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Veröffentlicht am 15.02.2017

Gute Unterhaltung, doch es geht besser…

Under the Lights – Gunner und Willa
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Nach ein paar schrecklichen Monaten, die Willa sehr geprägt haben, kehrt sie in das Haus ihrer Großmutter zurück, die sie mit offenen Armen empfängt. Dabei muss Willa noch viel verarbeiten, um mit sich ...

Nach ein paar schrecklichen Monaten, die Willa sehr geprägt haben, kehrt sie in das Haus ihrer Großmutter zurück, die sie mit offenen Armen empfängt. Dabei muss Willa noch viel verarbeiten, um mit sich selbst ins Reine zu kommen und ihrer Großmutter zu zeigen, dass diese ihr wieder vertrauen kann.
Zeitgleich mit ihrer Rückkehr kommen auch die Erinnerungen an eine schöne Kindheit zurück und damit an die beiden Jungs, mit denen Willa früher befreundet war: Brady und Gunnar. Aus den beiden Kindern sind inzwischen junge Männer geworden und Willas fühlt sich schnell akzeptiert und zu Hause. Doch beide Männer wollen inzwischen mehr als nur eine Freundschaft. Wem gehört Willas Herz und hat diese Beziehung auch tatsächlich eine Chance?

„Under the Lights“ ist nach dem Roman „Until Friday Night“ der zweite Teil der neuen Young-Adult-Romanreihe auch der Feder von Abbi Glines, die mit diesem Werk Gunnar, Brady und Willa Leben einhaucht.

Ganz im Mittelpunkt dieser Geschichte stehen drei Protagonisten, die alle ihre Gedanken zu den Geschehnissen preisgeben.
Zunächst gibt es Willa, die nach einer Zeit in der Jugendstrafanstalt im Hause ihrer Großmutter eine zweite Chance bekommen hat. Doch zuvor musste sie noch miterleben, wie sie von ihrer eigenen Mutter vor die Tür gesetzt worden ist. Willa ist damit in einer schrecklichen Situation, ohne die Liebe der Eltern, ohne Rückhalt und ohne Freunde. Doch mit ihrer Rückkehr nach Lawton kehren auch die positiven Aspekte ihres Lebens zurück.
Einer davon ist Gunnar Lawton, der Sohn eines Milliardärs, der ebenfalls unter großen Familienproblemen leidet. Gunnar fühlt sich nicht geliebt und flüchtet sich in die selbstauferlegte Einsamkeit. Er lässt kaum jemanden an sich heran, erst nach Willas Rückkehr schafft er es, ein wenig über seine Gedanken zu sprechen. Willa gibt ihm die nötige Zuversicht.
Brady hingegen entspringt einer Traumfamilie, alles verläuft so, wie es sein sollte. Er ist nett, sympathisch und fürsorglich... und in Willa verschossen. Dabei hat er bereits eine Freundin, die ihn etwas zu sehr unter Beschlag nimmt.

Das Dreiergespann sorgt in jedem Fall für viel Dramatik und ein emotionales Chaos, denn alle Protagonisten befinden sich in unterschiedlichen problematischen Beziehungen. Diese traurigen und tiefgreifenden Momente wurden von der Autorin herrlich in Szene gesetzt und sorgen so für feuchte Augen und Mitgefühl. Wen Gunnars oder Willas Sorgen kalt lassen, der hat kein Herz. Zu sehr arbeitet Abbi Glines daraufhin, dass alles tragisch und zerstörerisch bleibt.

Doch damit endet auch schon fast die Aufzählung der positiven Anmerkungen, denn darüber hinaus fehlt in diesem Werk ein wenig der rote Faden. Klar, die Jugendlichen müssen mit ihren Problemen klarkommen, doch der Weg dorthin hat mich ein wenig irritiert. Zu Beginn fühlte ich mich während des Lesens eher in ein Liebesgerangel zwischen Brady, Gunnar und einem weiteren Mitspieler (Asa) um Willas Gunst und zum Schluss hin nur noch in einem vollkommenen Familienchaos versetzt. Alle Ideen sind ein wenig zu extrem gestaltet worden und hätten mit etwas weniger Dramatik für mehr Schwung gesorgt. Doch so rast der Leser praktisch von einer Hiobsbotschaft zur nächsten und kann kaum mithalten. Dabei überwiegen die Tiefs, die Höhen haben kaum eine Chance!

Zusätzlich bedient sich Abbi Glines einer modernen und verständlichen Sprache, doch bringt sie ihre Vorstellungen viel zu abgehackt und schnell aufs Papier. Der Leser fliegt von einem kurzen Kapitel zum nächsten, muss ständig aufpassen, den Faden nicht zu verlieren. Sie hätte sich und ihren Charakteren mehr Zeit lassen sollen. Es wirkt alles so hektisch und kurz, dass in mir regelmäßig der Wunsch geweckt wurde, mehr über die jungen Menschen erfahren zu wollen.

Gute Unterhaltung, doch es geht besser…

Mein persönliches Fazit:
Ich bin ein wenig enttäuscht, denn nachdem ich den ersten Teil verschlungen habe, hatte ich gehofft, dass mich auch dieses Werk wieder vollkommen verzaubern würde. Doch das hat es nicht ganz geschafft. Zwar sind mir Gunnar und Willa sympathisch gewesen und ihre Erlebnisse haben mich bewegt, doch die Liebesgeschichte hat mich nicht ergriffen. Auch dieses Gerangel unter den Jungs ist mir zwischendurch auf den Keks gegangen. Als dann zum Schluss bei Gunnar alles drunter und drüber geht, fehlte mir ein wenig der Bezug zur Realität, denn so einfach, wie Abbi Glines es ihrem Protagonisten gemacht hat, würde es in der realen Welt bestimmt nicht werden.

Dennoch hat mich das Buch gut unterhalten, denn ich habe die Geschichte innerhalb weniger Stunden verschlungen. Zusätzlich hat sie bereits einen neuen Charakter in die Handlung integriert über dessen Schicksal wir hoffentlich in einem weiteren Teil mehr erfahren werden. Meine Neugierde ist jedenfalls geweckt. Deshalb gibt es trotz meiner Kritik eine Leseempfehlung und die Hoffnung, dass der nächste Teil wieder mehr meinem Geschmack entspricht.

Veröffentlicht am 12.02.2017

Dieser Teil toppt noch einmal alles

Throne of Glass – Königin der Finsternis
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Celeana Sardothien, Assassine und Champion des Königs, ist von ihrer Reise zurück und hat eine ganze Menge Wut, Ärger und Frustration im Gepäck. Außerdem ist sie inzwischen viel mehr, denn sie ist die ...

Celeana Sardothien, Assassine und Champion des Königs, ist von ihrer Reise zurück und hat eine ganze Menge Wut, Ärger und Frustration im Gepäck. Außerdem ist sie inzwischen viel mehr, denn sie ist die Königin von Terrasen und hat ihre wahre Identität angenommen, Aelin Galathynius.

Während Ailens Abwesenheit hat sich in Rifthold viel verändert. Chaol Westphal, ehemaliger Captain der Garde, hat sich gegen den König gewendet und arbeitet mit den Rebellen zusammen, Aedion, General und Cousin Ailens, sitzt im Gefängnis und wartet auf seine Hinrichtung und Dorian, Prinz und künftiger König, wird durch einen Dämon geleitet. Ailen ist im richtigen Moment nach Hause gekommen um den bösen Dämonen, dem König von Ardalan und den mächtigen Wesen den Kampf zu erklären.

„Throne of Glass“ ist eine Romanreihe aus der Feder von Sarah J. Maas, die bereits durch ihre ersten drei Bände gezeigt hat, dass sie es meisterhaft versteht, ihre Leser zu begeistern und zu verzaubern.
Deshalb empfiehlt es sich auch sehr, die Bücher in chronologischer Reihenfolge zu lesen, denn andernfalls könnte es zu Verständlichkeitsproblemen kommen, da die Werke aufeinander aufgebaut worden sind. Außerdem können durch die Einhaltung der Leseabfolge auch die Veränderungen der einzelnen Charaktere viel deutlicher nachempfunden werden.


Gleich zu Beginn wird der Leser mit Celeanas / Ailens Rückkehr konfrontiert und bringt so direkt ordentlich Spannung und Dramatik in die Handlung.
Die junge Königin von Terrasen, Ailen Galathynius ist die Hauptfigur in dieser Erzählung. Sie steht nicht nur im Mittelpunkt, sondern verfügt auch über Fähigkeiten, die von besonderer Qualität herrühren. Hat sie früher noch nicht gewusst, wer sie war und nur versucht zu überleben, schließt sie in diesem Band mit ihrem alten Leben praktisch ab und beginnt einen neuen Abschnitt. Von der einstigen Sklavin ist kaum noch etwas zu spüren, vielmehr ist sie inzwischen eine wahre Königin geworden, die weiß, wie sie mit ihren Mitmenschen umzugehen hat. Sie ist eine Diplomatin, gute Freundin und Vorgängerin geworden.

Ihr zur Seite stehen viele bekannte Gesichter, doch auch neue Protagonisten haben ihren Weg in die Handlung gefunden. So gibt es ein Wiedersehen mit Chaol, der seit Celeanas Abschied vor zwei Bänden eine enorme Veränderung durchgemacht hat. Früher war er der zuverlässige Soldat, der für den König und den Prinzen in den Tod gegangen wäre. Heute arbeitet er gegen den König und versucht diesen mit den Rebellen zu stürzen.
Dorian, der Prinz, musste sich nach dem Tod seiner Freundin dem König unterordnen, um Chaol zu schützen. Doch dadurch wurde ihm das schwarze Halsband umgelegt, welches ihn seiner Persönlichkeit beraubt. Er wird seither von einem Dämon gesteuert, der ihn unbegreifliche Dinge tun lässt. Sein innerlicher Zwiespalt wird wunderbar durch die gedanklichen Dialoge dargestellt. Er weiß, je länger der Dämon ihn in den Klauen hat, desto weniger werden seine eigenen Überlebenschancen. Er schwindet dahin.

Zusätzlich gibt es ein erneutes Aufeinandertreffen zwischen Ailen und Arobynn, ihrem früheren Meister, mit dem die junge Königin noch ein paar Dinge zu klären hat.
Weitere sehr wichtige Charaktere tauchen auf und bringen die Geschichte so richtig in Fahrt. Zum Beispiel Manon, die Hexe, die in Morath versucht, ihren Clan zu beschützen. Rowen, der Fae-Prinz, der für Ailen bedingungslos in den Tod gehen würde und Aedion, der als General seiner Königin zur Seite steht.

Der Erzählstil ist unglaublich fesselnd und aufregend gestaltet worden. Bereits nach wenigen Seiten stellt sich eine Leichtigkeit ein, die zum Weiterlesen verführt. Sarah J. Maas verfügt über die Gabe, ihrer Handlung so viel Ausdruck zu verleihen, dass die lebendig, authentisch und absolut glaubwürdig erscheint. Zusätzlich schafft sie es mühelos, ihre Charaktere so vielschichtig zu kreieren, dass sie zu festen Größen heranreifen und so den Leser begeistern.


Dieser Teil toppt noch einmal alles, was bisher geschehen ist!

Mein persönliches Fazit:
Viel zu lang musste ich auf die Fortsetzung warten, denn durch diese lange Zeit gerät doch einiges in Vergessenheit. Doch glücklicherweise wurde ich Häppchenweise durch Erinnerungen der einzelnen Protagonisten an die früheren Geschehnisse erinnert und konnte mich so auf das neue Abenteuer einlassen.
Und ein Abenteuer ist es auf jeden Fall, denn von Anfang an ist die Handlung spannend und dramatisch. Ailen hat mich vollkommen begeistert, denn sie ist eine großartige Heldin, die stets versucht, den Balanceakt zwischen Freund und Feind zu bewältigen. Außerdem hat sie eine so gewaltige Entwicklung zurückgelegt, dass sie von einer ehemaligen Assassinen zu einer wahren Königin geworden ist. Auch ihre Partnerschaft zu Rowen gefällt ausgesprochen gut, er passt perfekt an ihre Seite, denn da gibt es kein Misstrauen oder Verrat. Sie sind eine Einheit die von A bis Z überzeugt.

Ehrlich gesagt weiß ich gar nicht, wie ich die lange Wartezeit bis zum fünften Teil der Reihe aushalten soll, denn die kann noch ein paar Monate in Anspruch nehmen. Doch glücklicherweise wird es auch nach diesem Teil noch lange kein Ende geben, denn die Autorin wird im Frühjahr dieses Jahres bereits den sechsten Teil im Original veröffentlichen. Meine Vorfreude ist gewiss und deshalb gibt es auch eine große Leseempfehlung für alle Fantasy-Freunde.

Veröffentlicht am 02.02.2017

Eine romantische Lovestory, die von A bis Z überzeugt!

Chasing Home – Mit dir allein
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Seit über 20 Jahren hat Lincoln nichts mehr von seinem Vater gehört, als ihn die Nachricht von seinem Tod erreicht. Ein Erbe wartet auf den jungen Autoren, der sein Leben in New York aufgebaut hat. Doch ...

Seit über 20 Jahren hat Lincoln nichts mehr von seinem Vater gehört, als ihn die Nachricht von seinem Tod erreicht. Ein Erbe wartet auf den jungen Autoren, der sein Leben in New York aufgebaut hat. Doch nun führt ihn sein Weg nach Iowa, in ein kleines Nest, das außer einer Farm kaum etwas zu bieten hat. Zusätzlich wird er dort von seinem nicht gerade freundlichen Stiefbruder Chase empfangen, der überhaupt kein Interesse an einem Bruder hat. Glücklicherweise hat auch Lincoln nur wenig Interesse an einem Bruder, dafür vielmehr an dem Mann, der sich hinter seiner harten Fassade versteckt.

Die österreichische Schriftstellerin des Werks agiert unter dem Pseudonym Abbi W. Reed. Sie ist begeisterte Gay-Romance-Leserin und bringt nun ihre eigenen Ideen zu Papier. Wie sie es mit diesem Buch bereits bewiesen hat, versteht sie ihr Handwerk, denn diese Geschichte gehört zu den Produkten, die einfach gelesen werden müssen.

Mit einfach und verständlichen Worten erzeugt die Autorin eine authentische und glaubwürdige Atmosphäre, die durch einen harmonischen und ergreifenden Erzählstil vervollständigt wird. Alles wirkt farbenfroh und lebendig, die Geschichte ist facetten- und emotionsreich.

In dieser Erzählung dreht sich alles um den jungen Lincoln, der mit dem Tod seines Vaters abschließen möchte. Er hat seit 20 Jahren keinen Kontakt zu diesem Mann gehabt, doch seit er von seinem Ableben erfahren hat, drehen sich seine Gedanken um verlorene Chancen und Wiedergutmachungen. Er sucht nach Antworten und macht sich auf die Reise nach Iowa, wo sein Vater die letzten Jahre an der Seite einer neuen Frau und deren Sohn gelebt hat. Er selbst hat sich nie geliebt gefühlt, muss nun aber erkennen, dass sein Vater die andere Familie viel mehr bestärkt, beschützt und umsorgt hat. Er muss mit seiner Eifersucht umgehen und mit seinen aufkommenden Gefühlen. Zusätzlich wird er von seinem Stiefbruder, den er bis zu seinem Eintreffen auf der Farm noch gar nicht kannte, konfrontiert. Dabei sollte er für diesen Mann nichts empfinden, schließlich ist er sein Bruder. Außerdem verhält sich Chase ablehnend und gefühlskalt. Kann es sein, dass nur er Gefühle entwickelt?

Der Handlungsstrang ist wunderbar durchdacht und umgesetzt worden. Ganz langsam und einfühlsam wird der Leser in Empfang genommen und in die Story mitgenommen. Dadurch, dass das Buch nicht so lang ist, kann die Geschichte wunderbar innerhalb weniger Stunden verschlungen werden. Außerdem ist die Erzählung so herzlich, dass es ganz leicht fällt, sich auf die Worte der Autorin einzulassen und sich die junge Liebe zwischen Chase und Lincoln vorzustellen.

Eine romantische Lovestory, die von A bis Z überzeugt!

Mein persönliches Fazit:
Dieses Buch ist nicht nur ein Highlight für Gay-Romance-Freunde, denn die Liebesgeschichte ist so herrlich romantisch und leidenschaftlich, dass es ganz einfach ist, sich auf die Reise nach Iowa zu begeben und sich mit den Gedanken von Lincoln zu beschäftigen. Der Protagonist ist nicht nur sympathisch, sondern liebenswert und aufrichtig. Seine Person hat mir perfekt gefallen und ich habe ihn mir ideal vorstellen können. Auch Chase ist mir von Anfang an authentisch und anständig erschienen. Deshalb habe ich mit den beiden mitgefiebert und gebangt. Für mich hätte die Geschichte durchaus noch ein paar Seiten mehr haben dürfen, doch durch die Kürze des Buches kam es zu keinen unnötigen Längen oder Pausen. Vielmehr ist es der Autorin gelungen, bestmögliche Unterhaltung auf das Papier zu bringen und so den Leser zu verzaubern. Von mir gibt es eine große Leseempfehlung und die Vorfreude auf weitere Werke.

Veröffentlicht am 29.01.2017

Ein guter Start, der die Neugierde auf den nächsten Band weckt!

Young Elites (Band 1) - Die Gemeinschaft der Dolche
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Nach dem Blutfieber, das fast alle Bewohner befällt, ist nichts mehr so, wie es mal war. Adelina überlebt entstellt und gezeichnet, mit nur noch einem Auge und silberverfärbten Haaren. Ihre Schwester hingegen ...

Nach dem Blutfieber, das fast alle Bewohner befällt, ist nichts mehr so, wie es mal war. Adelina überlebt entstellt und gezeichnet, mit nur noch einem Auge und silberverfärbten Haaren. Ihre Schwester hingegen scheint unbeschadet aus der Seuche hervorgegangen zu sein, während ihre Mutter daran starb. Doch heute, Jahre später, muss sie noch immer unter ihren Zeichen leiden, denn sie gehört zu den Malfettos, die geachtet werden. Die Leute sagen ihnen übernatürliche Fähigkeiten voraus und alle Gezeichneten werden wie Abschaum behandelt. Als Adelina versucht zu fliehen, wird sie von der Inquisition entdeckt und zum Tode verurteilt. In aller letzter Sekunde kann sie von der Gemeinschaft der Solche gerettet werden. Doch zu welchem Preis?

Marie Lu ist vielen Lesern bereits durch ihre „Legend-Reihe“ ein Begriff. Mit „Die Gemeinschaft der Dolche“ ist der erste Band der Young Elites-Trilogie erfolgreich erschienen. Nun heißt es warten, bis wir endlich die Fortsetzung lesen dürfen.

Ganz im Fokus dieser Geschichte steht die 16-jährige Adelina, die keinen einfachen Weg hinter sich hat. Seit ihrer Kindheit muss sie mit Demütigungen leben und sich vor ihrem brutalen Vater zur Wehr setzen. Als sie endlich von zu Hause ausbricht, wird ihre Reise erst recht beschwerlich, denn nun folgen weitere grausame Momente auf die junge Protagonistin.
Adelina ist kein einfacher Charakter, denn sie ist keine typische Sympathieträgerin. Sie entspricht nicht dem Schönheitsideal und hat auch nicht immer nur gute und reine Gedanken. Sie ist nicht nur gut, sondern vereint auch das Böse in sich. Das macht sie zu einem facettenreichen und ausdrucksstarken Menschen, der für ordentlich Unterhaltung sorgt.

Ihr zur Seite wurden eine Reihe von Nebencharakteren gestellt, die Stellenweise auch ihre Gedanken preisgeben. Doch keiner von ihnen kann mit Adelina mithalten. Außerdem sind sie alle mysteriös und unnahbar, wodurch der Leser nur portionsweise mehr über diese Personen erfahren kann.

Die Handlung ist gut durchdacht und baut sich schnell, aber nachvollziehbar auf. Schon nach wenigen Seiten ist der Leser in der Geschichte gefangen, denn Marie Lu sorgt von Beginn an für ordentlich Action und Schwung in der Erzählung. Langeweile ist hier definitiv ein Fremdwort.

Zusätzlich überzeugt die Autorin erneut durch ihren leichten und verständlichen Erzählstil. Mit genau den richtigen Worten schafft sie es mühelos, den Leser zu faszinieren und zu verzaubern. Es ist also ganz leicht, sich auf die Erzählung einzulassen und sich mit auf Adelinas Reise zu begeben.

Ein durch und durch gelungener Auftakt!

Mein persönliches Fazit:
Zunächst möchte ich anmerken, dass ich die Legend-Reihe verschlungen habe und deshalb mit großen Erwartungen an das Werk gegangen bis. Bis zum Schluss hat mich diese Vorfreude und Begeisterung für das neuste Buch von Marie Lu deshalb mitgerissen und ich konnte das Werk einfach nicht aus der Hand legen. Natürlich gibt es hier noch ein paar kleinere Schwächen, die mich etwas aus der Bahn geworfen haben, so z.B. die Protagonistin, die mir zwar freundlich, aber nicht unbedingt liebenswert erschien. Dafür hat Marie Lu durch ihre dynamische Erzählweise so viel Spannung und Dramatik aufgebaut, dass ich einfach immer weiterlesen musste. Deshalb kann ich einfach nur eine große Empfehlung aussprechen. Jetzt heißt es geduldig sein, denn nach diesem Abschluss muss ich einfach wissen, wie es im nächsten Band weitergehen wird.

Veröffentlicht am 27.01.2017

Bitte mehr davon!

Unter seinem Schutz
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Als Nora Winter den Personenschützer Roman Molter engagiert, um sich im Falle ihres Todes um ihr ungeborene Kind und ihren Mann Sam zu kümmern, ahnt sie noch nicht, wie schnell dieser Umstand eintritt, ...

Als Nora Winter den Personenschützer Roman Molter engagiert, um sich im Falle ihres Todes um ihr ungeborene Kind und ihren Mann Sam zu kümmern, ahnt sie noch nicht, wie schnell dieser Umstand eintritt, denn Nora verstirbt während der Geburt ihrer Tochter Jodi.
Erst nach vielen Monaten bemerkt Sam, dass regelmäßig ein Auto vor seinem Haus steht. Nur zögerlich macht er einen Schritt auf den unbekannten Insassen zu und konfrontiert diesen mit seinen Fragen. Schnell kristallisiert sich heraus, dass Roman sich um Sam und Jodi kümmern soll, sich stets unauffällig im Hintergrund bereithalten muss. Doch Sam kommt damit nicht klar, schließlich sieht er für sich und seine Tochter keine Bedrohung.
Hat Nora vielleicht einen ganz anderen Hintergedanken gehabt, als sie Roman beauftragt hat? Schließlich wusste sie genau, dass ihr Ehemann homosexuell ist und nur aus Pflichtgefühl und Treue bei ihr geblieben ist.

Das Erstlingswerk „Unter seinem Schutz“ entspringt der Feder der deutschen Autorin Jessica Martin, die mit diesem Buch einen sehr einfühlsamen und sensiblen Roman kreiert hat.

Ganz im Mittelpunkt dieser Geschichte stehen Sam und Roman, die sich eigentlich sehr ähnlich sind. Während Sam allerdings zunächst sein Glück mit Ehefrau versucht hat, wusste Roman schon sehr früh, dass sein Herz für das gleiche Geschlecht schlägt. Beide Charaktere sind unglaublich leidenschaftlich und authentisch beschrieben, sie wirken harmonisch und aufgeschlossen, bilden zusammen ein fantastisches Paar, das für viele schöne Lesemomente sorgt.

Zugleich ist der Aufbau der Handlung gut durchdacht und liebevoll gestaltet worden. Hier geht es nicht um große Action und Drama, sondern um die Verarbeitung von Erlebnissen, die beide Männer geprägt haben. Außerdem wird verdeutlicht, wie schwer es sein kann, sich zu outen und einem anderen Menschen zu vertrauen. Diese Basis muss erst geschaffen werden. Jessica Martin ist diese Herangehensweise hervorragend gelungen, denn es liest sich wunderbar flott und mitreißend.

Der Schreibstil ist aufregend und bildlich gelungen. Durch eine moderne Sprache und eine angenehme Erzählweise fällt es ganz leicht, sich auf die Handlung einzulassen und sich die Protagonisten vorzustellen. Es bereitet Freude, die Entwicklungen und diese zarte Romanze hautnah miterleben zu können.
Jessica Martin – Bitte mehr davon!

Mein persönliches Fazit:
Das Buch ist richtig toll, denn die Geschichte hat mich von Anfang an in ihren Bann gezogen. Die Handlung ist strukturiert und glaubwürdig, die Charaktere lebendig und authentisch und die Romantik zum Greifen nah.
Nicht nur ein Buch für Gay-Romance-Freunde, sondern für alle, die sich an einer herrlichen Liebesgeschichte erfreuen können.
Mich hat es ergriffen, bewegt und gefesselt. Deshalb gibt es ganz zweifellos eine große Leseempfehlung.