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Veröffentlicht am 06.02.2024

historischer Krimi mit Spannung im 12. Jahrhundert

Das Blutgericht von Köln
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Seyfrid von Viskenich ist als junger Ritter ausgezogen, um an einem Kreuzzug teilzunehmen. Doch ein schreckliches Erlebnis bringt ihn dazu, nicht mehr an diesen Kämpfen teilnehmen zu wollen. Er begibt ...



Seyfrid von Viskenich ist als junger Ritter ausgezogen, um an einem Kreuzzug teilzunehmen. Doch ein schreckliches Erlebnis bringt ihn dazu, nicht mehr an diesen Kämpfen teilnehmen zu wollen. Er begibt sich nach Italien und lässt sich zum Medicus ausbilden. Alle sind voll des Lobes für den jungen Mann, doch dann erreicht ihn die Nachricht, dass sein Vater in Köln des Mordes angeklagt wurde. Das Urteil der Todesstrafe wurde bereits vollzogen. Seyfrid ist fest von der Unschuld seines Vaters überzeugt und begibt sich in die Heimatstadt, um den wahren Täter zu stellen.

Die Geschichte von Seyfrid spielt im ausgehenden 12. Jahrhundert in Köln und ist eine Mischung aus historischem Roman und spannendem Krimi. Der Autor Ingo Gach war mir bisher kein Begriff, und ich war gespannt, wie sich diese Geschichte entwickeln würde. Ich wurde nicht enttäuscht. Mir hat die Mischung aus Krimi und historischer Geschichte gut gefallen. Die kleinen Machtspiele und Intrigen der Oberschicht Kölns fügen sich gut in die fiktive Suche nach den Tätern. Die Geheimnisse rund um die Familie Viskenich kommen dabei so nach und nach ans Licht, und der Kampf, den Seyfrid auszukämpfen hat, macht die Handlung zu einem spannenden Krimi.

Zudem schildert der Autor das mittelalterliche Köln so, dass man beim Lesen ein gutes Gefühl für die Epoche bekommt. Natürlich gibt es auch eine kleine Liebesgeschichte, denn eine beherzte Händlerstochter steht dem jungen Mann zur Seite. Mir hat sie aber gut gefallen, da die Beziehung der beiden jungen Leute nicht zu vordergründig erzählt wird und sich gut in die gesamte Handlung integriert. Der Erzählstil von Ingo Gach lässt sich zudem gut und flüssig lesen.

Fazit:

„Das Blutgericht von Köln“ war für mich mal wieder ein spannender Krimi mit historischem Hintergrund. Ingo Gach hat mich mit seiner Geschichte überzeugt und gut unterhalten. Auch wenn es die eine oder andere Szene gibt, die schnell zu durchschauen sind, macht es trotzdem Spaß, diesen Roman zu lesen.

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Veröffentlicht am 13.11.2023

Die Reise geht weiter

Das Hollandmesser
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Endlich ist es so weit, Magdalene begibt sich auf ihre erste richtige große Reise im Jahr 1706. Sie begleitet ihren Sohn nach Rotterdam. Dieser darf dort eine Ausbildung machen. Unterstützt wird er von ...



Endlich ist es so weit, Magdalene begibt sich auf ihre erste richtige große Reise im Jahr 1706. Sie begleitet ihren Sohn nach Rotterdam. Dieser darf dort eine Ausbildung machen. Unterstützt wird er von Willem van Ruysdael. Willem erhofft sich nichts mehr, als dass Magdalene bei ihm bleiben wird. Er hofft darauf, dass die Kaufmannsfrau seine Liebe erwidert. Auch Karl Carstensen hat sich nach Holland aufgemacht, immer Magdalene hinterher. Rache treibt ihn an. Was hält die Zukunft für Magdalene und Willem bereit? Werden sie zusammenfinden oder alles verlieren?

Der Schauplatz des zweiten Teils aus der Reihe „Magdalene und der Kundschafter“ liegt dieses Mal in den Niederlanden. Rotterdam heißt hier das Ziel der Reise. Christina Auerswald hat sich dafür entschieden, ihre Protagonistin auf eine große Reise und in eine ungewisse Zukunft zu schicken. Sie schildert die Ereignisse der Reise und das Ankommen in der großen Stadt. Die Beziehung zwischen Willem und Magdalene entwickelt sich weiter. Wenn vielleicht auch nicht so, wie die Kaufmannsfrau es sich gewünscht hätte.

Es gibt nochmals interessante Einblicke in das Leben von Willem. Geschildert wird, wie sich seine Aufgaben in der Handelsgesellschaft zusammensetzen und was ihn selbst antreibt. Auch er hat eine bewegte Vergangenheit, die hier zwischendurch immer mal wieder aufblitzt. Sein Leben verläuft nicht unbedingt in geraden Bahnen, er hat so einige Geheimnisse, von denen gerade Magdalene nichts wissen darf.

Zunächst aber schildert die Autorin anschaulich davon, wie sich die beiden annähern und von dem Aufenthalt in Rotterdam. So weit scheint alles nach einem Liebesroman auszusehen, bis die Wende kommt. Ein Streit ändert alles. Danach wird es zum einen sehr spannend, aber manchmal bedarf es dann auch viel Fantasie von seitens des Lesers, um der Handlung folgen zu können. Ein wenig Mystik hat die Autorin nämlich mit dem Charakter von Karl Carstensen einfließen lassen.

Gut gefällt mir wieder der Erzählstil von Christina Auerswald. Geschickt springt sie zwischen den Handlungssträngen hin und her und erzeugt dadurch Spannung. Eigentlich will man dann nur noch wissen, wie die Geschichte weitergeht. Dass das Leben in dieser Epoche immer wieder mit einfließt, finde ich zudem ansprechend.

Fazit:

Auch „Das Hollandmesser“ hat mir gut gefallen. Ab und an nimmt die Handlung zwar etwas seltsame Formen an, aber am Ende fügt sich dann doch alles zusammen. Ich hatte unterhaltsame Lesestunden mit Magdalene und ihrem Willem aus Rotterdam und bin gespannt, wie ihre Leben sich weiterentwickeln werden.

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Veröffentlicht am 04.11.2023

Kingsbridge und das Zeitalter der Maschinen

Die Waffen des Lichts
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Kingsbridge im ausgehenden 18. Jahrhundert, auch hier hält die Industrialisierung Einzug. Die Stadt lebt vom Tuch- und Garnhandel. Damit dies so bleibt, werden neue Maschinen eingesetzt. Nicht alle sind ...


Kingsbridge im ausgehenden 18. Jahrhundert, auch hier hält die Industrialisierung Einzug. Die Stadt lebt vom Tuch- und Garnhandel. Damit dies so bleibt, werden neue Maschinen eingesetzt. Nicht alle sind begeistert. Die Fabrikanten sehen ihre geldlichen Vorteile in den zeitsparenden Maschinen, während die Arbeiter um ihre Arbeitsplätze und ihr tägliches Auskommen bangen. Die Arbeiter vereinen sich und kämpfen für ihr Recht. An ihrer Spitze stehen unter anderem die Spinnerin Sal Clitheroe und der Weber David Shoveller. Gleichzeitig ist die politische Lage in England prekär. Napoleon Bonaparte überzieht ganz Europa mit seinem Krieg. Dies hat auch Folgen für Kingsbridge und seine Einwohner.

Ken Follett startet seine neue Geschichte über Kingsbridge im ersten Teil mit den Jahren 1792 – 1793. Ausführlich wird das Leben auf dem Land von Sal Clitheroe beschrieben. Sie ist eine der tragenden Charaktere der gesamten Geschichte. Man folgt ihr und erlebt ihre Lebensgeschichte hautnah mit. Die Unterdrückung, unter der die Menschen zu leiden haben, wird schon in diesem ersten Teil deutlich. Im ersten Teil werden die Charaktere sozusagen vorgestellt.

Insgesamt ist das Buch in 7 Teilen aufgeteilt. Die Geschichte spielt über einen Zeitraum von etwas über 30 Jahren. Man begleitet die Charaktere also einen ziemlich langen Zeitraum. Der Autor hat viele Szenen geschaffen, in denen man erlebt, wie die Menschen gelebt haben, wie ihr Kampf um das tägliche Stück Brot verlaufen ist und auch wie die Menschen mehr Selbstbestimmung verlangt haben. Gleichzeitig wird aber auch ausführlich geschildert, wie die Oberschicht Englands sich dagegen zur Wehr gesetzt hat. Die Gesetze werden erläutert und auch die politische Situation in Europa fließt mit ein. Der Autor hat hier durchaus interessante Details ausgearbeitet und erläutert.

Eigentlich ist hier alles vorhanden, um einen spannenden historischen Roman zu erleben. Leider hat mich der Erzählstil nicht so gepackt. Irgendwie konnte ich die einzelnen Protagonisten nicht spüren. Die Erzählung ist mir etwas zu oberflächlich und der Erzählstil zu kantig. Obwohl mich die Geschichte als solches fasziniert hat und ich für die 870 Seiten auch nicht lange gebraucht habe. Ich finde den geschilderten Zeitraum spannend und es auch gut, wie Ken Follett die politische Lage Europas mit eingebaut hat. Ich kann eigentlich gar nicht genau benennen, was mich wirklich gestört hat.

Fazit:

„Die Waffen des Lichts“ ist ein eigentlich spannender historischer Roman, der aus der Zeit der beginnenden Industrialisierung Englands erzählt. Die einzelnen Charaktere sind nachvollziehbar gestaltet worden, auch wenn ich nicht zu allen Protagonisten einen Bezug herstellen konnte. An manchen Stellen ist mir der Erzählstil in diesem Kingsbridge-Roman etwas zu hölzern und nicht nah genug an den Charakteren dran. Trotzdem ist es ein toller Roman, den ich sehr gern gelesen habe.

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Veröffentlicht am 29.10.2023

Wer stiftet Unruhe im alten Colonia?

Schatten über Colonia – Ermittlungen am Rand des Römischen Reichs
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Der Anwalt Quintus Tibur lebt im Jahre 87 nach Christus in der römischen Stadt Colonia. Hier leben die Menschen offen miteinander, egal aus welchem Teil des Römischen Reiches sie stammen. Doch dann wird ...



Der Anwalt Quintus Tibur lebt im Jahre 87 nach Christus in der römischen Stadt Colonia. Hier leben die Menschen offen miteinander, egal aus welchem Teil des Römischen Reiches sie stammen. Doch dann wird dieser Frieden unterbrochen, immer wieder finden Überfälle auf Landvillen statt. Schnell macht das Gerücht die Runde, die Germanen wären unterwegs und wollen die Stadt erobern. Quintus Tibur wird in diese Ereignisse verwickelt, hat er doch selbst auch germanische Wurzeln vonseiten seiner Mutter. Er will herausfinden, was hier los ist, und trifft dabei auf unerwartete Hilfe von einer jungen Römerin namens Lucretia. Die Neugierde treibt die junge Frau an. Gemeinsam begeben sie sich auf Spurensuche, um ihre Stadt zu retten.

Mit der Geschichte von Quintus und Lucretia, wie sie ihr Colonia retten, beginnt eine Krimi-Reihe zur Zeit des Römischen Reiches. In „Schatten über Colonia“ werden die beiden vorgestellt. Sie haben sehr unterschiedliche Charaktere und stammen zudem aus unterschiedlichen Bevölkerungsschichten. Ihre Charaktereigenschaften werden hier gut ausgearbeitet.

Quintus ist ein verheirateter Anwalt und auch in seiner Ehe durchaus glücklich. Lucretia ist die Tochter aus gutem Haus, sie treibt mehr die Neugierde und Langeweile an, als dass sie wirklich arbeiten müsste. Bei Quintus sieht es da schon anders aus. Er muss sich seinen Lebensunterhalt eben als Anwalt verdienen. Gemeinsam machen sie sich nun hier auf die Suche nach der Wahrheit, was durchaus für kurzweilige Lesestunden sorgt. Zudem gibt es reichlich Einblicke in das Leben dieser Zeit, vor allem des Adels. Der eigentliche Kriminalfall nimmt erst so nach und nach Fahrt auf und hat sicherlich seine spannenden Momente, aber mehr ab dem letzten Drittel des Buches. Davor würde ich es eher als einen historischen Unterhaltungsroman bezeichnen.

Der Erzählstil ist leicht und locker gehalten, die Seiten fliegen nur so dahin. Eigentlich macht es auch Spaß, dieses Buch zu lesen, aber man fällt eben aber auch über solche Sätze: Zitat: S. 315, K: 29 “ Ein Teller Erbsensuppe und eine Weißweinschorle halfen dabei….“. Vielleicht ist der Erzählstil etwas zu modern gehalten, sodass sich einige modische Worte eingeschlichen haben, die ich so nicht in einem historischen Krimi oder Roman erwarte. Es ist also durchaus noch Luft nach oben.

Eine kleine Karte des alten Colonia ist im Buchdeckel enthalten und ein Glossar der fremden Begriffe befindet sich im Anhang. Ein Nachwort gibt es leider nicht, stattdessen stehen am Ende einige Empfehlungen, welche Orte man sich anschauen kann, um noch mehr Einblicke in das Leben des Römischen Reiches zu bekommen. Sicherlich auch interessant.

Fazit:

Dieser erste Roman des Autorenduos Axel Melzener und Julia Nika Neviandt hat mir ganz gut gefallen. Es ist ein netter Unterhaltungsroman für zwischendurch, mit einigen spannenden Einblicken in das Leben dieser Epoche. Der Erzählstil ist angenehm zu lesen, auch wenn er mir zum Teil zu modern war. Die Handlung hätte etwas gerafft werden können, manche Szenen waren zu ausführlich und haben von der eigentlichen Tat etwas zu sehr abgelenkt. Aber davon abgesehen, hatte ich unterhaltsame Lesestunden.

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Veröffentlicht am 09.09.2023

nicht so ganz einfach zu lesen

Der siebte Kreuzzug
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nicht so ganz einfach zu lesen

Yves le Breton ist Inquisitor des Papstes und in seinem Auftrag unterwegs. Geheimnisvolle römische Dokumente soll er ausfindig machen. Sein Weg führt ihn an die Ufer des ...

nicht so ganz einfach zu lesen

Yves le Breton ist Inquisitor des Papstes und in seinem Auftrag unterwegs. Geheimnisvolle römische Dokumente soll er ausfindig machen. Sein Weg führt ihn an die Ufer des Nils, wo sich die Armeen von König Louis IX. von Frankreich und Sultan al-Salih Ayyub gegenüberstehen. Blutige Schlachten stehen bevor. Intrigen und Verrat bestimmen die Ereignisse.

Die Geschichte, die Luigi Panella hier schildert, beginnt im Jahre 1249 und erzählt von einem Kreuzzug, der als siebter Kreuzzug benannt wird. Wobei hier aber zu bedenken ist, je nachdem wie man die vorangegangenen Kreuzzüge zählt. In einigen Quellen wird dies auch als sechster Kreuzzug benannt. Schon gleich zu Beginn wird klar: So ganz einfach ist die Geschichte nicht zu lesen. Der Autor geht hier sehr ins Detail und schildert die Zusammenhänge in Ägypten des Jahres 1249 ausführlich. Spannend ist sicher die Suche nach dem wahren Grab Christi und auch das Rätsel um diese geheimnisvollen Dokumente, aber viele Namen, Protagonisten und fremd klingende Ortsangaben verwirren die Handlung doch sehr. Auch gibt es nicht unbedingt die zentrale Hauptfigur, die durch die Geschichte führt. Sicher wird immer wieder die Lage von le Breton geschildert, aber trotzdem ist er nicht der Charakter, mit dem man mitfiebern und suchen könnte.

Die Dokumente und die spätere Suche nach der Wahrheit sind hier das Hauptaugenmerk. Aus verschiedenen Blickwinkeln wird davon berichtet, wer gerade entweder die Dokumente im Besitz hat oder versucht, sie zu bekommen. Außerdem ist es bei dieser Geschichte von Vorteil zu wissen, welche wichtigen Ereignisse in diesen Jahren zu diesem Kreuzzug geführt haben und welche Mächte involviert sind.

Sicherlich klingt es jetzt ein bisschen so, als hätte mir die Geschichte nicht gefallen, dem ist aber nicht so, im Gegenteil. Ich fand es hochinteressant, aus dieser Zeit zu lesen. Die Schlachten, die geführt wurden und wie gerade der französische König damit umging, war wirklich spannend. Sicherlich hätte ich gern einen sympathischen Charakter dabei gehabt, mit dem man sich gemeinsam auf die Reise machen könnte, aber trotzdem ist der Beginn dieser Trilogie lesenswert.

Der Erzählstil ist eigentlich auch leicht zu lesen, sieht man einmal davon ab, dass die vielen Namen, ob nun von Orten oder Menschen, schwierig zu lesen sind, da sie überwiegend eben französisch oder arabisch sind. Ein Glossar am Ende klärt einige fremde Begriffe und eine kleine Karte zu Beginn zeigt, wo sich die Handlung abspielt. Ein Personenregister ist leider nicht vorhanden.

Fazit:

Der Auftakt der Trilogie „Die Chronik des Inquisitors“ mit dem Titel „Der siebte Kreuzzug“ liest sich zwar nicht einfach eben mal so nebenbei, enthält aber doch spannende Details, die von diesem Kreuzzug erzählen. Insgesamt hat mir die Geschichte gut gefallen, wenn auch mit kleinen Schwächen.

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