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Veröffentlicht am 11.11.2025

Rückkehr in die Heimat

Was die Nacht verschweigt: Die Fortsetzung von WAS DIE TOTEN BEWEGT – Eine packende und atmosphärische Erzählung in der Tradition von Edgar Allan Poe
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Alex Easton ist zurück in Gallazien und erwartet Miss Potter im Jagdhaus der Familie. Eigentlich sollte alles vorbereitet sein, wurde der Verwalter des Anwesens doch per Post von der Rückkehr Eastons unterrichtet. ...

Alex Easton ist zurück in Gallazien und erwartet Miss Potter im Jagdhaus der Familie. Eigentlich sollte alles vorbereitet sein, wurde der Verwalter des Anwesens doch per Post von der Rückkehr Eastons unterrichtet. Bei der Ankunft erwartet die Reisenden allerdings ein leeres, fast verwahrlostes Haus, von Codrin, dem gewissenhaften Verwalter keine Spur. Im Dorf dann der Schock, Codrin ist tot, vor Monaten schon an einer schweren rätselhaften Krankheit verstorben, über die weder die Tochter des Toten, noch die abergläubischen Dorfbewohner sprechen wollen.

In "Was die Nacht verschweigt" trifft der Leser nun zum zweiten mal auf den ehemaligen Soldaten Alex und seinen langjährigen Diener und Freund Angus. Auch Miss Potter ist dem Leser bereits aus dem Vorgänger "Was die Toten bewegt" bekannt, allerdings ist es eigentlich nicht nötig das Buch zu kennen, um dieser Geschichte zu folgen. Natürlich versteht man so einige Andeutungen und Erinnerungen besser, gerade auch auf die Verhältnisse im fiktiven Gallazien bezogen, aber die Geschichte funktioniert auch eigenständig sehr gut. Mit Gallazien, einem kleinen osteuropäischen Land, liefert die Autorin einen sehr interessanten Schauplatz mit wirklich besonderen Sitten und Gebräuchen, einer ganz speziellen, schwer zu erlernenden Sprache, eher schweigsamen und verschlossenen Bewohnern und einem fast ungenießbaren Nationalgetränk.

Mit Hauptfigur Alex hat die Autorin einen sehr besonderen Protagonisten geschaffen, den Alex definiert sich als non-binär und benutzt spezielle Pronomen, die in der Sprache Gallaziens speziell für Soldaten verwendet werden. In diesem Buch wird dieser Umstand nur ganz am Rande erwähnt, im ersten Buch gibt es dazu mehr Erläuterungen.

Ich habe mir das Buch als Halloween-Lektüre herausgesucht. Die Geschichte ist im ruhigen, unaufgeregten Stil der Autorin erzählt und widmet sich einem örtlichen Aberglauben, der so, oder in ähnlicher Form auch hierzulande überliefert ist. Es geht um eine Art Geist, einen Alp, der sich Nachts auf die Brust des Schlafenden legt und diesem den Atem raubt. Ein klassisches Gruselelement also, das sich gut in die relativ trostlose und düstere winterliche Stimmung im vom Krieg gebeutelten Gallazien einfügt. Die Autorin schafft genau die richtige Athmosphäre für die Geschichte und fast wähnt man sich beim lesen irgendwo in den Karpaten. Generell ist das Buch eher leise und lebt von seinem unterschwelligen Grusel, wer hier blutige Schockmomente erwartet wird wohl eher enttäuscht sein. Ich denke es passt gut für Leser, die sich dem Genre erst annähern, oder eben auch gern mal was hintergründigeres möchten.

Mich hat auch das zweit Buch der Reihe wieder gut unterhalten und mit Freude habe ich vernommen, dass ein dritter Teil vor der Veröffentlichung steht. Ein großes Lob hier auch an den Verlag, denn die Bücher waren bisher auch optisch ein absolutes Highlight. Einen Punkt Abzug einfach nur, weil es eben manchmal fast zu ruhig war.

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Veröffentlicht am 11.11.2025

Gewöhnungsbedürftig

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Peggy hat es gerade wirklich nicht leicht. Ihre Eltern haben der Dauerstudentin den Geldhahn zugedreht und sie musste sich einen Untermieter suchen. Leider war sie nicht besonders wählerisch und so ist ...

Peggy hat es gerade wirklich nicht leicht. Ihre Eltern haben der Dauerstudentin den Geldhahn zugedreht und sie musste sich einen Untermieter suchen. Leider war sie nicht besonders wählerisch und so ist Martin bei ihr eingezogen, ein Narzisst in Reinkultur, der mit seinem Gehabe für ständigen Ärger in der WG sorgt. Auch bei ihrer Freundin Ulrike findet Peggy kein Verständnis, setzt diese ihre Langzeitfreundin doch endgültig vor die Tür. Peggy flüchtet sich in ihre verräucherte Stammkneipe, das Image, sehr zur Freude von Kellnerin Veronique, die schon seit längerem ein Auge auf Peggy geworfen hat und nun ihre Chance wittert.

Wahrscheinlich wäre das Buch von Svea Mausolf eher nicht auf meiner Leseliste gelandet, allerdings ging es bei verschiedenen Buchbloggern, denen ich folge durch die Decke und irgendwie hat mich das Cover und auch die Geschichte dann doch angesprochen, stehe ich doch total auf abgedrehte, skurile Figuren, die in aberwitzige Situationen hineingeraten. Die Autorin versammelt in ihrem Buch wirklich einige dieser Figuren, Eine abgedrehter als die Andere. Da ist noch Peggys Familie, Mutter Elke, Geschäftsführerin einer Sexshopkette, ihr Mann Detlev, der Zuhause nichts, aber wirklich so gar nichts zu sagen hat, Peggys Schwester Jenny, erfolgreiche Christfluencerin und deren Zukünftiger, aber auch das Pastorenehepaar Steffens, die Kriminalbeamten Brandt und Küppers und nicht zuletzt Olivia.

Jede dieser Figuren hat für sich schon das Potential für eine irrwitzige Achterbahnfahrt, alle zusammengenommen ergeben einen unaufhaltsamen Erdrutsch, der den Leser fast unter sich begräbt. Schon recht früh habe ich mich gefragt, was zum Teufel soll das? Was hat sich die Autorin dabei gedacht, was will sie mir sagen? Das die Welt voller Verrückter ist? Wo bitte hat sie die Vorbilder für ihre Figuren gefunden? Denn mal ehrlich, so was kann es im echten Leben doch gar nicht geben. Aber falsch, es gibt nichts was es nicht gibt und auch wenn die Autorin hier wirklich sehr Überspitzt und Übertreibt, dann ist da an vielen Ecken doch einfach nur der ganz normale Wahnsinn, der sich Leben/Überleben nennt.

Svea Mausolf zeigt tiefe Gefühle und das, was passieren kann, wenn diese verletzt, ignoriert, oder mit Füßen getreten werden. Sie zeigt toxische Familienverhältnisse, legt den Finger auf Bigotterie, Ignoranz, Ich-Bezogenheit und die Scheinwelt von Social Media. Sie zeigt aber auch gebrochene Seelen, Verzweiflung, bedingungslose Liebe, Abhängigkeit in den verschiedensten, sehr zerstörerischen Varianten, emotional, finanziell und natürlich auch von Rausch- und Suchtmitteln aller Art. Sie zeichnet das Bild einer Schicksalsgemeinschaft, das Ergebnis einer Fehlentscheidung und das eben auf so überdrehte Art, dass es einem eigentlich total unangenehm ist, fast körperlich abstößt, man aber trotzdem nicht aufhören kann zu lesen.

Rein vom bloßen Schreibstil her macht die Autorin es dem Leser leicht ihrer Geschichte zu folgen, was so total reinhaut ist ihre ungeschönte Art die Dinge beim Namen zu nennen. Da werden Körperfunktionen und -befindlichkeiten in allen Details beschrieben, da ist leicht eklig bis absolut abartig alles dabei. Wer hier Probleme hat, oder eher empfindlich ist sollte das Buch lieber nicht lesen, denn die Beschreibungen der Autoren sind so bildlich und auf den Punkt, dass man fast meint den entsprechende Geruch dazu in der Nase zu haben. Definitiv nichts für zarte Seelchen. Um eine Vorstellung zu bekommen könnte man das Buch ein stückweit mit "Feuchtgebiete" von Charlotte Roche vergleichen, allerdings um einiges heftiger. Wer da schon pikiert den Mund verzogen hat, sollte hier dann lieber die Finger von lassen.

Wie schon gesagt war ich anfangs etwas überrollt von der Heftigkeit der Beschreibungen, auch weil ich sie irgendwie fast boshaft/hämisch empfunden habe. Es gibt recht früh im Buch eine Szene im Bus, als Peggy mit ihrer Mutter telefoniert. Hier wird eine Mutter mit ihrem Kind beschrieben und da war ich kurz raus und hätte das Buch auch fast abgebrochen. Hier war es mir unter der Gürtellinie, wer die Szene kennt wird vielleicht verstehen wie ich das meine und das ist auch der Grund, warum das Buch nicht die volle Sternezahl von mir bekommt. Generell ist das Buch sehr speziell und wird viele Leser abstoßen. Mich hat es auf verschiedenen Ebenen aber eher fasziniert, es ist bitter, bitterböse Satire, die oft gerade so die Grenze zum "Geht gar nicht" verfehlt, aber wenn man sich drauf einlässt trifft man auf die verschiedensten gescheiterten Persönlichkeiten, die in ihrem Leben eigentlich alle nur das selbe wollten, geliebt werden.

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Veröffentlicht am 02.11.2025

Abgründe des Kolonialismus

Herz der Finsternis
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Eine dunkle Nacht auf der Themse, auf einer Yacht sind einige Seeleute zusammen und einer von ihnen, Marlow, beginnt eine Geschichte zu erzählen, die Geschichte einer schicksalhaften Fahrt den Kongo entlang ...

Eine dunkle Nacht auf der Themse, auf einer Yacht sind einige Seeleute zusammen und einer von ihnen, Marlow, beginnt eine Geschichte zu erzählen, die Geschichte einer schicksalhaften Fahrt den Kongo entlang ins Landesinnere, direkt ins Herz Afrikas, ins Herz der Finsternis.

Der Beginn des Buches, die beschriebene Szenerie auf dem Fluss, die bunt zusammengewürfelte Gruppe Männer, die Art und Weise wie Ich-Erzähler Marlow seinen Bericht beginnt, all das hat mich direkt an die Eröffnungsszene in Moby Dick denken lassen, ohne das ich genau sagen könnte warum. Irgendwie war direkt eine gewisse Düsternis zu spüren, eine Trostlosigkeit, ein Gefühl, als würde diese Geschichte nicht gut ausgehen und, obwohl Marlow seinen Zuhörern gegenübersitzt und von seiner Reise erzählen kann, ist sie das ja schlussendlich auch nicht.

Ich weiß gar nicht mehr genau, warum ich mir das Buch gekauft habe und ich hatte nicht wirklich eine Vorstellung davon, was mich erwartet. Gelesen habe ich das Buch dann wärend einer längeren Zugfahrt, aufgrund seiner Kürze schien es mir dafür perfekt geeignet. Die Geschichte stammt aus dem Jahr 1902 und der Autor arbeitet hier eine tatsächliche Reise nach Afrika auf, die er als Seemann 1890 selbst unternommen hat. Die Sprache, in der das Buch verfasst ist, entspricht natürlich der damaligen Zeit und ist dementsprechend nicht unbedingt leicht zu lesen. Noch weniger leicht zu lesen sind aber die damals vorherrschenden Ansichten zum Kolonialismus und das sollte man sich vor Beginn der Lektüre bewusst machen.

Das Buch liegt in seiner ursprünglichen Form vor, das bedeutet, dass Ausdrücke, Ausdrucksweisen, Weltanschauungen dargelegt werden, die heute nur als absolut abscheulich und antiquiert betrachtet werden können, den damaligen Zeitgeist aber leider eins zu eins widerspiegeln. Ich möchte hier jetzt nicht ins Detail gehen, aber es gab schon einige Beschreibungen, die mich wirklich haben schlucken lassen und die zeigen, wie man als zivilisierter und gebildeter Europäer von Afrika und seinen Bewohnern gedacht und gesprochen hat. Es macht betroffen mit welcher Überheblichkeit man sich ganze Länder aneignet, untereinander aufgeteilt und ausgebeutet hat, ohne Rücksicht auf Mensch und Natur und all dies noch unter dem vermeintlichen Segen eines Gottes, den man diesen Menschen so unbedingt aufzwingen wollte. Es macht betroffen, wütend und einfach nur sprachlos, ist aber ein Zeitzeugnis und darf als Mahnung nicht in Vergessenheit geraten. Um die Geschichte des Buches in den richtigen Kontext zu setzen gibt es natürlich noch ein Nachwort.

Viele Bücher, die ähnliche Thematiken beinhalten werden in Neuauflagen heute immer öfter bereinigt, bestimmte Begrifflichkeiten, oder ganze Passagen geändert, oder sogar ganz entfernt. Ich sehe das zugegebenermaßen eher kritisch, den ein Buch spiegelt nunmal den Zeitgeist zum Zeitpunkt seines Entstehens und ist somit ein Zeitzeugnis, im positiven wie im negativen Sinne und sollte dementsprechend kritisch gelesen und wenn nötig auch erklärend aufbereitet werden, wenn man es beispielsweise mit Kindern liest. Ich vertrete eher die Meinung, man sollte, wie es hier gesehen ist, das Original unzensiert anbieten und im Nachgang dann diskutieren, erklären und in den richtigen Kontext setzen. Bücher umzuschreiben, oder gar auf den Index zu setzen ist in meinen Augen der völlig falsche Weg und erzeugt bei mir immer einen gewissen faden Beigeschmack.

Herz der Finsternis ist kein einfaches Buch, nicht vom Inhalt und auch nicht von der Erzählweise her, ich habe lange mit mir gerungen, ob ich überhaupt eine Rezension dazu schreiben soll, denn irgendwie schienen mir alle meine Worte falsch. Letztlich muss das jeder Leser für sich selbst entscheiden.

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Veröffentlicht am 01.11.2025

Spannende Fälle

Angeklagt! Schuldig oder nicht?
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Das Leben ist manchmal spannender als jedes Buch, gerade was echte Kriminalfälle angeht. Während man von den meisten Ermittlungen nicht wirklich etwas mitbekommt, gibt es einige Fälle, die so spektakulär, ...

Das Leben ist manchmal spannender als jedes Buch, gerade was echte Kriminalfälle angeht. Während man von den meisten Ermittlungen nicht wirklich etwas mitbekommt, gibt es einige Fälle, die so spektakulär, oder vielleicht auch merkwürdig sind, dass sie bundesweit für Interesse sorgen und sogar im Fernsehen landen. In diesem Buch veröffentlichen der Jurist Alexander Stevens und Tagesschau-Sprecher Constantin Schreiber einige Fälle, die sie bereits in ihrem gemeinsamen Podcast beleuchtet haben.

Obwohl ich begeisterter Krimileser bin, ist True Crime eher nicht so meins und auch wenn ich die Disney Serie "Only Murders in the Building" total liebe, sind Podcasts bisher an mir vorbeigegangen. Hier so in Buchform fand ich die Idee reale Kriminalfälle aufzuarbeiten und neutral zu bewerten, allerdings dann doch recht spannend.

Tatsächlich kannte ich nur einen der sieben vorgestellten Fälle, alle anderen waren neu für mich. Die Autoren erläutern die Geschehnisse, die Arbeit der Polizei, die Schlüsse, die aus den Ermittlungsergebnissen gezogen werden und die daraus folgenden Strafen, wobei sie auch darauf eingehen, dass das, was von Gesetz wegen möglich ist, nicht unbedingt das ist, was man sich vielleicht selbst für den Täter gewünscht hätte. Es ist sehr interessant hier mal tiefer in das deutsche Rechtssystem zu blicken und auch Vorgänge bei den ermittelnden Behörden näher zu beleuchten. Man bekommt so nochmal einen ganz anderen Blick auf die Geschehnisse und gewonnenen Erkenntnisse. Mich hat sehr gefreut, dass die Autoren sich hier nicht in Fachtermini und Amtsdeutsch verloren haben, sondern die Fälle gut allgemeinverständlich dargelegt wurden.

Ich fand das Buch und die ausgewählten Kriminalfälle sehr spannend und interessant. es bildet eine gute Ergänzung zu meiner fiktiven Krimilektüre.

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Veröffentlicht am 01.11.2025

Angst - und Lustobjekte

Das Buch der Phobien und Manien
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Ängste kennt jeder von uns, manche sehr real, andere nur in unseren Köpfen, die Eine erzeugt nur einen leichten Schauer, die Andere dafür heftige körperliche Redaktionen. Die Objekte, so verschieden wie ...

Ängste kennt jeder von uns, manche sehr real, andere nur in unseren Köpfen, die Eine erzeugt nur einen leichten Schauer, die Andere dafür heftige körperliche Redaktionen. Die Objekte, so verschieden wie der Mensch selber, Tiere, Gegenstände, Situationen, Phobien sind vielfältig und können unseren Alltag genauso beeinflussen, wie das Gegenteil, die Sehnsucht nach einer Handlung, einem Gefühl, oder einem Gegenstand, die Manie, die Besessenheit von etwas. Kate Summerscale hat hier 99 Obsessionen und Ängste zusammengestellt,von A, wie Agotaphobie, bis Z, wie Zoophobie und es ist ziemlich sicher, das man sich als Leser bei der Ein, oder Anderen wiederfindet.

Nachdem ich aus dem Verlag schon "Das kleine Buch der Risiken" gelesen hatte, musste dieses Buch natürlich auch sein. Die Autorin hat eine umfangreiche Sammlung zusammengestellt und liefert zu jeder Phobie/Manie eine kleine Erklärung zu Entstehung, wie sich das Ganze äußert und teilweise auch, wie man es behandeln kann. Als Leser begegnen einem ziemlich bekannte Sachen, wie eben die Angst vor bestimmten Tieren, vor Menschenansammlungen, oder engen Räumen, Spritzen, Blut, dem Zahnarzt. Zum Teil sehr real, zum Teil aber auch eher abstrakt, wie die vorm Erwachsenwerden, oder vor langen Wörtern (von denen es im Buch einige gibt). Bei den Manien, die den kleineren Teil des Buches ausmachen möchte man meist eher lächeln, oder sie abtun, wie bei der Beatlemania, oder die Büchermanie (keine Ahnung was das sein soll), aber es gibt leider auch die, die wirklich gefährlich sind, wie eben zb Alkoholsucht, Spielsucht, oder solche, bei denen sich die Betroffenen selbst verletzen wie Haareausreißen.

Das Buch bietet kurz zusammengefasstes Wissen, oft mit einem Augenzwinkern, aber, wo es angebracht ist auch durchaus ernsthaft. Für Klugscheisser wie mich findet sich eine Vielzahl hochtrabender Worte mit deren Erklärung man auf jeder Party sein unnützes Wissen unter Beweis stellen kann. Natürlich findet man sich als Leser auch bei dem Ein, oder Anderen wieder, bei mir sind es Spinnen, oder Höhenangst. Das Buch ersetzt natürlich keine Analyse und schon gar nicht eine Therapie, wobei es hier ziemlich aufschlussreich ist, was der vielzitierte Sigmund Freud so alles auf Sexualität zurückführt. Naja, kann man glauben, muss man aber zum Glück nicht.

Mir hat die Lektüre Spaß gemacht, ich habe noch einiges Neues gelernt und bei Bedarf kann man das Thema ja im Nachgang noch mit der entsprechenden Fachliteratur vertiefen.

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