Das Buch hat mir auf Anhieb gefallen, vor allem der Schreibstil ist etwas ganz besonderes. Die Handlung, die einmal mehr Gegenwart und Vergangenheit verbindet, ist überraschend und unerwartet. Rückten ...
Das Buch hat mir auf Anhieb gefallen, vor allem der Schreibstil ist etwas ganz besonderes. Die Handlung, die einmal mehr Gegenwart und Vergangenheit verbindet, ist überraschend und unerwartet. Rückten die Häuser der Bauern des Ortes in der Vergangenheit - die in parallelen Kapiteln erzählt wird - auseinander, so rücken die Frauen und Nachbarn in der Gegenwart über das Betreiben einer Offenen Küche im alten Gasthaus des Dorfes wieder zusammen.
Fazit: ein wundervolles Buch über Alleinsein und Miteinander, Einsamkeit und Gemeinsamkeit.
Bei diesem Krimi stehen sowohl das Ermittlerteam als auch der Kriminalfall im Vordergrund, und beides hat mir hervorragend gefallen. Mit Lykke Teit und Rudi Lehmann hat der Autor ein sympathisches Duo ...
Bei diesem Krimi stehen sowohl das Ermittlerteam als auch der Kriminalfall im Vordergrund, und beides hat mir hervorragend gefallen. Mit Lykke Teit und Rudi Lehmann hat der Autor ein sympathisches Duo mit den nötigen, aber nicht übertriebenen, Ecken und Kanten geschaffen, das sich hervorragend ergänzt. Und das können die beiden gleich bei ihrem ersten Fall unter Beweis stellen, bei dem eine Leiche genau auf der Grenze zwischen Dänemark und Deutschland gefunden wird. Der Fall ist sehr vertrackt, aber Lykke "Lucky" und Rudi bleiben beharrlich und entwirren das Rätsel um den Mord und ein verschwundenes Kind Stück für Stück, bis sie dem Täter (oder der Täterin? Wer weiß...) gefährlich nahe kommen und ein riskantes Finale erleben. Dabei sind auch gerade die Gezeiten als Gegenspieler, der die Ermittlungen erschwert, nicht zu unterschätzen.
Fazit: diesen Krimi hat mein neues Lieblings-Ermitterduo mit Bravour und Witz gemeistert, und in ihrer Gesellschaft begebe ich mich gerne wieder auf Verbrecherjagd.
Die schönsten Geschichten schreibt das Leben - aber leider auch die schlimmsten. In diesem Fall die eines schrecklichen Verbrechens, das nie aufgeklärt wurde. Diesen Doppelmord nimmt der Autor als Basis ...
Die schönsten Geschichten schreibt das Leben - aber leider auch die schlimmsten. In diesem Fall die eines schrecklichen Verbrechens, das nie aufgeklärt wurde. Diesen Doppelmord nimmt der Autor als Basis für das vorliegende Buch, in dem er eine fiktive Auflösung anbietet. Und die hat es wahrlich in sich, denn die Grausamkeit der verübten Tat geht einher mit großer politischer und gesellschaftlicher Brisanz. Gekonnt vermischt der Autor einen kniffligen Kriminalfall mit politischen Machenschaften, die auch innerhalb der Polizei Wellen schlagen. Der schrullige, aber ehrliche und gerechtigkeitsliebende Tanner bildet dabei den Sympathieträger, den man gerne bei seinen Ermittlungen begleitet. Sein Mitarbeiter Kaltenbach dagegen hat eine ganz andere Art von Ehrgefühl, die noch den früheren Kriegszeiten entspringt. Der Untegebene Falk hingegen repräsentiert die Nationalsozialisten, die noch nicht an der Macht sind aber sich jetzt schon eine Anhängerschaft aufbauen. Und auch wenn Falk teilweise wie eine Karikatur wirkt, versinnbildlicht er doch die Scheuklappen-Ideologie, die alles dafür tut ihr Wunschbild wahr werden zu lassen.
Alleine dieses Trio liefert schon einen faszinierenden Einblick in die damalige Zeit des Wandels. Diese erklärt letztlich auch den grausamen Doppelmord an zwei Frauen, der die Ermittler immer wieder auf falsche Fährten führt, bis am Ende die unglaubliche Wahrheit ans Licht kommt. Auch die ungewöhnliche Art und Weise der Auflösung bleibt dabei absolut stimmig.
Fazit: hochspannender Krimi, der einen detaillierten Einblick in die damalige gesellschaftliche Zeit bietet und anhand dieses ausgewählten Doppelmords die Frage aufwirft, wie viele solcher Verbrechen aufgrund von politischen Intrigen und Machenschaften unaufgeklärt blieben oder zu verheerenden Fehlurteilen führten.
Normalerweise gefällt mir bei Romanen, die parallele Erzählstränge in der Vergangenheit und Gegenwart beinhalten, der historische Teil am besten. In diesem Fall konnte die jetzige Geschichte jedoch problemlos ...
Normalerweise gefällt mir bei Romanen, die parallele Erzählstränge in der Vergangenheit und Gegenwart beinhalten, der historische Teil am besten. In diesem Fall konnte die jetzige Geschichte jedoch problemlos dagegenhalten.
Das Buch erzählt die Geschichte der Barbara von Cilli, die als 'Schwarze Königin' bekannt wurde und mittels Alchemie einen vernichtenden Schlag gegen die Strigoi führte. Ihr zur Seite standen Vlad Tepes (nein nicht der, sondern dessen Vater) und der Varcolac Sorin.
Obwohl die historischen Hintergründe und vor allem die alchemistischen Forschungen faszinierend waren, zogen sich die historischen Kapitel immer ein bisschen dahin, was unter anderem an den ausschweifenden Beschreibungen von Kleidung und anderen Details lag, die anfangs noch ganz interessant, später nur noch nervig waren (eines der meistgenutzten Wörter in diesem Buch dürfte dabei die Schecke sein, von der ich hoffentlich so bald nichts mehr lesen muss).
Die Handlung in der Gegenwart bestand zum Großteil aus Kämpfen gegen Strigoi und Andersweseni, die mehrfach aus dem Hinterhalt angriffen, um das Auffinden des wichtigsten alchemistischen Buches von Barbara und somit das Wiederauferstehen der Schwarzen Königin zu vereiteln.
Der Protagonist Lenny, angeblich ein Draculesti und somit direkter Nachfahre von Vlad, war anfangs alles andere als heldenhaft, wuchs jedoch mit jeder Seite besser in seine Rolle als Nachfolger und Strigoi-Bekämpfer hinein. Gegen Ende zeigte sich auch, wer die Nachfolge Barbaras antreten würde - diese Wendung war mir allerdings zu einfach, dabei einerseits vorherhsehbar andererseits auch wahllos. Das Ende rutschte mir zu sehr in den YA-Bereich ab, was die Beziehung und Dialoge zwischen Lenny und ... {selber lesen wer es ist!) anging.
Fazit: eine durchaus unterhaltsame fiktive Geschichte über eine bislang wenig bekannte faszinierende historische Figur, die allerdings - wie von mir bei solchen 'Wälzern' meist befürchtet und auch hier eingetroffen - einige unnötige Längen aufwies.
Was war das denn? Das Buch treibt ein Verwirrspiel sowohl mit der Hauptperson als auch mit der Leserschaft, bei dem man bald nicht mehr weiß was real, vorgegaukelt oder Einbildung ist.
Alice ist im 'Hotel' ...
Was war das denn? Das Buch treibt ein Verwirrspiel sowohl mit der Hauptperson als auch mit der Leserschaft, bei dem man bald nicht mehr weiß was real, vorgegaukelt oder Einbildung ist.
Alice ist im 'Hotel' angekommen, in dem sie ihren Urlaub verbringen will. Doch bald fallen ihre seltsame Details auf: sie kann nur bestimmte Ebenen des Hotels besuchen, die Essensräume sind streng nach Alter getrennt, und man darf das Hotelgelände nicht verlassen. Als ein Mädchen verschwindet, das es angeblich nie gegeben hat, steht für Alice fest: irgendetwas wird ihr verheimlicht. Zudem hat sie immer wieder merkwürdige Flashbacks in ihre Vergangenheit, die sie nicht einordnen kann. Wird sie langsam verrückt? Ist sie in einer Anstalt und das Hotel ist nur ein schöner Tagtraum, um ihr den Aufenthalt angenehmer zu gestalten?
Auf dem Gipfel der Geheimnisse präsentiert die Autorin dann eine ganz unerwartete Auflösung, die dem Buch eine völlig neue Richtung gibt. Obwohl mir persönlich eine Enthüllung ala Kuckucksnest lieb gewesen wäre, kam die tatsächliche Erklärung so überraschend wie im Nachhinein durchaus logisch. Plötzlich machten alle merkwürdigen Vorkommnisse Sinn.
Fazit: ein beunruhigendes Buch, das die eigene Wahrnehmung auf die Probe stellt.