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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 07.09.2018

Eine Familiengeschichte

Als die Tage nach Zimt schmeckten
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Noor und ihr Bruder werden von ihrem Vater zum Studium in die USA geschickt, da dieser für seine Kinder im Iran keine Zukunft sieht. Noor lebt sich nach anfänglichen Problemen ein, heiratet und bekommt ...

Noor und ihr Bruder werden von ihrem Vater zum Studium in die USA geschickt, da dieser für seine Kinder im Iran keine Zukunft sieht. Noor lebt sich nach anfänglichen Problemen ein, heiratet und bekommt eine Tochter. Von ihrem Mann betrogen, beschließt sie, zusammen mit ihrer Teenagertochter Lily zu einem Besuch nach Teheran zurückzukehren.

Die Grundidee des Romans finde ich nach wie vor toll. Dieses Aufeinandertreffen zweier Kulturen. Noor, die mittlerweile in den USA angekommen ist, ihre Tochter Lily, die noch nie im Iran war, und Zod, der nach wie vor sein Leben in Teheran führt. Zuerst gefiel mir das Buch auch sehr gut und ich war gespannt, wie die Familienzusammenführung gelingen würde. Leider fand ich den Mittelteil des Buches sehr lang und zu ausführlich. Ich musste mich wirklich zwingen, die Geschichte weiterzulesen, wozu ich – für meine Verhältnisse – sehr lange gebraucht habe. Zum Schluss hin wird das Buch dann zwar wieder interessanter, aber auch das reißt es für mich nicht raus.

Dabei ist die Familiengeschichte durchaus interessant und gibt sehr viel her, auch Noor und Lily und vor allem Zod sind mir als Charaktere sehr sympathisch. Noors Erinnerungen an ihre Kindheit und viele schöne und nicht so schöne Ereignisse fand ich auch sehr gelungen, doch dann schwelgt die Autorin seitenweise in den Gerüchen der Stadt, den Gewürzen, Gerichten usw. Zunächst fand ich auch das interessant, aber auf Dauer hat es mich nur noch gelangweilt.

Insgesamt kein Buch, das ich weiterempfehlen würde. Nett, aber nicht mehr.

Veröffentlicht am 06.09.2018

Die Liebenden von Anchor Island

Zuhause auf Anchor Island
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Nachdem ihr beiden Freundinnen Beth und Sid ihre große Liebe auf Anchor Island gefunden haben, steht für Willow der große Job als Hochzeitsplanerin für Beth und ihren Verlobten Joe an. Hierbei muss sie ...

Nachdem ihr beiden Freundinnen Beth und Sid ihre große Liebe auf Anchor Island gefunden haben, steht für Willow der große Job als Hochzeitsplanerin für Beth und ihren Verlobten Joe an. Hierbei muss sie eng mit Sids Bruder Randy zusammenarbeiten, der als Joes Freund die Seite des Bräutigams vertritt. Ausgerechnet Randy, vor dem Will immer ein bisschen Angst hat, denn er ähnelt dem Mann, vor dem sie seit Jahren auf der Flucht ist. Doch schon bald erkennt sie, dass der sanfte Riese ihr niemals wehtun würde. Im Gegenteil, gerne würde er mit Will glücklich werden, doch die will sich nicht auf etwas Festes einlassen, sondern immer bereit sein, die Flucht wieder antreten zu können. Gibt es die Chance auf ein Happy End?

Schon die ersten beiden Teile der Anchor-Island-Reihe von Terri Osburn habe ich gerne gelesen und war ganz gespannt auf diesen Teil über die „Vagabundin“ Willow und Randy, schienen die beiden doch keine Chance zu haben. Ihre langsame Annäherung hat mir dann aber sehr gut gefallen, denn Will musste erst mal ihre Ängste ihm gegenüber ablegen. Randy zeigt ihr aber von Anfang an überdeutlich, dass er ihr nie etwas antun würde. Als Reporter auf der Insel auftauchen, die durch einen Artikel den Tourismus auf Anchor Island ankurbeln sollen, sieht sich Will einer neuen Gefahr ausgesetzt, denn die Reporterin scheint sie zu erkennen. Kann Will mit Randy glücklich werden?

Das Buch hat mir gut gefallen und ich bin schon gespannt auf den nächsten Teil der Reihe.

Veröffentlicht am 05.09.2018

Der Fremde in deinem Haus

Das andere Haus
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Als Caroline und ihr Mann das Angebot bekommen, für eine Woche ihre Wohnungen zu tauschen, nehmen sie das Angebot gerne an. Doch schon bei ihrer Ankunft stellen sie fest, dass etwas seltsam ist. Das Haus ...

Als Caroline und ihr Mann das Angebot bekommen, für eine Woche ihre Wohnungen zu tauschen, nehmen sie das Angebot gerne an. Doch schon bei ihrer Ankunft stellen sie fest, dass etwas seltsam ist. Das Haus wirkt seltsam unbewohnt. Nach und nach stößt Caroline auf Gegenstände, die sie an eine andere Zeit in ihrem Leben erinnern. Zufall? Oder steckt mehr hinter dem Tausch als ihr lieb sein kann?

Die Geschichte bietet erst mal sehr viel Raum für Spekulationen. Das unbewohnt wirkende Haus, in das Caroline und Francis einziehen, die Nachbarin Amber, die sich in ihr Leben drängt, seltsame Nachrichten, die auf Carolines Handy auftauchen. Nach und nach erfährt der Leser in Rückblenden, wie Carolines und Francis‘ Leben noch vor ein paar Jahren ausgesehen hat. Ich ahnte schnell, wie die Zusammenhänge sein könnten, war aber auf den letzten Schritt noch nicht vorbereitet. Leider ist das Buch bis zu diesem Punkt und leider auch noch darüber hinaus nicht wirklich spannend. Seitenweise liest man sich durch Erzählungen von Carolines Alltag mit ihrem Mann und ihrem Sohn, heimliche Treffen mit ihrem Liebhaber. Zwischendurch gibt es kurze Einblicke in die Dinge, die der Fremde in ihrer Wohnung tut, aber auch hier war ich ziemlich schnell sicher, dass es nicht so ist, wie es scheint. Zudem war mir Caroline unsympathisch. Sie kreiste ständig nur um sich und trauerte einem anderen Leben hinterher, das nichts mit ihrem Mann und ihrem Sohn zu tun hatte. Das Ende hielt dann noch mal eine kleine Überraschung bereit, war aber auch wieder relativ unbefriedigend, weil es für mich nicht dem erwarteten Ende ähnelte … aber leider auch nicht positiv überraschte.

Das Buch hielt für mich nicht, was es versprach. Die Geschichte ist zwar gut zu lesen und recht unterhaltend, aber von einem Psychothriller sehr weit entfernt.

Veröffentlicht am 04.09.2018

Familie

Die Glücksreisenden
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Im Haus Tide der Familie Boysen ist ein großes Fest geplant. Oma Inge wird 80, ihre Enkelin 18. Über der Nordseeinsel hat sich Komet „Fortune“ angekündigt. Die einen erwarten viele Freuden, die anderen ...

Im Haus Tide der Familie Boysen ist ein großes Fest geplant. Oma Inge wird 80, ihre Enkelin 18. Über der Nordseeinsel hat sich Komet „Fortune“ angekündigt. Die einen erwarten viele Freuden, die anderen sehen den Weltuntergang nahen. Doch Inge stellt den Champagner kalt und lädt zur großen Feier. Und neben der Familie treffen einige geladene und ungeladene Gäste im Haus hinter dem Deich ein. Werden sich für alle Familienmitglieder Wünsche erfüllen?

Familie Boysen und allen voran Oma Inge habe ich gerne durch das Buch begleitet. Die Planungen für die große Feier gefielen mir. Da das Buch der zweite Teil um die Familie ist und ich den ersten Teil nicht kannte, wurden allerdings alle Familienmitglieder ausführlich und mit all ihren Problemen vorgestellt. Das fand ich teilweise etwas langatmig, auch wenn ich es spannend fand, ob alle ihr privates Glück finden werden. Die Fragen, die sich dabei stellen sind: Können Menschen ihr Glück selbst bestimmen oder fällt es ihnen zu wie die Sterne vom Himmel in diesem Kometensommer.

Die Familie ist liebenswert und die einzelnen Familienmitglieder sind mir schnell ans Herz gewachsen, auch wenn ich nicht alle Entscheidungen nachvollziehen konnte. Aber alleine wegen Oma Inge hat sich das Buch für mich gelohnt, da ich die alte Dame wirklich sympathisch und klug finde.

Insgesamt ein schönes Buch, wenn auch teilweise etwas langatmig. Vielleicht ist es leichter zu lesen, wenn man den ersten Teil über die Familie Boysen kennt. Trotzdem gut unterhaltend und nett.

Veröffentlicht am 04.09.2018

Briefe an eine Tote

Die Liebesbriefe von Montmartre
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Nach dem Tod seiner Frau fällt Julien in ein tiefes Loch. Die Bitte seiner Frau, ihr nach ihrem Tod 33 Briefe zu schreiben, scheint ihm zuerst unerfüllbar, doch nach und nach beginnt er, Héléne aus seinem ...

Nach dem Tod seiner Frau fällt Julien in ein tiefes Loch. Die Bitte seiner Frau, ihr nach ihrem Tod 33 Briefe zu schreiben, scheint ihm zuerst unerfüllbar, doch nach und nach beginnt er, Héléne aus seinem Leben mit ihrem gemeinsamen Sohn zu erzählen. Die Briefe versteckt er an ihrem Grab. Und plötzlich fällt es Julien leichter, wieder am Leben mit seinen Freunden teilzunehmen und seine Trauer zu überwinden. Wird er auch eine neue Liebe finden?

Das Buch ist wunderschön geschrieben und lässt einen Juliens tiefe Trauer von der ersten Seite an mitspüren. Seine Freunde und seine Familie, die alles tun, um ihn wieder ins Leben zurückzuholen, habe ich sehr gerne begleitet, genau wie Julien selbst und seinen kleinen Sohn. Die Briefe, die Julien an seine Frau schreibt, sind zunächst traurig, zeigen aber mehr und mehr, wie Julien es schafft, aus seiner Trauer herauszukommen. Gleichzeitig muss er in seinem Leben einige Dinge klären, um endlich wieder ins Leben zurückzufinden.

Die Charaktere im Buch sind liebenswert und der eine oder andere brachte mich immer zum Schmunzeln. Julien war in seiner tiefen Trauer zunächst bemitleidenswert, schaffte es dann aber mehr und mehr, wieder am Leben seiner Freunde teilzunehmen. Diese Entwicklung hat mir sehr gut gefallen. Der Schreibstil ist sehr schön und die Geschichte liebenswert. Ich werde bestimmt noch das eine oder andere Buch von Nicolas Barreau lesen.

Wunderschöne Geschichte über Trauer und die Rückkehr ins normale Leben.