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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 12.12.2021

Jeder hat Narben. Manche sind nur besser zu sehen.

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Die sechzehnjährige Ava verlor nicht nur ihr Zuhause und ihre Familie bei einem schlimmen Feuer, sondern erlitt selber schlimmste Verbrennungen am gesamten Körper. Neunzehn Operationen später soll sie ...

Die sechzehnjährige Ava verlor nicht nur ihr Zuhause und ihre Familie bei einem schlimmen Feuer, sondern erlitt selber schlimmste Verbrennungen am gesamten Körper. Neunzehn Operationen später soll sie wieder zu Schule gehen - und wird dort von Allen nur angestarrt. Schließlich lernt sie allerdings Piper und Asad kennen und beginnt durch sie, wieder dankbar dafür zu sein, am Leben zu sein.

Das Buch hat mich absolut in seinen Bann gezogen, war erschütternd und mitreißend. Ich hatte mehrmals Tränen in den Augen, weil ich entweder so gerührt oder traurig war. Es gab aber auch viele lustige Stellen, sodass die Stimmung nicht allzeit gedrückt war.

Obwohl die Protagonistin erst 16 war, hat mich das nicht gestört, da das nicht der Kern der Story war. Es kann sogar von Erwachsenen gelesen werden, auch wenn die Charaktere natürlich einige kindliche Züge hatten. Aber die Geschichte ist so universell wie die Reaktionen auf ihr Aussehen, die Ava jeden Tag ertragen muss. Dabei war es nicht zu überzogen, da es subjektiv aus Avas Sicht erzählt wurde.
Der jugendliche Schreibstil hat super zu den Charakteren gepasst und ich konnte ihn gut „runterlesen“. Vor allem die Einträge aus ihrem Therapie-Notizbuch waren episch und poetisch.

Außerdem haben mir die Charaktere gefallen: Avas Sarkasmus, Pipers Verrücktheit und Asads Einzigartigkeit. Bei all ihrer Stärke konnte man aber gut hinter ihre Fassade gucken, das hat mir besonders gefallen. Der Roman zeigt, dass jeder seinen eigenen Kampf kämpft, man aber Freunde und Familie braucht, um ihn zu bestehen.

Auch wenn es relativ dick war, war es zu keiner Zeit langweilig, sondern eher sehr vielfältig.
Titel und Cover finde ich übrigens, nachdem ich den Inhalt kenne, noch besser.


Fazit: Ein einschlägiger, berührender und kurzweiliger Roman, der die Geschichte von direkt mehreren Brandüberlebenden unbeschönigt und offen aufzeigt, aber zusätzlich auch viele unterhaltsame Aspekte eines einfachen Highschool Romans beinhaltet.

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Veröffentlicht am 22.10.2021

Der Blick hinter die Adipositaspandemie

Die bittere Wahrheit über Zucker
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Der US-amerikanische Arzt und Wissenschaftler Dr. Robert H. Lustig geht in seinem Fachbuch „Die bittere Wahrheit über Zucker“ detailliert auf die Auswirkungen von Zucker auf die menschliche Gesundheit ...

Der US-amerikanische Arzt und Wissenschaftler Dr. Robert H. Lustig geht in seinem Fachbuch „Die bittere Wahrheit über Zucker“ detailliert auf die Auswirkungen von Zucker auf die menschliche Gesundheit und Psyche, aber auch auf das Gesundheitssystem und alle anderen Lebensbereiche ein. Dabei geht es viel um ernährungsbasierte Vorgänge im Körper und Krankheiten, die in Folge von Überernährung entstehen.


Nach einer kurzen Einleitung, die einen strukturierten Überblick über den Inhalt des Buches gibt und einem den Autor näher bringt, beleuchtet der Doktor auf interessante Weise den Zuckerkonsum der ganzen Welt auf verschiedenen Ebenen. Dabei geht er auf die verschiedenen Bestandteile von Nahrung, Hormone und unser „giftiges Umfeld“ ein. Zusätzlich erfährt man ganz
nebenbei, was eine gesunde Ernährung ausmacht.
Der letzte Teil beschäftigt sich damit, wie man das Zuckerproblem der Gesellschaft lösen kann. Hier wird hauptsächlich das amerikanische Gesundheitswesen inklusive der Regierung erwähnt. Ich konnte somit eher wenig Relevanz für mich erkennen und habe einige Passagen nur noch überflogen. Was ich aber hervorheben möchte ist, dass ansonsten auch immer Zahlen und Fakten aus Deutschland oder Europa genannt wurden, was mir sehr gut gefallen hat.


Jedes Kapitel startet mit einem Zitat oder einer kurzen Patientengeschichte aus der Adipositassprechstunde des Arztes, sodass man sich die Informationen anhand konkreter Beispiele merken und veranschaulichen konnte.
Auffallend war die Begeisterung und Leidenschaft, mit der der Autor über die Themen schreibt und so hat es mir auch nochmal mehr Spaß gemacht, das Buch zu lesen.

Es war absolut spannend geschrieben und der Autor hatte einen mitreißenden und sympathischen Schreibstil. Trotz der manchmal komplizierten Inhalte, kam es locker und unterhaltsam rüber. Die Informationen waren verständlich erklärt, wenn nötig hilfreich vereinfacht und Fremdwörter in einem Glossar gesammelt.
Als Einsteigerlektüre würde ich es jedoch nicht empfehlen, da man sich mit Vorwissen einfach noch besser auf das tiefergehende Wissen konzentrieren kann.

Diese Lektüre spricht ansonsten wirklich alle Menschen an. Natürlich kann es als Prävention vor Adipositas gesehen werden, aber primär will es informieren und ein gesteigertes Bewusstsein vor den Gefahren von Zucker schaffen.

Man sollte nicht erwarten, dass man das ganze Buch innerhalb einer Woche inhalieren kann, aber dafür geht man aus diesem empfehlenswerten Leseerlebnis mit einem sensibilisierten und um viel wichtiges Wissen erweiterten Blick auf die Lebensmittelindustrie und Adipositas hervor.


Fazit: Weil es so informativ, nachhaltig lehrreich, spannend und relevant ist, kann ich trotz eines uninteressanteren Schlussteils gar nicht anders, als 5 Sterne zu vergeben.

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Veröffentlicht am 09.10.2021

In diesem Roman steckt unglaublich viel drin!

Madame Exupéry und die Sterne des Himmels
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Der historische Roman „Madame Exupéry und die Sterne des Himmels“ von Sophie Villard erzählt die bewegende und dramatische Geschichte von Consuelo. Sie ist die starke Frau an der Seite des Franzosen Antoine ...

Der historische Roman „Madame Exupéry und die Sterne des Himmels“ von Sophie Villard erzählt die bewegende und dramatische Geschichte von Consuelo. Sie ist die starke Frau an der Seite des Franzosen Antoine Exupéry, den wir als Autor von „Der kleine Prinz“ kennen.

Die erzählte Zeit umfasst die Jahre 1930 bis 1944, beginnend mit dem Kennenlernen von Consuelo und Tonio bis in den 2. Weltkrieg hinein.
Die Reise der Beiden führt sie über verschiedene Kontinente, die von der Autorin auch immer schön beschrieben sind.
Ihre Beziehung ist oft alles andere als harmonisch, aber auf jeden Fall sehr abwechslungsreich. Genauso abwechslungsreich war auch dieser Roman. Trotz der Länge der Lektüre, wurde es nie langweilig und mir hat auch die Auswahl der Details und Personen sehr gut gefallen.
Alles in allem hätte es dann aber doch etwas kürzer sein können, da ich momentan nicht so viel zum Lesen komme und somit ziemlich lange gebraucht habe.
Trotzdem kam ich immer wieder schnell rein ins die Geschichte, denn der bildhafte sowie angenehme Schreibstil mit akkurater Wortwahl konnte mich direkt abholen und mitnehmen. Ich finde außerdem, dass der Flair der damaligen Zeit und der französischen Oberschicht sehr gut rüber gebracht wurde.
Spannung hat die Autorin nicht nur durch offensichtliche Andeutungen aufgebaut, sondern auch durch kurze Einschübe aus der Zukunft, sodass ich immer weiter lesen wollte.

Obwohl die Geschehnisse aus Consuelos Perspektive erzählt sind, hat man auch von Tonio viel mitbekommen, sodass ich quasi von gleich zwei außergewöhnliche Persönlichkeiten gleichzeitig lesen konnte. Dabei schreibt Sophie Villard beeindruckenderweise ohne Wertung aber trotzdem nicht emotionslos - im Gegenteil! Beim Finale des Buches konnte ich meine Tränen nicht mehr zurückhalten.
Das Nachwort mit einem Personenverzeichnis hat das Buch schön abgerundet und mir nochmal besonders gefallen.

Ich habe nicht nur wegen der schönen eingestreuten Zitate mega Lust bekommen, den „Kleinen Prinzen“ erneut zu lesen, sondern auch weil ich ihn nun mit ganz anderen Augen sehen werde. So viel vorweg: Mit dem Hintergrundwissen zu Autor und Entstehung finde ich die Geschichte nur noch besser!

Fazit: In diesem Roman steckt unglaublich viel drin, die Charaktere, die historische Zeit und das Umfeld, der Schreibstil und all die Lebensweisheiten machen ihn zu einem sehr besonderem und empfehlenswerten Buch!

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Veröffentlicht am 11.08.2021

Schicksal, Schach und Spannung

Night of Crowns, Band 1: Spiel um dein Schicksal (TikTok-Trend Dark Academia: epische Romantasy von SPIEGEL-Bestsellerautorin Stella Tack)
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Mit „Night of Crowns - Spiel um dein Schicksal“ beginnt der Romantasy Zweiteiler von Stella Tack, die wir sonst aus dem NA-Genre kennen.
Die Hauptperson Alice muss über die Sommerferien auf die Privatschule ...

Mit „Night of Crowns - Spiel um dein Schicksal“ beginnt der Romantasy Zweiteiler von Stella Tack, die wir sonst aus dem NA-Genre kennen.
Die Hauptperson Alice muss über die Sommerferien auf die Privatschule Chesterfield, um das vergangene Schuljahr doch noch zu bestehen. Schnell merkt sie, dass dort etwas nicht stimmt und komische Dinge vor sich gehen. Und noch schneller ist sie mittendrin in einem grausamen Schachspiel zwischen Chesterfield und St. Burrington, den zwei verfluchten Privatschule mitten im Wald…

Wow, dieses von Spannung geprägte Buch war absolut fesselnd und mitreißend.
Durch viele Überraschungen und spannende Wendungen wurde es nie langweilig und die Geschichte war ständig in meinem Kopf, wenn ich nicht gelesen habe. Auch der flüssige und humorvolle Schreibstil hat mich nur so durch das Buch fliegen lassen, sodass ich es innerhalb eines Tages beendet habe.
Alice fand ich von Anfang an sympathisch und ich bewundere ihren Mut und ihre Loyalität. Zusätzlich war ihre manchmal unüberlegte und kratzbürstige Art sehr unterhaltsam.
Ich mochte außerdem die vielen detailreichen Nebencharaktere und fand trotzdem nicht, dass es zu viele Personen gewesen wären, sondern konnte gut den Überblick behalten. Sowohl das Handeln aller Charaktere war verständlich, als auch die Spielregeln, auch wenn es doch ganz anders als normales Schach war.
Vieles war einfach schlau gedacht von der Autorin und ich finde es bemerkenswert, dass sie die Geschichte noch zu so einen logischen Ende gebracht hat, da SO viel passiert ist.

Den Cliffhanger am Ende fand ich entgegen einiger Vorwarnungen nicht ganz so fies, aber es war schon hilfreich, dass ich Band 2 direkt zuhause hatte :)


Mein Fazit: Eine außergewöhnliche Idee, die toll und spannend umgesetzt wurde, wobei mir besonders die Charaktere gefallen haben. Ein Muss für alle Romantasyfans, aber auch für alle anderen ein absoluter Buchtipp!

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Veröffentlicht am 28.06.2021

Fette Leseempfehlung!

Fett – Das geheime Organ
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Durch das populärwissenschaftliche Fachbuch „Fett - das geheime Organ“ von den beiden niederländischen Medizinerinnen Mariëtte Boom und Liesbeth van Rossum habe ich Vieles verstanden und gelernt. Alles ...

Durch das populärwissenschaftliche Fachbuch „Fett - das geheime Organ“ von den beiden niederländischen Medizinerinnen Mariëtte Boom und Liesbeth van Rossum habe ich Vieles verstanden und gelernt. Alles hat sich rund um das Thema Fett und Adipositas gedreht.


Ich will nicht zu dick auftragen, aber dieses Buch ist phänomenal!
Angefangen bei dem fesselnden Schreibstil, der dazu geführt hat, dass ich immer weiterlesen wollte, obwohl es ein Fachbuch ist. Es war sehr kurzweilig und ich hatte so viele „Aha-Momente“, z.B. als ich gecheckt habe, warum es den Jo-Jo-Effekt bei Diäten gibt.

Dieses Fachbuch spricht aber keinesfalls fertige Mediziner an, sondern eher Leser ohne Vorwissen und ist auf jeden Fall auch für Menschen mit einem BMI im Normalbereich spannend und relevant. Es werden nämlich viele basic Informationen gegeben, aber oft haben die Autorinnen zusätzlich zu dem leicht verständlichen Grundgerüst noch tiefergehende Details geliefert, die man aber auch einfach überlesen konnte. Dadurch, dass ich nicht zu viel Input bekommen habe, konnte ich mir die neuen Sachen besonders gut merken.
Möglicherweise unbekannte medizinische Begriffe waren kurz erklärt, sogar die ganz einfachen und am Ende gab es noch ein Glossar.

Die Fettexpertinnen haben außerdem Vorurteile gegen Dicke aus dem Weg geräumt und sehr respektvoll einige Fallbeispiele erzählt. Diese Geschichten zwischendurch waren echt ansprechend und auch einer der Gründe, warum ich mir das Buch gekauft habe.
Zusätzliche Infokästen - die übrigens echt hilfreich und strukturiert waren - waren hier mal zur Abwechslung passend in den Text eingebaut, was sehr angenehm war.

Ab Seite 134 von fast 300 habe ich fidgeting betrieben und somit während des Lesens zusätzliche Kalorien verbrannt, was ein weiterer positiver Nebeneffekt des Buches ist haha.

Die letzten zwei Kapitel waren nicht mehr so stark, wie der Rest des Buchs und ich habe nicht mehr so viel mitgenommen. Trotzdem trübt das meinen begeisterten Blick auf das Buch nicht und alles was ich noch sagen kann ist: Fette Leseempfehlung!

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