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Veröffentlicht am 19.03.2020

Anders als erwartet

Die Stadt der verschwundenen Kinder
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Inhalt:

Gaia wächst in einer Stadt auf, die zweigeteilt ist. Es gibt Wharfton, das große Armutsviertel, in dem alles streng rationiert und bewacht wird - von der Enklave, dem Viertel der Reichen und ...

Inhalt:

Gaia wächst in einer Stadt auf, die zweigeteilt ist. Es gibt Wharfton, das große Armutsviertel, in dem alles streng rationiert und bewacht wird - von der Enklave, dem Viertel der Reichen und Adligen. Gaias Familie lebt in Wharfton, sie und ihre Mutter arbeiten als Hebammen. Jeden Monat müssen die ersten drei Neugeboreren der Enklave vorgebracht werden, so lautet das Gesetz.

Eines Tages werden Gaias Eltern verhaftet und in Enklave gebracht, um dort verhört zu werden. Gaia weiß, dass ihre Eltern nichts Unrechtes getan haben und schleicht sich heimlich auf die andere Seite der Mauer, um ihnen heraus zu helfen.



Meine Meinung:

Insgesamt hat mir das Buch gut gefallen. Ich fand die Welt, die die Autorin sich ausgedacht hat, sehr interessant und wollte gern mehr darüber wissen. Der Anfang war gut, in der Mitte wurde die Geschichte vereinzelt etwas langatmig, aber das Ende war wieder sehr spannend und aufregend.

Im Einband des Buches steht der Satz: "Gaia begibt sich heimlich in die verbotene Stadt, und macht eine Entdeckung, die das Schicksal der Menschen diesseits und jenseits der Mauer für immer verändern wird."

Ja, sie hat Dinge entdeckt, die das Leben einiger Menschen verändern könnten. Allerdings habe ich beim Lesen dieses Satzes eine ganz andere Geschichte erwartet.

Ich hätte erwartet, dass die "Entdeckung", die Gaia in der Stadt macht, noch irgendetwas Überraschenderes ist. Auch der Schriftzug: "Sag mir, wo die Kinder sind" auf der Buchrückseite klang eher so, als würde die Enklave ganz merkwürdige Dinge mit den Kindern anstellen. Das fand ich etwas irreführend und ich habe die ganze Zeit darauf gewartet, dass noch irgend etwas krasses herauskommt. Andererseits ist es ja auch gut, wenn man die Handlung einer Geschichte nicht vorhersehen kann. Etwas verwirrt war ich trotzdem.

Noch eine andere Sache fand ich merkwürdig: (ich werde mich jetzt extra vage ausdrücken, um nicht zu viel zu verraten) Gaia ging mit einem bestimmten Ziel in die Enklave. Dann ist sie dort und für eine ganze Zeit lang scheint es, als hätte sie ihr Ziel ganz aus den Augen verloren. Sie wusste, sie müsste sich beeilen und dann steht da, dass Wochen vergingen, in denen sie etwas anderes tat. (S. 108) Dadurch kam ihr Ziel nicht mehr so sehr glaubhaft rüber.

Ansonsten hat sich der Schreibstil sehr gut und flüssig gelesen. Ich konnte mich oft sehr gut in Gaia hineinversetzen. Was hier steht, war meine einzige Kritik, wobei es bei der ja hauptsächlich um meine Erwartungen geht und nicht um den Inhalt selbst. Daher kann ich den Roman auf jeden Fall empfehlen und werde gleich mit dem zweiten Teil beginnen.

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  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 19.03.2020

Lohnt sich nicht

Postscript - Was ich dir noch sagen möchte
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Inhalt:

Sieben Jahre nach Gerrys Tod bittet Hollys Schwester Ciara Holly darum, in ihrem Podcast über das Thema Tod und Abschiednehmen zu sprechen. Holly spricht über Gerry und über seine Abschiedsbriefe ...

Inhalt:

Sieben Jahre nach Gerrys Tod bittet Hollys Schwester Ciara Holly darum, in ihrem Podcast über das Thema Tod und Abschiednehmen zu sprechen. Holly spricht über Gerry und über seine Abschiedsbriefe für sie. Dieser Podcast inspiriert einige todkranke Menschen. Sie wollen auch so etwas für ihre Lieben hinterlassen und bitten Holly dabei um Hilfe, da sie die Perspektive der Hinterbliebenen kennt. Nach langem hin- und herüberlegen willigt sie ein, lernt die Personen kennen und unterstützt sie bei ihrem Vorhaben.



Meine Meinung:

Ich habe mich sehr gefreut, als ich gelesen habe, dass Cecilia Ahern eine Fortsetzung veröffentlicht hat. Ich war gespannt, wie diese Geschichte wohl noch weiter gehen sollte. Leider hat sie mich gar nicht überzeugt.

Der Hauptkonflikt, der sich in dem Roman "aufbaut", ist einfach so schwach, dass ich mich immer dazu aufraffen musste, weiterzulesen. Holly weiß nicht, ob sie helfen soll oder nicht. Da war keinerlei Spannung vorhanden.

Außerdem konnte ich die Personen aus dem Club nicht nachvollziehen. Mir ist einfach nicht begreiflich, wie man so dreist sein kann und sie bei sowas um Hilfe bitten, wenn man sie nicht einmal persönlich kennt. Es war etwas persönlicher zwischen Holly und ihrem Mann und diese Leute wollen das kopieren und dabei auch noch ihren Rat haben.

Zumal das doch so etwas persönliches ist - und das ist das zweite, was ich völlig unverständlich finde - warum es unbedingt Holly sein muss. Ich würde nie auf die Idee kommen, eine völlig Fremde um Hilfe zu bitten, wenn ich mich von meinen Liebsten verabschieden möchte. Wie soll sie da gute Ratschläge geben können?

Ich konnte mich immer wieder darüber aufregen, wie unrealistisch die Geschichte ist.



Die einzige Figur, die mir wirklich im Gedächtnis geblieben ist, war Ginika. Sie war ein Charakter, der wirklich gut ausgebaut war. In sie konnte ich mich gut hineinversetzen. Auch Bert mochte ich gern und hatte bei beiden meine traurigen Momente, ohne spoilern zu wollen.



Holly war mir nicht sonderlich sympathisch. Ihre Person war meiner Meinung nach nicht sehr gut ausgebaut, ich konnte mich selten in sie hineinfühlen. Genauso die Beziehung mit Gabriel, die viel zu kurz kam.



Außerdem waren viele Handlungen einfach viel zu vorhersehbar, was noch mehr Spannung nahm.

Das Ende war okay, es war rund, dafür aber viel zu knapp. Da wurden dann irgendwie alles, was noch aufgelöst werden musste, schnell wie in einem Zeitraffer abgehakt, sehr lieblos für mein Gefühl.



Ich bin der Meinung, die Autorin hätte es bei der einen großartigen, in sich abgeschlossenen Handlung des ersten Romans belassen sollen.

Den zweiten Teil zu lesen hat mir nichts gebracht. Der erste Roman hätte völlig ausgereicht.

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  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 20.08.2019

Zwischen Krieg und Hoffnung

Das Versprechen des Bienenhüters
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Inhalt:

Nuri Ibrahim führte ein erfülltes Leben mit seiner Familie in Aleppo, Syrien, bis der Krieg ausbricht und ihre Heimat zerstört. Nachdem seine Frau Afra ihr Augenlicht und sein Sohn Sami sein Leben ...

Inhalt:

Nuri Ibrahim führte ein erfülltes Leben mit seiner Familie in Aleppo, Syrien, bis der Krieg ausbricht und ihre Heimat zerstört. Nachdem seine Frau Afra ihr Augenlicht und sein Sohn Sami sein Leben an den Krieg verlieren, sieht Nuri die Flucht als einzigen Ausweg. Zu zweit macht sich das Ehepaar auf den Weg zu einem besseren Leben, mit immer währender Hoffnung, irgendwann Nuris Cousin Mustafa in England zu erreichen.
Die Perspektive wechselt zwischen dem Leben in Aleppo bzw. der Flucht und dem Leben in England, wo es Nuri und Afra letztendlich hingeschafft haben.


Meine Meinung:

Ich finde es zuerst einmal beeindruckend, dass sich die Geflüchteten aus Athen bereit erklärt haben, so detailliert über ihre Flucht zu sprechen. In der aktuellen Zeit ist es meiner Meinung nach sehr wichtig, sich damit auseinanderzusetzen, was die Menschen, die auch in Deutschland leben, auf ihrer Reise hier her durchgemacht haben und ich finde es toll, dass die Autorin das möglich gemacht hat.

Christy Lefteri stellt gleich zu Beginn klar, dass Nuri und Afra es letztendlich nach England geschafft haben. Das finde ich etwas schade, da das dem Buch jegliche Spannung genommen hat. Der Wechsel zwischen den Perspektiven fiel mir teilweise schwer.
Dennoch fand ich die Geschichte zum Teil sehr fesselnd, besonders in den sehr emotionalen, erschütternden Parts.
Vorrangig fand ich das Buch aber eher informativ, insbesondere durch die vielen Beschreibungen und vergleichsweise wenigen Dialoge.

Ginge es nur um die Bewertung des Aufbaus und der der Geschichte, hätte ich dem Roman drei Sterne gegeben. Da ich jedoch weiß, dass es um tatsächliche Schicksale geht und das Thema so aktuell und wichtig ist, dass sich jeder Mensch damit beschäftigen sollte, gebe ich dem Buch vier Sterne.

Veröffentlicht am 13.08.2019

Der Vergangenheit auf der Spur

Auf der Suche nach dem Kolibri
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Inhalt:


Marilyn hasst ihr bisheriges Leben, was hauptsächlich daraus besteht zu modeln und den Wünschen ihrer Mutter gerecht zu werden. Der Umzug nach L.A., der ihr einen leichteren Einstieg in das Schauspielern ...

Inhalt:


Marilyn hasst ihr bisheriges Leben, was hauptsächlich daraus besteht zu modeln und den Wünschen ihrer Mutter gerecht zu werden. Der Umzug nach L.A., der ihr einen leichteren Einstieg in das Schauspielern ermöglichen soll, stellt sich jedoch als gar nicht so schlimm heraus, wie Marilyn anfangs dachte. Sie verliebt sich in ihren Nachbarn James, der ihr die schönsten Seiten des Lebens zeigt.

18 Jahre später sieht das Ganze ganz anders aus. Marilyn wohnt allein mit ihrer Tochter Angie zusammen. James soll vor vielen Jahren bei einem Autounfall ums Leben gekommen sein. Angie hat große Zweifel an dieser Geschichte und will unbedingt herausfinden, was wirklich mit ihm passiert ist und wo sie herkommt. Gemeinsam mit ihrem Exfreund Sam macht sie sich auf den Weg, um Antworten zu finden.


Meine Meinung:

Das Cover hat gleich zu Beginn einen sehr guten Eindruck auf mich gemacht. Auch der Stil, dass immer wieder eine Einzelseite mit einem schönen Muster kommt, wenn die Handlungsstränge wechseln, finde ich sehr niedlich. Das ganze Buch wirkte gleich sympathisch auf mich. Auch der Schreibstil war sehr einfach und angenehm zu lesen. Ich habe generell Schwierigkeiten, mich in Bücher reinzulesen, die im Präsens geschrieben sind, aber mit der Zeit habe ich mich daran gewöhnt.

Von den zwei Handlungssträngen hat mir die von Marilyn besser gefallen. Ich habe so gut mit ihr fühlen können und ihre Geschichte geliebt. Immer, wenn sie an der Reihe war, konnte ich das Buch gar nicht mehr aus der Hand legen.

Angie war mir nicht von Anfang an so sympathisch. Ich konnte manchmal nicht nachvollziehen, was sie gemacht hat und auch wie sie Sam behandelt hat. Auch, dass sie sich nur aufgrund eines so kleinen Details, das sie entdeckt hat, auf die Suche nach ihrem Onkel und Vater macht, fand ich ziemlich naiv von ihr und insgesamt eher unglaubwürdig. Da hätte ich mir noch etwas mehr Hinweise auf ihren Vater oder Onkel gewünscht, damit man als Leser auch wirklich nachvollziehen und vor allem nachempfinden kann, warum sie sich so schnell auf den Weg macht.
Abgesehen davon wurde mir Angie mit der Zeit sympathischer und auch, als die Geschichte mit Sam wieder ins Rollen kam, hatte ich oft ein Schmunzeln im Gesicht.

Das Thema Rassismus spielt das gesamte Buch über eine unterschwellige Rolle. Der Autorin ist es meiner Meinung nach sehr gut gelungen, dieses leider immer noch aktuelle Thema in ein so schönes Jugendbuch zu verpacken.

Das Ende hat mir sehr gut gefallen. Es wurde alles aufgeklärt und an zwei Stellen kamen mir sogar die Tränen.
Ein wirklich gelungenes Buch von Ava Dellaira, das ich gerne weiterempfehle!

Veröffentlicht am 12.08.2019

Spannende Nebenhandlung

Unbarmherzig (Ein Gina-Angelucci-Krimi 2)
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Inhalt:

Gina Angelucci ist Kommissarin für Cold Cases und wird nach ihrer Rückkehr aus der Elternzeit von einem mysteriösen Fall empfangen. Es werden zwei anonyme Skelette entdeckt, deren Identität zu ...

Inhalt:

Gina Angelucci ist Kommissarin für Cold Cases und wird nach ihrer Rückkehr aus der Elternzeit von einem mysteriösen Fall empfangen. Es werden zwei anonyme Skelette entdeckt, deren Identität zu klären sie sich zur Aufgabe macht.
Durch Rückblenden zu der Zeit, in der die Unbekannten gelebt haben und Szenen der Nachfahren erfährt der Leser die persönlichen Hintergründe der Personen in dem Fall.


Meine Meinung:

Ich habe den ersten Teil dieses Buches nicht gelesen, konnte aber alles verstehen. Es gab ein paar Momente, in denen auf die Vergangenheit Bezug genommen wurden, aber auch die wurden noch einmal wiederholt, sodass keine Info gefehlt hat.

Leider war es mir nicht möglich, mich in Gina hinein zu fühlen. Sie war mir einfach nicht sehr sympathisch und mehrmals gab es Situationen, in denen ich nicht nachvollziehen konnte, was sie gemacht hat.
Die Rolle der Stalkerin von Gina fand ich unnötig. Sie wirkte wie Ballast in der Geschichte und hätte einfach nicht sein müssen.

Die Rückblicke fand ich dagegen wirklich sehr schön. Ich habe mich immer gefreut, wenn es mit der Geschichte Kairis weiterging. Sie war mir sehr sympathisch. Doch dieser Teil war ja eigentlich nur die Nebenhandlung und für das Gesamtverständnis wichtig.

Auch ganz okay fand ich die Geschichte der Nachfahren. Einzelne Charaktere waren gut ausgebaut, viele leider nicht. Ella beispielsweise fand ich nett, aber so wirklich greifbar war sie nicht. Ihre Tante dagegen schon eher.

An sich war die Geschichte gut durchdacht und hatte einen klaren roten Faden. Auch das Ende war schlüssig.


Insgesamt konnte mich die Geschichte nicht so recht überzeugen. Mir haben die Rückblicke sehr gefallen, aber die eigentliche Haupthandlung leider nicht. Daher gibt es von mir nur 2/5 Sternen.