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Veröffentlicht am 23.10.2017

Mörderin oder Opfer

Die stille Kammer
1

Vor drei Jahren wurde Susan Webster angeklagt, ihren kleinen Sohn ermordet zu haben. Sie wurde verurteilt und eingesperrt. Wieder entlassen beginnt sie als Emma Cartwright ein neues Leben - bis sie einen ...

Vor drei Jahren wurde Susan Webster angeklagt, ihren kleinen Sohn ermordet zu haben. Sie wurde verurteilt und eingesperrt. Wieder entlassen beginnt sie als Emma Cartwright ein neues Leben - bis sie einen Brief mit einem Foto eines etwa dreijährigen Jungen erhält, auf dessen Rückseite steht: Dylan - Januar 2013. Ist es wirklich ein Foto ihres Sohnes - und wenn ja, bedeutet das, dass Dylan lebt?

Die Geschichte beginnt spannend und zieht den Leser in den Bann, weil man wissen will, was damals wirklich passiert ist. Durch Susans Erinnerungen scheint es immer unwahrscheinlicher, dass sie damals wirklich für den Tod ihres Sohnes verantwortlich war. Doch was ist dann wirklich passiert und wie konnte es vertuscht werden? In einem Nebenstrang wird in Rückblenden die Geschichte einiger junger Männer erzählt, die ein weiteres Verbrechen nach sich zieht. Doch wie hängen diese beiden Stränge zusammen? Das Miträtseln hat mir hier sehr viel Spaß gemacht.

Leider fand ich Susan in vielen Dingen viel zu naiv, gerade für jemanden, dem so Schlimmes widerfahren ist. Auch fand ich ihre eigenen Ermittlungen oft sehr unrealistisch, so dass das Buch ab der Hälfte für mich eher unglaubwürdig wurde. Auch die Auflösung fand ich eher nervig als sinnvoll. Das Buch ist gut geschrieben und die Geschichte lässt den Leser gespannt mitfiebern, gleitet für mich aber ab einem gewissen Punkt leider zu sehr ins Unglaubwürdige ab.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Spannung
  • Handlung
  • Erzählstil
  • Figuren
Veröffentlicht am 23.10.2017

Was ist die Wahrheit

Im Traum kannst du nicht lügen
0

Die 18jährige Maja ist angeklagt, zusammen mit ihrem Freund Sebastian an ihrer Schule bei einem Amoklauf Mitschüler und einen Lehrer ermordet zu haben. Da auch Sebastian bei der Schießerei starb, bleibt ...

Die 18jährige Maja ist angeklagt, zusammen mit ihrem Freund Sebastian an ihrer Schule bei einem Amoklauf Mitschüler und einen Lehrer ermordet zu haben. Da auch Sebastian bei der Schießerei starb, bleibt nur Maja, um dem Gericht zu erzählen, was an dem Tag geschah. Doch was ist die Wahrheit?

Die Geschichte wird nur aus der Sicht von Maja erzählt. Ihre Gedanken und Gefühle, ihre Beschreibung der Geschehnisse vor Gericht und im Arrest und ihre Erinnerungen an die Ereignisse vor dem Amoklauf sind alles, was der Leser erfährt. Maja, Tochter aus gutem Hause, kommt mit Sebastian zusammen, dem Sohn des reichsten Mannes des Landes … und alle bestärken sie, mit Sebastian zusammen zu bleiben, obwohl der Junge viele Probleme hat. Alles gipfelt in einer letzten Party am Vorabend des Anschlags, bei der es zum Eklat kommt. Doch wie tief ist Maja in das Geschehene verwickelt?

Maja polarisiert. Darf man sie mögen, auch wenn sie für ein solch schlimmes Verbrechen angeklagt ist? Ihre Gedanken sind oft bösartig und scheinbar mag sie niemanden. Kann man nach der Vorverurteilung durch Presse und Medien wirklich noch die Wahrheit erfahren? Auch der Leser bleibt im Dunklen bis zu Majas eigener Aussage.

Das Buch spielt auch mit der Rolle von Medien und Presse in solchen Fällen. Am Anfang sieht man als Leser nur das Mädchen, das ein unfassbares Verbrechen begangen hat. Erst nach und nach blickt man durch Majas Erinnerungen und Gedanken mehr und mehr hinter die Schlagzeilen und bildet sich ein eigenes Urteil.

„Im Traum kannst du nicht lügen“ ist ein tolles Buch, das durch den Schreibstil fasziniert. Majas Gedanken haben mich von der ersten Seite an fasziniert und ich las das Buch gespannt, weil auch ich die Wahrheit erfahren wollte. Mit Recht wurde das Buch der Gewinner des nordischen Krimipreises. Toll!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Spannung
  • Figuren
  • Erzählstil
  • Atmosphäre
Veröffentlicht am 21.10.2017

Schwestern

Nur einen Herzschlag entfernt
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Becca und Rachel sind Schwestern - genau genommen Stiefschwestern, wie Rachel immer betont, die sich nicht besonders nahe stehen. Bis Rachel einen Unfall hat und im Krankenhaus landet und niemand außer ...

Becca und Rachel sind Schwestern - genau genommen Stiefschwestern, wie Rachel immer betont, die sich nicht besonders nahe stehen. Bis Rachel einen Unfall hat und im Krankenhaus landet und niemand außer Becca zur Verfügung steht, um sich um Rachels Kinder zu kümmern. Und irgendwie müssen die ungleichen Frauen miteinander auskommen, denn Rachel braucht Beccas Hilfe.

Während Rachel gut organisiert ist, ist Becca eher der Typ, der sich durchs Leben treiben lässt. Es macht Spaß, ihr bei ihrer Veränderung zuzuschauen, während sie versucht, ihre Schwester im Alltag zu vertreten. Ich habe mehr als einmal laut gelacht, als Becca Rachels Kunden für Personal Training übernommen hat, die über die etwas unkonventionellen Art Beccas nicht immer erfreut waren. Die allmähliche Annäherung der Frauen war schön zu verfolgen und auch die Zufälle, die zum privaten Glück der beiden führen, gefielen mir.

Ein schöner Roman über die Bedeutung von Familie, die nicht immer was mit Blutsverwandtschaft zu tun hat. Witzig und gut!

Veröffentlicht am 17.10.2017

Überleben in der Wildnis

Sieben Tage voller Wunder
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Hannah ist auf dem Weg nach Hause, nachdem sie ihre Schwester besucht hat, als sie am Flughafen zum ersten Mal Logan sieht. Im Flugzeug sitzt er neben ihr als die Maschine mitten in den endlosen Weiten ...

Hannah ist auf dem Weg nach Hause, nachdem sie ihre Schwester besucht hat, als sie am Flughafen zum ersten Mal Logan sieht. Im Flugzeug sitzt er neben ihr als die Maschine mitten in den endlosen Weiten Kanadas abstürzt. Hannah und Logan überleben, müssen allerdings in der verschneiten Wildnis ohne Lebensmittel um ihr Leben kämpfen. Doch Logan macht Hannah immer wieder Mut, als sie immer verzweifelter wird, weil keine Hilfe in Sicht ist. Als Logan schwer verletzt wird, muss Hannah um sein Leben kämpfen.

Das Buch ist sehr spannend geschrieben und man spürt förmlich, wie die beiden Überlebenden in der eisigen Kälte hungern und frieren. Logan ist ein Glücksgriff, wenn es darum geht, bei einem Flugzeugabsturz nicht allein zu sein. Die Liebesgeschichte hebt sich erfreulich von anderen Herz-Schmerz-Geschichten ab. Die Wendung am Ende der Geschichte fand ich erst etwas merkwürdig, aber nach nochmaligem Nachdenken, gefiel mir der Plot dann doch sehr gut, weil er halt anders ist.

Die Charaktere sind sympathisch und die Geschichte konnte mich gut unterhalten

Veröffentlicht am 16.10.2017

Außergewöhnliche Ermittler in interessantem Fall

Crimson Lake
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Der ehemalige Polizist Ted Conkaffey wurde angeklagt, weil er ein dreizehnjähriges Mädchen entführt und missbraucht haben soll. Nachdem der Prozess eingestellt wurde, floh Conkaffey in den Norden Australiens ...

Der ehemalige Polizist Ted Conkaffey wurde angeklagt, weil er ein dreizehnjähriges Mädchen entführt und missbraucht haben soll. Nachdem der Prozess eingestellt wurde, floh Conkaffey in den Norden Australiens und ließ sich in Crimson Lake nieder. Nachdem er sich einige Zeit extrem gehen ließ, vermittelt ihm sein Rechtsanwalt ein Treffen mit Amanda Pharell, die in dem kleinen Ort als Privatermittlerin arbeitet. Auch Amanda verbüßte vor Jahren eine Haftstrafe, weil sie eine Mitschülerin brutal ermordet haben soll. Ihr erster gemeinsamer Fall führt die beiden zur Familie eines verschwundenen berühmten Schriftstellers, von dem nur noch der Ehering im Magen eines Krokodils gefunden wurde. Ist der Mann wirklich tot oder täuscht er alle und ist untergetaucht?

Das Ermittlerteam ist sehr ungewöhnlich. Ted, der durch einen dummen Zufall für das Verbrechen an der kleinen Claire Bingley angeklagt wurde, trifft auf Amanda, die nach der Tat und der verbüßten Haftstrafe sehr seltsame Macken an den Tag legt. Sie ist unberechenbar und stößt alle Menschen in ihrer Umgebung vor den Kopf. Während sie zusammen an dem Fall des verschwundenen Schriftstellers arbeiten, vergräbt sich Ted heimlich in Amandas Fall, weil er sich die Tat von einst nicht vorstellen kann. Während Ted nur versucht, unerkannt von den Medien und den Menschen in seiner Umgebung durch den Tag zu kommen, steht Amanda zu der Tat von einst und lässt alle negativen Kommentare einfach an sich abprallen. Sie ist faszinierend und zog mich in den Bann, auch wenn ich Ted immer wieder um seine Geduld mit ihr beneidete, denn Amanda ist kein einfacher Charakter. So war ich auch eher durch die Beziehung der beiden zueinander fasziniert und ich verfolgte die Ermittlungen in dem Fall des verschwundenen Schriftstellers nur am Rande.

Die Auflösung des Falls hat mich dann aber sehr überrascht, und zwar positiv überrascht, denn mit solch einem Ende habe ich nicht gerechnet. Der Schluss des Buches legt nahe, dass ein weiterer Fall mit Ted und Amanda folgen könnte, den ich gerne wieder lesen würde, weil es mich interessiert, wie die beiden sich nach den Vorkommnissen im ersten Teil weiterentwickeln.

Insgesamt ein gut geschriebener Krimi mit faszinierenden Charakteren und einer interessanten Geschichte.