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Veröffentlicht am 26.11.2025

Wir sind alle Wissenschaftler

Das Heureka-Prinzip
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Der Autor Chad Orzel möchte mit seinem Buch "Das Heureka-Prinzip" aufzeigen, dass wissenschaftliche Arbeits- und Forschungsmethoden gar nicht so kompliziert und abgehoben sind wie man häufig glaubt. Jeder ...

Der Autor Chad Orzel möchte mit seinem Buch "Das Heureka-Prinzip" aufzeigen, dass wissenschaftliche Arbeits- und Forschungsmethoden gar nicht so kompliziert und abgehoben sind wie man häufig glaubt. Jeder Mensch wendet im Alltag mehrfach täglich wissenschaftliche Arbeitsmethoden an ohne sich darüber im Klaren zu sein.

Wenn Menschen in ihrem Alltag etwas interessant finden und es beobachten, denken sie anschließend über das Beobachtete nach und ziehen bestenfalls Schlüsse daraus. Hat man dann interessante Schlüsse gezogen, überprüft man diese gerne, indem man weitere Beobachtungen macht, die die eigenen Schlüsse bestätigen oder widerlegen. Oftmals spricht man dann im Folgenden mit anderen Menschen über die eigenen Beobachtungen, die Schlüsse und die bestätigenden/widerlegenden Beobachtungen und tauscht sich mit Interessierten aus.

All diese Verhaltensweisen (Beobachten, Nachdenken, Bewerten, Überprüfen, Berichten, Diskutieren) sind bereits wissenschaftliche Forschungsmethoden in Anwendung, nur dass sie auf alltägliche Begebenheiten angewendet werden und nicht auf z.B. hochkomplizierte physikalische Prozesse. Doch egal ob Briefmarkensammeln, Kreuzworträtsel, Teamarbeit oder Sport - die Parallelen zu wissenschaftlicher Arbeit wie Astronomie und Biologie sind eindeutig erkennbar und werden von dem Autor in diesem Buch anschaulich ausgebreitet.

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Veröffentlicht am 06.11.2025

Spannender Krimi inklusive Reise in die Vergangenheit

Miss Emily und die Schatten der Vergangenheit
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Emily Tremaine ist eine emanzipierte Frau, die selbstbewusst ihr Leben meistert und Diskussionen um die Rechte von Frauen nicht aus dem Weg geht. Damit eckt sie im männerdominierten England des beginnenden ...

Emily Tremaine ist eine emanzipierte Frau, die selbstbewusst ihr Leben meistert und Diskussionen um die Rechte von Frauen nicht aus dem Weg geht. Damit eckt sie im männerdominierten England des beginnenden 20. Jahrhunderts natürlich an und wird von ihrer traditionsbewussten Mutter aus London ins ländliche Cornwall auf das Landgut ihres Onkels "abgeschoben".
Dort ist es zwar ruhiger, aber die quirlige Emily weiß sich beschäftigen und ihren Onkel mit ihren für Frauen in dieser Zeit nicht schicklichen "Abenteuern" zu beunruhigen.
Kurz vor dem Weihnachtsfest muss Emily diesmal jedoch im traditionellen "Sinne" funktionieren - das englische Königspaar hat seinen Besuch auf dem Sitz der Tremaines angekündigt und soll gebührend empfangen werden.
Plötzlich geschehen einige merkwürdige Dinge und Unfälle. Als auch noch ein Toter hinzukommt ist es mit der Ruhe und Beschaulichkeit endgültig vorbei. Emily beginnt sich die Sache gemeinsam mit dem Vikar der örtlichen Kirchengemeinde näher anzusehen und deckt dabei ein unglaubliches Familiengeheimnis auf.
Die Autorin Rebecca Michelle nimmt den Leser mit auf eine spannende Reise in die Vergangenheit und spielt dabei geschickt mit bekannten Klischees um die englische Gesellschaft des beginnenden 20. Jahrhunderts. Die Story weist zwischenzeitlich einige Längen auf, ist aber sehr lesenswert geschrieben und für die Leser, die historische Krimis mögen, sehr zu empfehlen.

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Veröffentlicht am 02.11.2025

Außergewöhnlicher Krimi im alten Stil

Die Oxford-Tragödie
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Ein gewaltsamer Todesfall unter der Lehrerschaft des altehrwürdigen, zur Oxford Universität gehörenden St. Thomas College sorgt für Entsetzen und Unverständnis unter den Universitätsangehörigen. Besonders ...

Ein gewaltsamer Todesfall unter der Lehrerschaft des altehrwürdigen, zur Oxford Universität gehörenden St. Thomas College sorgt für Entsetzen und Unverständnis unter den Universitätsangehörigen. Besonders den Vizepräsidenten und Seniortutor Francis Wheatley Winn lässt dieses grausame Verbrechen nicht los. Er beginnt gemeinsam mit dem österreichischen Gastdozenten Ernst Brendel, der sich in seiner Heimat bereits einen Namen als Experte für die Auflösung undurchsichtiger Verbrechen gemacht hat, Ermittlungen anzustellen. Das Problem - scheinbar jeder, der als Täter in Frage kommt, hat ein stichfestes Alibi - oder überhaupt kein Motiv...

Der Autor J.C. Masterman pflegt in "Die Oxford- Tragödie" einen altmodischen, aber sehr gut zu lesenden Schreibstil mit einem Erzähler in der Position einer dritten Person, die zwar selber ermittelt, aber das ganze Geschehen von außen betrachtet. Ungewöhnlich, aber sehr lesenswert - zumal die Atmosphäre der traditionsreichen Universität mit all ihren Regeln und Verhaltensmustern den Schauplatz sehr interessant macht. Absolut lesenswert.

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Veröffentlicht am 02.11.2025

Kurzweilige Fortsetzung der Gardasee-Krimireihe

Salute - Das letzte Gebet
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"Salute. Das letzte Gebet" ist der mittlerweile dritte Band der Krimireihe um den vor einiger Zeit an den Gardasee nach Bardolino ausgewanderten ehemaligen Münchner Kommissar Zeitler und den ortsansässigen ...

"Salute. Das letzte Gebet" ist der mittlerweile dritte Band der Krimireihe um den vor einiger Zeit an den Gardasee nach Bardolino ausgewanderten ehemaligen Münchner Kommissar Zeitler und den ortsansässigen italienischen Commissario Lanza. Mit seinem flüssigen, gefälligen Schreibstil schafft der Autor Friedrich Kalpenstein auch diesmal wieder eine angenehme Atmosphäre, in der sich der Leser problemlos auf die neuen (kriminellen und gesellschaftlichen) Ereignisse rund um den malerischen Ort Bardolino und seine eigenwilligen, aber sympathischen Bewohner einlassen kann.

Zeitler steht vor einer ungewissen Zukunft. Der ehemalige Kommissar, der vor einiger Zeit nach Bardolino am Gardasee ausgewandert ist und dort erfolgreich als Barista das Cafe "Monaco" betreibt, betrauert den plötzlichen Tod seiner Vermieterin und mütterlichen Freundin Sofia Barone. Nach ihrem Tod ändern sich die Besitzverhältnisse und Zeitler weiß, nicht wie es mit dem Mietvertrag für sein Cafe und die darüber liegende Wohnung weitergehen wird.
Auf dem Weg zur Beerdigung von Sofia wird Zeitler darüber hinaus Zeuge eines Menschenauflaufs vor der örtlichen Kirche. Ein Mann ist offenbar zu Tode gekommen und nach einem natürlichen Tod sieht es nicht aus. Statt das Ganze auf sich beruhen zu lassen und sich mit seiner Trauer und Unklarheiten in seinem eigenem Leben zu beschäftigen, kommt der alte Ermittler-Spürsinn wieder hoch und Zeitler schaut sich die Umstände und den Tatort etwas genauer an. Sehr zum Missfallen des örtlichen Commissario Lanza, der ohnehin seit langem ein misstrauisches Auge auf den Deutschen hat. Lanza nimmt die Ermittlungen auf, aber der Fall erweist sich als äußerst knifflig...

Ein schöner Wohlfühlkrimi vor der malerischen Kulisse des Gardasees mit einer überraschenden, sich erst ganz am Schluss abzeichnenden Auflösung - auf jeden Fall sehr lesenswert.

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Veröffentlicht am 31.10.2025

Wunderbare Unterhaltung - der Donnerstagsmordclub hält was er verspricht

Der Donnerstagsmordclub und der unlösbare Code (Die Mordclub-Serie 5)
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Der mittlerweile fünfte Band der außergewöhnlichen "Donnerstagsmordclub"-Serie aus der Feder des genialen Autors Richard Osman hält wieder ohne Einschränkung was er verspricht. Eine tolle, abgefahrene ...

Der mittlerweile fünfte Band der außergewöhnlichen "Donnerstagsmordclub"-Serie aus der Feder des genialen Autors Richard Osman hält wieder ohne Einschränkung was er verspricht. Eine tolle, abgefahrene Haupt-Storyline, mehrere spannende, abwechslungsreiche und bereichernde Nebenlinien, die ebenso eigenwilligen wie liebenswerten Charaktere - es stimmt auch diesmal wieder einfach alles.

Es war um den in der Seniorenresidenz Coopers Chase angesiedelten Donnerstagsmordclub seit dem letzten Fall ein wenig ruhig geworden. Die Mitglieder waren - jedes für sich - längere Zeit mit ihren eigenen Dingen beschäftigt. Vor allem Elisabeth, die "Anführerin" der Rentnerermittler, hat mit ihrem vor kurzem erlittenen schweren persönlichen Schicksalsschlag zu kämpfen und sie hat mit der Bewältigung alle Hände voll zu tun. Joyce, Ibrahim, Ron und vor allem auch Bogdan helfen ihr so gut es geht, aber sie ist noch längst nicht wieder die Alte.

Auf der Hochzeit von Joyce' Tochter Joanna wird Elisabeth dann von dem augenscheinlich sehr nervösen Trauzeugen Nick Silver direkt kontaktiert und um Hilfe gebeten. Elisabeth bringt sich in Stellung, aber dann verschwindet Nick unmittelbar nach der Hochzeit spurlos und seltsame Entwicklungen nehmen ihren Lauf. Ein neuer Fall für den Donnerstagmordclub tut sich auf und plötzlich sind die vier Rentner wieder mitten drin in Ihren Ermittlungen - mit etwas veränderten Schwerpunkten, aber gerade das macht es spannend.

Die Bücher dieser Serie fesseln den Leser - nicht zuletzt durch den noch immer außergewöhnlichen Erzählstil von Richard Osman - von der ersten bis zur letzten Seite. Mich macht der "Donnerstagsmordclub" jedes Mal glücklich und traurig zugleich. Glücklich, weil ich endlich wieder Abenteuer mit diesen fantastischen Protagonisten erleben darf, und traurig, weil das beglückende Leseerlebnis immer so schnell vorbei ist und ich dann wieder ein gutes Jahr auf "Nachschub" warten muss...

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