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Veröffentlicht am 12.08.2024

Mutige Frau

Ein Kind namens Hoffnung
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Elly rettet den Sohn der jüdischen Familie, in deren Haushalt sie als Köchin gearbeitet hat, indem sie ihn als ihr eigenes Kind ausgibt. Von ihrer eigenen Familie verstoßen, findet sie auf einem Bauernhof ...

Elly rettet den Sohn der jüdischen Familie, in deren Haushalt sie als Köchin gearbeitet hat, indem sie ihn als ihr eigenes Kind ausgibt. Von ihrer eigenen Familie verstoßen, findet sie auf einem Bauernhof eine zweite Heimat und einen Neuanfang für sich und Leon. Doch dann naht das Kriegsende und die Hoffnung, Leons Mutter wiederzufinden.
Obwohl ich die Geschichte spannend und dramatisch fand, konnte sie mich nicht wie so viele andere historische Romane fesseln. Ich kann nicht genau sagen warum, aber die Charaktere blieben mir unerwartet fern und die Handlung war bisweilen sehr sprunghaft und nahm sich nicht die Zeit, sich im Hier und Jetzt der Geschichte zu entwickeln. Einerseits wurde es dadurch garantiert nicht langweilig, andererseits hätte ich mir an manchen Stellen mehr Tiefe und ein Innehalten gewünscht, um Emotionen und Gedanken zu sortieren.
Fazit: Geschichte über eine mutige Frau, die für das Leben eines Kindes ihr eigenes Glück hintenan stellt.

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Veröffentlicht am 12.08.2024

Herrlich kitschig

Wir treffen uns im nächsten Kapitel
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Das Buch hat alles, was zu einer echten Herzschmerz-Komödie dazugehört und liest sich entsprechend locker-leicht in einem Rutsch weg. Natürlich stellt sich keinen einzigen Moment die Frage, ob Erin und ...

Das Buch hat alles, was zu einer echten Herzschmerz-Komödie dazugehört und liest sich entsprechend locker-leicht in einem Rutsch weg. Natürlich stellt sich keinen einzigen Moment die Frage, ob Erin und James sich am Ende "kriegen" werden - die Frage ist lediglich das Wann und vor allem das Wie, und so habe ich jeden Moment des Weges dorthin ausgekostet.
Die Idee, eine Romanze als Dialog zwischen zwei Buchdeckeln zu starten, ist absolut umwerfend und am liebsten möchte man neben diesem Buch auch gleich alle Titel lesen, die Erin und James sich jeweils in den Bücherschrank stellen.
Auch wenn die zu vielen Zufälle erwartungsgemäß haarsträubend unglaubhaft sind und trotz dramatischer Schicksalsschläge und Familiengeschichten weiß diese Romanze mit viel Charme und Witz zu überzeugen und verliert nie ihre Leichtigkeit.
Fazit: wer einfach mal wieder hoffnunglos mitschmachten und sich in eine herrlich kitschige Romanze fallen lassen möchte, kann mit diesem Kapitel nichts falsch machen.

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Veröffentlicht am 08.08.2024

Gewaltig

Die Farbe des Sturms
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Zum Glück für mich war dieses Buch viel mehr als die auf dem Cover-Sticker angekündigte "dramatische Liebesgeschichte". Die Geschichte über das Schicksal von Kriegsveteranen, Rassismus, Betrug und Intrigen ...

Zum Glück für mich war dieses Buch viel mehr als die auf dem Cover-Sticker angekündigte "dramatische Liebesgeschichte". Die Geschichte über das Schicksal von Kriegsveteranen, Rassismus, Betrug und Intrigen in einer kleinen Stadt, und ja, auch eine dramatische Liebesgeschichte - aber diese eher als roter Faden im Hintergrund - war ein bedrückendes Portrait einer Zeit voller Traumata, aber auch Hoffnung. Beeindruckendster und furchteinflößendster Protagonist war natürlich der Sturm, der so bildgewaltig und eindringlich beschrieben wurde, dass man ihn in all seiner Zerstörungswut über die Seiten fegen sehen konnte.
Fazit: ein glücklicher Zufallsfund, der so viel mehr zu bieten hatte als auf den ersten Augenblick vermutet.

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Veröffentlicht am 05.08.2024

Leben ohne Bücher!?

Die magische Bibliothek der Buks 1: Das Verrückte Orakel
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Ich hatte hohe Erwartungen an dieses Buch, und zum Glück sind sie dann doch noch erfüllt worden. Die Leseprobe der Anfangsseiten haben mich nämlich ziemlich abgeschreckt, weil sie äusserst albern und kindisch ...

Ich hatte hohe Erwartungen an dieses Buch, und zum Glück sind sie dann doch noch erfüllt worden. Die Leseprobe der Anfangsseiten haben mich nämlich ziemlich abgeschreckt, weil sie äusserst albern und kindisch wirken und einen völlig falschen ersten Eindruck vermitteln. Das ändert sich aber schon bald, und je tiefer man in die Geschichte eintaucht, desto magischer wird sie. In einer Welt, in der Bücher in Vergessenheit geraten sind und alle nur vor elektronischen Geräten sitzen, sind Fantasie und Träume nicht gern gesehen und werden als schlechtes Benehmen gerügt. Doch ein paar Kinder folgen ihrer Neugierde und erleben das grösste Abenteuer ihres Lebens, als sie auf eine verborgene Bibliothek stossen und dort nicht nur Unmengen von Büchern, sondern auch den Buks begegnen, die die Bücher schützen.
Das Buch präsentiert eine dystopische Zukunft, in der nur die Wahrheit und das Wissen von Fakten zählen - wobei die App zur Überwachung, wo sich jemand aufhält, oder der Umstand, dass Kinder die meiste Zeit am Bildschirm kleben, gar nicht mal so weit hergeholt sind und das Nichtvorhandensein, das Vergessen von Büchern wie ein über-konsequentes und äusserst düsteres Weiterdenken teils schon heute herrschender Zustände erscheint.
Doch gleichermaßen zeigt sich, dass schon ein einziges erstes Buch ausreicht, um den Funken von Neugier, Abenteuerlust und Fantasie, der in jedem Kind steckt, zu entfachen. Und so stellen sich Finn, Nola und ihre Freunde der Herausforderung des Orakels, die Bücher zurück in die Welt zu bringen.
Das Buch hat sehr viele Facetten, die der Geschichte eine einzigartige Tiefe und Komplexität verleihen und während im Buch schon verschiedene Klassiker der Kinderliteratur erwähnt werden, drängt sich unweigerlich der Vergleich zur unerreichten Unendlichen Geschichte oder zur Tintenwelt auf. Die Hauptfiguren haben zudem jede ihre eigene Familiengeschichte, die den Charakter und das Handeln der Kinder plausibel machen. Dass dabei manche Entscheidung schlecht durchdacht, naiv oder emotional ausfällt, ist dabei typisch kindlich und daher auch glaubhaft und nachvollziehbar.
Leider war das Buch viel zu schnell zu Ende - gerade als es so richtig spannend wurde, und jetzt heißt es erst einmal Warten auf die Fortsetzung. In der Zwischenzeit kann man ja das ein oder andere Buch lesen, das in der Geschichte erwähnt wurde.
Fazit: eine aufregende neue Bücherwelt wurde geboren.

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Veröffentlicht am 01.08.2024

Fällt aus dem Rahmen

Tote klagen an
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Im dritten Fall klopft die Leiche an Cassie Ravens Tür: ein Toter liegt direkt neben ihrem Hausboot im Kanal. Doch Cassie hat im Moment zu viele eigene Probleme, um sich mit der gleichen Hingabe und Sorgfalt ...

Im dritten Fall klopft die Leiche an Cassie Ravens Tür: ein Toter liegt direkt neben ihrem Hausboot im Kanal. Doch Cassie hat im Moment zu viele eigene Probleme, um sich mit der gleichen Hingabe und Sorgfalt um die Leiche zu kümmern, die sie sonst an den Tag legt. Denn sie kann die Toten nicht mehr "hören" und zudem hat sie einige private Baustellen - die Beziehung zu ihrem wiedergewonnenen Vater, zu Archie und Phyllida Flyte.
Diese hat es auch nicht einfacher, denn sie soll ausgerechnet mit dem Widerling der Einheit zusammenarbeiten, der sie zur Weißglut treibt.
Auch diesmal ist das Buch sehr Charakter-orientiert, und so halten sich die mühsamen Ermittlungsarbeiten und die persönlichen Schicksale die Waage. Ein bisschen viel fand ich diesmal das ewige Umeinander-Her-Schleichen von Cassie und Phyllida, das es verdienen würde endlich einen Schritt weiter zu gehen. Aber ob es diesmal wirklich funkt wird natürlich nicht verraten...
Fazit: etwas zäher dritter Teil der Serie, der trotzdem ein besonderer Krimi ist und sowohl bezüglich der ermittelnden Hauptpersonen als auch was die interessant aufgebauten Mordfälle angeht aus dem Rahmen fällt.
Durch die unaufdringliche, aber trotzdem nuancierte Stimme der Sprecherin, die die Charaktere unterscheidbar macht ohne sie in eine feste Form zu pressen, wird die Geschichte besonders eingängig präsentiert und so wurde die Hörbuch-Version zu einem spannenden "Lesegenuss", bei dem ich gerne immer ein paar Minuten überzogen habe.

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