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Veröffentlicht am 06.01.2022

Spannender Spiel- und Knobelspaß, hat aber noch Verbesserungspotenzial

Die Welt der 1000 Abenteuer - Das Vermächtnis des Zauberers
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„Das Vermächtnis des Zauberers“ ist ein Fantasy-Spielbuch aus der Reihe „Die Welt der 1000 Abenteuer“. Es handelt sich dabei nicht um ein herkömmliches Buch, das von vorne bis hinten durchgelesen wird, ...

„Das Vermächtnis des Zauberers“ ist ein Fantasy-Spielbuch aus der Reihe „Die Welt der 1000 Abenteuer“. Es handelt sich dabei nicht um ein herkömmliches Buch, das von vorne bis hinten durchgelesen wird, sondern der Leser hat den entscheidenden Einfluss auf die Handlung. Dazu sind die Abschnitte nummeriert und der Leser trifft während der Lektüre Entscheidungen, die bestimmen, bei welchem Abschnitt jeweils weitergelesen werden soll. Manchmal entscheidet auch der Zufall. So hat die Story eine Menge Variationen und etliche Enden.

Der Leser bzw. der Spieler bekommt am Anfang eines solchen Buches meistens eine Aufgabe, z. B. in diesem Fall das Land „Konduula“ vor dem bösen Gorlash zu retten, der bereits im Begriff ist, seine dunklen Armeen aufzustellen, um in Konduula einzufallen. Um das zu verhindern, müssen drei Stücken eines alten Zauberstabes gefunden werden. Um diese zu bekommen, muss man einige Aufgaben lösen, andere Figuren treffen, richtig überlegen und entscheiden und manchmal auch etwas Glück haben.

Unterwegs findet oder bekommt man manchmal Gegenstände oder Hinweise, die bei der Lösung der Aufgabe helfen, aber auch Dinge, die schaden können. Diese muss man sich nebenbei auf einem Spielblatt notieren.

Für die Zufallskomponente gibt es eine Seite, auf der Steine mit Runensymbolen abgebildet sind. Dort muss man dann mit geschlossenen Augen auf eins tippen. Je nachdem, welches es ist, geht die Handlung in einer der möglichen Varianten weiter.

Ich mag solche Spielbücher sehr. Dieses hier ist auch nicht das erste, mit dem ich mich beschäftigt habe. Ich habe jedoch während des Spiels immer wieder Verbesserungsvorschläge. So auch in diesem Buch.

Zunächst einmal zu dem, was mir daran gefällt:

Die Geschichte ist recht fantasievoll und ich finde sie gelungen. Die vielen seltsamen Namen sind zwar etwas gewöhnungsbedürftig, aber zum Glück muss man sich für das Fortkommen in diesem Spiel nicht alle merken.

Es gibt eine Karte dazu. So kann man sich immer grob orientieren, wo die Handlung gerade spielt. So etwas mag ich nebenbei gesagt auch bei normalen Romanen. Nun aber zurück zum Spielbuch.

Die meisten richtigen Entscheidungen sind mit etwas Überlegung und gesundem Menschenverstand zu erahnen. Wenn man doch mal etwas falsch macht, gibt es dann oftmals noch einen Ausweg, aus einer Misere – manchmal durch die richtige Reaktion darauf, manchmal durch Glück, d. h. Zufall, der mit der Abbildung der Runensteine praktiziert wird.

Es sind auch kleine Knobelaufgaben enthalten, die lösbar sind und bei der Erfüllung der Aufgabe weiterhelfen.

Es gibt zwar nur ein erfolgreiches Ende, aber der Lösungsweg dorthin hat ein paar kleine Variationen. Es gibt auch die Möglichkeit, erfolgreich durchzukommen, ohne das Schicksal (die Runensteine) zu Rate zu ziehen.

Nun zu meiner Kritik. Eins empfinde ich als wirklich schlecht, und zwar:

Es gibt zwei Stellen, an denen eine falsche Entscheidung dafür verantwortlich ist, dass die Mission nicht sofort scheitert, sondern dass man bis zum Ende hin einfach eins von den drei Teilen des Zauberstabes nicht bekommen kann. Es ist in den Fällen im Nachhinein schwer auszumachen, was man falsch gemacht haben soll, denn Logik oder gesunder Menschenverstand haben kaum etwas damit zu tun, so dass man bei einem erneuten Versuch möglicherweise dort wieder „falsch abbiegt“. So etwas trübt die Spielfreude.

In einem Fall endet der entsprechende Teil sogar noch mit so etwas der Art: „Dann machen wir das später.“ Leider ist das Buch aber so konzipiert, dass es dieses „Später“ nicht geben kann. So liest und spielt man danach mitunter noch lange weiter, ist vielleicht bei allem, was dann noch kommt, erfolgreich, um dann am Ende gesagt zu bekommen: „Nee, ätsch!“ (So steht es nicht da, aber so kam es mir vor.)

Dann gibt es viele verbesserungswürdige Dinge und auch solche, die zwar gut gemeint, aber nicht richtig durchdacht und deshalb unnütz sind.

Für verbesserungswürdig halte ich die Zufallskomponente. Sie wird durch die Seite mit den Runensteinen vorne im Buch umgesetzt. Ich finde das unpraktisch, besonders in der E-Book-Variante. Ich hätte es besser gefunden, wenn Zufall so gestaltet ist, dass er mit einfachen Würfeln funktioniert, die fast jeder zu Hause hat.

Ich würde mir mehr Illustrationen oder Kurzzusammenfassungen besonders langer Abschnitte wünschen, denn wenn man zum fünften Mal gescheitert ist und wieder vorne anfängt, kann es sonst etwas eintönig werden, bis man wieder an der Stelle ankommt, an der man diesmal anders reagieren möchte.

Es gibt einen magischen Gegenstand, der das nette Feature hat, dass man einmal, wenn man scheitert, einen zufälligen Abschnitt aufschlagen kann und wenn es ein Abschnitt ist, den man kennt, ab dort wieder weiterspielen darf. Das soll wohl so eine Art Backup sein. Ich halte das für nicht durchdacht, denn man weiß doch in der Regel nicht mehr, welche Gegenstände man an der Stelle hatte. So kann das Ganze vielleicht etwas durcheinanderkommen. Außerdem – seien wir ehrlich – wird man sowieso nicht wirklich jedes Mal von vorne anfangen, sondern irgendwann von selbst auf ein eigenes Backup zurückgehen, zumal man den Anfang schon kennt und ihn genauso machen würde.

Zusammenfassung:

Das Spiel-Buch hat Spaß gemacht und es ist auch im Großen und Ganzen schlüssig. Ich habe verschiedene Wegevarianten durchprobiert und es schließlich geschafft, die Aufgabe zu lösen. Einige Dinge halte ich dennoch für verbesserungswürdig.

Ich werde mir wohl noch die anderen Teile der Reihe anschauen.

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Veröffentlicht am 04.01.2022

Feinsinniger Psychothriller für Querbeet-Leser

Das Therapiezimmer
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Diesen Roman würde ich als feinsinnigen Psychothriller bezeichnen. Die Autorin verwendet die Technik der „unzuverlässigen Erzählstimme“. Was damit genau gemeint ist, kann ich an dieser Stelle nicht erklären ...

Diesen Roman würde ich als feinsinnigen Psychothriller bezeichnen. Die Autorin verwendet die Technik der „unzuverlässigen Erzählstimme“. Was damit genau gemeint ist, kann ich an dieser Stelle nicht erklären ohne zu spoilern. Aber wer das Buch liest, wird es erkennen und vielleicht genauso darüber staunen wie ich.

Eine der Grundideen dieses Buches: Therapiesitzungen, die belauscht werden. Einerseits ist das gruselig, andererseits muss ich zugeben, dass ich bei so etwas selbst manchmal gern Mäuschen spielen würde. Außer diesem Thema hält der Roman noch die eine oder andere Überraschung bereit.

Die handelnden Personen sind mir zwar nicht ans Herz gewachsen, aber völlig unsympathisch sind sie mir auch nicht. Auf jeden Fall haben sie meine Neugier geweckt. Ich wollte wissen, wie es mit ihnen weitergeht.

Die Autorin hat es verstanden, die ganze Story sehr spannend zu halten. Viele Perspektivwechsel haben dazu beigetragen. In den ersten beiden Teilen gab es den einen oder anderen „Twist“, der das ganze sehr dynamisch machte.

Es blieb zwar bis zum Ende hin spannend, so dass ich mich nicht gelangweilt habe. Dennoch hatte ich den Eindruck, dass im letzten Teil ein wenig „die Luft raus“ war. Ich hätte noch einen „Superknaller“ erwartet oder zumindest einen noch heftigeren Showdown.

Nichtsdestotrotz wurde alles schlüssig beendet. Der Sprachstil hat mir gefallen. Zwar war er nichts Besonderes, doch hat er sich angenehm gelesen und zur Handlung gepasst.

Auf dem Klappentext hinten steht: „Wahrscheinlich der spannendste Roman, den sie dieses Jahr lesen werden.“ A. J. Finn. Ich finde die Behauptung ziemlich vermessen.

Fazit: Ein solides Werk. Für eine Querbeet-Leserin wie mich eine spannende Psycho-Lektüre. Wer ein wenig Nervenkitzel, aber nicht zu harte Schocker, mag, wird dieses Buch gern lesen.

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Veröffentlicht am 12.12.2021

Überwiegend witzig

Salve Papa!
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Das hier ist zwar nichts das stärkste Buch von Wladimir Kaminer, aber es hat mir dennoch gut gefallen. Es war so eine kleine nette Lektüre für zwischendurch.

Bei manchen Geschichten musste ich kichern. ...

Das hier ist zwar nichts das stärkste Buch von Wladimir Kaminer, aber es hat mir dennoch gut gefallen. Es war so eine kleine nette Lektüre für zwischendurch.

Bei manchen Geschichten musste ich kichern. Andere fand ich nicht ganz so lustig, aber zum Nachdenken gab es immer etwas dabei. Es ist alles mit Augenzwinkern zu nehmen. Einiges ist auch schön überspitzt dargestellt.

Über solche Dinge, wie "Das Stück Wurst liegt da, weil es auf die Katze wartet" kann ich mich beömmeln.

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Veröffentlicht am 25.10.2021

Zum Nachdenken angeregt

Die Rebellion
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Ich mag Geschichten aus der Zeit nach dem ersten Weltkrieg sehr gerne, besonders dann, wenn sie so gut geschrieben sind, dass man sich in das Lebensgefühl bzw. die Lebensverhältnisse der damaligen Zeit ...

Ich mag Geschichten aus der Zeit nach dem ersten Weltkrieg sehr gerne, besonders dann, wenn sie so gut geschrieben sind, dass man sich in das Lebensgefühl bzw. die Lebensverhältnisse der damaligen Zeit hineinversetzen kann. Ich erwarte von solchen Geschichten, dass die handelnden Personen irgendwie besonders sind.

Das habe ich in diesem Roman von Josef Roth gefunden. Der Protagonist Andreas Pum ist schon etwas ganz Besonderes. Der Krieg hat ihm übel mitgespielt. Er hat an der Front ein Bein verloren und ist nun ein Invalide. Trotzdem lässt er sich seinen Lebensmut nicht nehmen und glaubt an die Gerechtigkeit in der Welt. Er lebt in geordneten Verhältnissen, hat ein Auskommen und ist zufrieden.

Er ist ein hoch anständiger Typ und deshalb tut es besonders weh, von den Ungerechtigkeiten und der polizeilichen Willkür zu lesen, die ihm nach und nach widerfährt. So muss er sich selbst eines Tages eingestehen, dass es keine Gerechtigkeit gibt und jeder zum Sündenbock werden kann.

Seine daraufhin einsetzende „Rebellion“ ist bemerkenswert, denn letzten Endes findet sie nur im Geiste statt.

Mir hat dieses Hörbuch sehr gefallen. Die Charaktere und Szenen sind sehr nachvollziehbar geschildert. Ich denke, dass auch Christian Brückner, der das Ganze vorliest, seinen Anteil daran hat. Ich habe es von vorne bis hinten in fast einem Rutsch durchgehört. Es hat mich unterhalten und zum Nachdenken angeregt.

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Veröffentlicht am 21.10.2021

Motivationsschub

Power Hour
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Dieses Buch ist ein Ratgeber. Die Autorin Adrienne Herbert erklärt einen Weg, ohne zusätzlichen Stress mehr zu schaffen und Ziele zu erreichen. Der Schlüssel liegt darin, sehr früh morgens aufzustehen ...

Dieses Buch ist ein Ratgeber. Die Autorin Adrienne Herbert erklärt einen Weg, ohne zusätzlichen Stress mehr zu schaffen und Ziele zu erreichen. Der Schlüssel liegt darin, sehr früh morgens aufzustehen und die erste Stunde des Tages für sich selbst zu nutzen.

Die Idee finde ich prima und ich setze sie meistens für mich um – wenn auch nicht immer ganz konsequent.

Das Konzept ist nicht neu. Vor ein paar Jahren habe ich in „Miracle Morning“ von Hal Elrod darüber gelesen. So möchte ich hier einen Vergleich zwischen beiden Büchern anstellen bzw. „Power Hour“ von „Miracle Morning“ abgrenzen.

Mir selbst gefällt „Power Hour“ etwas besser, denn es ist herrlich unaufgeregt, nicht so amerikanisch sensationsheischend und übertrieben wie „Miracle Morning“. Auch „Power Hour“ beginnt mit einer sehr persönlichen Geschichte der Autorin zum Einstieg. Diese ist zwar auch bewegend, jedoch nicht so emotional überzeichnet wie die von Hal Elrod.

Während in „Miracle Morning“ genau vorgegeben wird, wie dieser Morgen zu verwenden ist – ausgehend von Meditation und Affirmation usw. – wird das in „Power Hour“ zu 100% dem Leser überlassen. Es gibt jedoch ein paar nützliche Beispiele und Vorschläge. Außerdem werden sehr viele Ratschläge rund um die physische und psychische Gesundheit gegeben, die ich als sehr fundiert und einleuchtend empfand.

Ich empfand das Buch als sehr angenehm zu lesen. Ich habe zwar dadurch nichts grundlegend Neues gelernt, jedoch einen Motivationsschub erfahren. Schon das war es wert.

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