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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 02.10.2017

Vergebung

Herzenswende
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Jeanne Bishop erzählt in ihrem Buch „Herzenswende“ über den Mord an ihrer Schwester und deren Mann. Und sie erzählt, wie sie es schaffte, nicht in ewigem Zorn an den Mörder zu denken, sondern zu vergeben.

Das ...

Jeanne Bishop erzählt in ihrem Buch „Herzenswende“ über den Mord an ihrer Schwester und deren Mann. Und sie erzählt, wie sie es schaffte, nicht in ewigem Zorn an den Mörder zu denken, sondern zu vergeben.

Das Buch ist aufwühlend, weil der Mord an sich so sinnlos und der Mörder nach seiner Verhaftung so herzlos erscheint. Sein Verhalten machte es mir selbst sehr schwer, an diese Vergebung zu glauben. Da ich selbst eher nachtragend bin (und das schon in kleinen Dingen), konnte ich mir nicht vorstellen, in einer ähnlichen Situation wie Jeanne zu reagieren.

Jeannes Geschichte ist aufwühlend und interessant. Es gibt Einblicke in das amerikanische Justizsystem und war so auch lehrreich. Ich bewundere Jeanne dafür, dass sie dem Mörder ihrer Schwester gegenüber so handeln konnte, erkenne ich, dass dafür ein besonders tiefer Glaube nötig ist.

Eine starke Frau mit einer aufwühlenden Geschichte.

Veröffentlicht am 28.09.2017

Heutzutage noch mal Jugendlicher sein? Niemals!

Der gefährlichste Ort der Welt
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Mill Valley in der Nähe von San Francisco ist eine Kleinstadt, in der hauptsächlich privilegierte Eltern ihre Kinder großziehen. Als der unbeliebte Außenseiter Tristan Bloch der beliebten Callie einen ...

Mill Valley in der Nähe von San Francisco ist eine Kleinstadt, in der hauptsächlich privilegierte Eltern ihre Kinder großziehen. Als der unbeliebte Außenseiter Tristan Bloch der beliebten Callie einen Liebesbrief schreibt und diese ihn über Facebook verbreitet, beginnt eine Hetzkampagne, an deren Ende Tristan sich das Leben nimmt. Das Buch zeigt auf, wie es mit den anderen Schülern weitergeht und welchen Weg ihr Leben nimmt.

Angefangen mit Callie, die als einzige Mitschülerin ihr Leben nach Tristans Tod ändert – ob zum Guten sei dahingestellt -, werden die Mitschüler, die an dem Mobbing beteiligt waren, in den folgenden Kapiteln näher vorgestellt und offenbaren alle ein Geheimnis, das dann mit dem im nächsten Kapitel folgenden Schüler verwoben ist. Der Leser erfährt von Affären mit Lehrern, gekauften Prüfungsergebnissen, Drogen- und Alkoholmissbrauch und einigem mehr. Der Druck, der durch die sozialen Medien auf den Schülern lastet, wird ebenso beleuchtet wie die Hingabe zu falschen Freunden, die halt im echten Leben nicht für einen da sind.

Ich habe das Buch in einem Rutsch gelesen, weil durch den Kapitelaufbau meine Neugier auf den nächsten Schüler und das nächste Ereignis geweckt wurde. Das Buch gibt Einblick in das Leben von Jugendlichen, die alles haben und am Ende doch allein sind.

Veröffentlicht am 27.09.2017

Schein und Sein in "The Palms"

Unter Wasser hört dich niemand schreien
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Phil McGinnis zieht mit seiner Frau Liz und ihrer Tochter Danielle nach „The Palms“, einem luxuriösen Villenviertel, in dem er sich als „besserer“ Hausmeister all die großen und kleinen Sorgen der reichen ...

Phil McGinnis zieht mit seiner Frau Liz und ihrer Tochter Danielle nach „The Palms“, einem luxuriösen Villenviertel, in dem er sich als „besserer“ Hausmeister all die großen und kleinen Sorgen der reichen Bewohner kümmert. Als Danielle sich mit der Nachbarstochter Kelsey anfreundet, scheint noch alles in Ordnung … bis Kelsey leblos im Pool der McGinnis treibt und der Leser einen Blick hinter die Fassade der Glitzerwelt von „The Palms“ werfen kann.

Das Buch beginnt mit dem Auffinden Kelseys im Pool der McGinnis. In den folgenden Kapiteln wechselt die Perspektive immer zwischen den Geschehnissen vor dem Vorfall und dem Tag des Vorfalls hin und her, wo die Ereignisse einmal aus Liz‘ und einmal aus Phils Sicht geschildert werden. So erfährt der Leser nach und nach wie es dazu kam, dass Kelsey leblos im Pool landete. Das Leben der reichen Bewohner mit ihren kaum nennenswerten Problemen wird beleuchtet, ebenso wie das Leben der McGinnis, die so offensichtlich nicht dazu gehören.

Das Buch ist spannend erzählt, weil man als Leser unbedingt erfahren möchte, was an diesem 19. Juni wirklich passiert ist. Hier und da eingestreute kleine Details geben einen Einblick in die Ereignisse vor besagtem Tag und zeigen auf, wie es dazu kommen konnte. Vorwürfe werden erhoben, die schon im nächsten Kapitel wieder entkräftet werden, so dass man nie wirklich sicher sein kann, was wahr ist und was falsch.

Paula Treick DeBoard versteht es, den Leser hinzuhalten und immer wieder kleine Details zu streuen, die die Geschichte in einem neuen Licht zeigen. Insgesamt ist „Unter Wasser hört dich niemand schreien“ ein spannendes Buch mit vielen immer neuen Details, das mich sehr gut unterhalten hat.

Veröffentlicht am 24.09.2017

In der Welt der Ginny Moon

Ginny Moon hat einen Plan
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Ginny Moon ist 14 und autistisch. Nachdem sie 5 Jahre zuvor ihrer leiblichen Mutter Gloria weggenommen wurde, die sie vernachlässigte, wurde Ginny von Maura und Brian adoptiert. Als Maura schwanger wird, ...

Ginny Moon ist 14 und autistisch. Nachdem sie 5 Jahre zuvor ihrer leiblichen Mutter Gloria weggenommen wurde, die sie vernachlässigte, wurde Ginny von Maura und Brian adoptiert. Als Maura schwanger wird, löst das etwas in Ginny aus. Sie will unbedingt zurück zu Gloria und ihrer „Babypuppe“, die sie damals dort zurücklassen musste. Was steckt hinter diesem Verhalten?

Ginnys Krankheit und das damit einhergehende Verhalten wird von dem Autor sehr gut beschrieben. Als Leser versteht man sofort, wie aufreibend es ist, mit Ginnys Eigenheiten umzugehen. Obwohl man ahnt, dass Ginnys Kontaktaufnahme mit ihrer leiblichen Mutter Gloria nur im Chaos enden kann, möchte man, dass sie ihre „Babypuppe“ zurückbekommt. Und Ginny ist schlau und macht einige Versuche, um ihren Plan in die Tat umzusetzen.

Ein bisschen hat es mich genervt, dass Ginnys Adoptiveltern und auch die Sozialarbeiterin, mit der Ginny sich regelmäßig trifft, so lange gebrauch haben, um endlich zu kapieren, was Ginny so sehr zu Gloria treibt. Aber insgesamt hat mit Ginny mit ihrer Art verzaubert und überzeugt.

Ein tolles Buch über Familie, wie auch immer sie sich zusammensetzt, mit einer Protagonistin, die dem Leser ihre eigene Welt näherbringt.

Veröffentlicht am 22.09.2017

Sehr lustig und anders

Um die Ecke geküsst
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Als ihre Nachbarin in ihrer Wohnung überfallen wird und ins Krankenhaus muss, kümmert sich die Journalistin Mel um deren Tiere. Sie nimmt außerdem Kontakt zu deren Neffen Max auf, damit der sich der Tiere ...

Als ihre Nachbarin in ihrer Wohnung überfallen wird und ins Krankenhaus muss, kümmert sich die Journalistin Mel um deren Tiere. Sie nimmt außerdem Kontakt zu deren Neffen Max auf, damit der sich der Tiere annimmt. Da Max aber gerade in Urlaub mit dem Bademodenmodel Vivica ist, beauftragt er seinen Kumpel John mit der lästigen Pflicht, bittet ihn allerdings, sich als Max auszugeben, damit jeder denkt, er würde sich um seine reiche Tante sorgen. Als sich John in Mel verliebt ist das Chaos perfekt, denn Mel würde stinksauer sein, sollte sie die Wahrheit herausfinden.

Das ist mal ein komplett anderer Roman, denn die Geschichte wird komplett über Mails erzählt, die sich die Mitwirkenden schreiben. Und diese Mails sind so lustig, dass die 500 Seiten des Romans nur so dahinfliegen. Ich musste mehr als einmal laut lachen, wenn Mels Eltern ihr aus dem ländlichen Illinois schrieben („In NY muss man aufpassen, dass man nicht in Löcher in der Straße fällt, die sich plötzlich auftun. Also schau immer auf den Boden.“), ihre Arbeitskollegin und Freundin Nad wieder mal über ihre Abnehmversuche weinte, weil sie sonst nicht in das Familien-Brautkleid passen wird, usw. usw. Obwohl man nichts um diese Mails herum erfährt, hat man die Geschichte immer im Detail vor Augen, denn Meg Cabot versteht es, in den Mails von den verschiedenen Beteiligten alles zu erzählen.

Das Buch hat mir wahnsinnig viel Spaß gemacht, auch wenn ich mich am Anfang etwas einlesen musste. Mel und John sind total süße Charaktere, denen man ihr Glück gönnt, die Fiesen kriegen ihr Fett weg und über so manche Dummheit konnte ich herzhaft lachen. Ein wirklicher Lesespaß!