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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 09.12.2016

Eine Geschichte, die unter die Haut geht!

No going back
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Ein Roman über Mobbing, Psychoterror und die erste große Liebe…

Als Natalie nach ihrem Studium in ihre Heimatstadt zurückkehrt und während einer Anprobe das Lied „Good enough“ hört, weiß sie, dass es ...

Ein Roman über Mobbing, Psychoterror und die erste große Liebe…

Als Natalie nach ihrem Studium in ihre Heimatstadt zurückkehrt und während einer Anprobe das Lied „Good enough“ hört, weiß sie, dass es in dem Song um sie geht. Sofort sind die Erinnerungen zurück und damit auch die Schuldgefühle, die sie seit Jahren quälen. Denn Natalie war nicht immer die Gute. Früher hat sie mit ihren besten Freundinnen die anderen Schüler der Highschool gemobbt und fertiggemacht. Bis ein Junge ihre Aufmerksamkeit erregt hat, doch bekommt sie die Chance, dem Mann, der seine Erlebnisse durch Lieder verarbeitet hat, zu zeigen, dass sie sich verändert hat?

Stephanie Monahans Jugendroman „No Going Back“ ist eine Geschichte, die unter die Haut geht und den Leser bewegt. Durch Natalie wird die Handlung lebendig und authentisch beschrieben und lassen das Erlebte realistisch erscheinen.

Natalie will Fotografin werden und hat eine Anstellung bei der hiesigen Zeitung. Zusammen mit ihrer neuen Kollegin soll sie den gerade bekanntgewordenen Star Jack Moreland interviewen. Was jedoch niemand ahnt, ist, dass Natalie die Frau ist, die Jack zu seinen Liedern inspiriert hat.

Die Idee, einmal eine zickige und bösartige Highschoolschülerin in den Mittelpunkt zu stellen, ist in diesem Werk vollkommen aufgegangen, denn hier geht es darum, wie es ist, als Mitläuferin zu agieren und sich hinter grausamen Äußerungen zu verstecken. Dabei ist Natalie eigentlich nicht schlecht, nur hat sie den falschen Umgang. Jedenfalls ist sie an einem Punkt in ihrem Leben, wo sie sich selbst ändern möchte und dem Jungen, den sie einst geliebt hat, beweisen, dass sie nicht mehr so ist wie früher. Natalie ist sympathisch und liebenswert, trotz ihrer dunklen Vergangenheit. Jack hingegen ist ein wahrer Sonnenschein, der durch Leichtigkeit und Unbekümmertheit besticht. Er ist ein toller Mensch, der perfekt zu Natalie passt und sie auf den Boden der Tatsachen zurückholt.

Interessant ist die Aufmachung der Geschichte, denn immer wieder wechselt der Leser zwischen der aktuellen Situation und dem letzten Highschooljahr hin und her. Dabei lernt er beide Charaktere wunderbar kennen und kann sich die Erlebnisse lebendig und glaubwürdig vorstellen.

Die Handlung ist logisch und nachvollziehbar aufgebaut. Es ist einfach, sie in die Erzählung hineinzuversetzen und sich die Protagonisten vorzustellen. Dementsprechend ist es der Autorin durch ihren herrlich modernen Schreibstil gelungen, den Leser zu verzaubern und zu fesseln.


Die Geschichte hat mich unglaublich gut unterhalten.
Endlich mal kein typischer Jugendroman, denn hier geht es um Musik, Liebe und Vergebung.

Mein persönliches Fazit:
Das Buch hat mich richtig überrascht. Natalie und Jack passen wunderbar zusammen. Sie inspiriert ihn, er erdet sie. Gemeinsam bilden sie ein tolles Gespann. Außerdem hat es mich gefreut, dass auch die bösen Schüler irgendwann mit ihren Sünden der Vergangenheit konfrontiert werden. Egal wie fies sich Natalie während der Schulzeit verhalten hat, sie hat ein Gewissen, dass sie dazu bringt, über ihre Taten nachzudenken und diese wieder gutmachen zu wollen. Von mir gibt es eine ganz klare Leseempfehlung, denn die Geschichte steht für etwas Gutes, das einfach gelesen werden muss.

Veröffentlicht am 09.12.2016

Eine gute Fortsetzung...

Du oder das ganze Leben
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Endlich hat Amy ihr fehlendes Puzzlestück gefunden, den jüdischen Glauben und die Akzeptanz ihrer israelischen Wurzeln, da läuft schon wieder alles aus dem Ruder.
Seit ein paar Monaten lebt sie nun bei ...

Endlich hat Amy ihr fehlendes Puzzlestück gefunden, den jüdischen Glauben und die Akzeptanz ihrer israelischen Wurzeln, da läuft schon wieder alles aus dem Ruder.
Seit ein paar Monaten lebt sie nun bei ihrem Vater Ron in Chicago, als sie erfährt, dass ihre Mutter wieder schwanger ist. Dann zieht auch noch der nervige Nathan, ein Neffe ihrer Nachbarn, nebenan ein und zu allem Überfluss ist ihr Nicht-Freund Avi in der Israelischen Armee und schafft es nur selten, sich bei ihr zu melden. Einzig ihr Hund "Köter" leistet ihr in dieser schweren Zeit Gesellschaft.

Mit Ron kommt Amy immer besser zurecht, wenn er auch häufig den überforderten Vater mimt. Amy hat das Gefühl, Ron wäre einsam und beschließt deshalb, ihn bei einer jüdischen Online-Single-Börse anzumelden. Natürlich ohne das Wissen ihres Vaters.
Nathan treibt Amy regelmäßig in den Wahnsinn. Er nennt sie Barbie und behauptet, Amy bestünde nur aus Plastik. Seit ihrem ersten Zusammentreffen können die beiden sich nicht leiden. Ärger ist bei ihnen schon vorprogrammiert. Und dann hat Amys beste Freundin Jessica auch noch Liebeskummer und benötigt dringend ihre Hilfe. Als letztendlich alle Emotionen hochkochen, steht plötzlich Avi vor der Tür.

Ein weiterer Jugendroman aus der Feder der amerikanischen Schriftstellerin Simone Elkeles, die sich bereits mit Büchern wie "Leaving Paradise", "Back to Paradise" oder "Du oder das ganze Leben" einen Namen gemacht hat. Mit diesem Teil "Zwischen uns die halbe Welt" ist ihr erneut ein lesenswerter Roman zur Jugendbuchreihe um die junge Hauptprotagonistin Amy gelungen. In Deutschland sind alle ihre Bücher beim cbt-Verlag erschienen.

Der zweite Teil aus der Reihe "Urlaubsflirt" schließt fast nahtlos an den ersten Roman an. Dennoch ist es auch für Nichtkenner von "Nur ein kleiner Urlaubsflirt" kein Problem, in die Geschichte hinein zu finden. Immer wieder werden die früheren Ereignisse beschrieben und so für den neuen Leser nachvollziehbar in die Handlung integriert.
Ging es im ersten Teil noch hauptsächlich um Amys Hass ihrem Vater und Israel gegenüber, so verlagert sich hier die Erzählung auf ihr Leben in Chicago und die Probleme mit ihren Freunden sowie die Schwangerschaft ihrer Mutter, mit der sie nicht so leicht zurechtkommt. Natürlich ist auch wieder eine kleine Liebesgeschichte dabei, aber diese wirkt eher etwas nebensächlich.
Amy hat sich weiterentwickelt. Ihr Charakter ist jetzt etwas selbstsicherer geworden, obwohl sie noch immer ein Desaster auf zwei Beinen ist - bei ihr geht einfach alles schief. Aber das nimmt sie mit einer großen Prise Humor und einer Menge Selbstironie in Kauf. Aus ihrer Sicht schildert sie die Vorgänge, die sie manchmal in ein wahres Gefühlschaos katapultieren. Ihr Leben ist ein Wechselbad der Gefühle. Dem Leser gegenüber erscheint sie aber liebevoll und wirkt realistisch und lebendig.

Fazit: Auch wenn Amys Handlungen nicht immer ganz nachvollziehbar sind, so bietet dieses Buch dennoch amüsante Unterhaltung. Es liest sich leicht und flüssig und beschert ein paar schöne Lesestunden. Leider fehlen in diesem Teil die tiefen Gefühle und Emotionen, die den Leser vollkommen in ihren Bann schlagen. Dennoch ist es ein solider und positiver Jugendroman, der Freude bereitet und Lust auf mehr macht.