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Veröffentlicht am 28.08.2022

Rezension zu "Every little Secret" - Mit vielen big secrets und noch mehr Verdächtigen 😉

Every Little Secret
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Okay, ab gehts, finale Rezension 😉
Ich rezensiere mal nach den Kategorien, in denen ich auch die Sterne vergebe.

Handlung:
Mir hat das Setting echt gut gefallen. New York, Julies WG, der Ortswechsel ...

Okay, ab gehts, finale Rezension 😉
Ich rezensiere mal nach den Kategorien, in denen ich auch die Sterne vergebe.

Handlung:
Mir hat das Setting echt gut gefallen. New York, Julies WG, der Ortswechsel in die Hamptons, das hat sich alles sehr natural und stimmig angefühlt und ich hatte ein sehr vollständiges, klares Bild vor meinem inneren Auge beim lesen. Das ist mir immer ziemlich wichtig, weil ich mich dann voll auf die Story einlassen kann.
Auch ansonsten hatte die Story nicht den typischen „armes Mädchen trifft Gazillionär und will aber sein Geld nicht“ Vibe. Julie und Caleb waren auf einer Ebene, gleichberechtigt im Unternehmen. Julie fehlte einfach nur Erfahrung. Insgesamt hat man gemerkt, dass es der Autorin sehr wichtig war, inklusiv zu sein und eine feministische Perspektive mit in die Story zu bringen. Pluspunkte dafür 😊
Gefallen hat mir auch das Offenhalten des Täters oder der Täterin. Man hatte durchweg so viele mögliche Verdächtige und Outcomes der Story und deswegen ist man auch an dem Buch so kleben geblieben, finde ich. Nur das Ende hat mich echt rasend gemacht, weil ich viel Misskommunikation in Buch zwei rieche, da Caleb ES AUF JEDEN FALL NICHT WAR und Julie das wegen einer Nacht- und Nebelaktion jetzt aber denkt. Und die miscommunication-Trope ist wirklich ganz ganz weit unten auf meiner meist-gemochte-storylines Liste. Wirklich ganz weit unten.

Erzählstil:
Ich bin großer Fan von dualer Perspektive und der Möglichkeit, die Gedanken beider Charaktere dauerhaft mitverfolgen zu können. Julie war frech und schlagfertig geschrieben, Caleb hatte die typischen „harte Schale, weicher Kern“ Charakterzüge. Die Sexszenen waren manchmal ein bisschen zu poetisch geschrieben für meinen Geschmack, ich mag es gerade heraus und explizit, aber ich kann mir durchaus vorstellen, dass viele das poetische sehr mögen. Die Spannung wurde durch den Erzählstil gut gehalten finde ich und auch die Kapitellängen und Trennungen haben zu dieser „Aaaaach komm, ein Kapitel noch, dann mach ich das Licht aus“ Attitude geführt 😉

Charaktere: 
Hier haben mich ein paar kleinere Dinge gestört, insgesamt waren mir die Charaktere aber sehr sympathisch.
Komisch fand ich, dass Caleb trotz seiner vielen Verluste (Mord, Unfälle, Krankheiten???) so sehr im reinen damit zu sein schien. Wenn mir das passiert wäre, hatte ich erstmal einen Therapieplatz gebraucht. Aber Caleb war total fein damit irgendwie? Wo war der gequälte Held? Ich will hier nicht zu voreingenommen sein, denn vielleicht wird das im zweiten Buch noch mal aufgegriffen werden, aber mir wurde in diesem Buch definitiv zu wenig über Calebs Verluste gesprochen. Da hätte man noch viel tiefer reingehen können, damit man als Leser:in Caleb besser versteht und er als Protagonist vielschichtiger wird.
Was ich auch schwierig fand, war Daniels Rolle nachzuvollziehen. Auch hier: Vielleicht kommt dazu noch was in Buch zwei, aber in diesem ersten Teil ist mir einfach nicht ganz klar geworden, was sein Auftrag war (außer Caleb ein bisschen eifersüchtig zu machen).

Ansonsten bin ich absolut in Love mit Calebs Schwester und Julies Mitbewohnerinnen und auch ihr Vater ist ein Toller Charakter.
Was die Weiterentwicklung der Charaktere angeht, finde ich es übrigens toll mit anzusehen, wie Julie an ihrer neuen Aufgabe wächst und immer mehr Rückgrat bekommt. You go girl!

Cover:
Ich bin ganz ehrlich, so lange keine Fotos von „echten Menschen“ auf dem Cover sind, ist es für mich schon ein gutes Cover. Ich mag es einfach nicht, wenn mir vorgegeben wird, wie ein Charakter in meinem Kopf aussehen soll. Ich finde das Cover sehr hübsch. Es verrät nicht zu viel, man weiß aber sofort „hier wird’s romantisch“. Die Farben passen sehr gut zusammen und mir gefällt der Wasserfarben-Effekt. 
Außerdem sitze ich nicht gern mit Büchern mit kitschigen oder übertrieben sexualisierten Covern in der Öffentlichkeit (zum Beispiel in der Bahn), da fühle ich mich immer beobachtet und verurteilt. 😄 Diskrete Cover for the win.


Gefühl:
Also die Chemie zwischen Julie und Caleb war auf jeden Fall da. Mir ist zwischendurch absolut warm geworden. 😉 Allerdings muss ich sagen, dass mir die erste Sexszene in den Hamptons zwischen den beiden zu schnell ging. Plötzlich waren sie vor allen von Calebs Freunden am Händchen halten (was ich persönlich extrem intim finde) und Zack - Sex in der Küche. Das ging mir alles zu fix, da hätte man noch ein bisschen die Spannung steigern können.
Außerdem greift hier wieder das, was ich vorhin über Caleb und seine Verluste geschrieben habe. Hier hätte ich Caleb glaube ich gern ein bisschen mehr strugglen sehen wollen, um ihn besser verstehen zu können und seine verletzliche Seite mehr zu sehen.
Abgesehen von den romantischen Gefühlen, habe ich Julie ihre Probleme mit den Gefühlen gegenüber ihrer leiblichen Mutter absolut abgekauft. Dieses interne hin und her konnte ich total verstehen. Auch die Liebe zu ihren Mitbewohnerinnen und ihrem Vater war sehr authentisch und schön mitzulesen


Insgesamt hatte ich echt viel Spaß mit dem Buch und bin gespannt auf den nächsten Teil, denn die Story und auch die Charaktere haben mich in ihren Bann gezogen und ich muss das Ende der Geschichte kennen. Wenn Caleb doch der Täter war, fress ich einen Besen - auf gut Deutsch gesagt. 😄

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