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Veröffentlicht am 17.08.2022

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Die Dorfschullehrerin
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Meine Meinung:

Nachdem der erste Band "Die Dorfschullehrerin - Was die Hoffnung verspricht" eins meiner Jahreshighlights 2021 war, habe ich sehnsuchtsvoll Band 2 erwartet.

Sprachlich bzw. stilistisch ...

Meine Meinung:

Nachdem der erste Band "Die Dorfschullehrerin - Was die Hoffnung verspricht" eins meiner Jahreshighlights 2021 war, habe ich sehnsuchtsvoll Band 2 erwartet.

Sprachlich bzw. stilistisch gesehen, hatte ich das Gefühl, dass dieses Mal mehr im Dialekt (Rhöner Platt) geschrieben wurde, aber ich hatte auch das Gefühl, dass es mir dieses mal leichter gefallen ist, es zu verstehen. Wie auch in Band 1, fand ich den Schreibstil ansonsten sehr schön

Auch der personale Erzähler mit primär Helens Perspektive wurde wieder verwendet. In diesem Band waren vor allem die Abschnitte aus Maries Perspektive (Helens Tochter) sehr interessant, aber auch Isabellas. Mit den verschiedenen Perspektiven hängt auch der Inhalt zusammen, der diesmal vielfältiger, meiner Meinung nach sogar zu vielfältig war. Es waren zu viele einzelne Handlungsstränge und dadurch gab es auch bei keinem einen richtigen Höhepunkt. Der Höhepunkt des Haupthandlungsstrangs, war für mich nicht überraschend und deswegen auch kein Klimax. Wie auch bei Band 1 fand ich den Schluss etwas zu schnell und zu kurz.

Isabellas Geschichte war dieses Mal etwas größer, ich hätte mir aber auch hier etwas mehr gewünscht und dafür einen andere Handlungsstrang z.B. von Christa oder Agnes weggelassen. Vor allem anhand von Isabellas Geschichte hat man viel der damaligen Einstellungen gesehen, die negativ sind, aber sie wurde auch als schlecht und negativ dargestellt, indem Helene und Isabella diesbezüglich sehr offen und "modern" waren.

Allgemein finde ich, zeigt das Buch sehr schön, was sich zum Glück verändert und weiter entwickelt hat, was aber selbst nach fast 60 Jahren immer noch so viel besser werden muss und aber auch was vor allem bzgl. Traditionen leider immer mehr verschwindet. Dieses Mal hatte ich zu den Entwicklungen im Dorfleben noch mehr Bezug. Ein Beispiel wären die Mittelpunktschulen, während ich schon auf eine dieser "Mittelpunktschulen" gegangen bin, ist meine Mama noch auf eine Dorfschule gegangen und auch manche meiner Freund:innen, dort gab es meistens eine Klasse für die 1./2. und eine Klasse für die 3./4. Jahrgangsstufe. Auch in den letzten 15 Jahren wurden immer mehr der Dorfschulen zusammen gelegt. Ich habe es in meiner Rezension zu Band 1 schon gesagt, dass ich diese Zeit so spannend finde, weil sie gleichzeitig so nah und so fern ist.

Während die Ost-West-Beziehung im ersten Teil eine viel größere gespielt hat, war sie in diesem Band natürlich immer noch ein wichtiger Teil, das Buch spielt 1964 in der Grenzzone, aber es lag nicht mehr der Fokus darauf. Da hätte ich mir noch etwas mehr gewünscht.

Fazit:

Ein immer noch sehr gutes Buch, das aber leider nicht mir Band 1 mithalten konnte.

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Veröffentlicht am 17.08.2022

Paris 1625

Zeitenzauber
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Meine Meinung:

Es ist nicht das erste Mal, dass ich "Zeitenzauber - Die goldene Brücke" gelesen habe. Vor über sechs Jahren habe ich die Zeitenzauber-Trilogie schonmal gelesen und zwar in der falschen ...

Meine Meinung:

Es ist nicht das erste Mal, dass ich "Zeitenzauber - Die goldene Brücke" gelesen habe. Vor über sechs Jahren habe ich die Zeitenzauber-Trilogie schonmal gelesen und zwar in der falschen Reihenfolge. Statt 1, 2 ,3 war es bei mir 3, 1, 2 (Zwei Jugendbuch-Zeitreise-Trilogien mit Covern in den gleichen drei Farben, aber in anderer Reihenfolge kann verwirrend sein ). Sechs Jahre später und die Zeitenzauber-Trilogie ist in neuem Design (den gleichen Farben ) passend zu ihrer Spin-Off-Reihe "Time School" erschienen. Und wer mir auf Instagram folgt, der*die weiß, dass ich die Cover und die Buchgestaltung der Time School Trilogie liebe

"Zeitenzauber - Die goldene Brücke" ist der zweite Band der Trilogie und mir sind die zweiten Bände von Trilogien meistens am liebsten. Inhaltlich mochte ich besonders, dass Anna diesmal mehr oder weniger auf sich alleine gestellt ist, da Sebastiano auf geheimnisvolle Weise sein Gedächtnis verloren hat. Einige der Fragen aus Band 1 wurden im Verlauf dieses Buches beantwortet, aber es traten nochmals mindestens genau so viele neue auf. Was ich an der Reihe im allgemeinen mag, ist dass sie sich über mehrere Jahre hinweg zieht und man somit die Entwicklung der Charaktere zwischen und während der einzelnen Bücher mit erleben kann. Und obwohl ich die Bücher vor einigen Jahren gelesen habe, haben mich die Wendungen doch oftmals nochmal oder besser gesagt wieder überrascht.

Den Schreibstil von Eva Völler mag ich sowohl in ihren Jugendbüchern, Fantasy oder nicht, als auch in ihren historischen Romanen. Er ist sehr flüssig zu lesen, verständlich und in dieser Reihe auch oft humorvoll.

Bei Romanen die (teilweise) in der Vergangenheit spielen finde ich es immer wichtig, wie kritische Thema dargestellt werden. Es ist verständlich, dass Themen wie Homophobie, Rassismus etc. damals noch viel schlimmer waren als heute, jedoch der Umgang der Charaktere bzw. der Autorin ist dabei wichtig. Zum Großteil fand ich, dass Eva Völler hier gut mit diesen Themen umgegangen ist, aber an der ein oder anderen Stelle war mir der Umgang ein Dorn im Auge. So kam es vor allem zu Fat Shaming auch durch die Protagonistin Anna. Das hätte bei der Neuauflage nochmals überarbeitet und verbessert werden können.

Fazit:

Ein spannender zweiter Teil im Paris des 17. Jahrhunderts mit überraschenden Wendungen.

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Veröffentlicht am 07.04.2022

Schrecklicher Protagonist und schwache Story

Privileged - Class of Royals
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Meine Meinung:

Mochtest Du die Serie "Young Royals" dann gefällt dir vielleicht dieses Buch?

Fandest du die Serie (mit Ausnahme der Beziehung der zwei Protas) schrecklich so wie ich? Dann lass die Finger ...

Meine Meinung:

Mochtest Du die Serie "Young Royals" dann gefällt dir vielleicht dieses Buch?

Fandest du die Serie (mit Ausnahme der Beziehung der zwei Protas) schrecklich so wie ich? Dann lass die Finger weg von diesem Buch!

Wäre das Buch nur aus der Sicht von Nora geschrieben. wäre es vielleicht ganz in Ordnung gewesen, aber die Kapitels aus Ashers Sicht waren mir von Anfang an zuwider. Erziehung und Familiengeschichte hin und her, Plot hin und her, Charakterentwicklung hin und her. Mir wurde schlecht beim Lesen seiner Kapitel. Die Sache, dass er nur an S*x denkt, wäre okay, aber diese sexistische, machtergreifende Art war einfach nur schrecklich. Und dass er von Nora immer wieder als "Bad Boy" und seine "Bad Boy" Seite beschrieben wurde, hat mich aufgeregt, weil er war ein machtgieriger Sexist. Ergänzend dazu war klar, dass es im Laufe des Buches eine krasse Charakterentwicklung geben wird, die ich nicht nachvollziehen kann.

Auch Noras Charakter war wenig ausgebaut bzw. ihre Charaktereigenschaften haben teilweise nicht zu Ihrem Verhalten gepasst. Auch die Beziehungen haben gefehlt oder es wurde gehetzt. Zudem kam im Allgemeinen, dass viel übersprungen wurde - ich hatte das Gefühl ganze Kapitel fehlen. Der Höhepunkt der Geschichte war nicht wirklich ein Höhepunkt und alles sehr vorhersehbar.

Auch der royale und High Society Kontext wurde schlecht umgesetzt, mit Logikfehlern und unrealistischen Aspekten.

Der Schreibstil selbst war nicht schlecht, mal abgesehen, davon, dass ich selbst sehr clean bin, was meinen Wortschatz angeht. Aber bei schlechten Charakteren und Plot hilft ein guter Schreibstil dann auch wenig.

Für mich eins der schlechtesten Bücher, die ich seit langem gelesen habe, das mich maßlos enttäuscht hat. Und definitiv kein Young Adult Buch, auch wenn es in einer Schule spielt.

Fazit:

Ein Buch mit einem Protagonisten von dessen Charakter mir schlecht wurde und einer schwachen Story.

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Veröffentlicht am 24.03.2022

Fernweh ist geweckt - schöne Urlaubslektüre

Das Geheimnis der weißen Insel
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Allem voran: Ich hab jetzt unglaublich viel Lust wieder nach Kreta zu reisen.

Der Roman spielt auf der griechischen Insel Kreta und vor allem die Ortsbeschreibungen haben mir sehr gut gefallen. Insbesondere ...

Allem voran: Ich hab jetzt unglaublich viel Lust wieder nach Kreta zu reisen.

Der Roman spielt auf der griechischen Insel Kreta und vor allem die Ortsbeschreibungen haben mir sehr gut gefallen. Insbesondere bei den Tauchgängen, die in diesem Buch eine wichtige Rolle spielen. Das bereitet einem richtig Fernweh und macht Lust selbst mal zu tauchen. Und es hat mich an meinen Kreta-Urlaub zurück erinnern lassen, an den ich sehr viele schöne Erinnerungen habe.

Der Klappentext zeigt schon auf, dass es zwar ein Liebesroman ist, jedoch auch ein paar Krimi-Elemente enthält. Ich fand diesen Mix sehr schön, denn es hat der Geschichte des "Urlaubsflirts" Spannung verliehen, aber ihr nicht die Leichtigkeit zu sehr genommen, so dass es immer noch eine schöne Urlaubslektüre ist.

Die Geschichte ist dementsprechend auch in zwei Erzählperspektiven gegliedert. Aus Mattis Perspektive in der Ich-Person erlebt man die aktuellen Geschehnisse und aus der Sicht ihres Opas (3. Person) die "Backstory" in den 1960er. Durch die unterschiedlichen Erzählperspektiven hat das einen schönen Kontrast zwischen diese zwei Handlungsstränge gegeben, die miteinander verknüpft sind und an manchen Stellen Parallelen aufweisen. Inhalt und Stil haben hier sehr schön zusammen gepasst.

Die Charakteren haben mir an sich sehr gut gefallen, vor allem auch die Nebencharaktere Greta und Pascal. Ebenso die Beziehung zwischen Matti und Ihrer Großmutter hat sich sehr schön entwickelt. Die Charaktere selbst haben jedoch nicht viel Tiefe, was mich aber in diesem Fall nicht stört. Ich erwarte das von einer leichte Sommer-/Urlaubslektüre auch gar nicht bzw. möchte das oft auch gar nicht.

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Veröffentlicht am 26.02.2022

Tolle Geschichte an der innerdeutschen Grenze

Die Dorfschullehrerin
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Ich habe schon einige Bücher von Eva Völler gelesen, die mir alle sehr gut gefallen haben, aber es waren ausschließlich Jugendbücher. "Die Dorfschullehrerin - Was die Hoffnung verspricht" war also mein ...

Ich habe schon einige Bücher von Eva Völler gelesen, die mir alle sehr gut gefallen haben, aber es waren ausschließlich Jugendbücher. "Die Dorfschullehrerin - Was die Hoffnung verspricht" war also mein erster (historischer) Roman von ihr.

Zu Beginn des Buches hatte ich die Befürchtung, dass es viele Sätze im Dialekt gibt. Das hat sich jedoch nicht bestätigt. Ab und an war mal ein Satz oder eine kurze Unterhaltung im Dialekt geschrieben, den ich nicht komplett flüssig lesen konnte, obwohl er nicht all zu weit von meinem eigenen Dialekt entfernt ist. Man hätte den Dialekt auch weg lassen können, da er jetzt nicht zwingend zur Handlung beigetragen hat, aber er war jetzt auch nicht in dem verwendeten Maße schlimm. Ansonsten hat mir der Schreibstil von Eva Völler - wie gewohnt - sehr gut gefallen, es war flüssig zu lesen.

Die Geschichte wird aus der dritten Person erzählt und am Anfang bin ich davon ausgegangen, dass es ausschließlich aus Helenes Perspektive erzähl wird. Im Laufe des Buches wechselt die Perspektive jedoch zu verschiedenen Personen, Helenes Anteil ist dabei aber mit Abstand am größten. Vor allem die Abschnitte aus den Perspektiven der im Osten lebenden Charaktere fand ich hier sehr interessant.

Die Protagonistin Helene muss man einfach mögen. Für Anfang der 60er fand ich sehr emanzipiert und sie hat sich für viele Dinge schon eingesetzt für die Mann und vor allem Frau sich heute leider immer noch einsetzen (müssen). Auch den Landarzt Tobias mochte ich, gerne hätte ich noch etwas mehr zu ihm und der Beziehung zu seinem Sohn erfahren. Vor allem freue ich mich im zweiten Band auch auf Isabella und ihre Geschichte.

Inhaltlich finde ich diese Zeit sehr spannend. Für mich liegt das gefühlt schon Ewigkeiten entfernt (seit 30 Jahren ist Deutschland wieder vereint und ich bin gerade mal 20), andererseits kennt man doch Menschen, die diese Zeit miterlebt haben wie Großeltern und Eltern, und vielleicht auch Menschen, die aus der DDR geflohen sind. Deswegen sind das Jahrzehnte, die mich persönlich aus sehr interessieren. Spannend fand ich auch zu sehen, was heute davon noch zu sehen und zu spüren ist und was zum Glück nicht mehr wie der Rohrstock, nicht mal zwingend auf West und Ost, sondern auch auf Stand und Land bezogen. Hier besonders Aspekte, die für mich schon immer ganz normal und Teil meines Lebens waren, aber die auch immer mehr zurück gehen hier auf dem Land. Zum Hauptaspekt des Inhaltes kann ich nicht ganz so viel sagen ohne zu spoilern. Der Höhepunkt und das Ende waren nur für mich etwas zu kurz dargestellt. Man weiß das es darauf hinauslaufen wird und wartet darauf, dass es nun endlich passiert, und dann waren es nur sehr wenige Seiten. Vielleicht wird das ganze aber auch im zweiten Teil durch Rückblicke oder Ähnliches nochmal vertieft. Ich freue mich auf jeden Fall schon auf Teil zwei.

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