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Veröffentlicht am 05.01.2019

Ein Konvoi mit tödlicher Fracht auf dem Weg zur Erde

Terra
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Jakarta ist Pilot und Mechaniker eines der vollautomatischen Konvoi-Frachtschiffe, das mit zwei Millionen Tonnen Erz beladen auf dem Weg zur Erde ist. Was der Pilot nicht ahnt: in seinen Containern lagern ...

Jakarta ist Pilot und Mechaniker eines der vollautomatischen Konvoi-Frachtschiffe, das mit zwei Millionen Tonnen Erz beladen auf dem Weg zur Erde ist. Was der Pilot nicht ahnt: in seinen Containern lagern teilweise Bomben, die für die Erde bestimmt sind. Jaks Advanced Virtual Assistant Nina stellt jedoch auffällig regelmäßige Unregelmäßigkeiten fest, die sowohl Jakarta als auch die anderen Piloten des Konvois stutzig machen. Jak sieht keine andere Lösung, als sich an seine Schwester zu wenden, die als Space Marshall auf dem Mond arbeitet. Gemeinsam kommen sie einer groß angelegten Verschwörung auf die Spur.

Die Brüder Tom und Stephan Orgel wagen mit diesem Buch einen ersten Ausflug in das Genre der Science Fiction, wobei der Ausdruck Space Thriller sogar noch passender ist, denn sie liefern einen spannenden und packenden Thriller ab, der sich zu einem Wettlauf um nicht weniger als die Zukunft der Erde und ihrer Bewohner entwickelt.
Und ich muss sagen, dass die Autoren im All eine ebenso gute Figur machen wie mit ihren Orks und Zwergen oder in den Blausteinkriegen.

Eine große Stärke der Autoren sind ihre Charaktere, die vielschichtig beschrieben und damit neugierig auf ihre Rolle innerhalb des Romans machen. So wie Jakarta Rafael Pérez Zhao, der das schwarze Schaf der Familie ist, da er auch immer mal gerne Geschäfte macht, die nicht ganz so legal sind. Seine Schwester Sal dagegen gilt als aufrichtig, geradlinig und mutig – kein Wunder also, dass die beiden nicht unbedingt den engsten Kontakt haben. Aber Jakarta weiß, dass nur seine Schwester in Frage kommt, um ihr von seinem Verdacht bezüglich der ominösen Fracht zu berichten. Und Sal kennt ihren Bruder gut genug, um zu wissen, dass er sich nicht grundlos an sie wendet.

Weitere Lieblingsfiguren von mir waren die Semi-KI Nina, hinter der mir oftmals viel mehr zu stecken schien, als eine reine KI – sie ist nicht nur intelligent, sondern ganz schön clever.
Dann der Informatiker Nathan, der zwar die Klischees eines nicht besonders empathiefähigen Entwicklers erfüllt, aber durch seine Genialität einfach klasse ist. Aber auch hinter dem mäßig erfolgreichen Hehler Bran, mit dem Jak immer mal wieder Geschäfte macht, steckt mehr als erwartet.

Leser, die sich ungern an Science Fiction wegen ihrer möglichen Techniklastigkeit heranwagen, müssen bei diesem Buch keine Angst haben: die technischen Erklärungen sind sehr überschaubar, zudem erleichtert ein Glossar den Überblick. Was mir gut gefallen hat, dass völlig altmodische Dinge wie Funkgeräte oder Notizbücher durchaus auch in der Zukunft ihre Vorteile haben können und keinen unbedeutenden Einsatz erleben.

Wer die Bücher der Brüder Orgel kennt, weiß, dass bei ihnen der Humor – gerne auch schwarz - nicht zu kurz kommt. Ebenso gibt es eine Menge cooler Frauen und Männer sowie coole Sprüche, die diesem Space Thrillers seine besondere Note geben.

Nach dem ersten Science Fiction-Roman von Tom und Stephan Orgel kann ich sagen: jederzeit gerne wieder. Sie können das Genre genauso gut und spannend wie die Fantasy.

Veröffentlicht am 03.01.2019

Das Rennen um den Titel „König der Meere“ geht in die sechste Runde

Die Phileasson-Saga - Totenmeer
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Die sechste Aufgabe der Wettfahrt zwischen den beiden legendären Kapitäne Asleif Phileasson und Beorn der Blender führt die Kontrahenten in das Sargassomeer. Dieses Totenmeer ist als Ort ohne Wiederkehr ...

Die sechste Aufgabe der Wettfahrt zwischen den beiden legendären Kapitäne Asleif Phileasson und Beorn der Blender führt die Kontrahenten in das Sargassomeer. Dieses Totenmeer ist als Ort ohne Wiederkehr bekannt – ausgerechnet dort müssen die beiden ein kostbares Artefakt bergen. Und nur einer kann den Sieg erringen.

Die Phileasson-Saga gehört mittlerweile zu meinen Lieblingsreihen im Bereich Fantasy und so war ich natürlich sehr gespannt, was die beiden Ottajaskos und den Leser im sechsten Band erwarten wird.

Diesmal führt die Wettfahrt in eine der düstersten und unheimlichsten Gegenden von Aventurien: dem Sargassomeer, das für seine Tangfelder bekannt ist, in denen schon so manche Schiffsmannschaft ihr nasses Grab gefunden hat. Dort soll sich ein geheimnisvoller Kelch befinden, den die beiden Kapitäne zu bergen haben. Aber nicht nur Phileasson und Beorn wollen den Kelch in ihren Besitz bringen.

Das Totenmeer ist alles andere als ein einladender Ort, das wird nicht nur auf dem düsteren Cover deutlich, sondern auch in den Beschreibungen: erstickende Tangfelder, abgewrackte Überreste ehemaliger stolzer Schiff und ruhelose Geister von Verstorbenen, die zwischen den Wracks umherstreifen. Und mittendrin lauert etwas dämonisch Unheimliches, das den Kelch in seinem Besitz hält.
Die Beschreibungen des Sargassomeeres erinnerten mich an die unheimlichen Szenerien und Beschreibungen im „Himmelsturm“, den zweiten Band der Saga, der zu meinen Lieblingsbüchern der Reihe gehört. Nur dass diesmal auch ziemlich viele Spinnen einen Auftritt haben.

Ein Highlight der Saga sind für mich die Prologe, die immer ziemlich umfangreich sind und eigene Geschichten darstellen. Diesmal geht es zusammen mit drei Magiern in der Vergangenheit an einen Ort bei den Salamandersteinen, an dem vor langer Zeit ein legendärer Kampf der Elfen stattgefunden hat. Die Drei sind dort auf der Suche nach einem sagenumwobenen Kelch.

Neben der eigentlichen Aufgabe war ich aber auch gespannt, wie sich der Konflikt zwischen Zidaine, Tjorne und Tylstyr weiterentwickeln wird. Im letzten Buch hat sich bereits angedeutet, dass er dem Höhepunkt zusteuert – allmählich wird es auch Zeit, dass das alles zu einem Ende kommt. Hierbei haben mich die Autoren mit einer Wendung überrascht, mit der ich so absolut nicht gerechnet hatte und die dafür sorgte, dass ich doch so einiges neu überdenken musste.

Dann gibt es noch die wiederauferstandene Elfe Lailath Schlangenschlächterin, die sich trotz ihres Einsatzes in „Schlangengrab“ immer noch nicht zur Ottajasko des Foggwulfs zugehörig fühlt, sondern weiterhin ihr Ziel verfolgt, die Silberflamme an sich zu bringen, um ihrem Volk die verzweifelt erwartete Rettung zu bringen. Ich war sehr gespannt darauf, wie weit sie gehen würde, um dieses Ziel zu erreichen.

Eine der Perspektivfiguren ist diesmal der Magier Abdul, was mich sehr gefreut hat, da ich den etwas verschrobenen Zauberer inzwischen sehr gerne mag. Auf der einen Seite hat er immer wieder Probleme mit seinem Gedächtnis und verhält sich oftmals wie ein hilfloses kleines Kind, um dann auf der anderen Seite, wenn Not am Mann ist, mal so nebenher einen mächtigen Zauberspruch aus dem Ärmel zu schütteln. Und das mit einer Leichtigkeit, wie man das sonst nur von den Elfen kennt.

Es gibt auch traurige Moment in dem Buch: die Lebenszeit der Elfe Galandel deren-Lied-verklingt scheint sich immer mehr dem Ende zuzuneigen. Als Leser habe ich mitgelitten, wenn es ihr immer schlechter geht, fand es aber auch toll, wie sich die Ottajasko von Phileasson um die sterbende Elfe kümmert. Kann es für sie noch eine Rettung geben?

Auch nach dem sechsten Band kann ich sagen, dass die Saga nach wie vor sehr spannend ist und für Überraschungen und unerwartete Allianzen gut ist. Nun bin ich gespannt, welche Abenteuer die Recken im nächsten Band erwarten.

Veröffentlicht am 02.01.2019

Der siebte Fall für Gereon Rath

Marlow
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Berlin, Spätsommer 1935: Oberkommissar Gereon Rath bekommt es mit einem tödlichen Verkehrsunfall zu tun, der recht schnell gelöst zu sein scheint, nichts deutet auf Fremdeinwirkung hin. Allerdings befinden ...

Berlin, Spätsommer 1935: Oberkommissar Gereon Rath bekommt es mit einem tödlichen Verkehrsunfall zu tun, der recht schnell gelöst zu sein scheint, nichts deutet auf Fremdeinwirkung hin. Allerdings befinden sich bei einem der Toten Unterlagen, die brisante Informationen über Hermann Göring enthalten – Rath sieht zu, dass er diese Unterlagen schnell wieder los wird. Er ist sowieso nicht böse darum, dass der Fall schnell abgeschlossen ist, da berufliche Veränderungen auf ihn warten. Als jedoch von unerwarteter Seite Zweifel an dem Unfall auftauchen, wird Gereons Jagdinstinkt geweckt. Seine Nachforschungen führen ihn in die Vergangenheit seiner Frau Charly und zu dem ehemaligen Unterweltkönig Johann Marlow, mit dem er nie wieder etwas zu tun haben wollte.

Da ich ein großer Anhänger der Gereon-Rath-Serie seit dem ersten Band bin, war ich natürlich sehr gespannt auf den siebten Teil, der mittlerweile im Jahre 1935 spielt. Ich war gespannt, wie es Charly Rath im Deutschland der Nazis ergehen wird, da sie schon immer massive Probleme mit den neuen Machthabern und deren Ideologie hatte. Sie verabscheut die Braunhemden und es wäre kein Wunder, wenn sie entweder irgendwann in den Widerstand geht oder das Land verlässt.

Ihr Mann Gereon Rath ist da bequemer, auch wenn er den Nazis ebenfalls nicht viel abgewinnen kann. Aber solange sie ihn in Ruhe lassen, versucht er sich irgendwie durchzuboxen. Jedoch muss er zunehmend erkennen, dass die Nazis immer mehr das Leben der Menschen durchdringen, privat und beruflich: während Charlys und Gereons Pflegesohn Fritze mit der HJ zum Nürnberger Reichsparteitag marschiert, geraten seine Pflegeeltern wegen ihrer mangelnden Parteitreue in das Visier des Jugendamts. Überhaupt war ich gespannt, wie sich der zunehmende Konflikt zwischen Fritzes Begeisterung für die Hitlerjugend und Charlys Abscheu gegenüber den Nazis weiterentwickeln wird.

Aber nicht nur zwischen Charly und Fritze kommt es zu Konflikten, auch zwischen Gereon und seiner Frau kommt es immer wieder zu Streit, da Charly beruflich zunehmend frustriert ist, weil ihr als Frau die Fortführung ihrer begonnenen juristischen Laufbahn verwehrt ist. So schlägt sie sich als Anwaltsgehilfin und Privatdetektivin für ihren früheren Chef Wilhelm Böhm durch. Böhm spielt in diesem Band ein nicht ganz unwichtige Rolle, was mir gut gefallen hat, zumal er dabei sehr sympathische und überraschende Seiten zeigt.

Und dann haben wir noch Johann Marlow, auch er begleitet Gereon und die Leser seit dem ersten Band. Wer den sechsten Band kennt, weiß, dass und warum Gereon und Charly keinen großen Wert mehr darauf legen, noch irgendetwas mit dem ehemaligen Unterweltboss, der inzwischen in der SS Karriere macht, zu tun haben wollen. Aber ausgerechnet Marlow scheint bei den Nachforschungen zu dem tödlichen Verkehrsunfall seine Finger mit im Spiel zu haben. Für weitere Spannung und Brisanz sorgt zusätzlich, dass es Parallelen zu einem alten Fall von Böhm gibt, der mit dem Tod von Charlys Vater zu tun hat. Aber nicht nur die Vergangenheit von Charlys Familie spielt eine Rolle, sondern auch die Vergangenheit von Johann Marlow, über die der Leser in diesem Buch einiges Überraschendes erfährt.

Das alles sind Gründe, warum ich den siebten Band als ein sehr vielschichtiges Buch beschreiben würde, da neben den Ermittlungen zu dem Verkehrsunfall und den brisanten Unterlagen über Göring eben auch die private Situation der Protagonisten und ihre jeweiligen Verbindungen untereinander genauso eine Rolle spielen. Wobei ich denke, dass es hierfür von Vorteil ist, wenn man die Vorgängerbände gelesen hat und damit die Entwicklung der einzelnen Charaktere kennt.

Das Buch konnte mich wieder voll und ganz überzeugen, die Reihe hat nichts von ihrem Reiz verloren und ich bin natürlich sehr gespannt, wie es jetzt weitergehen wird.

Veröffentlicht am 02.01.2019

Hexenkessel New York – Die neue Thriller-Reihe von Martin Krist

Freak City / Hexenkessel
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Patsy und Milo wollen das große Geld, um zusammen mit Patsys Tochter ein besseres Leben zu beginnen, indem sie einen scheinbar todsicheren Einbruch begehen. Jedoch werden sie nicht nur vom Besitzer überrascht, ...

Patsy und Milo wollen das große Geld, um zusammen mit Patsys Tochter ein besseres Leben zu beginnen, indem sie einen scheinbar todsicheren Einbruch begehen. Jedoch werden sie nicht nur vom Besitzer überrascht, sondern auch von einem Mörder, der seit Wochen eine blutige Spur in New York hinterlässt.

Indessen sucht Pearl nach einer vermissten Broadway-Diva, deren Verschwinden weder die Cops noch ihren Ehemann großartig zu kümmern scheint. Und nebenbei muss er noch den Schläger für den korrupten Cop Bobby spielen.

Inzwischen kenne ich einige Bücher von Martin Krist bzw. seine unterschiedlichen Thriller-Reihen und da sie allesamt spannend, rau und überraschend sind, war es keine Frage für mich, auch den ersten Band der neuen FREAK CITY-Reihe zu lesen.

Und das Buch erfüllt alle meine Erwartungen: es ist spannend, es ist rasant und der Autor schafft es wieder mal, mich mit völlig unerwarteten Wendungen und Überraschungen zu verblüffen. Und es lebt von und mit seinen interessanten Charakteren: in diesem Fall dem Halbblut Pearl, ein Ermittler wider Willen, dessen Vergangenheit mehr als nebulös und geheimnisvoll ist. Aus irgendeinem Grund hat ihn der korrupte Bulle Bobby in der Hand, für den er immer wieder den nicht gerade zimperlichen Geldeintreiber spielen muss. Was der Grund für diese Abhängigkeit ist, wird zwar in diesem ersten Band nicht explizit aufgelöst, aber es werden doch einige Andeutungen gemacht.

Das Einbrecher-Pärchen Patsy und Milo ist ebenfalls etwas speziell: Milo hat in diesem Bereich durchaus Erfahrung, aber Patsy dagegen ist ziemlich naiv. Eigentlich will die junge Mutter auch keine Karriere in diesem Gewerbe machen, sondern mit diesem Bruch, der auf einem todsicheren Tipp basiert, für finanzielle Unabhängigkeit von ihrem Exmann sorgen, der damit droht, ihr das Sorgerecht für die gemeinsame Tochter zu entziehen. Nachdem der Einbruch schiefgeht und sie nicht nur von der Polizei, sondern auch von einem brutalen Mörder gejagt werden, gerät Patsys und Milos Welt völlig aus den Fugen.

Wer den Autor kennt, weiß, dass seine Bücher gerne scheinbar mehrere voneinander unabhängige Handlungsstränge enthalten, die dann doch auf raffinierte Art und Weise miteinander in Verbindung stehen – das ist auch in diesem Buch wieder der Fall.

Die Handlung von „Hexenkessel“ ist in sich abgeschlossen, auch wenn nicht alle Fragen abschließend beantwortet werden. Das stört mich allerdings weniger, denn manches darf auch gerne der Phantasie des Lesers überlassen werden, um sich eigene Gedanken dazu zu machen.

Veröffentlicht am 30.11.2018

Zweiter Band der Chroniken von Azuhr

Die Chroniken von Azuhr - Die Weiße Königin
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Auf der Insel Cilia strebt der Konflikt zwischen der Liga der Stadtstaaten und den Herzögen des Schwertwaldes einem blutigen Höhepunkt entgegen. Aufgrund der massiven militärischen Überlegenheit der Liga ...

Auf der Insel Cilia strebt der Konflikt zwischen der Liga der Stadtstaaten und den Herzögen des Schwertwaldes einem blutigen Höhepunkt entgegen. Aufgrund der massiven militärischen Überlegenheit der Liga setzen die Menschen des Schwertwaldes ihre ganze Hoffnung auf eine alte Sage: im Moment der größten Not erscheint die Weiße Königin, die ehemalige Herrscherin des Waldes, um den Waldbewohnern beizustehen. Wird sich die Sage erfüllen und wenn ja, wann? Die Chancen stehen gut, denn seit einiger Zeit tauchen immer mehr Märengestalten auf und der junge Milan Tormeno muss allmählich lernen, welche Verbindung zwischen ihm und den Wesen besteht.

Mit Spannung habe ich den zweiten Teil der Chroniken erwartet, wollte ich doch wissen, wie es mit Milan Tormeno weitergeht, der im ersten Band beschlossen hat, sich nicht länger für die Zwecke der beiden Kriegsparteien einspannen zu lassen. Außerdem war ich gespannt darauf, wie Milan seine Fähigkeiten als Fleischweber erforschen wird und welche Macht damit verbunden ist.

Das Buch beginnt mit einem ziemlich langen Dialog, bei dem es ebenfalls um eine Schlacht vor 18 Jahren geht und die Grundlage für die anschließende Haupthandlung bildet. Durch die blutigen und ungeschönten Beschreibungen der Schlacht wird die ganze Hässlichkeit des Kriegs sehr gut deutlich. Man sollte auch nicht zu sehr mit einzelnen Charakteren sympathisieren, denn bei dem Autor weiß man nie, welche Figuren das Ende des Geschehens erleben werden.

Aber auch im Hauptteil geht es zwischen der Liga und den Rebellen des Schwertwaldes kämpferisch und blutig zu, während Milan auf seine Weise versucht, die Märengestalten, die immer zahlreicher auftauchen, zu bekämpfen. Jedoch muss er ziemlich schnell erkennen, dass seine wohl gemeinten Absichten nicht immer die Früchte tragen, die er sich vorgestellt hat.

Milan macht in diesem Buch eine merkliche Entwicklung durch, die Kämpfe sowie persönlichen Schicksalsschläge verändern den jungen Mann und sein Entschluss, sich aus dem Krieg herauszuhalten, wird immer schwerer einzuhalten.

Bernhard Hennen schafft es spielend, mich mit seinem bildhaften und mitreißenden Schreibstil in die Welt von Cilia zu versetzen, um mit den Protagonisten mitzufiebern und mitzuleiden. Ganz großartig sind auch die märchenhaften Beschreibungen der Mären, die über Fähigkeiten verfügen, die durch die Sagen und Erzählungen über sie verändert werden können. Was das auf lange Sicht bedeutet, wird Milan als Fleischweber im Laufe der Geschichte immer klarer. Es stellt für ihn eine riesige Herausforderung dar und ich bin gespannt, ob er es schaffen wird, sie zu meistern.

Auch der zweite Band erzählt wieder eine spannende Geschichte mit einigen unerwarteten Wendungen und überraschenden Fakten – ich freue mich jetzt sehr auf den dritten Abschlussband und bin gespannt, wie die Geschichte ausgehen wird.