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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 19.09.2018

Überzeugendes Debüt

Der Schmetterling
1

Eigentlich sollte Johan Rokka seinen Dienst in der Heimatstadt erst nach den Weihnachtsfeiertagen antreten, doch an Heilig Abend wird eine Mutter vor den Augen ihrer Kinder brutal niedergeschossen. Ausgerechnet ...

Eigentlich sollte Johan Rokka seinen Dienst in der Heimatstadt erst nach den Weihnachtsfeiertagen antreten, doch an Heilig Abend wird eine Mutter vor den Augen ihrer Kinder brutal niedergeschossen. Ausgerechnet die Frau seines alten Schulfreundes Måns. Als ein zweiter Mord geschieht, muss die unterbesetzte Mordkommision alles geben.

Mir gefällt das Cover wirklich gut, es zeigt zwar die für Schwedenkrimis typischen Häuser und Landschaften, dennoch sind die Farben wunderschön.

Der Erzählstil ist äußerst angenehm, man kommt wunderbar in die Geschichte rein. Durch die verschiedenen Perspektiven wird die Neugier angefacht. Der Fall ist spannend erzählt und man fiebert aufgeregt mit den Ermittlern mit. Auch die Hauptprotagonisten sind authentisch und sympathisch dargestellt.

Ich habe das Buch an einem Tag gelesen und kann es nur empfehlen! 4,5 Sterne.

Veröffentlicht am 31.08.2018

War leider überhaupt nichts für mich

Walter muss weg
1

Die frisch gebackene Witwe “Huberin“ blickt sehnlichst auf ein harmonisches Leben nur mit sich allein. Doch zu früh gefreut, denn bei der Beerdigung zeigt sich, dass nicht ihr Ehemann Walter im Sarg liegt, ...

Die frisch gebackene Witwe “Huberin“ blickt sehnlichst auf ein harmonisches Leben nur mit sich allein. Doch zu früh gefreut, denn bei der Beerdigung zeigt sich, dass nicht ihr Ehemann Walter im Sarg liegt, sondern jemand anders! Da will sie natürlich die Wahrheit aufdecken.

Das Buch ist schön gestaltet, der Umschlag liegt griffig und gut in der Hand. Auch das Cover passt wunderbar zur Geschichte, da alle Illustrationen eine Rolle spielen.

Leider konnte mich der Inhalt nicht so recht überzeugen. Den Anfang (die Leseprobe) fand ich noch gelungen, doch das war's dann leider auch schon. Ich fand den Schreibstil sehr gewöhnungsbedürftig und anstrengend, was mir jedoch normalerweise nichts ausmacht, solange die Geschichte spannend ist. Doch diese Spannung kam einfach nicht auf, der Fall ist am Ende war schlüssig gelöst, doch das Buch dümpelt irgendwie nur vor sich hin. Ich musste mich regelrecht dazu zwingen, weiterzulesen. Auch habe ich mir den Humor anders vorgestellt, manchmal war es zwar lustig, aber oft kam es mir ein bisschen erzwungen vor. Von Ermittlungen der Frau Huber kann man so auch nicht sprechen, diese stellt halt ab und zu Fragen an andere Dorfbewohner. Klasse fand ich den kleinen Exkurs in Aktiv-/Passivbildung von Verben. :D
Das Ende jedoch ist sehr schön, vielleicht ein bissel kitschig, aber das macht ja nix, solang es nicht zu viel ist. :)

Zum Glück sind Geschmäcker verschieden, und ich bin mir sicher, dass es einige geben wird, die bei diesem Buch auf ihre Kosten kommen; das muss man eben selbst herausfinden! Es war halt nun mal nicht meine Richtung, aber ich teste eben gerne auch Neues aus. 2 Sterne für das Cover und das Ende.

Veröffentlicht am 28.08.2018

Schmutziges, schockierendes Debüt

Dreckiger Schnee
1

Detective Aidan Waits, selbst drogensüchtig, wird auf der Suche nach einer verschwundenen Politiker-Tochter in einen Sumpf von Drogen und Gewalt geführt. Wie es scheint, ist die vermisste Isabelle nicht ...

Detective Aidan Waits, selbst drogensüchtig, wird auf der Suche nach einer verschwundenen Politiker-Tochter in einen Sumpf von Drogen und Gewalt geführt. Wie es scheint, ist die vermisste Isabelle nicht umsonst abgetaucht...

Das Cover gefällt mir sehr gut, es ist schlicht gehalten, aber dadurch umso überzeugender. Es ist wie ein aufgeschlitztes Heroin-/Kokain-Paket gestaltet, was wunderbar zur Geschichte und zum Titel passt. Dreckiger Schnee bedeutet nämlich mit Gift o.Ä. verunreinigtes Heroin.

Der Schreibstil ist anfangs etwas gewöhnungsbedürftig, aber mit der Zeit legt sich das und das Geschehen wird immer rasanter.
Die Kapitel sind kurz und knackig, sie animieren einen dazu, immer weiterzulesen.
Der Prolog facht die Neugier sofort an, man fragt sich, was wohl geschehen ist und möchte es unbedingt erfahren. Die Informationen bekommt man nur häppchenweise, was am Anfang noch etwas verwirrend ist, aber je weiter man in der Geschichte vordringt, desto klarer werden die Zusammenhänge.
Detective Aidan Waits ist nicht nur durch seine Drogensucht ein ungewöhnlicher Ermittler, er bewegt sich stark am Rande der Legalität. Die Schilderungen der Drogenszene und der Gewalt sind sehr eindringlich und schockierend, dadurch äußerst authentisch.
Die Auflösung ist in sich schlüssig, doch endet nicht für alle Beteiligten in einem Happy End.

Trotz der ungewohnten Erzählweise kann ich dieses Buch nur empfehlen und freue mich schon auf den nächsten Band! 4,5 Sterne.

Veröffentlicht am 28.08.2018

Spannender Thriller

Ein Teil von ihr
1

Für Andrea Oliver bricht eine Welt zusammen, als sie bei einer schrecklichen Schießerei mit ansieht, wie ihre Mutter Laura einem anderen Menschen das Leben nimmt. Denn deren Gesicht zeigt keines der zu ...

Für Andrea Oliver bricht eine Welt zusammen, als sie bei einer schrecklichen Schießerei mit ansieht, wie ihre Mutter Laura einem anderen Menschen das Leben nimmt. Denn deren Gesicht zeigt keines der zu erwartenden Gefühle wie Schock oder Angst, sondern ist völlig gelöst und mit sich selbst im Reinen. Anstatt Antworten zu bekommen, wird Andrea von ihrer Mutter zur Flucht durchs ganze Land gezwungen, weil sie angeblich verfolgt wird. Auf ihrer Reise macht sich Andrea eigenständig auf die Suche nach Antworten und ihr Leben entpuppt sich immer mehr als eine Aneinanderreihung von Täuschungen. Wer ist ihre Mutter wirklich und was hat sie zu der Frau gemacht, die sie jetzt ist?

In Echt gefällt mir das Cover sehr viel besser. Auf der Abbildung sah es irgendwie etwas langweilig aus, doch wenn man das Buch in den Händen hält und ein bisschen bewegt, sieht man den Schimmer der Farben, was das Buch zu etwas Besonderem macht. Auch das zerkratzte Portrait der Frau passt gut zum Inhalt.

Der Schreibstil von Karin Slaughter ist wie gewohnt angenehm und flüssig, ich bin gut ins Buch reingekommen. Schon der Prolog weiß einen an der Stange zu halten, da er vieles offen lässt und begierig auf mehr macht.
Auch die Protagonisten sind authentisch dargestellt, Laura ist eine starke Frau, die alles für ihre Tochter tun würde. Im Gegensatz dazu ist ihre Tochter Andy etwas unselbstständig, vielleicht liegt das daran, wie sie erzogen wurde. Doch im Laufe der Geschichte wandelt sich Andy zunehmend zum Positiven. Je weiter man Andy auf ihrer Suche auf den Spuren der Vergangenheit folgt, auf desto mehr Ungereimtheiten und unerwartete Wendungen stößt man.
Das Buch ist in zwei verschiedenen Zeitsträngen geschrieben, einer findet in der Gegenwart statt, der andere erzählt Lauras Vergangenheit. Diese wechseln sich gegenseitig ab, was die Neugier anfacht und den Spannungsbogen aufrechterhält. Ab und zu sind ein paar etwas langwierige Stellen, welche jedoch kurz darauf wieder durch die rasante Handlung wettgemacht werden. Vor allem in den letzten Kapiteln kommt es Schlag auf Schlag und man kann gar nicht mehr aufhören zu lesen. Die Auflösung der mysteriösen Vergangenheit ist gelungen, das Buch regt einen generell zum Nachdenken an, wie sehr und rückhaltlos man einer einzigen Person verfallen kann und was man alles für diese tun würde.

Die Geschichte hat mich wunderbar unterhalten, auch wenn sie etwas anders ist als die Reihen um Will Trent und Sara Linton. Ich kann dieses Buch nur empfehlen und gebe 4,5 Sterne.

Veröffentlicht am 25.08.2018

Überraschend schwach

Neid
1

Die Hitze des Sommers lähmt ganz Europa. Und während das Opcop-Team die Hintermänner eines internationalen Menschenhändlerrings observiert, bittet man Paul Hjelm um Hilfe in einem anderen blutigen Kriminalfall. ...

Die Hitze des Sommers lähmt ganz Europa. Und während das Opcop-Team die Hintermänner eines internationalen Menschenhändlerrings observiert, bittet man Paul Hjelm um Hilfe in einem anderen blutigen Kriminalfall. Im Mittelpunkt stehen ein toter Professor, eine kompromittierte EU-Kommissarin und ein Smartphone mit sensiblen Daten in den Händen eines blinden Bettlers. Hjelm gerät in einen Kampf gegen die übermächtige Energie-Lobby und sieht sich gezwungen, die Grenzen der Legalität zu überschreiten. Nur sein alter Freund und Ex-Kollege Gunnar Nyberg kann ihm helfen. (Amazon.de)

Das Cover passt zur restlichen Reihe, alle ziehen Aufmerksamkeit durch die schlichte, aber grelle Gestaltung auf sich.

Schon die zwei Vorgänger dieses Buches fand ich nicht so berauschend, aber ganz okay. Daher hatte ich mir von “Neid“ sehr viel mehr erhofft. Doch damit, dass es so schwach sein würde, hätte ich nicht gerechnet.
Ich musste mich wirklich zwingen, das Buch nicht abzubrechen. Es gab viele ausführliche, aber total langweilige Passagen, die dem kaum vorhandenen Spannungsaufbau nicht zugutekamen. Manche Handlungen waren derart abstrus und auch naiv, dass ich irgendwann richtig genervt von der Geschichte war.

Auch der Sprecher konnte mich nicht recht überzeugen. Oftmals war seine Stimme und Sprechweise voller Energie, was mir gut gefallen hat. Doch noch öfter sprach er plötzlich abgehackt und sehr, seeehr langsam, als würde er mit einem Tauben reden, der die Worte von den Lippen lesen muss. Das machte das Ganze zusätzlich ziemlich anstrengend. Vielleicht ist es doch besser, das Buch zu lesen, anstatt anzuhören; aber da ich die beiden Vorgänger schon so langwierig empfunden habe, konnte ich mich nicht dazu aufraffen, mich wieder durch über 500 Seiten zu quälen. :/
Ich bin erstaunt, dass es solche Diskrepanzen in Dahls Reihen gibt, denn die Bücher um Berger & Blom finde ich einfach großartig! Zum Glück habe ich diese Bücher zuerst gelesen, sonst hätte ich ihnen aufgrund der Opcop-Bücher wohl keine Chance gegeben.

Leider keine Empfehlung, 2 Sterne.