folge noch etwas schwer damit. Witzig sind die Hintergrundgeräusche, die passend eingespielt werden, wenn Katinka Kutscher und andere Sprecher die Petersmanns und ihre Freunde vertonen. Lottas Mutter Sabine bekommt spontanen Besuch ihrer früheren besten Freundin Tina samt nerviger Tochter Nelly - ein verwöhntes Gör aus Amerika und Tina hält sich auch für etwas Besseres. Der Besuch wird zur Horror-Show für die ganze Familie, ein Schneechaos macht das Ganze nicht besser und alle Nerven liegen blank. Lotta lechzt immer noch nach Hündchen Anton aus dem Tierheim, den hätte sie schon seit ein paar Folgen gerne, aber die Eltern lassen sich erst durch Eis und Schnee erweichen. Einzige Verbündete ist Cheyenne und manchmal sogar die Blöd-Brüder - man glaubt es kaum. Vater Petermann kommt mir in dieser Folge sehr lasch und genervt vor, Mutter Petermann will es allen recht machen, das geht voll daneben und über den Besuch braucht man nicht reden - Hopfen und Malz verloren. Ich hätte beide rausgeworfen! Was sagt uns das? Freundschaften verändern sich im Laufe der Zeit, egal ob jung oder alt, Entfernung hilft nicht unbedingt weiter und Wetterextreme zeigen, ob und wie Menschen auf engstem Raum miteinander auskommen oder eben auch nicht. Eine kurzweilige Hörspielfolge von anderthalb Stunden, die man locker nebenbei hören kann. „Muh mir das Lied von der Kuh“, an der sich Anton später erfreut, bekommt von mir 3,5 bis 4 Sterne für die Vertonung und Darstellung.

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Veröffentlicht am 19.11.2025

Sonnenaufgang Nr. 5

Sonnenaufgang Nr. 5
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Inhalt siehe Klappentext.
Vor kurzem habe ich eine Leseprobe von „Sonnenaufgang Nr. 5“ gelesen, habe mich dann aber doch für das Hörbuch entschieden, auf dem weder Sonnenauf- noch -untergang zu sehen ist, ...

Inhalt siehe Klappentext.
Vor kurzem habe ich eine Leseprobe von „Sonnenaufgang Nr. 5“ gelesen, habe mich dann aber doch für das Hörbuch entschieden, auf dem weder Sonnenauf- noch -untergang zu sehen ist, sondern blauer Himmel, Wolken, Sandstrand und Strandgräser. Der Sprecher Oliver Siebeck ist mir schon von anderen Hörbüchern bekannt (ich meine, es war die „Sieben Schwestern“-Reihe), ich bevorzuge die 1,25-fache Geschwindigkeit zum Hören. Das neueste Werk von Carsten Henn, von dem ich bereits andere Bücher gehört bzw. gelesen habe, umfasst 6:53 Stunden. In dieser Zeit bin ich mit Stella nicht warm geworden, der Funke ist nicht übergesprungen bei der alternden, vermutlich selbsternannten, Diva, die ihr Vergessen und ihre Vergangenheit vertuschen möchte, weil es ihr so besser passt. Ihren weißen Elefanten hätte ich ihr am liebsten um die Ohren gehauen, um es ganz krass zu sagen. So springt man nicht mit Menschen um, wie Stella es tut. Jonas mochte ich, ebenso Nessa und Bentje, ja sogar die Rose-Schwestern kamen angenehmer rüber. Ich rechne es Jonas hoch an, wie er nicht nur seinen Job erledigt, sondern darüber hinaus weit mehr mit Stella zu tun hat und sie einfach erträgt und aus der Reserve lockt. Er holt Wahrheiten aus ihrem Leben aus der Versenkung, die sie nicht hören will, die ihr aber doch die Augen öffnen. Traurige Begebenheiten werden nicht besser oder verschwinden gar aus der Erinnerung, wenn man sie verdrängt. Angenehm zu hören, es gibt viele nachdenklich machende Stellen, natürlich auch witzige Szenen (in Nessas Imbiss ist alles hausgemacht, weil … - am besten selbst hören und überzeugen!). „Guter Junge“ ist ein guter Kerl, zum Liebhaben, seine Geschichte ist traurig und ergreifend. Mir hat das Hörbuch gefallen, ich selbst wäre nicht so ruhig wie Jonas geblieben, weder bei seinem Vater, noch bei Stella, noch, wenn es um seine eigenen Erinnerungen geht. Für den liebenswerten „Sonnenaufgang Nr. 5“ vergebe ich 4 Sterne mit Hörempfehlung.

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Veröffentlicht am 19.11.2025

Morgen sind wir wild und frei

Morgen sind wir wild und frei
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Inhalt siehe Klappentext.

Ich kenne von der Autorin Stephanie Schuster bereits die Glückstöchter- sowie die Wunderfrauen-Reihe und war nun gespannt auf das neue Buch „Morgen sind wir wild und frei“, welches ...

Inhalt siehe Klappentext.

Ich kenne von der Autorin Stephanie Schuster bereits die Glückstöchter- sowie die Wunderfrauen-Reihe und war nun gespannt auf das neue Buch „Morgen sind wir wild und frei“, welches zeitlich vor den anderen beiden Reihen spielt, nämlich 1909, als Frauen kaum etwas zu sagen oder zu melden hatten bzw. sich hier erst ganz leise und zart etwas in diese Richtung tat.

Im ersten Drittel wie auch im übrigen Teil des 528 Seiten umfassenden Buchs wird abwechselnd über Agnes, Viktoria und Liesl erzählt, einzeln gelesen fand ich diese Kapitel etwas zäh. Dann endlich treffen die drei jungen Frauen aufeinander, aber für mich laufen die drei Schicksale immer noch nebeneinander her. Ab der Hälfte kann man eine Verbindung erahnen, es kommt aber immer noch nicht zum gemeinsamen Ziel. Agnes ist nicht sicher, ob sie um ihren verschwundenen oder gar verstorbenen Mann Nicolas trauern soll, kann, darf - keiner weiß Genaues - denn da ist Wolfgang, zu dem es die Architekturstudentin, eine Ausnahme zu dieser Zeit, hinzieht. Elisabeth hat immer alle Hände voll zu tun mit der Vielzahl an Geschwistern, den Eltern, dem Hof und dem gemeinsamen gefährlichen „Hobby“, wofür Bruder Andreas am liebsten die ganze Familie auslöschen möchte und an der ältesten Schwester ein fieses Exempel statuiert, das leicht hätte schief gehen können. Viktoria hat es als alleinerziehende Mutter mit verschiedenen Jobs ebenfalls nicht leicht, zumal Kindsvater Emil, anderweitig verheiratet, plötzlich beschließt, den Jungen zu stehlen, weil er als Vater etwas zu sagen hat und die Mutter ruhig mit Nichts dastehen kann. So leiden die drei Damen gemeinsam vor sich hin, ihr Ziel, den Aramishof zu erwerben und für sich herzurichten, rückt alsbald in greifbare Nähe, aber ihnen werden fortwährend Steine in den Weg gelegt. An sich ist das Buch flüssig zu lesen, aber mir fehlte tatsächlich die eine Verbindung miteinander. So sind zwar das Personenregister am Ende und auch das Glossar mit hauptsächlich bayrischen Begriffen ein Plus beim Lesen, aber eine Lücke bleibt und deswegen bekommen die drei Mädels von mir heute 3,5 bis 4 Sterne.

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Veröffentlicht am 13.11.2025

Der Donnerstagsmordclub und der unlösbare Code

Der Donnerstagsmordclub und der unlösbare Code (Die Mordclub-Serie 5)
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Inhalt siehe Klappentext.
Vor kurzem habe ich eine Leseprobe von „Der Donnerstagsmordclub und der unlösbare Code“ gelesen, habe mich dann aber, weil ich bereits die anderen 4 Teile von Richard Osmans Donnerstagsmordclub-Reihe ...

Inhalt siehe Klappentext.
Vor kurzem habe ich eine Leseprobe von „Der Donnerstagsmordclub und der unlösbare Code“ gelesen, habe mich dann aber, weil ich bereits die anderen 4 Teile von Richard Osmans Donnerstagsmordclub-Reihe gehört hatte, für das Hörbuch entschieden. Auch diesmal konnten mich die Sprecher Johannes Steck und Beate Himmelstoß überzeugen: Nicht nur der besondere britische Humor, den man wirklich mögen muss, um auf seine Kosten zu kommen (ich mag die Bande einfach!), sondern auch die einzelnen Charaktere, die alle absolut passend eingelesen werden. Das Hörbuch mit 11:28 Stunden habe ich, in 1,25-facher Geschwindigkeit gehört, als sehr angenehm und unterhaltsam empfunden. Man muss die Vorgängerteile nicht unbedingt kennen, aber es empfiehlt sich. So trifft man, nicht nur altersmäßig, alte Bekannte wieder, steigt direkt wieder in eine private Ermittlung ein und darf mitraten, was es mit dem Code auf sich hat. Man startet auf Joannas Hochzeit, gräbt sich weiter durch zu Pauls Trauzeugen, seiner Verflossenen, einen Abstecher in den Knast zu Conny Johnson, ich kann sie alle förmlich vor mir sehen. Ich möchte nicht zu viel verraten, am besten selbst hören - mich hat der Ausgang wirklich überrascht! Hörgenuss auf britische Art, man muss auch ein wenig um die Ecke denken können und nicht jede Zahl stellt das dar, wie sie aussieht. 5 Sterne, und die stimmen wirklich, für das neueste Rätsel der Rentnergang.

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Veröffentlicht am 09.11.2025

Aufbruch ins Paradies

Aufbruch ins Paradies
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Inhalt siehe Klappentext.
Nachdem Familie Bergers Möbelmanufaktur in Karlsruhe 1884 abgebrannt ist, will Vater Gustavs Bruder Friedrich die ganze Familie zu Investitionen nach Neuguinea und besser noch, ...

Inhalt siehe Klappentext.
Nachdem Familie Bergers Möbelmanufaktur in Karlsruhe 1884 abgebrannt ist, will Vater Gustavs Bruder Friedrich die ganze Familie zu Investitionen nach Neuguinea und besser noch, gleich zum Auswandern dorthin überreden.
Mir kamen die Anlagetipps in neuen Kolonien Neuguineas sehr dubios vor, schnelles Geld klingt unseriös. Der Leser ist auf der Meilen weiten und Monate dauernden Überfahrt dabei, wenn sich neue Kontakte entwickeln, Menschen sich auseinanderleben, Abenteuer rufen. Hedwigs Tagebuch ist sicher eine gute Idee, um die eigenen Gedanken festzuhalten und dabei zu verdrängen, dass Albrecht sich lieber um Dienstmädchen Ilse kümmert, als um seine eigene Frau. Schwester Anna ist da ganz unbekümmert, sie ist offen für alles und schließt schnell Freundschaften. Schwägerin Clara ist irgendwie an ihren Pfarrersgatten Ludwig gebunden, obwohl sie anscheinend keine gemeinsamen Interessen haben.
Tara Haigh hat in ihrem historischen Roman „Aufbruch ins Paradies“ auf 379 Seiten die Abenteuerlust der ganzen Familie Berger in deutsche Kolonien dargestellt, Fremdes zog die Menschen auch damals schon magisch an. Heute würde man ins Flugzeug steigen, hinfliegen und sich ein Bild machen, wenn man es nicht vorher schon im Internet recherchiert hat. Damals musste man sich auf Aussagen von Anderen verlassen, jemandem vertrauen, wenn man sich auf solch eine Reise einlassen wollte. Erst war Gustav interessiert, dann doch skeptisch und durch das Unglück ist er einfach am Boden zerstört. Friedrich scheint nicht der zu sein, für den er sich hält und ausgibt, für mich ist er einfach ein Schwätzer mit viel Luft dahinter, der Mut auf seinen eigenen Vorteil bedacht ist, und auch Palmöl wird über alle Maßen gelobt, ganz anders, als heute. Um es kurz zu machen: die Familie verliert in Deutschland alles, macht sich auf die lange Reise in ein hoffentlich besseres, neues Leben und der Leser begleitet sie dabei mit allen Vorkommnissen, die manchmal aufregend, dann wieder, zumindest für heutige Verhältnisse, eintönig sind, da man auf See eingeschränkt ist und jeder Tag ein festes Programm an Bord hat. Seinerzeit sicher alles dennoch, abwechslungsreich, weil es keine digitale Zerstreuung gab. Sehr flüssig zu lesen, wobei ich finde, die jungen Frauen, gerade Hedwig und Clara, lassen sich zu sehr von ihren Männern einschränken und bevormunden. 4,5-5 Sterne für den mutigen, weil das ist diese Auswanderung Ende des 19. Jahrhunderts definitiv, Reisebericht über Singapur nach Neuguinea (einzig Frankfurt und Hamburg kenne ich, alle anderen Stopps sind für mich ebenfalls Neuland). Flüssig zu lesen, ich selbst wäre mehrfach umgekehrt, solch eine Reise ins Ungewisse ist gar nichts für mich - außer per Buch, und dessen Lektüre lohnt sich wirklich. Ich habe mal wieder festgestellt, solche historischen „Auswandererszenarien“ werden in der Schule leider nicht vermittelt, die Autorin konnte hier ein paar Lücken schließen.

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