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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 29.06.2019

Weihnachten einmal anders und kurz

Weihnachten auf der Lindwurmfeste
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Für mich war es das erste Buch / Hörbuch von Walter Moers und folglich fällt es mir etwas schwer, den – für ihn typischen – speziellen Inhalt, kurz zusammen zu fassen, da es hier weder einen wirklichen ...

Für mich war es das erste Buch / Hörbuch von Walter Moers und folglich fällt es mir etwas schwer, den – für ihn typischen – speziellen Inhalt, kurz zusammen zu fassen, da es hier weder einen wirklichen Handlungsstrang noch greifbare Charaktere vorkommen.

Die Lindwürmer Zamoniens feiern Hamoulimepp, ein Mix aus „Hamouli“ und „Mepp“ oder auch „Weihnachtsmann“ und „Knecht Ruprecht“. Der berühmteste Schriftsteller Zamoniens Hildegunst von Mythenmetz bringt in einem Brief an den Buchhaimer Eydeeten Hachmed Ben Kibitzer sehr deutlich seine Abneigung gegenüber dem kuriosen „Fest der Feste“ zum Ausdruck. Er hält offensichtlich nicht viel von den Bräuchen und Traditionen wie feuerloses Feuerwerk, Hamoulimeppwurmzwerge oder auch das Bücher-Räumaus.

Das Cover erinnert durchaus an Weihnachten, lässt aber auch gleich vermuten, dass es ein etwas anderes Weihnachtsfest wird. Das liebevoll gestaltete Booklet zum Hörbuch macht den Einstieg in die Geschichte deutlich leichter und hilft bei der Vorstellung während des Hörens.

Auch wenn es etwas kompliziert scheint, findet man schnell in die Geschichte. Das ist auch notwendig, denn mit der Spielzeit von einer guten Stunde ist das Hörbuch auch schnell wieder vorbei.

Der Sprecher des Hörbuchs, Andreas Fröhlich, erzählt die Geschichte mit einer sehr angenehmen Stimme. Sarkasmus, Ironie und alle anderen Stimmungen bringt er genau richtig rüber.

Viele Themen rund um Weihnachten findet man wieder und liefert einen völlig anderen Blickwinkel auf das Weihnachtsfest.

Insgesamt eine recht amüsante, kurzweilige Unterhaltung aus einer anderen Welt, der man aber durchaus einmal gelauscht haben kann.

Veröffentlicht am 29.06.2019

Kleine weihnachtliche Zeitreise

Das Fest der kleinen Wunder
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Ostpreußen im Herbst/Winter 1925. Die 16-jährige Frederike von Weidenfels verbringt – gemeinsam mit ihren 5 Geschwistern – ihren letzten Winter auf Gut Fennhusen. Nächstes Jahr wird sie auf eine höhere ...

Ostpreußen im Herbst/Winter 1925. Die 16-jährige Frederike von Weidenfels verbringt – gemeinsam mit ihren 5 Geschwistern – ihren letzten Winter auf Gut Fennhusen. Nächstes Jahr wird sie auf eine höhere Töchterschule geschickt, darum möchte sie die Zeit bis dahin genießen und so viele unbeschwerte Stunden wie nur möglich verbringen. Sie genießt es, über die Felder zu reiten und sich die Zeit mit ihren Hobbies zu vertreiben. Großen Kummer bereitet ihr die Stute Caramelle. Sie ist recht widerspenstig und lässt sich nicht mehr reiten. Der Verkauf scheint unvermeidlich und so steht wohl ein trauriges Weihnachtsfest für Frederike bevor. Oder gibt sie doch noch…die kleinen Wunder?

Die Geschichte wird aus der Sicht von Frederike erzählt und kann durchaus als eigenständige Geschichte gelesen werden. Die Trilogie der Ostpreußen-Saga muss man vorher nicht gelesen haben. Frederike ist eine angenehme Protagonistin und weiß in ihren jungen Jahren schon gut, was sie will.

Zu Beginn des Buches ist ein Personenverzeichnis eingebaut. Das liefert prompt einen nützlichen Überblick über die Familienverhältnisse.

Der Schreibstil ist recht angenehm und flüssig zu lesen. Gut gefallen hat mir, dass immer wieder der ostpreußische Dialekt genutzt wird, es aber trotzdem verständlich blieb.

Die Autorin hat die Zeit wischen Erntedank und Weihnachten stimmungsvoll dargestellt. Man bekommt als Leser einen realitätsnahen Eindruck des damaligen Lebens, bekommt einen guten Eindruck des Alltags auf dem Gut und nimmt teil an den Vorbereitungen der Herbst- und Weihnachtszeit.

Die ganze Geschichte ging nicht allzu sehr in die Tiefe, der schmale Band lässt dies auch kaum zu. Daher fehlt es etwas an Spannung und Details.

„Das Fest der kleinen Wunder“ von Ulrike Renk ist eine leichte, besinnliche Geschichte, die man für Zwischendurch durchaus empfehlen kann.

Veröffentlicht am 28.04.2019

Fantasy & Krimi

Witchmark. World Fantasy Award für den besten Fantasy-Roman des Jahres 2019
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Dr. Miles Singer, Spross einer hochadligen Familie und lediglich magischer Sekundant, entfloh einst seiner Bestimmung, indem er zum Militär ging, um Medizin zu studieren. Dafür benutzt er einen anderen ...

Dr. Miles Singer, Spross einer hochadligen Familie und lediglich magischer Sekundant, entfloh einst seiner Bestimmung, indem er zum Militär ging, um Medizin zu studieren. Dafür benutzt er einen anderen Namen, gerät in Krieg und Gefangenschaft. Nach seiner Rückkehr arbeitet er als Psychologe im Veteranenhospital, kümmert sich um Kriegsheimkehrer. Singer scheint erfolgreich vor seiner Vergangenheit geflohen zu sein. Plötzlich muss er einem sterbenden Fremden helfen, der viele offene Fragen hinterlässt, denn er kennt das wahre Wesen von Singer. Gemeinsam mit dem ebenso geheimnisvollen Tristan Hunter macht er sich auf die Spur des Fremden. Welche Geheimnisse kommen dabei wohl ans Licht?

Das Cover finde ich wunderbar gestaltet, es zeigt bereits die Magie und Abenteuer, die auf den Buchseiten warten. Auch farblich ist es gut gemacht und leuchtet sogar im Dunkeln.

Man konnte gut in das Geschehen eingestiegen, die Geschichte nimmt rasch Tempo auf. Allerdings erschließt sich die komplexe Welt rund um Singers erst nach und nach. Etliche erfundene Begriffe, die zweifelsohne wichtig für diese Welt sind, hätten einer kurzen Erklärung bedurft. Trotzdem ist die Handlung spannend gestaltet Viele Zusammenhänge klären sich erst zum Ende des Buches auf, auf den letzten etwa 100 Seiten passiert also recht viel. Die Spannung bleibt somit bis zum Schluss aufrecht.

Erzählt wird „Witchmark“ aus der Ich-Perpsektive, was automatisch meist einen recht gefühlsbetont Stil mit sich bringt. An einigen wenigen Stellen ist die etwas zu ausgiebig genutzt, stört aber den Lesefluss kaum. Die Charaktere sind detailliert gezeichnet und wirken sehr authentisch. Die zwei Protagonisten Miles und Tristan sind ein unterhaltsames Duo.

Der Schreibstil von C.L. Polk ist durchweg angenehm, es liest sich sehr flüssig und leicht. Er ist an die Zeit, in der die Handlung spielt angepasst, aber nie zu überladen. Die Beschreibung der Umgebung war sehr bildhaft und wirklich gut gelungen; bringt die besondere magische Atmosphäre gut zum Leser. Die Autorin schreibt spannend und interessant verwebt die magische Welt fesselnd mit einer besonderen Liebesgeschichte und Hinterlist, Intrigen und Verrat.

„Witchmark - Die Spur der Toten“ ist ein insgesamt wirklich gut gelungenes Fantasy-Debüt der Autorin C. L. Polk und durchaus empfehlenswert. Band 2 kann kommen!

Veröffentlicht am 14.03.2019

Beeindruckend gemeisterter Schicksalsschlag

Tsunami im Kopf
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„Wer schreibt, der bleibt.“ - so ein Motto von Max zu Beginn des Buches.
Und das stimmt. Mir wird dieses Buch nachhaltig in Erinnerung bleiben.

Max Sprenger, 14 Jahre, kerngesund und wirklich sportlich, ...

„Wer schreibt, der bleibt.“ - so ein Motto von Max zu Beginn des Buches.
Und das stimmt. Mir wird dieses Buch nachhaltig in Erinnerung bleiben.

Max Sprenger, 14 Jahre, kerngesund und wirklich sportlich, wird aufgrund einer starken Blutung im Stammhirn aus seinem gewohnten Leben gerissen ¬- und seine Familie gleich mit. Beeindruckend kämpft er sich zurück in ein völlig fremdes neues Leben.

Der durchweg jugendliche und auch bildhafte Schreibstil macht es extrem authentisch und durch die direkten Ansprachen fühlt man sich als Leser stets mitten ins Geschehen geholt. Das regt wiederum zum Nachdenken an und man besinnt man sich und schätz alles eigene umso mehr. Vor dieser aufopferungsvollen Familie kann man wirklich nur den Hut ziehen. Während all der Zeit hat niemand von ihnen seinen Glauben verloren; trotz so mancher Zweifel.

Dabei ist es aber nie zu schwermütig, denn trotz aller Tiefs und Rückschläge findet Max immer wieder Momente, die er mit Schlagfertigkeit und Sarkasmus meistert.

Sehr gut gefallen hat mir, dass er sich immer wieder bei seiner Familie und seinen Wegbegleitern bedankt oder eben mal entschuldigt. Und auch Kritik an Personal, Therapeuten und wegbleibenden Freunden findet Platz, aber gut verpackt und nicht anklagend. Hoffentlich liest es auch der ein oder andere davon. Sicherlich können gerade Personal und Therapeuten noch so einiges an Einsicht gewinnen.

Ich hoffe, er hat durch das Schreiben den Befreiungsschlag geschafft, den er sich gewünscht hat.

Absolut empfehlenswert!

Veröffentlicht am 10.01.2019

empfehlenswerter Auftakt der „Sternen-Saga“

Die Sternen-Saga 1. Taurus
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Die Protagonistin Natalie ist erst 13 Jahre und bereist mit ihrem berühmten Opa die Welt. Als dieser plötzlich verschwindet, muss sie ihre Intelligenz gekonnt einsetzten, um die spannenden Geheimnisse ...

Die Protagonistin Natalie ist erst 13 Jahre und bereist mit ihrem berühmten Opa die Welt. Als dieser plötzlich verschwindet, muss sie ihre Intelligenz gekonnt einsetzten, um die spannenden Geheimnisse rund um die Entführung und diesen antiken mysteriösen Zirkel, der scheinbar etwas damit zu tun hat. Eine knifflige und geheimnisvolle Rettung beginnt.

Das Cover verbildlicht bereits die Astronomie und Mystik, die in diesen Seiten steckt. Vermutlich ein richtiger Hingucker in den Regalen.

Das Buch hat mir durchaus gut gefallen. Meiner Meinung nach ist es sowohl für Jugendliche als auch für Erwachsene schön zu lesen.

Der Schreibstil ist angenehm flüssig und es lässt sich flott lesen.
Man spürt zwischen den Zeilen den Hauch jugendlicher Leichtigkeit gemischt mit mystischen Wendungen und mysteriöse spannenden Abenteuern.

Besonders gut haben mir die Abstecher in die Astronomie gefallen. Das ist ja nun nicht unbedingt das gängigste Thema, welches in solche Abenteuer eingebaut ist.

Als Leser kann man auch in so manchen Momenten miträtseln, wobei dafür leider nicht immer viel Zeit blieb. Natalie ist nun mal extrem clever und bestens ausgebildet, daher kommt sie eben auch sehr schnell auf des Rätsels Lösung.

Nichtsdestotrotz finde ich es rundum einen gelungenen und empfehlenswerten Auftakt der „Sternen-Saga“.